der Ecke der Rhein⸗ und Lameyſtraße von einem Bierfuhrwerk der Freih. v. Seldeneck'ſchen Brauerei überfahren und waren ſofort to)t. Ob den Fuhrknecht ein Verſchulden trifft, iſt noch nicht feſtgeſtellt. — Gundelsheim, 16. Juli. Ertrunken iſt geſtern abend beim Baden im Neckar die 10jährige Mechthilde Majar. Dem unglück⸗ lichen Kinde konnte keine Hilfe gebracht werden, denn bis auf das Hilferufen der anderen Kinder Erwachſene herbeikamen, war es zu ſpät. Der Leichnam iſt bis heute noch nicht geborgen. Der Schmerz der Eltern, die ihr einziges Kind ver⸗ loren, und der ſonſtigen Angehörigen, ſowie die Teilnahme aller Bewohner Gundelsheims iſt groß. — Wiesbaden, 15. Juli. Eine frivole äuſchung der Behörde hat ſich ein Kellner Namens Schneider dahier erlaubt, welcher bei der Polizei angab, der Mörder des vor wenigen Wochen in Mundenheim bei Ludwigshafen auf beſtialiſche Weiſe ermordeten 9 Jahre alten Mäd⸗ chens zu ſein. Schneider wurde ſofort von 3 Gensdarmen nach Frankenthal transportirt und in das Unterſuchungs⸗Gefängniß des Landgerichts eingeliefert. Hier ſtellte ſich ſchon bei dem erſten Verhör heraus, daß er zu der Mundenheimer Blutthat in gar keiner Beziehung ſteht und ſich des furchtbaren Verbrechens nur bezichtigt hat, um den Wiesbadener Polizei⸗Beamten zu foppen. Schneider, der bereits wieder aus der Haft ent⸗ laſſen werden mußte, wird ſich wegen ſeines frivolen Gebahrens ſtrafrechtlich zu verantworten haben. — Donaueſchingen, 16. Juli. Einem ſoeben eingetroffenen Telegramm zu Folge ſteht der Fürſtliche Sendhof in Flammen. Das werth⸗ volle Vieh konnte gerettet werden. Die Futter⸗ vorräthe wurden vernichtet. Wie ein weiteres Telegramm meldet, iſt bei dem Feuer, das auf Selbstentzündung zurückgeführt wird, das Haupt⸗ gebäude des Hofes niedergebrannt. Vernichtet wurden 3500 Ztr. Heuvorräthe. Der Schaden wird auf über 32 000 M. geſchätzt. Innerhalb 5 Jahren iſt der Hof das dritte Mal nieder⸗ gebrannt. 5 — Beerfelden, 16. Juli. Die Grund⸗ ſteinlegung zur hieſigen Gewerbeſchule wurde geſtern Abend in feierlicher Weiſe vorgenommen. Zu einem Feſtzug vereinigt, bewegten ſich die hieſigen Vereine unter Muſikbegleitung nach der Bauſtelle. Dort hielt Herr Pfarrer Weber die Weiherede. Der Vorſitzende des Gewerbevereins, Herr Bau⸗ aufſeher Bundſchuh, verlas die Urkunde, und nach Verſenkung derſelben in den Grundſtein vollführte Herr Bürgermeiſter Seip die drei Hammerſchläge unter entſprechenden Worten. Ge⸗ müthliches Beiſammenſein in der „Krone“ ge⸗ hoben durch Toaſte, Muſik⸗ und Geſangsvorträge, beſchloß die Feier. — Osnabrück, 16. Juli. In Anweſen⸗ heit des Prinzen Friedrich Heinrich von Preußen, des kommandierenden Generals des 10. Armee⸗ korps, General der Infanterie v. Borns dorff, des Oberpräſi denten Grafen Stolberg⸗Wernigerode und vieler geladener Gäſte, fand geſtern vormittag hier die feierliche Enthüllung eines Denkmals für Kaiſer Wilhelm I. ſtatt. Der Feſtakt wurde durch einen Parademarſch des Militärs und der aus Anlaß des hier tagenden deutſchen Krieger⸗ tages zahlreich vertretenen Kriegervereine abge⸗ ſchloſſen. Im Friedensſaale des Rathauſes, in welchem ſeinerzeit der Weſtfäliſche Friede geſchloſſen wurde, fand ſodann eine Frühſtückstafel ſtatt. — München, 17. Juli. Gelegentlich der Einweihung des Friedrichs⸗Denkmals, welches in Gegenwart des Prinz⸗Regenten, des Hofes, ſowie der diplomatiſchen Vertretung ſtattfand, hielt Bürgermeiſter Borſcht an den Prinz⸗Regenten eine ſcharfbemerkte nationale Anſprache, in welcher der Redner betonte, daß Bayern ſich unter den Segnungen des geeinigten Deutſchland wohl fühle. Daß es immer ſo bleiben möge, ſei der Wunſch aller Deutſchen. Der Prinz⸗Regent antwortete, er hoffe, daß der Friede Deutſchland erhalten werde und wir ſeine Segnungen auch ferner ge⸗ nießen werden. — Berlin, 14. Juli. Bei der Begeg⸗ nung des Kaiſers mit dem franzöſſiſchen Kriegs⸗ ſchiff „Iphigenie“ in Bergen hatte die „Hohen⸗ zollern“, nach einem Bericht des „Figaro“, am Fockmaſt die franzöſiſche Flagge gehißt: Die „Berl. Neueſt. Nachr.“ weiſen darauf hin, daß dieſe Anordnung eine über das internationale Flaggenreglemenk weit hinausgehende „Höflichkeit“ darſtellt. — Berlin, 16. Juli. Die etatsmäßige Einnahme der Reichs⸗Poſt⸗ und Telegraphen⸗Ver⸗ waltung für April und Mai 1899 hat 60 711986 Mk. betragen, während die Einnahme für den gleichen Zeitraum des Vorjahres ſich nur auf 56 255 674 M. belaufen hat. e „ Für die zwei Monate beträgt mithin die Steigerung nahezu 3% Millionen Mark. — Leipzig, 14. Juli. Ein Bund der Kleinmüller hat unter dem Namen „Deutſcher Müllerbund“ mit dem Sitze in Leipzig die be⸗ hördliche Genehmigung erhalten. Der neue Bund will verſchiedene Mißſtände des Mühlen⸗Gewerhes bekämpfen, beſonders ſich gegen die Begünſtigungen⸗ der Großbetriebe wenden, die Mahllöhne regelg u. dergl. m. Es liegen bereits gegen 4000 Ax⸗ meldungen aus allen Theilen des Reiches vor, Landwirthſchaftliches. In dieſem Jahre haben überall die Erd⸗ eeren gefault, ſtellenweiſe iſt die ganze oder ein großer Teil der Ernte verloren gegangen. n der neuſten Nummer des praktiſchen Ngtgebers beſpricht Profeſſor Dr. Paul Sorauer den Grund dieſer Erdbeerfäule. Er findet ihn in einem Pilze Botrytis, deſſen Keime in der Naſſe dieſes Frühjahrs einen beſonders günſtigen Boden zu ihrer Entwickelung und ſchnellen Verbr itung gefunden haben. Wir raten allen Erdbeerzüchtern ſich den intereſſanten Aufſatz im Intereſſe ihrer Kulturen kommen zu laſſen, er wird auf Wunſch umſonſt zugeſchickt von dem Geſchäftsamt des praktiſchen Ratgebers in Frankfurt a. Oder, Erprobte Rezepte. Rehbraten (ungebeitzt) Der vorgerich⸗ tete Rücken oder Schlegel wird abgehäutet, guf der Oberſeite dicht geſpickt und mit Salz und weißem Peffer beſtreut Man legt ihn auf Speck ſchwarten und einige Citronenrädchen und Gelb⸗ rübenſcheiben in eine paſſende Bratpfanne, giebt Butterſtückchen darauf und brät ihn bei mäßigem Feuer 1 Stunde unter öfterem Uebergießen Wenn ſich der Speck ſchön gelb gefärbt hat, be⸗ träufelt man den Braten mit ſaurem Rahm und bindet mit ſolchem auch die Sauce, die man enk⸗ fettet, mit einem Glaſe Weißwein aufkocht und mit einem kleinen Zuſatz Maggi vollendet. Wünſcht man die Sauce etwas dicklich, ſo quirlt man den Rahm mit einem Löffel Mehl ab. Das ungebeitzte Verfahren iſt namentlich bei jungen Rehen zu empfehlen, da der feine Wilde geſchmack unbeeinträchtigt durch ſcharfe Zuthaten vielmehr zur Geltung gelangt. „Hat Helene Recht?“ fragte ſie. „Haſt Du — haſt Du ſte jemals gebeten, Dein Weib zu werden 2“ i „Ja,“ berſetzte er endlich. 5 „Und dennoch ſagteſt Du mir, ich ſei die Einzige, die Du je geliebt,“ rief Elſie; „o wohin ſoll ich mich wenden, um die Wahrheit zu finden, da ſich alle gegen mich kehren? O nein armer Vater, wenn Du jetzt bei mir wäreſt!“ Sie rang die Hände und blickte ſich wild im Zimmer um, ob er vielleicht zur Stelle wäre, um ſie vor denen zu etten, die ſie zu täuſchen ſuchten; dann wankte ie zu dem Sopha hin, ſank darauf nieder und ver⸗ rub ihr Geſicht in den Kiſſen, weg von denen, die 0 treuloß an ihr gehandelt hatten. 23. Kapitel. Antonio ſtand an Elſie's Seite un hr liebende Worte zu. Mit einem halb unterdrückten Schrei erhob die Aermſte das Haupt und blickte orſchend in ſein Geſicht. „Und es war nicht um des Geldes willen, aß Du zuerſt an mich gedacht?“ ſagte ſie; „Du iſt nicht in jener Nacht mit ihm, — auf Paulo Baretti deutend „zuſammen geweſen und haſt bon mir geſprochen? — Sage mir dies!“ „Elſte, ich habe ihn in jener Nacht getroffen; ich war grauſam genug, an Dein Geld zu denken, an Herrn Derings Wunſch, Dich an mich zu ketten, um Dich vor Deinem Vater zu retten, und es that mir leid, Dich mit meiner Werbung ſo plötzlich überfallen zu ſollen, da ich ja aun jenem Tage nicht wußte, daß es ſich um mein größtes Glück han⸗ delte. So, Elſie, nun batte ich den Muth, dies zu bekennen; haſt nun auch Du den Muth zu glauben, daß Du mein Alles in dieſer Welt biſt?“ Er ergriff ihre Hand, aber ſie entzog ihm dieſelbe haſtig. Während ſeine letzten Worte an ihr Ohr fielen, ſaß ſie mit harter kalter Miene ihm und ſeinen Anklägern gegenüber. Die frühere Ungewißheit war geſchwunden — von ihrem Schmerze aber ſollte Niemand Zeuge ſein. Sie war in dieſem Augenblick ihres Vaters ächte Tochter, und Helene, welche ſie ängſtlich be⸗ obachtete, fand plötzlich, wie ſehr Elſie mit dieſem entſchloſſenen Geſichtsausdruck dem Manne gleiche, der im Zorne ihr Haus verlaſſen hatte. Der Stolz ſeines Geſchlechtes, von dem Frauk Nord geſprochen, trat deutlich bei ſeiner Tochter hervor und kam ihr zu ſtatten in dieſer Stunde der Noth. „Nein, ich habe nicht den Muth, glauben,“ antwortete ſie feſt. . Ich bin wie ein Kind behandelt worden,“ unterbrach ſie ihn, „Alles war darauf berechnet, mich zu hintergehen. Sie ſuchten eine Erbin hier, Herr Baretti, und da Sie Fräulein Derings Gunſt nicht errangen, wandten Sie ſich zu mir, und in meiner Weltunerfahrenheit glaubte ich an Sie. Ich danke Ihuen, daß Sie den Muth hatten, Ihre Falſchheit einzageſtehen, wenn auch erſt in elfter Stunde und von den Umſtäuden gleichſam gezwungen. Ich danke Ihnen beſtens — deun ſie haben mich gerettet.“ „Nein, Nein! Ich möchte Dich retten, Elſie, jetzt, da es in meiner Macht ſteht, die bittere Ver⸗ gangenheit zu ſühnen.“ „Ich bin Frank Nord's Tochter,“ rief ſie, „und kann mich ſelbſt retten. Ich brauche Ihr Mitleid nicht und trage kein Verlangen, Ihre Reue über das Geſchehene mitanzuſehen. Ich bitte Sie, dieſes Haus zu verlaſſen, Herr Baretti, das Dir zu iſt die einzige Gunſt, die Sie mir erweiſen können.“ „Jetzt, zum Schluß, wenn ein Wort von Dir uns beide retten könnte, wenn ich Dir treu bleiben will — heißeſt Du mich gehen?“ „O mein Herr, ich bleibe mir ſelbſt, bleibe meinem Stolze und dem Namen meines Vaters treu, vor dem ich mich nicht feige verbergen wollte. Ich habe jetzt den Ernſt des Lebens kennen gelernt, aber die Lection, welche ich erhalten, wird mich ſtärker und feſter machen. Ich werde den Ver⸗ hältniſſen gewachſen ſein und denſelben nicht Zum Opfer fallen.“ Noch gab Antonio ſein Spiel nicht verloren, Seine Zeugen vergeſſend, neigte er ſich über ſie und flehte ſie an, ihm zu vertrauen, an ſeine Liebe zu glauben; aber ſeine eigenen Worte hatten den Zauber gebrochen — ſeine Beredtſamkeit war ber⸗ geblich. Das zarte bleiche Autlitz blieb unbeweglich und als er inne hielt, ſagte ſie mit feſter Stimme „Ich habe Sie gebeten, mich zu verlaſſen, Herr Baretti. Mein Vertrauen in Sie und die ganze übrige Welt iſt vernichtet. Ich habe es Ihnen bes reits geſagt.“ a Jetzt endlich trat Antonio zurück. „Du ſiehſt wozu Du mich verurtheilſt, Elſte — wohin Du mich zurücktreibſt — durch Deine Entſcheidung, ld dennoch kennſt Du keine Nachſicht für einen längſt bereuten Irrthum.“ „Ich vergebe Ihnen, Herr Baretti; ich hee keinen Haß gegen Sie, aber ich verabſcheue die Gemeinheit, welche mich zur Sklavin gemacht hälle⸗ Iſt es edel von Ihnen, mich durch Ihr Verweilen zu matern?“ „Dich zu verlaſſen und mit ihm wegzugehe — das iſt Dein Wunſch? fragte er, und auch ſein Geſicht wurde ſehr hart und ſtrenge. gteektaben Ae falden 1. 0 7 60 aue dehv n U. gelb n nchen fal zie dle ine i Daliäten bei billigt Nahe hiermit der geehr Munz daß ih in H Achihgeſch f 0 Jufcherung prompt Uebe. 1 — Au daß Anahme me 10 m Ans u et i tgeezten Pr irg Röcke, Uapaten, A denn Neſichtigu —— Hul Mice ud schw Ldlzzie e Murk empfehl