Man n 18 Juli. Ein ſchweres Gewitter mit ſtarkem Hagelſchlag ging heute Abend über unſere Gegend nieder. Das Un⸗ wetter dürfte wohl an den Fluren großen Schaden angerichtet haben. Die Schloſſen waren von bedeutender Größe und fielen ſo dicht nieder daß die Wege einem Schneefelde glichen. — Mannheim, 13. Juli. Vorgeſtern Abend wurden hier vier Rangirer auf dem Rangierbahnhof verhaftet, weil ſie Weinfäſſer, die zum Verſandt aufgegeben waren, anbohrten ind ſo den köſtlichen Rebenſaft ſchlürften,, bis ſie total betrunken waren. Wegen Diebſtahls ind Sachbeſchädigung werden ſie ſich nun zu verantworten haben. 5 — Hemsbach, 12. Juli. Geſtern Abend verunglückte dahier ein verheiratheter Bierführer aus Ludwigshafen a. Rh. dadurch, daß er auf ahſchüſſiger Straße beim Verſagen der Bremſe der⸗ art an eine Mauer gedrückt wurde, daß der Tod ofort eintrat. — Eberbach, 12. Juli. Der Brückenbau über den Neckar wurde geſtern in der Bürger⸗ ausſchußſitzung mit allen gegen eine Stimme ein⸗ ſtimmig beſchloſſen. Derſelbe ſoll noch in dieſem Herbſte begonnen und gegen Ende nächſten Jahres Der Oberbau der Brücke, welcher zu ſtehen kommt, wird aus Eiſen hergeſtellt. i — Köln, 12. Juli. Das geſamte Wup⸗ perthal wurde erneut von einem ſchweren Un⸗ wetter heimgeſucht, das ſtundenlang anhielt und nfolge der gewaltigen Waſſermaſſen große Ver⸗ ehrsſtörungen hervorrief. An den Bahnhöfen Rittershauſen und Barmen waren die Geleiſe ſtreckenweiſe durch Geröll verſchüttet, ſo daß die Züge nicht durchfahren und längeren Aufenthalt nehmen mußten. Die Wupper führt Hochwaſſer. Der Fiſcherthalerbach ergoß ſeine Fluten über die Eiſenbahngeleiſe. Zahlreiche Häuſer ſowie der Barmer Bahnhof wurden fußtief unter Waſſer geſetzt. Oberhalb Vowinkel wurde ein Mann mit ſeiner Tochter auf freiem Felde von einem Blitzſtrahl getroffen und beide gelähmt. — Halle, 13. Juli. Der Fleiſchermeiſter Putſche hier tödtete nach einem Zwiſte ſeine Ehefrau, indem er der Unglücklichen mit einem Küchenmeſſer erſt verſchiedene Verletzungen bei⸗ brachte und ihr dann auf dem Küchentiſch den Hals durchſchnitt, Zittau, 13, Juli. Hier wurde ein die Anſtellung von Kaſſierer verhaftet, welcher ſeinem Chef in Weißen⸗ fels 19,000 M. unterſchlagen hat, die angeſtellte Hausſuchung blieb ergebnißlos. — Bayonne, 10. Juli. Geſtern nachmit⸗ tag fand in der Nähe der Stadt eine furchtbare Exploſion ſtatt. Der Keſſel einer Bohrmaſchine, die für Tunnelarbeiten benutzt wird, explodirte und tötete drei Arbeiter auf der Stelle, während fünf andere ſchwer verwundet wurden. Die Wirkungen der Exploſion waren ſchrecklich. Eines der Opfer, der Maſchiniſt Durich, wurde ganz auseinander, geriſſen; Kopf und Körper wurden mit ſolcher Gewalt 40 Meter weit fortgeſchleudert, daß ſie durch eine Wand auf ein Dach fielen, wo man ſie auffand. Ein Bein wurde in der Küche eines benachbarten Hauſes wiedergefunden. — Anſtellung von Militärwärtern. Neue Bundesratsbeſtimmungen ſind in Bezug auf Militäranwärtern im Kom⸗ munaldienſt erlaſſen worden. Danach ſind die Subaltern⸗ und Unterbe⸗ amtenſtellen bei den Kommunen und Kommunal⸗ verbänden mit Ausnahme derjenigen, die weniger als 3000 Einwohner haben, ferner bei den In⸗ validitäts⸗ und Altersverſicherungsanſtalten, ſowie bei ſtädtiſchen und ſolchen Inſtituten, die ganz oder zum Teil aus Mitteln des Reichs, des Staates oder der Gemeinden erhalten werden — ausſchließlich des Forſtdienſtes vorzugsweiſe mit Militäranwärtern zu beſetzen. Ausſchließlich mit Militäranwärtern zu beſetzen, falls die Beſoldung einſchließlich der Nebenbezüge mindeſtens 600 M. beträgt: 1) Die Stellen im Kanzleidienſt ein⸗ ſchließlich der der Lohnſchreiber; 2) ſämtliche Stellen, deren Obliegenheiten im weſentlichen in mechaniſchen Dienſtleiſtungen beſtehen und keine beſonderen techniſche Vorkenntniſſe erfordern. Die den Militaranwärtern vorbehaltenen Stellen können auch Offizieren und Deckoffizieren verliehen werden, denen bei Ausſcheiden aus dem aktiven Dienſt die Ausſicht auf Anſtellung im Zivildienſt gemacht worden iſt. Von den übrigen Beſtimmungen ſind folgende wichtig: Sind für gewiſſe Dienſtſtellen beſondere Prüfungen vorgeſchrieben, ſo hat dieſe auch der Militäranwärter abzulegen, auch kann die Zulaſſung zu dieſer Prüfung oder die An⸗ nahme der Bewerbung überhaupt von einer in⸗ formatoriſchen Beſchäftigung in dem betreffenden Dienſtzweige abhängig gemacht werden, die nicht über drei Monate dauern ſoll. Die Grundſätze treten am 1. April 1900 in Kraft. 5 Wie erhält man Fleiſch⸗Vorräte in heiter Jahreszeit? Wie ſchwierig es iſt, im Hochſommer Fleiſch⸗Lorräte — roh wie gekocht — friſch z erhalten, weiß jede Hausfrau. Doppelt ſchwierig iſt es, wenn man ohne Eisſchrank ſich behelfe muß und außerdem das Fleiſch mit der Hitze in Preiſe derart ſteigt, daß man es äußerſt z ſparen gezwungen iſt. Was thut man nun, wen man auch dazu nur ein bis zweimal in der Woche friſches Fleiſch haben kann? Ich mache es ſo: Das rohe Rind⸗ und Hammelfleiſch lege ig — weil auch der Keller unſerer Sommerwoß un kochte Eſſigbeize und bringe es, als Sauerbrgten Saftbraten, Wurzelbraten, braunes Ragout, aug auf Wildart mit einer paſſenden Beigabe, 99 Maccaroni, breiten Nudeln, Spätzeln, eig toffeln, Klößchen ete. auf den Tiſch. Kal bfleiſe lege ich in ſaure Milch, die ich jeden zweite Tag erneure, Schweinefleiſch und friſche Zunge ſalze ich ein. Gebratenes Fleiſch, Neſte 99 ſolchem und Geflügel ſchneide ich kleine Stüc und ſulze ſie. Eine geſulzte Speiſe iſt in warme Jahreszeit Jedem willkommen, namentlich zu Abendbrot, — ſie ſoll aber nicht nur ein ſchöne Anſehen haben, ſondern vor Allem gut und kräft ſchmecken. Dies erreicht man, wenn man dem geklärten, flüſſigen Aspie etwas Weißwein und Maggi zuſetzt. — Auf dieſe Weiſe ſulze ich ganze Platten von Coteletten, die ich ſchon zu Mittag gebraten, übrig gebliebene Schweins⸗, Reh⸗ und Gansbraten, Feldhühner, alle Reſte von gekochten Fiſchen, kurz alles, was vom Mittageſſen bleiht, Friſche Schweinsknöchelchen und Rippchen ſowie wenig fleiſchige Hühner, letztere in 6 bis 8 Stüc zerſchnitten, koche ich in hellem mit Waſſer ber⸗ dünntem Eſſigſude mit Wurzelwerk, Lorbeerblatt und Pfefferkörnern weich, ſchmecke ihn pikant init Citronenſaft, Weißwein und Maggi ab, prüfe ihn auf den Salzgeſchmack und kläre ihn weng nötig mit Eiweiß. Das Fleiſch ordne ich in tiefen Schüſſeln, lege deren Rand mit Scheiben von geräuſcherter Zunge aus und gießt das As pic darüber. In Ermangelung von Kalbsfüßen zur Aspi bereitung verwende ich zu einem Liter Flüſſigkelt 30 Gramm beſte Galantine, die ich in Weißwein auflöſe, wodurch ſie den leimigen Beigeſchmack vollſtändig verliert. reut und für die Zukunft nur an ein Glück an Elſie's Seite gedacht habe!“ „Antonio,“ ſagte eine leiſe, ſüße Stimme jeben ihm, Du kannſt ihnen antworten, ich weiß es.“ „Du glaubſt an mich — Du bvertrauſt mir loch, Elſie ?“ ö „Ja, Antonio.“ 5 „Ich donke Dir,“ verſetzte dieſer, ihre Hände zärtlich in den ſeinen drückend; „ſo iſt die Schlacht noch nicht verloren, Dieſen beiden ſoll nicht Alles ach Wunſch gehen, ſo lange Deine Liebe mir Kraft verleiht.“ Er ſprach, als ob Paulo Baretti und Helene vor Aerger oder aus Angſt um Elſie und preßte ihre Hände auf die klopfenden Schläfen, wie um ihre Gedanken gewaltſam zu ſammeln. „Sie — Sie haben noch nicht geantwortet,“ rief ſie erregt. mich richten kann, iſt, daß ich dieſes Mädchen liebe,“ ſagte Antonio, Elſie umſchlingend. „Jener Mann, der mich wie ein böſer Geiſt verfolgt, und Sie, auftreten, haben kein Recht, Mißtrauen zwiſchen Elſie und mich zu ſäen. Wir haben Vertrauen zu einander; ſeien Sie barmherzig und ſuchen Sie es nicht zu ſtören.“ Er hatte mit großem Stolze ge⸗ ſprochen, aber bei faſt flehentlich aaf Helene. Er fürchtete die Er⸗ öffnung, die ſie machen konnte, und Helene hatte allen Glauben an ihn verloren; für ſie war er nur noch ein ſchlauer Abendteurer, der ſeine Rolle mit viel Geſchick durchgeführt und ſie alle getäuſcht hatte. Um jeden Preis, ſelbſt um den ihrer Selbſt⸗ achtung, mußte ſie ihn entlarven; um Elſie's willen, um Frank Nord's willen und ohne Rückſicht auf ihre eigene frühere Schwachheit. 5 Dering Verbündeten ſeien, und Helene wurde bleich „Ihre Gründe für Ihre Anweſenheit hier ſchienen mir ſtets zweifelhaft, und ich weiß nun, daß mein Verdacht begründet war. Elſie, jener Mann be⸗ antwortet meine Frage nicht; ich ſehe Alles klar. „Meine Antwort auf jede Frage, die man an die als meine Feindin und Anklägerin gegen mich ſeinen letzten Worten blickte er Ich glaube au des Vaters Enttäuſchung über Deine Mittelloſigkeit, an des Sohnes ſchlaue Berechnung, die ihn zu Deinem Bewerber machte.“ „Du biſt ungerecht, Lena,“ ſagte Elſie leiſe. „Ungerecht!“ rief Elſie, „und Du fandeſt ſtets eine Freundin, ein Schweſter an mir! Du 10 grauſam gegen mich; Du täuſcheſt Dich in ihm.“ „Können wir dies Alles nicht ruhig beſprechen?“ fragte Paulo Baretti mit leiſer, dumpfer Stimme, ohne die Augen zu erheben, „und uns verſtändigen, was am beſten iſt für ſie, für Tony und für mich? Können wir nicht —“ „Miſche Dich nicht in dieſe Sachen herrſchte Antonio ihn an. „Ich wüßte von keiner Verſtän⸗ digung, die nothwendig wäre. Verlaſſe augenblick⸗ lich dieſes Haus.“ „Dies Haus verlaſſen auf Deiner rief Paulo nun ſeinerſeits zornig. thue ich nicht. „Lügner!“ 5 „Du trotzeſt mir — Du nennſt mich Lügner!“ ſchrie Paulo mit zunehmender Wuth und ſtampfte wieder mit den Füßen, während beide Arme wild in der Luſt umherfuchtelten. „Mein eigener Sohn weiſt mich aus dem Hauſe, wenn ich ihm gerathen, ihn errettet, mein Herzblut für ihn vergoſſen habe? Er wendet ſich von mir ab, wenn er ein Bettler iſt und ich mich reich nennen darf — er ſpricht von ſeiner Liebe für Frank Nord's Tochter — er, ein armſeliger Bettler. Er will mich der Lüge zeihen!“ Ich erkläre jedes Deiner Worte für erlogen!“ rief Antonio. „Ich warne Dich, da Du in Gefahr Wunſch!“ „Nein, das Auf Deinen Wunſch kau ich hierher! biſt in Wolſton — daß Du durch Dein Hierher⸗ kommen zuviel riskirt haſt.“ Trotzig blickte Paulo auf ſeinen Sohn. habe ich riskirt?“ fragte er. „Ich werde es Dir bald genung ſagen!, ber ſetzte Antonio nach kurzem Zögern. „Nun gehe“. „Nein“, ſagte Poulo eigenſinnig. „Du baſeſt mich, zu kommen, und hier bin ich — Vielleicht ein wenig zu früh, denn noch iſt ſie nicht Deine Frau, und es giebt nichts zu theilen don ihren harten Thalern. Aber Du willſt mich berachten, Du neunſt mich einen Lügner, Touy, und warſt Du es denn nicht, der in jener Nacht nach der Regatta es ſo ſehr bedauerte, ſich an dieſes Mädchen gehäugt zu haben? Dieſer Menſch neunt mich einen Lügner!“ Es war ein ungekünſtelter Ausbruch don Elk rüſtung und höchſter Wuth. Paulo Baretti's ſüädlich heißes Blut war wieder einmal in Wallung geraten ſein Stolz war gedehmütigt, ſeine Worte bezweifel worden, dies konnte er nicht ſo gelaſſen hinnehmen, Manches in der Sache ſchien ihm völlig unbegreiflich; er verſtand nur ſo viel, daß ſein Sohn Antonie aus unerklärlichen, ſelbſtloſen Gründen entſchloſſen ſei, Elſie Nord zu heirathen. Seit ihrer Letten Begenung hatte Antonio ſich ſehr verändert; eie dieſer blaſſen Frauen hatte ihn an ſich zu locken, von ſeinem Vater abwendig zu machen gewußt, ad Paulo Baretti ſtand allein, verſtoßen und perab⸗ ſcheut, in der Stunde ſeiner größten Hoffungen Todtenſtille folgte ſeinen anklagerden Worten Elſie blickte erregt in Antonios Züge und faßte neuen Muth bei dem feſten eutſchloſſenen Ausdruck, den dieſe trotz ſolcher abſcheulichen Verläumdungen beibehielten. 5 „Biſt Du zu Ende ?“ fragte Antonio ſchließlich. Was 17 ö Fortſetzung folgt. nichts taugt, — in gute, mit Wurzelwerk ge Ei lichtet haber zu mäßige deſchäftigten Mam Gg. Lunde K., Deck Hein Narth L, Cohn J., 55 2 ilberger Denzen 6 Degießer Ezenauf ducs R. dais J., dei öh. deich Ca Flocken 5 Foshag Geiß An G hringt 8 5 5 eg 55 Hohl 225 ſurler Heallei ornho Heß ß Handle Leelti 9