ſind deren hervorragendſten Häupter, auch Paſchic, der eigentliche Führer der ſerbiſchen Radicalen, auf die Ausſagen des Attentäters hin verhaftet worden. Die Senſationsgerüchte über eine Straßenvolution in Sofia und die Ent⸗ throuung des Fürſten Allexander ſtellen ſich als unbegründet heraus. Verſchiedenes. — Ladenburg, 10. Juli. Die Stadt Weinheim hat eine bedeutende Erweiterung ihrer Höheren Bürgerſchule beſchloſſen. Dieſelbe ſoll künftighin ſieben und ſpäter neun Klaſſen erhalten. Der Lehrplan iſt im allgemeinen derjenige des Reformgymnaſiums. Der Lateinunterricht beginnt mit der vierten Klaſſe. Wer auf dieſen verzichtet, wird noch drei weitere Jahre nach dem Lehrplan der Realſchulen unterrichtet, und erwirbt ſich auch alle Berechtigungen derſelben. Diejenigen Schüler, welche am Lateinunterricht teilnehmen, haben von der ſechsten Klaſſe ab Griechiſch oder Engliſch hinzuzunehmen. Im erſteren Falle erhalten ſie am Schluſſe der neunten Klaſſe die Berechtigungen des Gymnaſiums, im letzteren die des Realgym⸗ naſiums. Für dieſe Schule wird an der Ecke der Moltke⸗ und Schulſtraße ein neues Gebäude errichtet, das ſchon im Herbſt 1900 vollendet ſein ſoll. Alldas wurde in der Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 6. Juli ds. Is. mit 57 gegen 7 Stimmen genehmigt, nachdem die Vorlage von ſachkundigen Mitgliedern eingehend beſprochen worden war. Von Intereſſe dürfte noch ſein, daß zur Deckung des hierdurch entſtehenden Mehraufwandes die Einführung einer Bierver⸗ brauchsſteuer beſchloſſen wurde. — Von dieſen Neuerungen iſt für Ladenburg vor allem die eine wichtig, daß in Weinheim eine ſechsklaſſige Realſchule entſteht. Welche Folgen dies für die Frequenz der hieſigen Anſtalt hat, wird ſich tiefe, nicht ganz klare Waſſer. Nach etwa einer Stunde gelang es dieſem Herrn, den Leichnam ans Land zu bringen. a — Mannheim, 9. Juli. Nachdem die Brotfabrik ihren Betrieb aufgenommen, ſchlagen die Bäcker ab. Die Bäckerinnung theilt mit, daß in ihrer Generalverſammlung beſchloſſen wurde, von nun ab erſte Sorte Brot zu 54 Pfg. pro 2 Kilo, zweite Sorte Brot zu 48 Pfg. pro zwei Kilo zu verkaufen. — Heidelberg, 9. Juli. Der Verband der badiſchen Viehhändler hielt heute Mittag eine Verſammlung ab, der 60 Mitglieder beiwohnten. öffnete die Verſammlung mit einem Hoch auf den Großherzog. Dann wandte er ſich gegen die vielfach verbreitete Annahme, daß oft die Ten⸗ denz des Verbandes ſich gegen die Bauern richte. Sodann wurde zur Berathung der Satzungen ge⸗ ſchritten. Der Verband hat Sitz in Heidichheim und bezweckt vor allem die Hebung des Standes der badiſchen Viehhändler und Wahrung der ge⸗ meinſamen Intereſſen. Alle aus dem Geſchäfts⸗ betriebe ſeinen Mitgliedern entſtehenden Prozeſſe werden auf Koſten des Verbandes durchgeführt, wenn ſich bei der Prüfung durch den Vorſtand deren Berechtigung ergiebt. Die Satzungen wurden einſtimmig angenommen. Der Verband ſoll am 1. Januar in das Vereinsregiſter eingetragen werden. — Karlsruhe, 9. Juli. Dem verhei⸗ ratheten Wagenwärtergehilfen Wilhelm Albrecht von hier wurden in Bruchſal beide Beine abge⸗ fahren. Der ſchwer Verletzte wurde nach dem Krankenhaus Bruchſal verbracht. — In Barmen hat der dort verſtorbene Rentner Hugo Hoeſch nahezu eine Million Mark zu wohlthätigen Zwecken vermacht. — Como, 8. Juli. Die Volta⸗Ausſtellung bald zeigen. — Leutershauſen, 9. Juli. Ein bedauernswerther Unglücksfall traf heute die hieſige Familie Mildenberger. Der 15 Jahre alte Sohn ö derſelben ertrank beim Baden in dem ſogen. Kies⸗ ö loch, das ſich in der Nähe unſeres Ortes befindet. Nachdem man ſich ungefähr 1½ Stunden ver⸗ geblich bemüht hatte, den Leichnam des Unglück⸗ lichen aufzufinden, wagte ſich Herr Graf von Oberndorff aus Neckarhauſen, der zufällig an der Unglücksſtälte vorbeifuhr, in das über 3 Meter dem Feuer zum Opfer, welche in einem beſonderen iſt durch Feuer völlig zerſtört worden. Dasſelbe ſoll durch eine Entzündung der elektriſchen Leitung entſtanden ſein. Wertvolle Volta⸗Apparate fielen Lokal mit ſoliden Mauern aufgeſtellt waren. Durch die Feuersbrunſt, welche fortdauert, iſt nicht nur die Elektrizitäts⸗Ausſtellung, ſondern die mit derſelben verbundene Landesausſtellung der Seideninduſtrie völlig zerſtört worden. Zahl⸗ reiche Maſchinen zerſprangen durch Feuer. In Der Vorſtand Herr Reiſch aus Heidichheim er⸗ großer Teil eilte nach der Unglücksſtätte. Man den nahe der Ausſtellung befindlichen Werkplaß der Schiffahrts⸗Geſellſchaft zu retten. Menſchen ſind nicht verunglückt. Der Materialſchaden iſt ſehr bedeutend. Eingeſandt. Schon wiederholt wurde im „Ladenburger Wochenblatt“ amtlich bekannt gegeben, daß das raſche Fahren durch die Stadt bei Strafe per boten iſt, wie ſolches auch groß und deutlich ay den Thoren der Stadt zu leſen iſt. Leider muß geſagt ſein, daß dieſem ſchon längſt notwendigen Verbot bis jetzt noch wenig oder gar keine Beachtung geſchenkt wurde, denn faſt täglich kann man noch Gefährte, hauptſächlich ſind es gewiſſe Herren, doch ſind auch einige Landwirte und Kutſcher nicht ausgeſchloſſen, in raſendem Galopp durch die mitunter ſehr engen Straßen der Stadt fahren ſehen. Wenn ein Kind oder ältere, gebrechliche Perſon das Unglück hat, angeſichts einer ſolchen Fahrt die Geiſtesgegenwgrt zu verlieren, ſo werden dieſe ſicher überfahren. Wie lange will man deshalb noch warten, dieſem tollen Treiben endlich einmal energiſch entgegenzuwirken und diesbezüglich eine Ordnung herzuſtellen, wie man ſie heute überall findet? Vielleicht erſt dann, nachdem dieſer langempfundene gefährliche Unfug ſein Opfer verlangt hat! Landwirthſchaftliches. Welche Waſſermengen der Gartenboden nöthig hat um die verſchiedenen Gewächſe zum fröhlichen Gedeihen zu bringen, davon macht ſich der Nicht⸗ gärtner ſelten eine richtige Vorſtellung. — Gar mancher meint, es habe nun „endlich genug ge⸗ regnet“, während der Gärtner ſeufzt unter der Trockenheit, die in den tieferen Schichten des Bodens herrſcht. Th. Kirchberger in Weilburg an der Lahn iſt der Anſicht, daß in jeden Garten ein Waſſermeſſer gehört mit Hülfe deſſen feſtge⸗ ſtellt werden kann, wie viel es geregnet hat, Auf Grund einer einfachen Berechnung weiſt er nach, wie viel Waſſer nöthig iſt, um den Garten⸗ boden richtig zu durchwäſſern. Der ſehr leſens⸗ werthe Aufſatz iſt in der neueſten Nummer des praktiſchen Ratgebers enthalten, die Gartenfreunden koſtenfrei zugeſchickt wird vom Geſchäftsamt in Frankfurt a. O. i der Bevölkerung herrſcht große Aufregung. Ein ſcharf beobachtete. Aber ihr Sohn iſt kein bloßer Glücksjäger.“ „Mein Sohn Antonio! Dem Himmel Dank, daß er nicht, Fräulein Dering.“ „Als mein Bruder Friedrich ohne Teſtament ſtarb und ich ſein ganzes Beſitzthum erbte — als alle Verſprechungen, die er der armen Elſie gemacht unerfüllt blieben, und Elſie faſt freundlos und mittellos war, da wiederholte Ihr Sohn ſeine Liebeserklärung und bewies ſich als ein Ehrenmann.“ Signor Baretti's Hut fiel abermals mit lautem Geräuſch zu Boden, während das Geſicht ſeines Beſitzers ſich bedeutend in die Länge zog. Paulo Baretti beſaß nur ſehr wenig Selbſtbeherſch⸗ ung; er kämpfte gewaltig, einen Ausbruch zu unter⸗ drücken. Seine Geſichtsfarbe war erſt roth, daun ſchwärzlich und ſchließlich gelb, während ſeine Stirn⸗ adern mächtig anſchwollen unter der gewaltigen An⸗ ſtrengung, die es ihn koſtete, ſeine Ueberraſchung nicht merken zu laſſen. „Freundlos ganz mittellos!“ ſtieß er hervor. „Ja, ja, das iſt ja Alles ganz ſchön — wollte ſagen, ſehr traurig; aber Sie, als Herrn Derings Schweſter, werden ohne Zweifel ſeine Wünſche berückſichtigen?“ „Ich berückſichtige dieſelben in vielen Dingen,“ berſetzte Helene. „Welches ſeine Wünſche betreffs Elſie waren, außer dem einen, daß ſie Ihren Sohn heirathe, kann ich nicht ſagen. Er gab mir keine Anweiſungen — er hinterließ keine ſolche.“ „Natürlich war er überzeugt, daß er ſich in dieſer Sache aufSie verlaſſen könne, Fräulein Dering,“ Baretti beugte ſich vor, hob mit zitternder Hand ſeinen Hut auf, um ihn auf einem kleinen Tiſchchen in ſeiner Nähe unterzubringen, und ſtierte dann zu Helene hinüber. Dieſe ſchauderte in ihrem Innern vor dieſer abſtoßenden Perſönlichkeit; aber ſie begegnete faſt ſeinen Blicken, bis ſeine Augen ſei abſchweiften und ſich auf das Tapetenmuſter über ihrem Kopfe richteten. „Ich hege nicht die Abſicht, Elſtie Nord einen Theil meines Geldes abzutreten,“ erklärte ſie ent⸗ ſchieden, „und Ihr Sohn weis dies und glaubt mic, Elſie's Vater wird ſie ausſtatten, nicht ich.“ „Ihr Vater iſt ein Bettler!“ rief Baretti mit lauter Stimme. „Dies bedaure ich ſehr; aber woher wiſſen Sie es?“ „O, ich weiß mehr von Frank Nord, als Sie vermuthen,“ verſetzte er in abſtoßender Weiſe, „doch dies gehört nicht zur Sache, und ich bin nicht hier, um von einem politiſchen Verbrecher zu reden. Soll ich wirklich verſtehen, Fräulein Dering, daß Sie nicht Willens ſind, deſſen Tochter einen Theil Ihres Reichthums abzutreten?“ 1 „So iſt es.“ f „Dann verbiete ich die Heirath! rief er, mit einem Satz auf die Füße ſpringend und haſtig hin⸗ und herhinkend. „Ich proteſtiere gegen ein ſo un⸗ geheures Opfer — einen ungerechten Vorſchlag — einen ſo liſtigen Plan, einen unſchuldigen Jüngling einzufangen. Ich ſpreche ſtets ſogleich meine Meinung aus — Paulo Baretti iſt ein Mann, der ſtets frei Alles herausſagt — und ich ſage, beim Himmel, ich werde es nicht dulden!“ Er ſtampfte den Teppich im Gehen; er ſchug im Vor⸗ übergehen mit geballter Fauſt auf die Tiſche; er vergaß Zeit und Ort und die ihm gegenüberſtehende Dame und wüthete über die Ungerechtigkeit, die ihm und ſeinem Jungen durch dieſe ſchlau ausgedachte Liſt wiederfahren ſei. „Es ſteht Ihrem Sohne zu, berückſichtigen,“ ſagte Helene. um ſelbſt zu urtheilen.“ „Ich ſchwöre, daß ich es nicht dulden werde!“ ſeine Lage zu „Er iſt alt genug, hunderttauſend Thaler Nichte. lichen?“ „Sie ſind in vielen Dingen gut unterrichte, wie ich bemerke,“ ſagte Helene. „Doch, wer hat Ihnen dies geſagt?“ Sie war ſo raſch und ge⸗ räuſchlos an ſeine Seite herangekommen, daß ihm plötzlich die Stimme verſagte, als ſie ſeinen Arm berührze. „Wer — wer es mir geſagt?“ ſtotterte er. „Ei, wer anders, als Antonuto ſelbſt? Es war keine beſonders große Mitgift für Elſie Nord, und Autonio war nicht zufrieden damit; ich rieth ihm jedoch zu, ſich zu begnügen. So — ich geſtehe es zu; und nun löſen wir die Verlobung, und ich nehme meinem Jungen fort von hier. Wir werden nie — Tony!“ brüllte er plötzlich laut hinaus, als er ſeines Sohnes anſichtig wurde, der unbe bemerkt mit Elſie durch die Glasthüre getreten war, „Gott ſegne Dich, mein Junge! Ich bin gekommen, um Dich vor dieſen Leuten zu erretten.“ Mit ſtarrem Entſetzen waren Antonio und Elſie ſeit einigen Sekunden Zeugen der widerlichen Zzene geweſen, und Elſie umklammerte feſt des Verlobten Arm. Als Paulo ſich jetzt ſeinem Sohne näherte, vor Erregung an allen Gliedern zitternd, den Kopf zurückgeworfen, die weißen Zähne fletſchend und die Hände zur Begrüßung ausgeſtreckt, da war es wie eine Wiederholung jener Nacht, da er ein echter Vagabund, aus den Binſen herüberge⸗ krochen kam. „Zurück, Elender!“ herrſchte Antonio ihn an, „komme nicht in meine Nähe!“ 8 Paulo Baretti ſtand wie angewurzelt an der Stelle und blickte auf ſeinen Sohn. am Hochzeitstage ſeiner Warum ſuchen Sie mir das zu verheim⸗ rief Baretti. „Der alte Dering verſprach ihm 7 75 125 5 10 Ait für u h ben. liert . v höfigen, den je Vir laden e; Woo faikdket und 4 sere gen zur Bedingt Unſere B hun z Sekenheimer 1 75 Mittelſtraße ut , Frirrichsfelde ihn 3, Eicheleheimerft Zub B. Nidfeldſtraf Aibager Nit. E 3 14 dunn barl, heinhäu Ln dali, Taitteurſtraf mf b, fepplerſira 8b, 1 2,19 515 J, J 2. 16 Fir lh. P 6, 6 309 Fall, Traitteurſtr D., 8. 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