fröhliche Schaar unter den herrlichen Klängen der „Kapelle Hertel“ nach Schriesheim, dem Schriesheimer Hof, wo um halb 11 Uhr Raſt gemacht wurde. Bei hochfeinem Ladenburger Kronenbräu und Muſik und Tanz herrſchte die fröhlichſte Stimmung und erſt nach einem Auf⸗ enthalt von 1% Stunden ging es durch den prächtigen Tannenwald bei „ſauftem“ Abſtieg nach dem Petersthal und Ziegelhauſen, wo der Verein in der Gartenwirtſchaft zum Hirſch unter den vortrefflichen Weiſen der Kapelle Hertel ſein Mittaaswahl einnahm. Um 3 Uhr beteiligteſichder Verein an einem Feſtzug der „Liedertafel“ Ziegelhauſen und kehrte dann in ſein gehabtes Lokal zurück, wo einige pracis zum Vortrag gebrachte Lieder allgemeinen Beifall fanden. Die Abfahrt erfolgte erſt um halb 6 Uhr unter den Klängen „Alt Heidelberg Du feine“ per Schiff nach Edingen wo unter Kanonendonner an dem Edinger Actienbrauerei⸗Garten angelegt wurde. Bei Konzert, Tanz und vortrefflicher Bedienung des Herrn Fiedler verblieb die Geſell⸗ ſchaft bis zur Abenddämmerung, dann erfolgte die Abfahrt unter den Klängen des „Blauen Donauwalzers“ und prächtigem Lampionſchmuck der Heimath zu. Unter dem Jubel der vielen Hunderten Zuſchauern, Abbrennung von Feuer⸗ werk und Beleuchtung der Eiſenbahnbrücke landete — Stettin, 16. Juni. barten Züllchow ſank der Tourendampfer Blücher, nachdem er von dem Dampfer Poeliz ange⸗ rannt worden war. Zahlreiche Perſonen, an⸗ geblich dreißig., ſind ertrunken, zehn gerettet. — Stettin, 17. Juni. Das Schiffs⸗ unglück beim Züllchower Freiſtaden erfolgte in der Weiſe, daß die beiden etwa 100 Fuß langen Dampfer „Blücher“ und „Pölitz“ zuſammenſtießen. Der von Stettin kommende „Blücher“ war im Begriff fortzufahren und „Pölitz“, von Pölitz kommend, in Begriff anzulegen. Durch falſches Manövriren des letzteren rannte ſein Steven mitſchiffs den „Blücher“ an Dieſer ſank nach einigen Minuten. Auf dem Schiffe befanden ſich hauptſächlich Kinder aus den naheliegenden Ork⸗ ſchaften, welche, aus den Schulen in Stettin zurückkehrend, dieſen Dampfer zur Heimfahrt be⸗ nutzten. Die Geſammtzahl der Paſſagiere wird auf einige fünfzig angegeben, von denen der größere Theil gerettet ſein ſoll. Als verletzt iſt bisher nur ein Paſſagier angegeben worden, der ſich ein Bein gebrochen hat, und in das Johanniter⸗ Hoſpital in Züllchow geſchafft wurde. geſunkenen Schiffe ragt nur der Maſt einige Fuß aus dem Waſſer. Die Leichen ſind bisher rotz aller Mühe noch nicht geborgen, doch werden die das Schiff unterhalb der Brücke. Hierauf zog die muntere Schaar in ſein Lokal, mit der Be⸗ friedigung einen ſchönen und genußreichen Tag verlebt zu haben. i — Ladenburg, 20. Juni. Geſtern Nachmittag ging über unſere Gegend ein ſchweres Unwetter. Ueber eine Stunde regnete es in Strömen und es hagelte dabei ſo ſtark, daß die Straßen dicht mit Schloſen bedeckt waren. In Friedrichsfeld hagelte es ſo ſtark, daß die Fruchtfelder vollſtändig zerſtört ſind. 5 — Aglaſterhauſen, 19. Juni. Geſtern og ein Gewitter über unſere Gegend hin; wäh⸗ rend desſelben ſchlug der Blitz nicht nur in die hieſige frühere Weiderhammmerſche Peitſchenfabrik, ondern auch noch an 4 Orte in Bäume, die er um Theil ganz zerſchmetterte. — Friedrichshaven, 19. Juni. Der Bremer Dampfer „Artushof“ wurde von dem engliſchen Dampfer „Mauritius“ angerannt und ſt geſunken. 10 Mann ertranken, die übrigen 8 Mann, darunter der Kapitän wurden vom „Mauritius“ aufgenommen. Anſtalten getroffen, das Fahrzeug zu heben, die in dem Raume befindlichen Leichen zu bergen. Da fich die Vermißten auf Verſchiedene Ort⸗ ſchaften vertheilen, war es den Behörden bisher nicht möglich, die genaue Zahl derſelben feſt zuſtellen. — Wien, 18. Juni. Die Stadt Nowograd⸗ Wolynski im Gouvernement Wolhynien iſt durch eine furchtbare Feuersbrunſt gänzlich eingeäſchert worden. Das Feuer war an allen Ecken ange⸗ legt. Das Elend aſt entſetzlich. 500 Familien ſind obdachlos. 8 Perſonen werden vermißt. Das Bankgeſchäft Karl Heintze, Berlin hat der Geſammtauflage unſerer Zeitung eine Beilage über die vierte Berliner Pferde⸗Lotterie, deren Ziehung am 11. Juli 1899 ſtattfindet, beigelegt, worauf wir unſere Leſer hierdurch auf⸗ merkſam machen. — Rothlaufſerum. Gegenüber den Verheerungen, die die Rothlaufſeuche unter den Schweinen anrichtet, iſt das im Auftrage des preußiſchen Miniſters für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten in der bakteriologiſchen Abtheilung Von dem Bergungsarbeiten unausgeſetzt betrieben und alle um er Höchſter Farbwerke unter thierärztlicher g trolle hergeſtellte Rothlauf⸗Serum don groß Nutzen, da es nicht nur ein Mittel a auch ein Mittel, mit dem man den Rothlauf heilen kann. Das Rothlaufſerum iſt in die Unter haut, entweder hinter dem Ohre oder au des inneren Fläche des Hinterſchenkels einzuſpritzen — Das Serum enthält 0,5 pet. Karbolfaur⸗ und iſt dadurch vor Verderben geſchügzt, dg muß es an einem kühlen, aber froſtfreiem, dunklen Ort aufbewahrt werden. Die Menge des Serums welche bei kranken Schweinen anzuwenden fl (Heildoſis) beträgt: Für Schweine bis zum che von 50 Kilogramm bis 125 Kilogramm gleich 20 Kuhbik⸗Ctin., über 125 Kilogramm gleich 3 Kubik⸗Ctm. Je früher das Serum eingespritzt wird, um ſo ſicherer iſt die Heilung bei kranken Schweinen zu erwarten. Wenn innerhalb 24 Stunden keine auffällige Beſſerung eingetreſe iſt, iſt die Einſpritzung des Seriums zu wleder⸗ holen. — Die Einſpritzung des Seriums zum Schutze gegen den Rothlauf (Schutzimpfung) kit ein: 1. für alle geſunden Schweine, welche in den verſeuchten Ställen der Geſahr der Anſteckung ausgeſetzt ſind; 2. für geſunde Schweine, welche in Ställen eingeſtellt werden, in denen einige Zeit vorher Schweine am Rothlauf eingegangen ſind; 3. für neuangekaufte Schweine. Letztere ſind außerdem, um die Einſchleppung des Rotz⸗ laufs in geſunde Beſtände zu verhindern, gach der Einſpritzung des Serums noch 14 Tage bis 3 Wochen lang in einem von den Übrigen Schweinen getrennten Stalle zu halten. — Die Menge des Serums, welche zum Schutze geſunder Schweine anzuwenden iſt, beträgt: Für Schweine bis zum Gewicht von 25 Kilogramm gleich 3 Kubik Ctm., von 25 bis 50 Kilogramm gleich 5 Kubik⸗CEtm, von 50 bis 75 Kilogramm gleich 8 Kubik-Ctm. von 75 bis 100 Kilogramm gleich 10 Kubik⸗Ctm., über 100 Kilogramm gleich 15 Kubik⸗Cim. — Da rothlaufkranke Schweine Noth⸗ laufbacillen mit dem Kothe und Urin ausſcheiden, ſo iſt eine gründliche Desinfektion nothwendig, Dünger und Stallboden ſind mit Kalkmilch zu übergießen, die Wände mit derſelben zu beſtreſchen und alle Gegenſtände mit Kalkmilch oder einem anderen geeigneten Desinfektionsmittel zu waſchen. amkeit auf, um ſie zu überzeugen, daß dieſer Aus⸗ ang der beſte und wünſchenswertheſte geweſen ſei. Der Schein ſprach gegen Elſie's Vater, und He⸗ ene hielt des Mannes ſeltſamen Stolz, der nichts erklären, nichts vertheidigen wollte, für hartnäckigen Eigenſinn oder auch für ein Zugeſtändniß der Be⸗ ſchuldigungen, welche man gegen ihn erhob. Manch⸗ mal zwar kamen ihr die abgebrochenen Worte ihres Bruders in den Sinn von einer Ungerechtigkeit, welche er Frank Nord zugefügt habe, und machten ſie nachdenklich für eine kleine Weile. Aber Friedrich war nicht bei klarem Bewußtſein geweſen und ſprach ſo ſeltſame wilde Dinge — auch von ſich ſelbſt, dem beſten Menſchen — daß ſie ſeinen wirren Reden unmöglich Beachtung ſchenken konnte. Wenn ſie an das plötzliche Ende ihres geliebten Bruders dachte, preßte ſie die Lippen aufeinander, ballte die Hände und hoffte inbrüſtig, daß ein ſolcher Ver⸗ brecher wie Frank Nord nicht ſeiner gerechten Strafe entgehen möge. Dann wieder gab ſie ſich alle Mühe, um Elſie's willen eine beſſere Meinung von ihm zu hegen, aber das Eine ſtand bei ihr feſt, daß er nicht daß Recht gehabt hätte, ſeine Tochter ihrem trauten Heime zu entreißen und einer un⸗ gewiſſen Zukunft zuzuführen. Elſte ſuchte ſich auf jede Weiſe einzureden, daß ſie nicht anders habe haudelu, keine andere Wahl habe treffen können; aber die letzten Worte ihres Vaters klangen ihr ſtets in den Ohren; ſo viel Wahrheit und wirkliche Zuneigung hatte daraus geſprochen, daß ſie nicht mehr an ſeine vollſtändige Unwürdigkeit glauben konnte. „O, Lena!“ rief ſie, die Hände ringend, „wenn ich ihm dennoch Unrecht gethan hätte! Wenn mein Platz doch an ſeiner Seite wäre!“ Du haſt doch ſeine letzten Worte gehört, Lena?“ „Ja. Dies war ein letzter Verſuch, Deine Angſt zu verſcheuchen; denke nicht weiter daran. nichts mehr von Wenn Alles wahr iſt, was Du mir heute von Antonio geſagt haſt, ſo will auch ich glauben, daß dies Wahrheit iſt,“ rief ſie. „Vielleicht wird Dein Leben ein glückliches ohne ihn; und wenn unſer gemeinſamer Schmerz erſt in etwas weitertr Ferne liegt und auch Euttäuſchungen Dich treffen ſollten — mögen ſie nun durch den Verlobten, durch deu Vater oder ſonſt wen verurſacht werden — ſo können wir beide miteinander und glücklich leben.“ Helene Dering ſprach, mit fieberhafter Un⸗ geduld, mit ähnlicher Gereiztheit, wie in den erſten Abendſtunden, und Elſie fragte ſich, ob Lena's wankelmüthiger Charakter ihr wohl die Bürgſchaft für ein friedliches Zuſammenleben biete. Hatte ſie doch gut und ſchlimm von Antonio gedacht — hatte ihn beſchuldigt, daß er nur um des Geldes willen eine Frau ſuche und fähig wäre, in der elften Stunde ihr zu brechen, wenn er ſich enttäuſcht ſähe; und nun ſuchte ſie abermals die Sprache auf An⸗ tonio zu bringen —, wer konnte wiſſen, aus welchen Gründen. Aber Elſie wollte heute Abend Lena's Gründen hören ſte wollte an ihren Vater denken — an die Schritte, welche man thun könue um der Wahrheit auf den doch friedlich Grund zu gehen und ihn vielleicht jetzt noch zurück⸗ zurufen. . „Ich möchte jetzt mein Zimmer aufſuchen, Lena,“ ſagte ſie. „Ich fühle mich ſehr ermüdet.“ „Ich fürchte, ich bin ſehr grauſam gegen Dich geweſen,“ verſetzte Heleue, die jüngere Freundin nachdenklich aublickend, „und habe nicht klug ge⸗ handelt, obgleich in der beſten Abſicht. Vergieb mir die harten Worte, Elſie, ich kenne mich oft ſelbſt nicht mehr in meiner Erregung.“ Sie umſchlang Elſie mit beiden Armen, und dieſe ſagte: „O Lena, ich habe Dir nichts zu vergeben. Wo bliebe unſere Liebe und unſer Ver⸗ trauen, wenn wir nicht frei und offen miteinander reden könnten?“ Als Helene ſich allein ſah, wiederholte ſie dieſe Worte laugſam vor ſich hin. „Es geſchah Alles zu ihrem Beſten,“ rief ſie endlich aufſpringend. „Wenn ſie Recht hat, und ich habe Unrecht, um ſo beſſer für ſie. Ich kann meinen Kummer immer tragen —, denn ich bin ein entſetzlich ſtarkmüthiges Frauenzimmer. Selbſt der arme Friedel fürchtete ſich vor mir und liebte Elſie weit mehr, als mich. Niemand mag mich leiden.“ Mit dieſem traurigen Gedanken verließ Helene das Zimmer, um ebenfalls ihr Schlafgemach auf⸗ zuſuchen. Vor demſelben befand ſich ein geräumiger Vorplatz, und hier zögerte ſie eine Weile, wie bon einem neuen Gedanken erfaßt. Ju dem eiſernen Kaſſenſchrauke in Friedrichs Zimmer waren eine Menge Papiere aufgeſpeichert, auch einige Briefe lagen ſorgfältig geordnet in einem beſonderen Fach,. Helene hatte dies Alles beobachtet, als ſie mach dem Teſtamente ſuchte, welches ihr Bruder hinker⸗ laſſen haben ſollte, und damals ſchon den Eniſchluß gefaßt, zu gelegener Zeit eine Durchſicht dieſer Dokumente vorzunehmen. Jetzt kam ihr plötzlich in der Nacht der Gedanke an die Möglichkeit, in dieſen Papieren einen Aufſchluß über Frauk Nords Vergangenheit und ſeine geheimmißvollen Beziehungen zu ihrem Bruder zu finden, und das Verlangen, ſich ſogleich Gewißheit zu verſchaffen, ließ ſie nicht mehr los. Ohue weiteres Zögern ſuchte ſie auf, welches nach dem Tode ihres Bruders ur betreten worden war, um Licht und Luft herein⸗ zulaſſen, und machte die Thüre hinter ſich zu. das Zimmer Fortſetzung folgt f zum S . gegen den Rothlauf der Schweine iſt, u ö wicht von 50 Kilogramm gleich 10 Kubik⸗Etm ſudflͤcen 1 9 in 4 en ne hand faderſal dg 3 50 J. F. ö 5 lich ür Genese 8 Aucberkranke —— L s dat Icb. Jak. Sek Iadendurg. 3 — — oll * Fsskarte Dahn — Badenie Haushalt Sun Ic Mi Bu Salmial A fimierte! ase Man Therſe Sil 0 P. „ Grän 5 0 Asche . eu aber ni g nit ei Fan mec Wal