un 5 10 7 Erſcheint jeden. Dienſtag und Freitag Abend. arkplaßg Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ haber haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. t, ſchr z Für die Redaktion verantwortlich: 8 * aus ft Ladenburg ar. Karl Molitor * Ladenburg und Umgegend. Anzeigen: taum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Oorb, Ju. ker in de Ao. 49. Mittwoch den 21. Juni er kum eee bers zn f würde das, was wir erreicht haben, nicht zu 1902 8. Volitiſches. Stande gekommen ſein. Rur 1 95 n Gegen Hehl, 19. Juni. Geſtern wurde in Waffen hat das ſchaffen können, daß wir ſprecheg Ahweſenheit des Hroßherzoglichen Paares das heute alle das deutſche Uaiſerreich feiern. wenn s den der Gemeinde Uehl ihren im Feldzuge Daher meine Freunde — ich wende mich reis n eoſel gefallenen Kriegern gewidmete Denk⸗ beſonders an die Väter der Familien — f Wal feierlichſt enthüllt. Nachdem die der trachten ſie danach, daß die heranwachſende ark Enthüllung voraufgegangenen Feierlichkeiten Jugend den Geiſt in ſich aufnehme, der Sie eis fit beendet und die Hülle gefallen war, ergriff der getrieben hat, als der Urieg begann und Sie geringe Großherzog das Wort zu folgender Mahnung: geführt hat zu Sieg und Erfolg. Die Schule ten, filz ich danke ihnen, daß Sie mich zu des Heeres — das iſt, was Nkänner bildet, genehnlz dieſer Feier eingeladen haben. Ich bin ihrer Männer die nicht nur was im bürgerlichen wird. Einladung um ſo lieber gefolgt, als ich weiß, Leben leiſten können, ſondern bei jeder u könne von welch treuen Geſinnungen Sie alle beſeelt [Gelegenheit im Stande ſind, mit Uraft und tines ud und in welch nationaler Geſinnung Ihre Stärke das zu thun, was die Ehre des Herzen ſchlagen. Daß ſie es unternehmen Mannes fordert und auch die Ehre des 1809. konnten, ein ſolches Denkmal zu errichten, das Vaterlandes. Trachten Sie danach, daß : allein ſpricht ſchon für Ihre treue Hingebung ſolcher Geiſt und ſolche Geſinnung mehr und denn in der That, Sie konnten, nichts unternehmen, das für die Zukunft, für unſere künftige Generation das wirkſamer dar ellt, was das Jahr 1870 für uns und unſer Vaterland gilt. Und da das Denkmal unter anderem auch die werthen Erinnerungen an Aaiſer Wilhelm J. in ſich ſchließt, ſo nehme ich für den Augenblik ihre Geduld noch in Anſpruch, um in wenigen Worten von ihm zu ſprechen. Sie wiſſen Alle, daß ihm zu verdanken iſt, was die Armee geleiſtet; denn ſeit er ihr oberſter Führer war, lag ihm immer nur daran, die Armee, das Heer zu ſtärken und zu vergrößern und ſo auszubilden daß es im Stande ſei, mit Uraft für die Macht Deutſchlands einzutreten. Im ver⸗ danken wir den Geiſt, der die Armee erfüllte; ihm verdanken wir alles, was die Führung ung. drich eh iter eil n e ff haltix ld. 11 f des Heeres angeht. Inſofern iſt es beſonders 1 uu werthvoll, daß Sie (zu dem Feſtredner) auch ic ſeiner gedacht haben, denn ohne das Heer mehr Platz greifen in den Herzen: Bilden Sie die Jugend heran zu Treue und Hingebung. Indem ich nochmals dem Dorfe Hehl von hat, das Feſt zu feiern, wünſche ich von Herzen das Aufblühen Ihres Ortes, Ihrer Heimath und hoffe daß ſie noch geſegnete Seiten ſehen möge. In dieſem Wunſche be⸗ grüße ich ſie von Herzen.“ Berlin, 19. Juni. Im zweiten Vach⸗ tragsetat werden außer einer Entſchädigung für Spanien noch 50000 Mark gefordert zur Beſtreitung der Verwaltungskoſten für die Inſelgruppen. Letztere ſollen dem Gouverneur von Neuguinea unterſtellt werden. Sugleich mit dieſer Forderung gelangt eine Vereinbarung über Handelsbeziehungen zwiſchen dem deutſchen Reich und Spanien an den Reichstag. Paris, 17. Juni. Präſident Coubet hat jetzt den Auftrag zur Cabinetsbildung dem Senator Waldeck Rouſſeau ertheilt. Letzterer Herzen danke, daß es uns Gelegenheit gegeben republikaniſchen Inſtitutionen und den Schutz 5 g handlungen wurden abgebrochen, da die Radikalen die Anerbietungen Poincaré's abgelehnt haben. erbat ſich unter Hinweis auf ſeine mehrtägige Abweſenheit von Paris Seit, um ſich mit den einzelnen Freunden zu berathen, und ſagte eine definitive Antwort für morgen Mittag zu Rouſſeau iſt entſchloſſen, jede Kückſichten auf die herkömmlichen Parteiwünſche im Parlament zu verlaſſen und ſich einzig auf den Boden der Tagesordnung der Mammer vom letzten Montag zu ſtellen, die die Vertheidigung der rr ˙ ¾m—2ᷣ ½-D) p ¾ . der öffentlichen Ordnung verlangt. Das heißt, 5 das neue Miniſterium ſtellt ſich als einzige 5 Aufgabe die Liquidation der Dreyfus⸗Affäre. Waldeck-⸗Rouſſeau iſt entſchloſſen, ſein Mini⸗ ſterium aus allen Parteien der Republikaner zuſammenzuſetzen, vom Senator Berenger bis Socialiſten Milerand, dem bisher die Juſtiz zugedacht iſt, falls nicht Segeneinflüſſe es ver⸗ 3 hindern. Waldeck⸗Kouſſeau ſelbſt will das 8 Innere übernehmen, falls Caſimir Perier, wie f man hofft, ſich als Kriegsminiſter gewinnen läßt. Sine der erſten der neuen Maßregeln der neuen Regierung dürfte die baldige Ver⸗ tagung der Kammer ſein. f Paris, 17. Juni. Die geſtern Abend um 5 6 Uhr wieder aufgenommene Beſprechung bei Poincaré war von kurzer Dauer. Die Unter⸗ Poincaré begab ſich in Elyſée und gab den Auf trag der Kabinetsbildung in die Hände des Prä ſidenten zurück. 8 Verſchiedenes. 1 — Ladenburg, 20. Juni. Am ver⸗ f floſſenen Sonntag veranſtaltete der Geſangverein „Sänger⸗Einheit“ von herrlichem Wetter begün⸗ ſtigt einen Familien⸗Ausflug an dem ſich ca. 120 Perſonen beteiligten. Um 8 Uhr marſchirte die 1809 Ein Daterherz. Originalbearbeitung nach dem Eugliſchen i von Klara Rheinau. 23. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Dein Leben, Elſie, wäre bei mir ein glücklicheres geworden, als bei Fräulein Dering; aber ich kaun es Dir nicht beweiſen, und ſtehe hier einfach als äſtiger Eindringling in Deine Wünſche und Hoff⸗ nungen, die mit den meinigen nichts gemein haben. Was mein eigenes Leben wäre, hätteſt Du mir — bent t ung edi tet id. End les. Roman i Ire —— vertraut, habe ich bereits mehrmals angedeutet und len will in dieſer letzten Stunde nicht davon ſprechen. lt de Ich habe einfach Lebewohl zu ſagen und zu gehen.“ 0 Er machte eine ſteife Verbeugung und ſchritt 5 langſam, wie bwiderſtrebend, der Thüre zu. Es war die Stimme ſeiner Tochter, die ihn zurückrief, ehe er die Schwelle überſchreitet. „Wo — wohin gehſt Du?“ fragte ſie mit erſtickter Stimme, „Ich möchte es wiſſen — ich 1 ib U, — ich möchte vielleicht doch kommen.“ b „Das iſt unmöglich,“ verſetzte Nord ernſt, — die Hand auf der Thürklinke; „entweder jetzt oder — 8 nie. Eine andere Wahl giebt es nicht. Du hatteſt Zeit genug zur Ueberlegung. Komm' mit mir, Mädchen,“ rief er in plötzlicher leidenſchaftlicher Gefühlsaufwallung, die ſeine Strenge überwältigte, 10 „komm mit um der Barmherzigkeit willen!“ 5 O — Vater!“ murmelte ſie, ſich halb von err ihrem Sitze erhebend, aber daun ſtiegen die früheren Befürchtungen, die früheren Zweifel, die er mit keinem Worte zu zerſtreuen geſucht hatte, wieder vor ihm aaf, und ſie konnte ſich nicht ent⸗ ſchließen, einer ſo geheimnißvollen Zukunft ent⸗ gegenzuſehen. Es galt die Trennung von ihrem wahren Heime, von Lena und Autonio — ſie ſollte Beide aufgeben, um eines Maunes willen, vor dem ſie nur Fuecht empfand, und ſie war nicht tapfer in dieſer Stunde, ſondern ein ſchwaches, krankes Mädchen, welches ſo gerne Alle zufrieden geſtellt Frauk Nord hatte zuviel erwartet. Und als Elſie ihre Freundin umſchlaug und ſchluchzend erklärte, daß ſie ſich nicht von ihr trennen da trat der Vater wieder au ihre Seite und rief in vorwurfsvollem Tone: und mögeſt Du nie die Vereinſamung kennen lernen, zu welcher Deine Furcht mich verurtheilt. leben und ausharren und meinen Weg erkämpfen, ohne Dich. Aber nimm Dir dies zu Herzen.“ Er hielt inne, weil ihm die Stimme verſagte, und ein düſterer, unheimlicher Ausdruck breitete ſich über ſeine Züge. „Merke Dir und nimm Dir zu Herzen,“ fuhr er fort, „daß Niemand die Macht gehabt hätte, mich Schlimmes von Dir glauben zu machen. und die hätte. Nords ſetzen ſtets volles Vertrauen in⸗ einander. Nein, keine Macht auf Erden.“ rief er leidenſchaftlich, „hätte mein Herz dieſem Mädchen entfremden können, welches ſich zu bereitwillig von Ich kaun Du biſt von meinem Fleiſch und Blut Und um dieſer ſchmerzlichen Erfahrungen, dieſe „Alſo ſei es Lebewohl, 1 Alles war vorüber, die Wahl hatte ſtattgefunden önne, mir abwendet. Armes Kind,“ ſagte er, plötzlich weich werdend und ihr goldenes Haar leicht mit der Haud berührend, „wie konz teſt Du aber anders, bei der Erziehung, die Du genoſſen haſt?“ Mit raſchen Schritten ging er jetzt von ihr weg, und Elſie wußte nicht einmal, daß er das Zimmer verlaſſen hatte, bis die Vorderthüre hinter ihm ins Schloß fuhr und den Wiederhall auf den langen ſtillen Korridoren erweckte. Dann ſprang ſie auf und rief ſeinen Namen, aber Frank Nord eilte bereits die Allee hinunter, und die ſchwachen Töne ihrer Stimme drangen nicht an ſein Ohr und Frank Nord ſtand gänzlich allein in der Welt bitteren Täuſchungen willen war er tauſende vor Meilen hergekommen! Keine Stunde länger wollte er in Wolſton verweilen; Niemand bedurfte ja ſeiner. In dem Wirthshauſe angekommen, verlangte er in rauhem befehlendem Tone ſeine Rechnung und einen Bootsführer, der ihn, einerlei zu welchen Preiſe, ſofort nach Cheſtwich rudere. 8 17. Kapittel. 0 Oberſt Nord hatte ſeiner Heimath bereits den Rücken gekehrt und glitt friedlich unter dem Sternen⸗ himmel auf dem Aveny dahin, ehe Elſie ſich ſoweit beruhigt hatte, um über das Geſchehene nachdenken zu können. Helene Dering bot ihre ganze Bered⸗