f Thel der af 0 977 175 4. 8 mordes konnte bis jetzt nichts feſtgeſtellt werden. vergnügten Tag ſicher rechnen durfte. Um 11 Uhr fuhren die fröhlichen Ausflügler Alt u. Jung nach Heidelberg; bietet doch dieſer Platz ſelbſt ſchon ſehr viel, wo ſo oft wegen ſeiner Natur⸗ ſchönheit auch von Ausländern beſucht wird. Unter Beteiligung der Kapelle Frank aus Käfer⸗ thal ging man gemüthlich aufs Schloß und zum Scheffeldenkmal. In dem Garten der Schloß⸗ reſtauration gab es einen kleinen Aufenthalt, und trug die Kapelle zur Unterhaltung weſentlich bei. Auf ſchönen ſchattigem ziemlich ebenen Waldwege wo ſich bald ein recht luſtiges und heiteres Bild entwickelte maſchierte man weiter nach dem in⸗ mitten im Walde gelegenen Wolfsbrunnen, wo ſich die Geſellſchaft eirea eine Stunde aufhielt und trug ganz beſonders die aufmerkſame, reelle Bedienung des Herrn Seitz zur guten Stimmung bei. Nun ſetzte man die Tour weiter fort, durch ſchönen Tannenwald auf ebenem Weg nach dem Kümmelbacherhof, wo ein geräumiger Saal mit Gartenwirtſchaft, ſowie eine Anzahl Ladenburger, welche letztere die Tour 2 Uhr mit der Bahn gdiurücklegten die Geſellſchaft erwarteten. Nach einer kurzen Erholung und Erfriſchung veranſtaltete man zuerſt ein Gartenkonzert und löſte die Kapelle ihre Aufgabe in vortrefflicher Weiſe. Inzwiſchen kamen einige Lieder zum Vortrag, welche die Aufmerkſamkeit der anweſenden Gäſte feſſelten und ernteten die Sänger und Sängerinnen ungetheilten Beifall; man wunderte ſich darüber, daß Ladenburg über ſolch gut ge⸗ ſchulte Kräfte verfüge. Dem Wunſche der Jugend entſprechend, wo jedoch auch die Alten ihre Beteiligung nicht ver⸗ ſagen konnten, wurden verſchiedene Tänze in dem Saale arrangirt. Gegen 9 Uhr abends fuhr die fröhliche Schaar mit der Lokalbahn durch das ſchöne romantiſche Neckarthal nach Heidelberg und llaangte kurz nach 10 Uhr in ihrer Heimat an, mit dem Bewußtſein wieder einen herrlichen und vergnügten Tag mit dem Geſangverein verlebt zu haben. 112 — Seckenheim (Amt. Schwetzingen), 7. Juni. Auf der Straße zwiſchen Seckenheim und Neckarhauſen wurde in der Nacht vom Montag auf Dienſtag ein ca. 50 Jahre alter, anſcheinend dem Arbeiterſtande angehörender Mann, an einem Bauue erhängt aufgefundeu. Ueber die Perſon ſchaft „Räuberhöhle“, der K des Echängten und die Urſachen dieſes Selbſt⸗ — Mannheim, 7. Juni. Aufſehen er⸗ regt die heimliche Entfernung des Kaufmanns Alexander Oſterhaus, des alleinigen Inhabers der Kohlenhandlung Peter Joſef und Alexander Oſterhaus, über welche geſtern der Konkurs er⸗ öffnet worden iſt. Oſterhaus, ein geborener Rhein⸗ länder, war bis vor kurzem Vorſtand der Geſell⸗ die erſten hiefigen Geſellſchaftskreiſe angehören. — Schwetzingen, 7. Juni. Auf An⸗ ordnung der Staatsanwaltſchaft wurde geſtern die Leiche des auf dem Bahnkörper verſtümmelt aufgefundenen 24 Jahre alten Sohnes des Bahn⸗ warts Stapf von Brühl wieder ausgegraben, da dringender Verdacht eines vorliegenden Verbrechens beſteht. Der junge Stapf ſoll, wie N. B. Lz. mittheilt, vorher im Beſitz von ca. 100 Mark geweſen ſein, die bei der Leiche ſich nicht mehr vorfanden, nur noch einige Pfennige ſoll derſelbe mehr bei ſich gehabt haben. Es liegt deshalb die Vermuthung nahe, daß an dem Stapf ein Raubmord verübt und von dem oder von den Thätern die Leiche zur Ablenkung des Verdachts auf das Schienengeleis gelegt worden iſt. Frankfurt, a. M., 8. Juni. Bei prachtvollem Wetter wurde heute die landwirt⸗ ſchaftliche Ausſtellung mittags 12 Uhr feierlich eröffnet. Prinz Wilhelm von Heſſen hielt in Vertretung des durch Unwohlſein verhinderten Großherzogs, Präſidenten der Geſellſchaft, von der großen Tribüne herab eine Anſprache, die mit einem Hoch auf den Kaiſer, den Protektor der El ſellſchaft ſchloß. Darauf folgten Anſprach en des preußiſchen Landwirtſchaftsminiſters, des Oberpräfidenten, des Oberbürgermeiſters u. ſ. w. Ein Rundgang durch die im Flaggenſchmucke prangende Ausſtellung beſchloß die Feier — St. Peter, 7. Juni. Dienſtag den 6. d. M. brach um 5 Uhr in der Schmiede Feuer aus, das mit ſo unheimlicher Schnelligkeit ſich verbreitete, daß nach einer halben Stunde der ganze Häuſerkomplex in Flammen ſtand. Die Verbindung nach Auswärts war unterbrochen, da das Poſtamt dem Feuerherde nahe und die Drähte ſchmolzen. So dauerte es einige Zeit, bis Hilfe von auswärts eintraf, und konnten die Feuerwehren die Privathäuſer nicht mehr retten, ſondern mußten ſich darauf beſchränken, das Se⸗ minar und die Kirche zu beſchützen, was auc in beſter Weiſe gelang. — Der Ort bietet eine troſtloſen Anblick. Es ſind 21 Gebäude, darunte die St.] Urſula⸗Kapelle, eingeäſchert; 29 Familie ſind ihrer Wohnſtätten beraubt und haben den einzeln ſtehenden Höfen nothdürftig Unterkunf gefunden. Die drei Wirthſchaften „Hirſchen“ „Sonne“ und „Reſtauration Dold“ ſind nleder gebrannt. Verſchont blieben die Metzig, di untere Mühle und fünf weitere Wohnhaufe Die Noth der Bewohner iſt groß, da nicht vie gerettet werden konnte. Wie man ſich denke kann, ſind die Bewohner troſtlos, umſomehr, da eine Anzahl ihre Fahrniſſe nicht verſichert hat, — Die Feuerwehren von Kirchzarten, St. Märge Eſchbach, Ibenthal, ſowie die Seminariſten habe ihr Möglichſtes gethan, um des verheerende Elements Herr zu werden. Hilfe thut goth, un je ſchneller ſie kommt, deſto beſſer! 5 Weiteren Nachrichten zufolge ſollen mehrer Verletzungen durch herabfallendes Gemäuer en ſtanden ſein und ein Feuerwehrmann ver miß werden. i — Würzburg, 8. Juni. Vom Thur der im Bau begriffenen Adalbert⸗Kirche ſtürg ein Arbeiter ab -und war todt. Ein pvorübe gehender Lehrer wurde in Folge des Schrecken irrſinnig. — Wilhelmshaven, 8. Juni, Jnfolg einer Benzinexploſion in einer Färberei wurde mehrere Arbeiter getödtet und verſchiedene verlez — Linz, 8. Juni. Das Dorf Ottenshei an der Donau iſt vollſtändig abgebrannt, Etw 50 Häuſer und 2 Kirchen wurden ein Raub d Flammen; nur das Schloß blieb unverſehrk⸗ — Papenburg, 8. Juni. Durch da Kentern eines Motorbootes bei Leerort ſind dr Perſonen ertrunken. Erprobte Rezepte. Dunſtkoteletten. Magere Schweinskofelett werden geklapft, geſalzen und gepfeffert mit reich lich geſchnittenem Wurzelwerk und einigen Butter⸗ ſtückchen in eine Caſſerole gethan, erſt von beiden Seiten leicht angebraten, dann unter Zugieß von gewöhnlichem Weißwein in bedecktem Gefäß weich ge ünſtet. . Nachdem man die Sauce mit Citronenſa und Maggi gewürzt hat, richtet man die Kot letten ſamt dem Gemüſe an. daß er ſie freigeben wolle, da widerwärtige Ver⸗ hältuiſſe es ihm zur Zeit unmöglich machten, eine Frau zu ernähren, in möglichſt ſchonender Form mittheilen ſollte. Da kam ihm ein günſtiger Um⸗ ſtand zu Hilfe, indem Elſie ſelbſt ihre jetzige Ar⸗ muth, nachdem ihr Wohlthäter geſtorben, zur Sprache brachte. Da bekannte auch Antonio ſeine hülfloſe Lage und flehte Elſte an, zu ihrem Beſten in eine Trennung von ihm einzuwilligen. Antonio aber hatte die Stärke der Liebe Elſie's zu ihm verkannt. Nichts wollte dieſe von einer Trennung wiſſen; veceint ſeien ſie ſtark genug, den Kampf um's Daſein aufzunehmen. Obgleich tief erſchüttert, ſprach Elſie Antonio Muth zu und riß denſelben durch ihre begeiſternden Worte aus ſeiner Schwer⸗ muth auf. „Elſie!“ rief Antonio leidenſchaftlich aus. Dann ſank er zu ihren Füßen, bedeckte ihre Hände mit Küſſen, und heiße Thränen fielen darauf, ehe er ſie wieder frei gab und ſchöner und ſtrahlender, als Elſie ihn je zuvor geſehen, den Platz an ihrer Seite wieder einnahm. „Ich wußte nicht, daß Du mich ſo ſehr liebteſt,“ ſagte er feurig. „Ich war Deiner Neigung nicht würdig, Elſie, aber von heute an werde ich es ſein. Gott im Himmel iſt mein Zeuge — ich ſchwöre es Dir — von ganzem Herzen und von ganzer Seele ſchwöre ich es Dir.“ . „Das haſt Du nicht nöthig, Antonio,“ ſagte Elſie lächelnd, „ich glaube Dir auch ohne dieſe Betheuerungen.“ a „Ich will für Dich arbeiten — mich für Dich plagen,“ fuhr er ungeſtüm fort; „Du ſollſt keine Sorge kennen, wenn ich Dich davor bewahren oder ſie auf mich nehmen kann. Ich bin jung und kräftig genug, um mein Brod zu verdienen, und von Deiner Liebe beglückt, werde ich von heute an Deiner würdig werden, — Elſie — von heute an, denn ich war es nicht immer.“ Et zog ſie an ſeine Bruſt, und Elſie fühlte, wie Beben durch ſeinen Körper ging. Selbſt als er ihr zum erſten Male von ſeiner Liebe ge⸗ ſprochen, war er nicht in dieſer ſeltſamen Erregung geweſen. „Antonio,“ murmelte ſie, wieviel hochherziger biſt Du, als ich! Auf Koſten Deines eigenen Herzens wollteſt Du mich freigeben, und ich hatte nicht den Muth, Dich gehen zu laſſen, obſchon Du eine viel reichere Braut hätteſt finden können. Und was ſoll ich zu Lena ſagen, Antonio?“ „Verſchweige ihr und aller Welt unſer Ge⸗ heimniß noch für eine kleine Weile,“ verſetzte dieſer. „Wir wollen es eiferſüchtig bewahren, damit die harte Welt uns nicht zu ſehr verſpottet. Ich werde bald reich genug ſein, um eine Fran zu ernähren,“ fügte er hoffnungsvoll bei, „und Niemaud braucht zu erfahren, wie nahe ich dem Schiffbruch war. In wenigen Tagen werde ich nach London gehen, und jene Freunde auf die Probe ſtellen, die mir einſt ſo viele Verſprechungen machten, Elſie.“ „Alſo ſteht unſere Sache ſchließlich gar nicht ſo ſchlimm?“ „Nein, Geliebte, jetzt nicht mehr. iſt Alles klar und hell.“ Und er ſah wirklich aus, als ob dem ſo wäre, in dem Augenblicke, da Helene Dering in das Zimmer trat, und wie im Staunen über die glück⸗ lichen Geſichter des jungen Paares ſtehen blieb. Verletzte es ihr Gefühl, in dieſem Trauerhauſe ſo bald ſchon wieder das Glück einziehen zu ſehen, oder was war es, das ihre Mienen ſo auffallend 5 „Ich habe einen Brief für Dich, ie,“ Vater. Darum bitte ich Dich, lies ihn nicht ſo⸗ gleich, denn Du ſcheiuſt mir heute Abend glück⸗ licher zu ſein, als ſeit vielen Wochen.“ 5 „Ja ich glaube — ja, ich bin es,“ Vor mir Elſie,“ und ihre Hand ſtahl ſich in die Antonio wie um ihm zu zeigen, daß ſein Mißgeſchick ihr nur noch theuer gemacht. Wie gerne hätte Helenen die Geſchichte von Antonios heroiſch Vorſchlage erzählt, um ihr eine größere Hochachtun für ihn abzugewinnen; denn es war ihr ſh häufig aufgefallen, daß Lena ihn nur um ihr und ihres Bruders willen freundlich aufzunehm ſchien, während ſie perſönlich ihm nicht ſehr wogen war. 3 Helene verließ das junge Paar an dieß Abende nicht mehr; ſie ſetzte ſich an den Tiſch, ein wenig und plauderte von gleichgültigen Dinge bis der Beſucher ſich verabſchiedete. Antonio blie ſie öfters forſchend au, und als er ihr beim We gehen die Hand reichte, ſagte er wie fragend: „ fürchte, Sie befinden ſich heute Abend nicht wo Fräulein Dering ?“ a „Ich befinde mich weder beſſer noch ſchlimm als ſeit dem Tage meines ſchweren Verluſtes, war ihre Antwort. „Mir ſcheint, Sie haben ſich ſehr veränderk, Fräulein Dering?“ „Nicht mehr, als alles Uebrige meiner Un gebung — daß iſt Alles, Herr Baretti. Es it wobl nur natürlich, daß die Vorkommniſſe der letzten Wochen mich nicht unberührt gelaſſen haben. „Ja, es iſt nur natürlich. Ich bitte um Verzeihung, meine Frage hat Sie verletzt.“ „Durchaus nicht, Herr Baretti.“ 8 Elſi's Verlobter verließ das Haus und ließ ſich von der Brücke aus zu ſeiner Pacht hinüberrudern, die ſeit dem Tage der Regatte ihren Standort nicht ſagte ſie ernſt, „er kommt von Deinem gewechſelt. Seit jener Nacht, in welcher Friedrich Dering den Tod gefunden, hatte Baretti das Wirths haus nicht mehr betreten, ſondern es vorgezogen, bekannte die Nacht in ſeiner eigenen Yacht zu verbringen. Fortſetzung folgt. — h A dehdt u urnnac! N 1 — Aleinige ö 1 lie Inh. J