1 men, ſangen zunächſt die vereinigten Ladenburger eſangvereine unter Leitung des Herrn Reallehrers chmitthelm ein Chorlied, worauf Herr atſchreiber Betz die Anweſenden begrüßte. — en Trinkſpruch auf unſeren Kaiſer brachte Herr echtold vom Kriegerverein Ladenburg in ündenden Worten aus, worauf die Feſtverſamm⸗ ing unter Muſikbegleitung in den Geſang „Deutſch⸗ land, Deutſchland über Alles“ einſtimmte. — Herr Notar Dr. Carlebach toaſtete auf unſeren Großherzog, den Protektor des badiſchen Militär⸗ Vereins⸗Verbandes, deſſen Verdienſte um ſein Land und Volk Redner in patriotiſchen Worten ervorhob. Mit dem allgemeinen Geſang der adiſchen Volkshymne klang die Rede aus. — unmehr betrat der Gauvorſitzende, Herr Prof. L. Mathy, das Podium, um Namens des Präſidiums des Badiſchen Militär⸗Vereins⸗Ver⸗ bandes den vier Kriegervereinen von Ladenburg, Schriesheim, Ilvesheim und Feudenheim die von unſerem Großherzog geſtiftete Medaille für 25 jährige Zugehörigkeit zum Badiſchen Militär⸗ ereins⸗Verband zu übergeben. Redner richtete herzliche ermahnende Worte an die Anweſenden, welchen er die Zwecke und Ziele der militär⸗ iſchen Vereine darlegte und mit einem Hurrah auf das fernere Wachſen, Blühen und Gedeihen der dekorirten Vereine ſchloß. Hierauf wurde ſeitens der Damen Frl. Dina Schork, Johanna Merkel, Gretchen Boſſert die Glückwünſche zu ſeinem Jubiläum dargebracht und demſelben Namens der Frauen und Jung⸗ frauen Ladenburgs ein ſilberner Lorbeerkranz nebſt Schleife an der Fahne befeſtigt. Herr Rathſchreiber Betz ſprach ſeitens der übrigen dekorirten Vereine dem Militär⸗Vereins⸗Präſidium den Dank aus. — Muſik⸗ und Geſangsvorträge belebten den Feſtact — Nach Beendigung des⸗ ſelben begaben ſich die Einzelnen Vereine wieder in ihre ſtädtiſchen Locale zu gemüthlicher Unter⸗ haltung. Am Abend fand in zwei Lokalen als Schluß des feſtlichen Tages Ball ſtatt. Am Montag wurde ein muſikaliſcher Früh⸗ ſchoppen abgehalten und Mittags 4 Uhr fand noch auf dem Feſtplatze ein kleines Volksfeſt ſtatt. Auch ein Wettlauf wurde von Männern von 30— 50 Jahren veranſtaltet, wobei Sckreiner⸗ meiſter Höflein den erſten und Poſtbote Vogel und Eliſe Wolf dem Ladenburger Kriegerverein nüt e alleen, der den Gedanken feſt und boch den zweiten Preis errangen. Die Diſtanz betrug 200 Meter. Friedrich feld, 28. Mal In Fried⸗ richsfeld wurde heute Abend um halb 8 Uhr dem Aſſiſtenten Auguſt Ries ein Fuß von einer Maſchiene zerquetſcht. n 28. Mai. Der Stadtrath beſchloß gelegentlich der Reviſion der ſtädt. Submiſſionsbedingungen, in das neu zu erlaſſende Regulativ den Grundſatz aufzunehmen: Der (Zuſchlag erfolgt nach Maßgabe des von Stadt⸗ rath Barber eingebrachten Mittelpreisvoran⸗ ſchlages, jedoch mit der Beſchränkung, daß An⸗ gebote, die nach oben oder unten um mehr als 20 Prozent von dem bauamtlichen Koſtenanſchlage abweichen, unberückſichtigt bleiben und bei Liefer⸗ ungen von reinen Handelswaaren in der Regel das niederſte Angebot anzunehmen iſt. — Mit dieſem Beſchluß, der noch dem Bürgerauſchuß vorgelegt werden wird, hat der Stadtrath einen bedeutſamen Schritt gethan. — Pforzheim, 29. Mai. Geſtern fand hier die Einweihung der neuen evangeliſchen Stadtkirche ſtatt; der Großherzog und die Grof⸗ herzogin von Baden waren anweſend. Bei dem Feſteſſen hielt der Großherzog eine längere Rede, in welcher er unter Bezugnahme auf das Jahr 1870 ausführte: Es iſt nur zu wenig bekannt, was wir Kaiſer Wilhelm J. alles verdanken. Es wird vielfach erſucht, das Verdienſt an dem, was geworden iſt, Andern zu geben. Er war es, und gehalten hat nach dem Siege des deutſchen Heeres, den Gedanken an ein deutſches Reich und an einen deutſchen Kaiſer! Dies Vermächtniß Kaiſer Wilhelms I. iſt es, auf das ich heute Ihre Auf⸗ merkſamkeit richten möchte. Wir wollen es hoch⸗ halten für alle Zeit.“ Der Großherzog ſchloß mit einem Hoch auf Kaiſer Wilhelm. — Berlin, 20. Mai. Die Morgenblätter melden aus Charkow: In dem Kohlenbergwerk von Petrowskaja fand eine Exploſion ſchlagender Wetter ſtatt. 22 Leichen wurden hervorgezogen, 35 Bergarbeiter werden noch vermißt und man befürchtet, daß ſie gleichfalls umgekommen ſind. Tandwirthfchaffliches. Wie erzielt man beſonders große Spargelpfeifen? Dieſe Frage hat der in Frankſurt a. O. erſcheinende praktiſche Ratgeber . im Obſt⸗ und Gartenbau gelbſt, indem er 10 3 0 0 Jahre hindurch insgeſammt 1500 Mark Prei 0 ausgeſetzt hat für die früheſten ſtarken Spargel, 4 In der ueuſten Nummer des praktiſchen Jia, denbur geber werden jetzt die Kulturberichte der dieg, 110 jährigen Sieger veröffentlicht. Darnach ſind die 150 0 wichtigſten Bedingungen erfolgreichen Spare lle 1. 93 baues: Sandboden, ſehr ſtarke Düngung, ei lahnaſcht jährige Pflanzen. ah — Eine epochemachende Neuheit auf dem Gebiet der Stärke⸗Fabrikation iſt kürzlich?“ ö durch die Firma Heinrich Mack in Ulm g. d hen galt unter der Bezeichnung „Mack's Pyramiden⸗Glanz⸗ 4 50 waer Stärke“ in den Verkehr gebracht worden. Die uulie⸗hedin eminenten Vorzüge dieſes Fabrikats laſſen ſich 0 buche kurz wie folgt zuſammenfaſſen: eu Nöte Kleine, billige Packung zu 10 und 20 Pfg, 9 welche für Waſſer⸗Quantum von ½ beziehungs⸗ ablage weiſe 1 Liter abgepaßt iſt. Die Pyramiden ee Glanz⸗Stärke enthält alle nötigen Zuſätze, ſowohl zum Mattſtärken als zum Glanzbügeln; ſie lost ſich beſonders ſchnell, verarbeitet ſich ſehr leicht und angenehm und kann mit gleich gutem Erfolg kalt, warm oder kochend, verwendet werden. Die Ergiebigkeit iſt eine beſonders große; Packet zu 10 Pfg. reicht zum Stärken von 30 Kragen oder ca. 12 Paar Manſchetten aus, end⸗ lich können die Wäſcheſtücke auch ohne vorheriges Trocknen, wie ſte aus dem Waſchzuber kommen, geſtärkt und geblättet werden, wodurch ſehr piel Zeit und Arbeit erfpart wird. Mack's Pyramiden⸗Glanz⸗Stärke iſt ſchon lack F Heyer ul e 5 5 e ae ee ae fc in wenigen Monaten der Liebling von kaufenden Jie praktiſcher Hausfrauen und Plätterinnen geworden n Ducliäten die Zeit und Mühe ſparen wollen, und können wir unſern verehrten Leſerinnen auf's Wärmſte empfehlen, einen Verſuch mit dieſem unübertreff⸗ lan lichen Fabrikat zu machen. nn FFPDCCCCVCCCTCTVTCTCTCTCTCTTT ö 0 niicher ieee eee eee. Ein neues Gichtmittel. Der bekannte Ultannten ! Redakteur der „Kneipp⸗Blätter, Herr J. Ok ie in ſchellen hinter dem Rücken des zweiten Mannes, der ſich bis jetzt ganz theilnahulos verhalten hatte. „Ich bin vermuthlich ein zu verzweifelter Ge⸗ ſelle, um ungefeſſelt in das Gefängniß gebracht zu werden,“ ſagte er und ließ ſich bereitn illig die Eiſen anlegen. „Wohin gehen wir 2“ „Vorläufig in das Arreſthaus zu Barſtoft,“ war die Erwiderung. „Je eher wir dort ſind, deſto beſſer,“ be⸗ merkte Nord. Und ſo verließ er zum zweiten Male ſeinen Geburtsort. 13. Kapitel. f Mit wahrhaft philoſophiſcher Ruhe benahm ſich Frank Nord während dieſes ereignißreichen Abſchnittes ſeines Lebens. Die leidenſchaftliche Heftigkeit, deren man ihn beſchuldigte, trat bei dieſer Gelegenheit nicht zu Tage; von Anfang an war er kühl und gelaſſen und legte ſeiner augen⸗ blicklichen Lage keine ernſte Bedeutung bei. Nicht daß ihm an der Ehre und ſeines Namens oder an ſeiner Freiheit nichts gelegen hätte, von der Stunde ſeiner Verhaftung an glaubte er nicht, daß hinreichende Beweiſe vorlägen, um ihn nach dem erſten Verhöre noch gefangen zu halten. Er ließ einen Rechtsanwalt zu ſich kommen und verhandelte lange und ausführlich mit ihm über Alles, was ſeine Vertheidigung betraf. Voll Zuverſicht ging er zu ſeinem erſten Verhör in den Gerichtshof zu Barſtoft, und obgleich er nicht frei kam und die gegen ihn ſprechenden Thatſachen ſich zu einer feſtgeſchloſſenen, ſchwer zu durchbrechenden Kette ineinander zu fügen ſchienen, ſo zweifelte er den⸗ noch keinen Augenblick an ſeiner Freiſprechung bei der zweiten Gelegenheit, wenn er dem Gerichtshof der Grafſchaft gegenüberſtände. Er war nicht von Amerika gekommen, um als Mörder gehängt zu werden, und wenn auch eine Menge Zeugen e gegen ihn ausſagte, ſeine Unſchuld mußte ja doch endlich an den Tag kommen. In dem Gerichtszimmer befanden ſich: Robert Schmitt von Cheſtwich, um von der düſtern Miene und den ſeltſamen Bemerkungen betreffs des Ver⸗ unglückten zu erzählen, welche er aus dem Munde ſeines Paſſagiers vernommen; der alte Martin, um von der Wuth zu berichten, welche der An⸗ geklagte gezeigt, als er erfahren daß ſeine Tochter im Hauſe Derings weile; mehrere Diener aus Wolſtonhaus, um Nords geheimnißvollen Beſuch int Herrenhauſe zu beſtätigen. Hiezu geſellte ſich die ernſte Thatſache, daß er in jener Unglücksnacht nicht auf ſein Zimmer gegangen, daß Friedrich Derings erſte Worte, als er zum Bewußtſein kam, ihn der That beſchuldigten — ein halbes Dutzend Wolſtoner Männer waren bereit, dies zu beſchwören. Doktor Kennet ſagte aus, daß Nord ihn mit dem Verwundeten nach Wolſtonhaus begleitet und von Dering als von ſeinem gefallenen Feinde geſprochen habe, und der letzte und ſchwerwiegenſte Schuldbe⸗ weis war das Taſchenbuch mit Friedrich Derings Namen, welches im Beſitze des Gefangenen ge⸗ funden wurde. Die allgemeine Anſicht ging dahin, daß es für dieſen kein Entrinnen gäbe, daß ſein Leben verwirkt ſei. In dem Arreſthauſe zu Bar⸗ ſtoft ſchrieb Frank Nord einen Brief an ſeine Tochter. Er war überzeugt, daß ſie ſich ſehr um ihn ängſtige, und tröſtete ſie, daß er ruhig und ge⸗ duldig ſei und den Ausgang nicht fürchte. Er ſprach die Hoffnung aus, daß ſie ſich den Schwerz erſpare, ihn im Gefäugniſſe aufzuſuchen — daß ſie aber mit ihm auf ſeine Freilaſſung ſich freue, auf das Leben, welches ſie, wie er feſt vertraute, dann miteinander führen würden. Er ſchrieb auch, zu ſeiner Selbſtvertheidigung, an Helene Dering, theilte ihr mit, daß er auf ausdrücklichen Wunſch ihres Bruders das fragliche Taſchenbuch mit Inhalt in Wörishofen, hat ein ſicher wirkendes Mittel 1 gegen Gicht und Gelenk⸗Rheumatismus erfunden. Zahlreiche Zeugniſſe und Anerkennungsſchreiben, AI die uns vor gelegt wurden, beſtätigen ſeine Be⸗ hauptung voll inhaltlich. wulſhe und ieee eee eee jener Nacht an ſich genommen und machte ſie da⸗ Talzz rauf aufmerkſam, daß ihre Ausſage von dem Vor⸗ iner Waare handenſein des Taſchenbuches im Hauſe nach dem Unfalle von Werth für ihn ſein würde. Frauk — Nord rechnete ſicher darauf, daß Dering ihm vor ſeinem Tode noch habe Gerechtigkeit widerfahren laſſen. Der Tag des zweiten Verhörs kam heran, und der Gerichtshof — ein kleines Gebäude an der Rückſeite der Stadthalle füllte ſich mit Neu⸗ gierigen aus Wolſton und Barſtoft, ſobald die Thüren geöffnet wurden. Viel Merkwürdiges gab es da zu hören, ehe der Tag vorüber war, und die Leute, welche hart um ein Plätzchen gekämpft hatten, ſahen ſich belohnt für ihre Mühe. Ihrer Aller, wie der Richter, der Zeugen und des Ge⸗ fangenen wartete eine Ueberraſchung, denn die neuen Ausſagen wandten ſich langſam aber ſicher zu Frank Nords Gunſten. Eine ſchöne, bleiche Dame, in tiefe Trauer gekleidet, die Schweſter des Verſtorbenen, trat in die Zeugenloge und beſchwor, daß ſie per ö ſönlich das Taſchenbuch aus ihres Bruders Rock genommen, als man ihn in jener Nacht bewußtlos nach Haus gebracht habe. Sie hatte es mitſamt einem Schlüſſelbund in den Kleiderſchrank gelegt; wie es ſpäter in Herrn Nords Beſitz gekommen, wußte ſie nicht. „Sprach Ihr Bruder von Frank Nord nach deſſen letztem Beſuch ?“ fragte der Richter. „Ja — zweimal. Einmal, um zu ſagen, er ſei ſein ganzes Leben lang ungerecht gegen Frank Nord geweſen.“ Fortſetzung folgt. Humoriſtiſches. Vielverſprechender Sohn. Moritzl: „Tate⸗ leben, kauf mir einen neuen Anzug!“ — „Ich hab ka Geld!“ Moritzl: „Warum machſt De nix Konkurs 2 1 Ale