N — 5 7 N eie e . . urge Anzeiger für Ladenburg 725 735 Wochenblatt 4 e o i 0 f 1 Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. 0 * * Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren nd orte Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ 87 8 Raum 10 „Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen ff b 15 Pfg ſchäf Privatanzeig N 5 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. 3 1% 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. 8 5 0 Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, ö 1 1 Druck und Verlag von Karl Molitor, 1 1 5 Samstag, den 27. Mai 1899. N „„ 0 175 f 10 v Politiſches. 2 Schwachen, unglücklichen zu fördern, alle ge- der zuſammenſtellbaren Fahrſcheine des Vereins 2 dien Berli 5 5 ſitteten Völker ſich ſolidariſch betrachten. Deutſcher Eiſenbahn⸗Verwaltungen zur Ausgabe. 12 che zun gan 3 1 24. Mai. An der heutigen Während der Zeit, Bank der hochherzigen ] Dasſelbe iſt bei den Fahrkarten⸗Ausgabeſtellen ** dus e es Aongreſſes zur Bekämpfung Anregung eines mächtigen Monarchen in in Darmſtadt, Bensheim, Weinheim und Heidel⸗ 1 5 0. Ne der Tuberkuloſe (Schwindsucht) als Volkskrank. Haag ein Hongreß von Staatsmänner tagt, berg verkäuflich, auf den übrigen Stationen meiden heit, im Reichstaasgebäude, nahm die Kaiſerin welcher Mittel und Wege zu finden gewillt iſt, wird der Bezug durch die Fahrkarten⸗Ausgabe ernam Theil. Sie wurde vom Grafen Poſadowsky um die Schrecken des Urieges zu vermeiden, vermittelt. in Vertretung des Reichskanzlers, dem Herzog tmc und der Herzogin Katibor, der Prinzeſſin N 5 10 dem Grafen Lerchenfeld⸗Höpering, parkaſt h eh. Medizinalrath Cepden und dem Direktor . im Reichstag Geh. Rath. Knack zur Hofloge ni dz. 1 geleitet. Bei der Eröffnung des Hongreſſes 1 Zinne J hielt Graf Poſadowsky eine Kede, in welcher mäßigen gz er hinwies auf die Fortſchritte der Wiſſenſchaft id Marz und der Technik. i ittagz. Jg „Die Tuberkuloſe führte der Staats ſekretär Iuskünftzres aus, deren Bekämpfung als Volkskrankheit 0. 9 ft das Programm des hier verſammelten Kon- „16. 0 greſſes bilde, iſt in ihrer gegenwärtigen Aus⸗ inden dehnung eine Begleiterſcheinung des modernen nan: Kulturlehens und ſtellt eine wachſende Gefahr für das Volk dar, welche bei den Regierungen, hei den Vertretern des ärztlichen Standes, den Sozialpolitikern und allen Menſchenfreunden ernſte Beſorgniſſe hervorgerufen haben. In bieſer Ueberzeugung iſt von dieſen 2 deutſchen Haiſern mit ihren Verbündeten die ſozialpoli⸗ liſche Geſetzgebung nach dieſer Kichtung hin ins Leben gerufen worden. Von dieſer Auf⸗ faſſung geleitet hat die Haiſerin das Protek⸗ torat über den gegenwärtigen Hongreß zu übernehmen die Gnade gehabt und haben andere hohe fürſtliche Frauen dem Unternehmen ihr werktägiges Inkereſſe zugewandt. Und wenn wir heute in dieſer Verſammlung Ab⸗ geſandte aller Aulturvölker ſehen, ſo können wir auch hierin den ſichtbaren Beweis erblicken, 233 oder wenigſtens zu mildern, tritt unter reger Antheilnahme des deutſchen Haiſers und ſeiner hohen Gemahlin heute hier in der Hauptſtadt des deutſchen Reiches ein Hongreß von ärztlichen Autoritäten und aufrichtigen Menſchenfreunden zuſammen, aus allen Theilen der Erde, beſtimmt, auf Mittel und Wege zu ſinnen, durch welche die verbreitete Krank⸗ heit beſchränkt oder geheilt werden könne. Möchten den ſachverſtändigen Berathungen des Hongreſſes auch überall opferfreudige Thaten folgen, auf daß die Verſammlung den Ausgangspunkt einer auf gleiche Ziele gerich⸗ teten internationalen Arbeit bilde. Indem ich hier⸗ mit den Kongreß eröffne, übergebe ich die Leitung des Hongreſſes Sr. Durchlaucht dem Herzog von Ratibor und in ſeiner Vertretung dem Seh. Medinalrath Profeſſor Dr. von Ceyden.“ Der Herzog von Ratibor dankte hierauf den Majeſtäten für die Förderung des KNon⸗ greſſes, ſowie der Großherzogin von Baden für ihr lebhaftes Intereſſe. Der Kongreß brachte ſchließlich ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf die Majeſtäten aus und ſandte ein Glückwünſchtelegramm an die Hönigin von England anläßlich deren Geburtstages. Verſchiedenes — Ladenburg, 25. Mai. Nach Mit⸗ theilung der Direktion der Main⸗Neckar⸗Bahn gelangt am 1. Juni l. J. ein neues Verzeichnis Nähere Auskunft über Eintheilung des Verzeichniſſes Koſtenpreis ꝛc ertheilen ſämmtliche Fahrkarten⸗Ausgaben. f Ladenburg, 26. Mai. Der Feſtzug des Krieger vereins wird ſich, wie folgt zuſammenſetzen: J. Feuerwehr⸗Abteilung Ladenburg, Feſtdamen, Gauverband, Ehrengäſte, 2. Militär⸗Verein Eppelheim, 3. Militär⸗Verein Seckenheim, 4. Schützen⸗Abtheilung des Militär⸗Vereins Mann⸗ heim, 5. Militär⸗Verein Mannheim, 6. Sanitäts⸗ Abtheilung des Militär⸗Vereins Mannheim, 7. Krieger⸗Verein Schriesheim, 8. Krieger⸗Verein Brühl, 9. Krieger⸗Verein Neckarhauſen. 10. Militär⸗Verein Käferthal, 11. Krieger⸗Verein Feudenheim, 12. Militär⸗Verein Heddesheim, 13. Krieger⸗LVerein Mannheim, 14. Krieger⸗Verein Ilvesheim, 15. Militär⸗Verein Ilvesheim, 16. Krieger⸗Verein Heddesheim, 17. Krieger⸗Verein Grof ſachſen, 18. Krieger⸗Verein Wallſtadt, 19. Verein ehemaliger Leibdragoner Mannheim, 20. Verein deutſcher Kampfgenoſſen Mannheim, 21. Kriegerbund Ladenburg, 22. Geſang⸗Verein Ladenburg, 23. Sängereinheit Ladenburg, 24. Gemütlichkeit Ladenburg, 25. Turn⸗Verein Ladenburg, 26. Krieger⸗Verein Ladenburg, und folgenden Weg nehmen: Der Feſtzug gelangt in der neuen Anlage zur Aufſtellung, bewegt ſich von dem Schäferſchen Garten vorbei nach dem Schriesheimer⸗Thor, von dort durch die Haupt⸗ ſtraße bis zum Rathhaus, das Rheingau und die Färbergaſſe durch wiederum bis zum Rath⸗ haus, die Kirchgaſſe herum zum Denkmal, die Daß in dem Beſtreben, das Wohl der Kranken, Ein VDaterherz. . Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen n von Klara Rheinau. . Fortſetzung. Machdruck verboten.) Wieder trat Nord an das Krankeulager. „Du haſt einen merkwürdigen Charakter, Fritz; viel Gutes und Böſes liegt darin. Letzteres verſchwindet u dieſer Stunde, wie es bei allen Menſchen ſein ſollte — und nur das Gute bleibt zurück. Du bereuſt; Du biſt gut gegen Elſie geweſen, und mit dieſem Tage endigt die Geſchichte. In Elſie's Augen, Dering, wirſt Du ſtets der gute Menſch chweigen.“ i „Du — Du verſprichſt es mir? „Von ganzem, vollem Herzen.“ „Wie kann ich Dir danken, Frank?“ 8 „Durch das Verſprechen, wiederkommen werde, Elſie Nord ihren Vater durch Deine Wort beſſer kennen zu lehren, als ſie ihn bisher gekannt.“ 8 „So ſoll es ſein, Frank.“ Nord war ſchon im Begriff, die Thüre zu öffnen, als ihm ein neuer Gedanke kam. Er wollte gerne dem Kranken weitere Erregang erſparen, aber es gab noch ſo viele wichtige Fragen zu ſtellen. „Du kamſt geſtern Abend mit einer großen wenn ich morgen Summe) in ider“ Taſche über die Brücke, Dering. War es baares Geld ?“ „Nein — es waren Staatspapiere, die ich immer in Bereitſchaft für dich hatte. Ich beab⸗ ſichtigte ja niemals, das Geld zu behalten; auf irgend eine Weiſe hätte es ſeinen Weg in Deine Hände gefunden.“ „Wo ſind die Papiere jetzt?“ „In meinem Taſchenbuche. Du kannſt ſie gleich mitnehmen. Ich wußte doch, daß ich Dir noch mehr zu ſagen hätte,“ rief er gereizt, „Du haſt nur ſo große Eile, mich zus verlaſſen.“ „Ich brauche das Geld jetzt nicht. Morgen wollen wir davon ſagen.“ „Bitte, nimm es jetzt, Frank. In jenem 5 Schranke wirſt Du das Taſchenbuch finden; geſtern Abend, als ſie mich hierher brachten, hat man es aus meinem Rocke genommen.“ Von einem neuen Gedanken erfaßt, nahm Frank Nord das Taſchenbuch aus dem Fache, wo es neben einem Bund Schlüſſel und verſchiedenen Papieren gelegen. „Ich nehme es, um meines todten Vaters willen; als mir und meiner Tochter zugehörig,“ ſagte er, das Buch in ſeiner Bruſt⸗ taſche bergend; aber kann ich auch das Teſtament ſehen, in welchem Du Elſie zur Erbin eingeſetzt?“ „Du haſt recht, meinen Worten nicht zu trauen — ich war immersfalſch,“ ſtöhnte Dering. „Sieh jene Schlüſſel, Frank; der größte von ihnen er⸗ ſchließt Dir den zeiſernen Kaſſenſchrank, der in die Mauer eingelaſſen iſt.“ Frank Nord öffnete die große Thüre und fand den Schrank mit Papieren angefüllt. Er blickte nach dem Kranken, um weitere Anweiſungen zu erhalten. „Warte — was iſt's, wonach Du ſuchſt?“ fragte Dering, wie plötzlich aus dem Schlaf er⸗ wachend. „Ah, das Teſtament! Es liegt oben⸗ auf im linken Fach.“ Nord fand an der bezeichneten Stelle ein Kouvert mit der Aufſchrift: „Enthält das Teſt⸗ ament Friedrich Derings.“ „Lies den ganzen Inhalt,“ rief Dering. „Es iſt mir lieber ſo.“ Frank Nord, der plötzlich unendlich neugierig geworden zu ſein ſchien, erbrach das Siegel und zog aus dem Umſchlage das Teſtament, welches auf einem halben Bogen blaues Briefpapier ge⸗ ſchrieben war. Es ſchien in großer Eile abgefaßt und trug die Unterſchrift von zwei Dienern des Hauſes. Wenige Zeilen beſtimmten Elſie zur Uni⸗ verſalerbin mit Ausnahme eines Legates von 30000 Thalern an Helene Dering. „Du haſt eine Abſchrift hiervon, Fritz? — Bei Deinem Anwalt, wahrſcheinlich ?“ „Nein, zu was brauchte ich einen Anwalt 2 Ich ſchrieb es ſelbſt vor einem Jahre.“ Nord ſchritt zu dem Kaminſims, auf welchem eine Kerze brannte, und ſagte: „O 9