itsmalf . für jeglich 15 1 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Ladenburg. ehrlinge. Use jeden Süd und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, fil, 1 1 15 1 ei 1 e 1 77700 Anzeigen: Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, Die einſpaltige el oder deren 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. nder, E Condiko, 0 Mittwoch, den 17. Mai 1899. CCC... ner, Radl, 8 Mechanik, 0 ied, Schneider e ter, Spengler, 9. Harlsruhe, 12. Mai. Der Land- tag wurde heute unter großem Ceremoniell e Handwerl. vom Großherzog geſchloſſen. Auch die Groß⸗ 8 herzogin wohnte dem Akte an. Die Thron⸗ l. Perſonil. rede beginnt: „Edle Herren und liebe Freunde! chen, 30 Spülnz Tiefgehende Meinungsverſchiedenheiten, die chen, Zimmern mit Vorſchlägen eingreifender Veränderungen Kellnern, b unſerer von mir treu behüteten Verfaſſung im Maſchinn; Suſammenhang ſtehen, ſchienen zu Beginn zufmädchen, J. berin, Wickllnet Sortirerin, z des Landtags ein fruchtbares Zuſammenarbeiten zu meiner Regierung und der Volksvertretung zu gefährden. Wie der Verlauf des Landtags zeigte, haben ſich indeß jene gegenſätzliche Er⸗ eit ſuchen ſcheinungen der Erledigung der den 11 85 iches Perſonl geſtellten Aufgaben nicht hinderlich erwieſen. chiniſt, Heizer. Ich erblicke darin eine Bethätigung der Einſicht, e Handwerk. daß unter den heutigen ſchwierigen Verhält⸗ niſſen die Volksvertretung erfolgreicher handelt, wenn ſie, ſtatt ſchroffe Gegenſätze hervorzu⸗ kehren, mit der durch mein Vertrauen berufenen Regierung zuſammen für das Wohl des Candes arbeitet. Nur auf dieſem Wege wird, bei gegenſeitiger Achtung pflichthafter Ueber⸗ zeugungen, es möglich ſein, Beſtrebungen, die Grundveſten des Staates zu erſchüttern, mit Erfolg entgegenzutreten und unſerm Lande eine fortſchreitende, aber maßvolle und beſonnene Entwicklung zu ſichern. Die mühevolle Arbeit, die der Candtag während ſeiner langen Tagung zur Bewältigung zahlreicher und ſchwieriger Vorlagen auf ſich nahm, erkenne ich dankbar an. Sie haben im ordentlichen ſowie außerordentlichen Budget namhafte Mittel bewilligt und einer Reihe wichtiger Unternehmungen Ihre Förderung angedeihen ureaugehilfe, aftsdiener, Ei l. Perſonal. laſſen; die Gunſt der wirtſchaftlichen Cage, welche die Einnahmequellen des Landes reichlich fließen läßt, hat dieſe erfreuliche Aus⸗ geſtaltung des Staatshaushaltes ermöglicht, ohne an die Steuerkraft der Bevölkerung größere Anſprüche zu ſtellen.“ Der Großher⸗ zog erwähnte dann mit Senugthuung die hervorragenſten Beſchlüſſe des Landtags, dann heißt es in der Thronrede weiter: „In hervorragendem Maße war ihre Mitwirkung für die Beratung der zahlreichen, auf faſt allen Gebieten der Geſetzgebung erforderlichen Aenderungen geboten, die mit der Einführung des bürgerlichen Geſetzbuches im Suſammen⸗ hang ſtehen. Durch den Fleiß und die Sorg⸗ falt ihrer Kommiſſionen und durch das ein⸗ trächtige Zuſammenwirken der beiden Kammern unter ſich und mit der Regierung iſt es möglich geworden, dieſe hochbedeutſame Auf⸗ gabe zu einem gedeihlichen Ende zu führen. Ins beſondere erfüllt es mich mit Senugthuung, daß die dem CLandesrechte vorbehaltenen Fragen der Organiſation der freiwilligen Gerichtsbarkeit und namentlich des Grundbuch⸗ weſens eine dem beſtehenden heimiſchen Kechts⸗ zuſtand ſich thunlichſt anſchließende gefunden haben. Unſer engeres Vaterland iſt damit bereit, in die Kechtsgemeinſchaft mit dem geſammten deutſchen Reich eintreten und mit freudiger Genugthuung dürfen Sie mit mir die große nationale Errungenſchaft aus vollem Herzen begrüßen.“ Die Thronrede ſchließt: „Nach ſo langer Tagung begleiten Sie meine teilnehmenden Wünſche für Ihr und Ihrer heimatlichen Ureiſe Wohlergehen. Möge Sottes Gnade ſegnend über dem Vaterlande walten!“ — Die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten waren der Schließung ferngeblieben. SRK. Karlsruhe, 12. Mai. Der badiſche landſtändiſche Ausſchuß trat nach erfolgtem Kammerſchluß im Kommiſſionszimmer Cöſung der erſten Kammer unter dem Vorſitz Seiner Großherzogl. Hoheit des Prinzen Karl zu einer Sitzung zuſammen. Die Präſidenten der Mini⸗ ſterien des Innern und der Finanzen wohnten 1 der Sitzung an. Von den letzterem wurden dem Ausſchuß die Rechnungen der Amortiſationskaſſe, der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe und des Domänengrundſtocks zur verfaſſungsmäßig vor⸗ geſchriebenen Prüfung vorgelegt. Aus den Dar⸗ legungen des Präſidenten des Finanzminiſteriums war zu entnehmen, daß, wie im Bereich der allgemeinen Staatsverwaltung, ſo auch in dem der ausgeſchiedenen Verwaltungszweige die Rech⸗ nungsabſchlüſſe bemerkenswerth günſtige ſind. Dies gilt namentlich auch von der Eiſenbahn⸗ 1 In Folge des außer ordentlich leb⸗ tilgungskaſſe. haften Verkehrs im verfloſſenen Jahre haben die Eiſenbahnen und die Dampfſchiffahrtsverwaltung einen um 9 038 612 M. höheren Ueberſchuß als der Voranſchlag vorgeſehen hatte, e der Reinertrag der Badiſchen Staatsbahn, der Main⸗Neckar⸗Bahn und der Dampfſchiffahrtsver⸗ waltung erreichte die ungewöhnlich hohe Ziffer von 23 519 412 M. Infolge deſſen konnte trotz eines außerordentlichen Aufwandes für Eiſenbahn⸗ zwecke (Erweiterung des Bahnnetzes, Umbau von Bahnhöfen, Vermehrung der Betriebsmittel ꝛc.) in Höhe von 10 436645 M. eine eff ektive Minderung der Eifenbahnſchuld um 3353 819 M. herbeigeführt werden. Die badiſche Eiſen⸗ bahnſchuld ſtellte ſich demnach Ende 1898 auf 325 675433 M. annähernd auf denſelben Betrag, welchen ſie im Jahr 1879 (mit 324 138 664 M. erreicht hatte. In den 20 Jahren 1879/1898 hat ſich alſo die Eiſenbahn⸗ ſchuld nur um die Summe von 1538 768 M. erhöht, obwohl in dieſem Zeitraum für Ausbau des badiſchen Bahnnetzes etwa 140 Millionen Mark verausgabt worden ſind. Im Jahr 1879 Ein Daterherz. Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen von Klara Rheinau. 14. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Die Londoner Aerzte reiſten mit dem Nacht⸗ zduge von Barſtoft ab. Sie hatten ihre Aufgabe erfüllt, und ihre Zeit war koſtbar. Doktor Kennet hatte ihre Anweiſungen verſtanden, und ihr längeres Verweilen konnte Niemanden von Nutzen ſein. Während ſie im Speiſezimmer ſich zum Weggehen rüſteten, ſagte Helene Dering ganz unvermittelt: Den Bruder wird ſterben, meine Herren, und Sie wiſſen es. „Fräulein Dering,“ verſetzte der ältere der beiden, ein e Herr mit ernſten Zügen rößerung wir hätten gehofft, die ſchwere Aufgabe, Ihnen Wahrheit beizubringen, werde Herrn Kennet, einem 1 Nr. 4 Freunde der Familie zufallen.“ „Ich kaun die Wahrheit ertragen mein Herr.“ 5h. 25 1 „Es thut mir leid, geſtehen zu müſſen, daß oldenen 8 5 Ihr Bruder Ihnen nicht erhalten bleiben wird. 1 von „So iſt keine Hoffnung mehr?“ Jaden. „Keine.“ „Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit,“ murmelte Helene. . „Und wenn Herr Dering noch letztwillige Be⸗ „ſo iſt es nothwendig, ihn ſogleich von ſeinem Zu⸗ ſtande in Kenntniß zu ſetzen.“ Als die Aerzte das Haus verlaſſen, überließ ſich Helene einem leidenſchaftlichen Schmerzensaus⸗ bruche, denn ihr Bruder war ihr das Liebſte auf der Welt. Wie einſam, wie verlaſſen würde ſie ſich ohne ihne fühlen! Er war der Letzte ſeines Stammes, Elſie gehörte nicht zu ſeiner Familie und würde über kurz oder lang die Freundin eben⸗ falls verlaſſen. Helene rang nach Faſſuug, und ſie war ſehr ernſt und ruhig, als ſie in das Kran⸗ kenzimmer zurückkehrte und Elſie bat, ſie mit ihrem Bruder allein zu laſſen. „Ich habe mit ihm zu ſprechen,“ ſagte ſie. Mit neuer Sorge blickte Elſie auf die Freundin. Doktor Kennet war unten beim Abendeſſen, und der Kranke ſchlief. „Du haſt Schlimmes erfahren, Lena,“ flüſterte ſie beklommen. „Ich habe die Wahrheit erfahren, mein Lieb⸗ ling, und ich war ſchon den ganzen Tag darauf vorbereitet.“ „O, mein armer, armer Onkel!“ bat Helene weinend. „Still! ſtill!“ ängſtlich; müſſen ſtark ſein um ſeinetwillen,“ „Wirſt Du es ihm ſagen, Lena?“ „Ja Kind; ich möchte nicht, daß er unvorbe⸗ reitet in die Ewigkeit geht.“ rief Elſie wir ſtimmungen zu treffen hat,“ fuhr der Dokter fort, zu. „Bitte, gehe zu Doktor Kennet hinunter und ſuche ihn noch eine Weile fernzuhalten, Elſie; auch Barettt wird bald kommen. Ich habe meinem Bruder noch viel zu ſagen und ſicher auch viel von ihm zu hören. Bitte, laß mich allein.“ Elſie verließ das Zimmer, beſtürzt über Lenas ſeltſames Weſen, wie über die harte, traurige Nach⸗ richt, die ſie ihr gebracht. Helene ſetzte ſich an Elſie's Platz und wartete geduldig auf das Er⸗ wachen des Kranken. Sie war mit ihren 22 Jahren weit ernſter und geſetzter, als andere Mädchen ihres Alters, und blickte ohne Zagen, nur mit tief be⸗ trübtem Herzen der letzten Unterredung mit dem Bruder entgegen. Endlich ſchlug dieſer die müden Augen auf. „Wo iſt Elſie ?“ war ſeine erſte Frage. „Sie iſt hinabgegangen, Friedel, wird aber bald wieder kommen. Ich wollte eine Zeitlang ihre Stelle einnehmen. „Süße Elſie,“ murmelte er; „ich möchte wiſſen, warum ſie mir unendlich lieb iſt.“ „Lieber, als ich Dir bin, Friedel; iſt es nicht ſo ?“ fragie Helene traurig. „Sie iſt noch ſo jung — ſo zart; wir hatten ſoviel Sorge, ſie großzuziehen,“ ſagte der Kranke, ſeine Vorliebe für Elſie gleichſam entſchuldigend, aber nicht leugnend. „Wo ſind die Aerzte, Lena?“ „Doktor Kennet iſt noch hier. Er will die Nacht hier bleiben. 3 Elſie wollte bleiben, aber Helene gab es nicht! 1