machung 3 über Cima 10 ache. all Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, ochenblatt. und Umgegend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, 15 a e Ladenburg. 1 mae Ar. 327. 3 Mittwoch, den 10. Mai 1899. Politiſches. Köln, 6. Mai. Cardinal Erzbiſchof Crementz von Cöln, deſſen Suſtand ſchon ſeit mehreren Tagen als hoffnungslos galt, iſt in der Nacht zum Sonnabend, im 79. Lebensjahre ſtehend, verſchieden. Er empfing 1842 die Priſterweihe und begann ſeine kirch⸗ liche Caufbahn als Caplan an der Caſtorkirche in ſeiner Vaterſtadt Coblenz; 184 wurde er Pfarrer an derſelben, 1855 Dechant des KHapitols Coblenz; 1859 Ehrendomherr der Tryrer Kathedralkirche. 1867 wurde Dr. Cremenz zum Biſchof von Ermland erhoben, in welcher Stellung er in einen langjährigen Conflict mit der Keichs regierung gerieht, die⸗ ſelbe verfügte erſt am 15. Oktober 1885 die Wiederaufhebung des 1872 gegen Biſchoff Cremenz ausgeſprochene Temporalienſperre. Im Juli 1885 wurde Dr. CTremenz zum Erzbiſchoff von Höln an Stelle Melchers er⸗ nannt, als welcher er ſich hohes Anſehen zu gewinnen verſtand. 1895 erfolgte die Erheb⸗ seh! für jede Nic 5 ung Dr. CTrementz zum Cardinal. e und jd N Berlin, 6. Mai. Der Kaiſer und erraſchen . die Kaiſerin haben am Freitag Nachmittag ge Tropfen ihren dreitägigen Aufenthalt in Straßburg igen wind beendigt und ſich nach Schloß Urville, der lothringiſchen Beſitzung des Kaiſers, weiter⸗ begeben. Den kaiſerlichen Majeſtäten iſt bei ihrem jüngſten gemeinſamen Beſuche in der Hauptſtadt des Elſaß eine überaus herzliche znacs n demnächt ek rte geeſſih dunklen Aufnahme ſeitens der Bewohnerſchaft zu Theil geworden, welche warme Begrüßung alaga des erlauchten Herrſcherpaares durch die gen Preisen ſtraßburger Bevölkerung nun erneut bewieſen hat, daß dieſelbe, und mit ihr die Keichslän⸗ diſche Bevölkerung überhaupt, in ihren loyalen Geſinnungen gegenüber dem Haiſerhaus den 2 * 9 leine N. eine Parade über Vor dem Bahnhof Sanitätskolonne an der Treppe empfangen. mälde zu beſichtigen. Altdeutſchen keineswegs nachſteht. Am Tage wurde vom Hönig das Hommandeurkreuz des der Wiederabreiſe von Straßburg hatte der Ordens der italieniſchen Urone verliehen und die Straßburger dem deutſchen Botſchafter das Großkreuz des Garniſon abgenommen, während die Kaiſerin Skt. Mauritius Cazarusordens. b verſchiedene Anſtalten durch ihren Beſuch aus⸗ Der frühere Miniſter Tanevaro erklärte in Courcelles in einer Unterredung, die Frage wegen der wurden die Majeſſäten am Bahnhof vom San⸗Mun-⸗Bai werde freundſchaftliche Cöſung commandirenden General des 16. Armeecorps finden; China werde das begehrte geringfügige Grafen Häſeler, vom Bezirkspräſidenten von Sugeſtändniß gutwillig machen. Italien ver⸗ Hammerſtein empfangen. hatten ſich der Hriegerverein von Courcelles aufgeſtellt. Unter begeiſterten Zurufen der Anweſenden fuhren Frage. Eine Landung in der San⸗Mun⸗Bai die Majeſtäten nach Schloß Urville. werde nicht ohne Einverſtändniß mit England Zu der FFeſtlichkeit, und China, daher nicht vor dem Eintreffen welche geſtern Abend anläßlich der Einweihung des neuen Geſandten in Peking erfolgen. des neuen Thronſaales in der deutſchen Bot⸗ 5 ſchaft ſtattfand, traf das Hönigspaar um 10 Verſchiedenes Uhr 50 Min. in dem glänzend erleuchteten — Großſachſen, 7. Mai. Die Ein⸗ Palazo Cafarelli ein und wurde von dem weihung des Kriegerdenkmals geſtaltete ſich zu Botſchafter und dem Perſonal der Botſchaft einem Feſttag für unſeren ganzen Ort. Ueberall Gleich nach der hatte man der Feſtesfreude durch Schmückung Ankunft begaben ſich die Majeſtäten in den und Beflaggung der Häuſer Ausdruck gegeben. neuen Thronſaal, wo ſie mit der italieniſchen Obwohl das Wetter kein günſtiges war, hatte und deutſchen Nationalhymne begrüßt wurden. ſich doch eine Anzahl auswärtiger Vereine ein⸗ Der Botſchafter ſtellte den Majeſtäten Profeſſor gefunden, um mit ihren hieſigen Kameraden die Führung desſelben Feier der Enthüllung des Denkmals zu begehen, machten die Majeſtäten einen Rundgang durch das dem Andenken an die tapferen Krieger, welche den Saal, um die von Prell ausgeführten Ge⸗ in dem ruhmreichen Kriege 1870/71 für die Ehre Die Majeſtäten ſprachen des Vaterlandes auf dem Schlachtfelde gefallen Prell ihre vollſte Anerkennung aus. Su der ſind, geſetzt wurde. Nachmiittags 3 Uhr ſtellte Feſtlichkeit, welche glänzend verlief, war Mini- ſich ein ſtattlicher Feſtzug, an dem 37 Vereine ſterpräſident Pelaux mit allen Miniſtern, der Theil nahmen, auf und zog durch die Straßen Generaladjudant des Hönigs, Donzio⸗Vaglia, des Ortes nach dem in der Mitte desſelben er ⸗ Oberzeremonienmeiſter Senatspräſident Carraco, ferner Crispi, Rudini Nachdem der Feſtakt mit dem Vortrag des Liedes Sonnino, Priuati, viele Senatoren und Deputirte „Deutſcher Gruß“ durch den Geſangverein, welcher die Spitzen der Behörden und zahlreiche Mit. mit den Ehrengäſten auf der vor dem noch ver⸗ glieder der deutſchen Kolonie erſchienen. Prell hüllten Denkmal errichteten Tribüne Aufſtellung lange lediglich einen Stützpunkt für ſeine Schiffe und damit die Hewähr gegen die Ausſchließung bei der künftigen Cöſung der oſtaſiatiſchen Gianotti, der richteten Kriegerdenkmal zur Enthüllungsfeier. traſthenie), — ine Folge un Ein Daterherz. 10 Bill un 25 Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen igen Kruntht ö von Klara Rheinau. duk 12. Fortſebung. Machdruck verboten.) ider Stille lost ke 1 Während der Schiffer nun ſeinem aufmerkſam lauſchenden Zuhörer von Dexings Anklage gegen Frank Nord erzählte, klopfte letzterer leiſe an ein Schmerz,! Fenſter des Geſellſchaftszimmers, durch deſſen ge⸗ hlaf ohne kn ſchloſſene Läden noch Licht herausſchimmerte. Augen⸗ ne, Gedächtn blicklich hörte er drinnen leichte Schritte ſich dem ͤche . Fenſter nähern, vor welchem er ſtand. 405 ns in si ö „Biſt Du es, Friedel?“ fragte eine weibliche von det Stimme, die er ſchon einmal gehört. a chsannei „Nein, Fräulein Dering, es iſt nicht Ihr . Bruder, ſondern Jemand, der Nachricht von ihm ider Sil ecte dur bringt.“ „Wer ſind Sie?“ war die kurze Frage. „Frank Nord.“ f „Warum hat er Sie geſchick'?“ Bei ihrem Vorurtheil gegen Frank Nord und ihrer Kenntniß ler 15 0 von deſſen Vorleben gehörte von Seiten Helenes wagt ſchon ein gewiſſer Muth dazu, die Fenſterläden auf⸗ 1 erftagd! zuziehen und das Fenſter zu öffnen. „Nachricht Blattes von Friedrich, und Sie ſind ſein Bote!“ ſagte ſie todtenblaß, aber mit feſter Stimme. „Etwas muß vorgefallen ſein. Hatten Sie wieder — wieder Streit miteinander ?“ „Nein, Fräulein Dering, wir hatten keinen 5. Peber! ien⸗ Ale leine „Sie ſchläft.“ „Es iſt nicht nothwendig, ſie zu wecken, nicht miſſen werde. wahr ?“ fragte er beſorgt; die Jugend iſt ſo leicht beunruhigt, morgen früh wird ſie Alles noch zeitig genug erfahren. ernſtlicher, wie Abend geſehen. werden Fräulein Wolſton, falls ma Streit, und ich danke Gott, daß dem ſo iſt. Wo Und ſomit hatte Frank Nord ſeine Pflicht erfüllt und entfernte ſich langſam, wohl wiſſend, daß Niemand ſeiner bedürfen, Niemand ihn ver⸗ wie ſo Alles?“ rief Helene „Frank Nord hatte vollkommen Recht. Nie⸗ mand ſandte nach ihm oder hielt es der Mühe „Leider hat ihren Bruder ein Unfall betroffen werth, ihn von Friedrich Derings Befinden in ich hoffe — und wir Kenntniß zu ſetzen. Bisher hatte Nord nur den brachten ihn auf dem Broad nach Hauſe.“ Feind in ihm geſehen, der ihm noch den Weg zu „Aber wie konnte ihm ein Unfall zuſtoßen? ſeiner Tochter verſperre; als er aber nach Wolſton Bitte, ſo reden Sie doch.“ „Er iſt von der Brücke in die Schleuſe ge⸗ überdachte, da that es ihm leid, nicht in Wolſton⸗ zurückgekehrt war und das Geſchehene noch einmal haus geblieben zu ſein, um zu hören, ob Dering „O Friedel! — mein armer lieber Friedel!“ ſchlimme Verletzungen davongetragen, ob ſein Leben rief das junge Mädchen in gellenden Tönen und in Gefahr ſei. Er verbrachte eine ſehr unruhige ſtürzte an Nord vorüber, den Gartenpfad entlang. Nacht. Die Erinnerung an die wilden Blicke, Ihr Schrei hatte einen Diener herbeigelockt, der] welche der Verwundete ihm zugeworfen, an die bleich vor Angſt in das Geſellſchaftszimmer trat.] Anklage, die der Schmerz und die Furcht ihm er⸗ Es war der Mann, der Frank Nord an dieſem preßt hatten, verließ ihn keine Minute und ſcheuchte „Was iſt geſchehen?“ ſtotterte er [den Schlaf von ſeinen Augen. Ihm war bitteres Unrecht geſchehen, aber dennoch hoffte er, am Morgen „Holen Sie eine Matratze und tragen Sie befriedigende Nachrichten über den Zuſtand ſeines dieſelbe an den Fluß hinunter. Machen Sie nicht ſo viel Lärm — Sie ſich ſchon in aller Frühe die Kunde in Wolſton, Elſie aufwecken. Mein Name daß Friedrich Dering ſich ſehr ſchlimm befinde. iſt Nord, und ich logire in dem Wirthshaus zu Er hatte viele innerliche und äußerliche Verletzungen nich gebrauchen ſollte.“ i i a Ihr Herr iſt ver⸗ Gegners zu hören. Aber ſtatt deſſen berbreitete ttei nd man hatte bereits nach Londoner Aerzten 8