. — 8 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. ine nion verantwortlich: Karl Molitor, un Ladenburg. enafuse EL. en immer vermieten * r Ceplon u. fee in Ble *. 1,40 1 den beg 30 en bitt ter 1 K. 300 5 on hel. M eſtoffe, Broche iel. e 1 11 A e e N created Der Reichstag und die Welt- machtſtellung des Deutſchen Reichs. a SRK. Der Samoa⸗Vertrag, unter dem Miniſterium Bismarck abgeſchloſſen, belehrt uns über die Grundlage der deutſchen Kechte gegenüber der heutigen Streitfrage. Die Verant⸗ wortung der Interpellation durch den Staats⸗ ſekretär von Bülow im Keichstage hat bewieſen, mit welch' günſtigem Erfolge die Rechte Deutſch⸗ lands, England und Amerika gegenüber, ge— wahrt wurden. Die Entſchloſſenheit und Beſtimmtheit, worin ſie vertreten wurden, iſt um ſo rühmenswerther, als der Reichsregierung derjenige Nachdruck fehlt, der nothwendig iſt, um thatſächlich dieſen Rechten denjenigen Schutz zu ewähren, mit dem unſer Beſitzſtand dauernd feſtgeſtellt werden kann, um fremde Anſprüche rfolgreich abzuwehren; Die Macht des deutſchen Reichs beruht auf ſeinem trefflichen Heer, das, wenn nöthig, nach zwei Seiten die Macht übernehmen kann. Dieſer Nothfall bekundet aber nur die Uraft⸗ entfaltung innerhalb der Grenzen des Keichs und gewährt keinen Schutz den vielfachen halb und außerhalb Europas. Dafür ſoll mit der Seit eine deutſche Flotte eintreten, mit deren planmäßiger Beſchaffung ſoeben begonnen wurde. Dieſe im Bau begriffene Flotte wird aber bloß zur Küſtenvertheidigung genügen, und nicht vermögen, dem überſeeiſchen Welt⸗ NN Intereſſen deutſcher Reichs angehöriger inner⸗ Anzeiger für gude bus und Umgegend. jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ Anzeigen: Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, 8 5 e 155 5 1 . n GN Die einſpaltige Cotpuszelle 5 deren 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. Samstag, den 6. Mai Exportinduſtrie und damit dieſer die Dauer verbürgen. Um dieſes Siel zu erreichen, dürfen wir aber keinen Tag verlieren. Wir müſſen ſofort die Vorbereitungen für weiteren Schiffbau treffen und ſo die Grundlage ſchaffen, welche es uns ermöglicht, in kürzeſter Seit eine genügende Schlachtflotte zu erhalten. Die Keichs regierung hat bei der jüngſten Vorlage eines Flottenplans den Reichstag in die Cage geſetzt, den Müſtenſchutz zu beſchließen. Sie hat ſich dieſe weiſe Beſchränkung auferlegt, um dem Reichstag ſeine Beſchließungen zu erleichtern. Die Nation hat aber auch erkannt, daß dieſe Zurückhaltung der Keichsregierung nur gerechtfertigt erſcheinen konnte gegenüber der Abneigung vieler Abgeordneter, große Mittel zu bewilligen. Die neuſten Erfahrungen in der Samoag⸗Angelegenheit haben bewieſen, daß nunmehr zwingende Gründe vorliegen, mit aller Entſchloſſenheit für den Schutz der auswärtigen Keichsintereſſen einzutreten! Dieſe Aufgabe liegt nun dem Keichtage ob, der ſich den Vorzug nicht entgehen laſſen darf, der Nation zu bethätigen, daß er gewillt iſt, die Intereſſen des Keichs mit aller Energie zu vertreten. muß die Initiative ergriffen werden, die Reichs⸗ regierung aufzufordern, baldigſt eine Vor⸗ lage zu bewirken, welche die Schaffung einer Schlachtflotte zum Schutze überſeeiſcher Inter⸗ eſſen der Reichsangehörigen und unſerer Export⸗ Aus der Mitte des Keichstags — lungen den unerläßlichen Nachdruck zu geben! Ein ſolcher Beſchluß muß aber auch wohlthätig im Reiche ſelbſt wirken, denn er fordert die verſchiedenſten Zweige der Induſtrie und giebt daher ungezählten Tauſen⸗ den von Arbeitskräften reichen Verdienſt. Die Schlachtflotte verwendet werden, bleiben in den Grenzen des Reichs und müſſen als eine nützliche Kapitalanlage betrachtet werden. So wirkt die gedeihliche Cöſung dieſer patriotiſchen Frage gleichzeitig nach Innen und Außen in wohlthätiger Weiſe und der Reichstag erwirbt ſich das unbeſtreitbare Verdienſt einer großen That! Wenn wir die Folgen eines ſolchen Be⸗ ſchluſſes erwägen, ſo ergibt ſich die Thatſache, daß das Deutſche Reich vor einer Aufgabe ſteht, welche zu Ihrer Vollendung einen Seit⸗ raum von vielen Jahren erfordert; ja, es ſind Vorbereitungen dafür erforderlich, welche allein ſchon längere Zeit in Anſpruch nehmen. Die Bewilligung der nöthigen Mittel bedeutet alſo die Gutheißung von Ausgaben, welche ſich auf viele Etatsjahre vertheilen und es werden demnach die Keichsfinanzen nicht all' zu ſehr belaſtet. Auch kann der Keichstag die Aus⸗ führung ſeiner Beſchlüſſe genau kontrolliren, inſofern das Keichsmarineamt gehalten iſt, jeweils Kechenſchaft abzulegen über den Fort⸗ gang der Bauten und Arbeiten, welche unter ſeiner Führung ſtehen. Wir muͤſſen uns aber auch die Gefahren Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen 4 von Klara Rheinau. 11. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) 5 8. Kapitel. Frank Nord hatte ſeine anfängliche Abſicht, eine Geſchichte ſeines Lebens zu ſchreiben, nicht ausgeführt — es wäre eine zu ſchwere und ſchmerz⸗ liche Aufgabe geweſen; aber er hatte kurz und klar alle Beſchuldigungen widerlegt, welche ſeine Feinde wider ihn erhoben. Welchen Eindruck würde dieſe Schrift auf ſeine Elſie machen, wenn er ſie in ihre Hand niederlegte?“ Dann aber hatte ſte ſchon zu ſeinen Gunſten entſchieden und den Platz an ſeiner Seite eingenommen; und in dem glücklichen Be⸗ wußtſein, ihrer Vertrauen zu beſitzen, konnte er beweiſen, welche harte vorurtheilsvolle Welt — dies war. In ſeinen tiefen Gedanken wußte Frank Nord gar nicht, daß er barhäuptig einherging, bis es in ſchweren Tropfen zu regnen begann. Er blickte nach dem Himmel, zögerte einen Augenblick und ſchritt dann ernſt und gemeſſen, trotz des nun in Strömen herabfallenden Regens, wieder dem Kaffe⸗ zimmer in dem kleinen Wirthshauſe zu. Noch fühlte er kein Verlangen, ſich zur Ruhe zu begeben, ſondern zündete ſeine geliebte Meerſchaumpfeife an 7 7 5 7 1 0 1 5 N Wuth entfeſſelt war. Plötzlich miſchten ſich ſeltſame Töne in das Rauſchen und Brauſen draußen; es war, als ob ein Streit auf der Straße ausgefochten würde, und Nord öffnete die Glasthüre und trat abermals barhäuptig in das Unwetter hinaus. In dieſem Augenblicke eilten zwei Männer mit einer brennenden Laterne vorüber. „Holla, was iſt paſſirt, Leute?“ rief Nord. „Wohin geht Ihr?“ „Wiſſen es ſelbſt nicht,“ lautete die Antwort. „Es ruft Jemand um Hülfe.“ „Aus welcher Richtung?“ „Wie es ſcheint drunten bei der Schleuſe. Es ſind eine Menge Leute auf der Brücke.“ Nord kehrte in das Zimmer zurück, nahm von einem Seitentiſchchen ſeinen Hut und folgte den beiden Männern eine Sekunde ſpäter. In dem Dorfe war Alles in Bewegung, Thüren wurden geöffnet und geſchloſſen, und je näher man der Brücke kam, deſto größer wurde der Tumult. In der allgemeinen Beſtürzung ſchien Niemand des herrſchenden Unwetters zu achten, ängſtlich blickten Alle von der Brücke in das Waſſer hinab. „Was iſt geſchehen ?“ fragte Nord, ſich einen Weg durch die Menge bahnend. „Es iſt Jemand hinuntergefallen; die Brücke war offen, und er ſtürzte zwölf Fuß hinab zwiſchen die Boote. Dort bringen runglückten eben ans Ufer.“ handel den nöthigen Schutz zu gewähren. induſtrie herbeiführen ſoll. Mit ſolchem vergegenwärtigen, welche für das Deutſche 375 Wir brauchen eine ſo ſtarke Schlachtflotte, Antrag erfüllt der Reichstag eine werthe Reich erwachſen, wenn die jetzige ſchutzloſe daß ſie jeder größeren Flotte erfolgreich ent- nationale Pflicht und bekundet nach außen den Lage des Handels auf die Induſtrie zurückwirkt. i a gegentreten kann. Dieſe Flotte muß im ganzen Willen der Nation, ſich die volle Unabhängig⸗ Mit einem Schlage kann unſere ganze Spport⸗ Rund einzelnen imponieren und der Handelsflotte keit anderen Nationen gegenüber zu wahren. induſtrie zum Stillſtand gebracht und tauſende freie Bewegung gewährleiſten. Sie muß die Er ſtärkt das Anſehen des Keichs, da er der und abertauſende von Arbeitskräften können ſchützende Macht bilden fur unſere Reichsregierung die Uraft verleiht, ihren Hand⸗ verdienſtlos gemacht werden! Es würde alſo 15 — 5 Ein Daterherz. und lauſchte dem Sturme, der noch ſeiner vollen Voll neugieriger Theilnahme, zu ſehen, wer dieſen verhängnißvollen Schritt gethan, lief die Menge an die Landungsbrücke, dem Wirthshauſe gegenüber, während ein bleich und berſtört aus⸗ ſehender Mann, den einige zurückbleibende Frauen mit den bitterſten Vorwürfe überſchütteten, die eiſerne Zugbrücke wieder in ihre richtige Stellung brachte. Frank Nord folgte den Neugierigen, welche bereits mit Laternen in das Boot leuchteten, auf deſſen Boden der Verunglückte lag. „Erkennt ihn Jemand?“ fragte Nord, und die Lichter wurden noch wäher herangehalten.“ „Es iſt Herr Dering — ganz gewiß, es iſt Herr Dering,“ rief der vorderſte der Männer. „Friedrich Dering von Wolſtonhaus!“ kam es entſetzt von Frank Nord Lippen; „unmöglich! er kann es nicht ſein!“ „Aber dennoch iſt er's, Herr,“ widerung. Plötzlich ertönte dumpf und verworren die Stimme des Verunglückten aus dem Boote herauf und ein banges Schweigen befiel die Menge. „Wo bin ich?“ ſtöhnte er mit hörbarer Auſtrengung. „Auf dem Broad in Wolſton,“ antwortete man ihm. „Auf dem Broad? Was — wollte — ich —“ Eine Pauſe trat ein, daun beendigte er ſeinen Satz —, „dort?“ 5 Niemand war im Stande, dieſe Frage zu be⸗ antworten, bis Frank Nord an den Rand des war die Er⸗ 1899. großen Summen, welche für den Bau einer e ,