ee, ͤ en e det n en ee FF b „ Bilk Anzeiger für Ladenburg Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. 9 Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter- haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. 7 und 9 Kt 1 0 1 15 8 ie 1 1 . Piolitiſches. HKarlsruhe, 26. April. In der zweiten Hammer des Landtags gelangte heute wieder einmal der Centrumsantrag auf Ein⸗ führung reſp. Sulaſſung von männlichen Orden und Ordensähnliche Hongregationen zur Verhandlung. Der Antrag wurde mit 32 gegen 25 Stimmen angenommen. Dafür ſtimmten außer dem Centrum die Freiſinnigen Demokraten, Sozialdemokraten und Antiſemiten. Der Abg. v. Stockhorner (kſ.) brachte einen Antrag ein, die Regierung möge von der ihr zuſtehenden geſetzlichen Befugnis, Orden zuzu⸗ laſſen, Hebrauch machen. Dieſer Antrag wurde mit 34 gegen 24 Stimmen angenommen. Staats⸗Miniſter Dr. Nokk erklärte, die Regier⸗ ung werde ſich auf eine Aenderung der jetzigen Beſtimmungen niemals einlaſſen. Von ſeitens des Zentrums wurde ziemlich deutlich angekündigt die Regierung werde die Antwort bei den nächſten Wahlen erhalten. Berlin, 27. April. Der Kaiſer wird, wie nunmehr feſtſteht, ſich in den erſten Tagen des Septemper nach den Keichslanden begeben von da nach Württemberg und dann nach Baden. Bekanntlich ſind für die diesjährigen Haiſermanöper die drei in Südweſtdeutſchland ſtehenden Armeecorps beſtimmt, das 15. (württembergiſche), das JA. (badiſche) und das 15. lelſäſſiſche); zu ihnen geſellen ſich die für die ganze Dauer der Herbſtmanöver in den Verband des württembergiſchen Armeecorps tretende heſſiſche Cavalleriebrigade, die in Saarbrücken garniſonirende 16. und die in Metz ſtehende 54. Cavalleriebrigade, ſowie endlich die reitende Abtheilung des rheiniſchen Feldartillerie⸗Regiments Nr. 8. Ihnen ſchließen ſich ſelbſtverſtändlich die beſonderen Zwecken dienenden Abtheilungen an, ſo Eiſenbahnbauer, Luftſchifferabtheilungen, Radfahrerdetachements, Feldtelegraphen⸗ und Feldtelephonabtheilungen uſw. Die Geſammtzahl der an den KHlaiſer⸗ manövern betheiligten Truppen beläuft ſich auf etwa 90 Bataillone, 80 Schwadronen und 70 Batterien — im ganzen faſt 75000 Mann und 17000 Pferde. New⸗Vork, 26. April. Nach einer Depeſche des Journal aus Manila, hat die Diviſion Me. Arthur heute Talumpit genommen und die Filiponis, die hartnäckigen Wiederſtand ge⸗ leiſtet haben, ins Gebirge zurückgetrieben. Acht Amerikaner ſind gefallen. Durch die Einnahme Calumpits wurde der beſte Teil der Armee Aguinaldos vernichtet. An den Kämpfen um Calumpit nahmen 6000 Ameri⸗ kaner theil, die ſchon auf dem Vormarſch einem heftigen Feuer des Feindes begegneten. Der größere Teil der Armee Aguin aldos befand ſich in der Stadt Calumpit und in den Caufgräben vor der Stadt. Die Ameri⸗ kauer deployirten in langer Linie vor der Stadt und erhielten ein intenſives Feuer gegen die Caufgräben und Befeſtigungswerke der Auf⸗ ſtändiſchen, die unter großem Verluſte aus den Gräben vertrieben wurden. Die Gräben waren bald mit Toten angefüllt. ſtändiſchen flohen ins Gebirge und wurden von den Amerikanern dahin verfolgt. Verſchiedenes — Laden burg, 27. April. Der Titel „Rektor“ wurde vom Großherzog dem Vor ſtand der Blindenerziehungsanſtalt Ilvesheim, Karl Leopold Hofheinz, verliehen. — Mannheim, 27. April. In Folge der ſtark graſſirenden Maul⸗ Kleuenſeuche iſt vom Die Auf⸗ Jochen Umgegend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder dere Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. 5 5 Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, 7185 Druck und Verlag von Karl Molitor, . ee n e ee e — — — eee eee eee eee deere. — — — — — Samstag, den 29. April 1899. mit dem Maimarkt in Mannheim verbundenen Viehmarktes verboten worden. wie bisher Bedingung, Schlachtviehhof nur zum Zbwecke ſofortiger Schlachtung verlaſſen. Der Pferdemarkt iſt ſelbſt⸗ verſtändlich von dem Verbot ausgenommen und findet in der üblichen Weiſe ſtatt. — Mannheim, 27. April. Der Groß⸗ herzog und die Frau Großherzogin von Baden, treffen vorausſichtlich am Montag Abend, von Heidelberg kommend, in Mannheim ein. Das Großh. Paar gedenkt bis zum Donnerstag in unſerer Stadt zu verweilen. Wahrſcheinlich wird der Großherzog am Dienſtag Vormittag der Maimarkt Prämiirung auf dem Viehhofe beiwohnen während die Frau Großherzogin Wohlthätigkeits⸗ anſtalten beſichtigt. Am Dienſtag Nachmittag fahren die Großh. Herrſchaften auf das Pferde⸗ rennen. Für Mittwoch und Donnerſtag iſt der Beſuch von induſtriellen Etabliſſements in Mann⸗ heim und auf Rheinau vorgeſehen, ferner iſt ein Lampionzug der hieſigen Vereine mit Geſangs⸗ ſerenade in Ausſicht genommen. geſtattet, gramm ſteht noch nicht feſt, da dasſelbe erſt Sr. hieſigen Großh. Bezirksamt die Abhaltung des b kgl. Hoheit zur Genehmigung unterbreitet worden iſt. — Heidelberg, 25. April. Die erſte Schloßbeleuchtung in dieſem Jahre wird am 1. Mai gelegentlich der Einweihung des Landgerichts hier ſtattfinden. Die Feier wird überhaupt in ziemlich weiten Rahmen gehalten. Der Großher⸗ zog kommt dazu hierher; auch die Kammern ſind im Landgerichtsgebäude findet um / Uhr ſtatt; um 2 Uhr iſt ein geladen. Der Feſtakt Feſteſſen im ſtädtiſchen Saalbau (Muſeum) wobei das Couvert mit Wein 15 M. koſtet. Später iſt Concert auf dem Schloß, dann Schloßbe⸗ leuchtung und ſchließlich noch Bankett im Saalbau. Ein Daterherz. Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen bon Klara Rheinau. e 9. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Du haſt es errathen.“ „Vielleicht haſt Du Recht,“ meinte der Andere nachdenklich. Du biſt klüger und geſcheidter, als ich, Tony, und mußt es am beſten wiſſen. Ich habe ja ſtets geſagt, daß der Sohn geſcheidter ſei, als der Vater; aber es giebt Zeiten, wo einen der Mangel zu Vielem treibt — und was iſt jetzt zu machen?“ f „Was iſt aus dem Gelde geworden, das ich Dir voriges Jahr gab?“ „Verſchwunden wie das Laub an den Bäumen im vorigen Jahr,“ verſetzte der Andere achſelzuckend. „Narr!“ rief Antonio. „Ach, ich dachte mir's, daß Du mich ſchimpfen würdeſt,“ ſagte der Zerlumpte in unnatürlich trauri⸗ gem Tone; „aber ich ſetzte mich der Qual Deiner Vorwürfe aus und trotzte jeder Gefahr. Diesmal vertrank ich nicht all das Geld, Tony; ich habe das Trinken faſt ganz aufgegeben, Du wirſt Dich freuen, dies zu hören. Aber ich hatte Glück in Baden, als ich gerade der Bank den Rücken kehrte Ire und gewann Haufen Goldes.“ 161 „Wirklich?“ ſagte Antonio finſter. „Und am mnächſten Abend — ſo geht es ſtets — verlor ich Alles wieder. nicht. Beſſere Menſchen, als ich, hatten ſchon das⸗ ſelbe Schickſal.“ „Ich glaube, Du wirſt in einem Tollhaus endigen. Kein anderes Ende kann ich für Dich borausſehen, es ſei denn der Galgen.“ „Den würde ich noch vorziehen,“ verſetzte der Andere, „Tollhäuſer ſind unangenehme Räume und Zwangsjacken unbeliebte Kleidungsſtücke.“ „Was haſt Du hier gethan?“ fragte der Sohn. „Geſchlafen und beobachtet? Grunde?“ „O, nicht um es auszurauben, Tony,“ ſagte der Vater, eine zerriſſene rothe Mütze abnehmend, die er des Morgens am Ufer gefunden. „Paulo Baretti kam nicht hierher, um ſich an dem Gute ſeines Nächſten zu vergreifen. In ſeinem ganzen Leben machte er nie einen Verſuch, auch nua einen Pfennig zu enwenden. „Mir würdeſt Du den letzten Pfennig nehmen, den ich beſitze.“ „Es iſt nicht ſchön von Dir, dies zu ſagen. Und dennoch, ich bin Dein Vater; warum ſollteſt Du reich ſein und ich ein Landſtreicher, den die Hunde anbellen?“ „Aus deut Aus welchem einfachen Grunde, weil meine Mutter mich am Lehen glaubte und mir ihr Geld hinterließ.“ f 5 N „Hm, viel wird es nicht geweſen ſein.“ Nun, ich murre g „Nicht ſehr viel. Es iſt faſt ganz berbraucht und in wenigen Wochen werde ich nicht reicher ſein, als Du. Ein wenig ehrenhafter vielleicht in mancher Beziehung,“ fügte er faſt traurig bei, „und das iſt Alles.“ n „Ich kaun nicht glauben, daß Alles fort iſt,“ ſagte der ältere Baretti mit erzwungenem Lachen, ſeine Hände krampfhaft öffnend und ſchließend. „Es — es iſt eine Ausrede, um mich mit ein paar armſeligen Thalern los zu werden, wenn Du Tauſende irgendwo aufgeſpeichert haſt. Als ob — ha, ha! — als ob ich Deine Kniffe noch nicht kännte.“ „Fünfhundert Thaler iſt Alles was ich in der Welt beſitze,“ ſagte Antonio. „Fünf — fünfhundert Thaler!“ keuchte ſein Vater. Iſt das wahr?!“ 25 eee „Halte ein, Tony. Laufe nicht mit dieſer widrigen Eile vorwärts; Du weißt, eines meiner Beine in kürzer, als das andere, ich kann nicht Schritt mit Dir halten. Laß uns dies kurz überlegen.“ „Hier 2“ „Ja, hier. Ich möchte nicht mit Dir auf der Landſtraße geſehen werden; es könnte Jemand auffallen, daß ein Stutzer in boller Abendtoilette an der Seite des zerlumpten Stromers dahingeht, der den halben Abeud ſich mit den Leuten in Wolſton herumzankte. Ich lief der Polizei ſchließlich Der am Montag, den 1. Mai ſtattfindende Schlachtviehmarkt wid jedoch nur unter dern daß die aufgeführten Thiere den e Das genaue Pro⸗