zu blicken; 4. dieſelbe lediglich eine wirth⸗ ſchaftspolitiſche Bedeutung aufweiſen ſollte, würden Deutſchland und Oeſterreich nicht das Mindeſte gegen eine ſolche Hinneigung ihres gemeinſamen Bundesgenoſſen nach Frankreich einzuwen den haben. f Verſchiedenes — Schwetzingen, 21. April. In . einer am Samſtag den 15. April in der Brauerei zum grünen Laub hier anberaumten Verſammlung der Vertrauensmänner des Bundes der Landwirthe wurde für den 44 Landtagswahlbezirk Herr Profeſſor Treiber aus Plankſtadt einſtimmig als Kandidat aufseſtellt. 5 — Wenkheim, 17. April. Einer Gunſt des Schickſals hatte ſich der durch ſeine landwirt⸗ ſchaftlichen Schriften und als Landwirtſchaftslehrer weit bekannte Inſpektor Römer von Ladenburg zu erfreuen. Er wünſchte ſchon längſt einſt in ſeinem Geburtsorte Wehrbachhauſen begraben zu werden. Heute wurde ſein Wunſch erfüllt. Herr Römer hatte in hieſiger Gegend eine landwirt. Verſuchsanſtalt, die ihm ans Herz gewachſen war und der er jeden freien Augenblick widmete. Am Samſtag früh machte ein Herzſchlag auf dieſem Lieblingsplätzchen ſeinem arbeitsreichen und ge⸗ ſegneten Leben ein plötzliches Ende. Eine große Anzahl Kränze, die heute an ſeinem Grabe nieder⸗ gelegt wurden, zeugen für die große Werthſchätzung die man für den Heimgegangenen hegte. Lehrer ſangen an ſeinem Grabe. Das Wilzbachthal ver⸗ liert in dem Entſchlafenen eine liebgewonnene Er⸗ ſcheinung, die Landwirtſchaft einen erprobten Be⸗ rather und treuen Freund. — Freiburg, 17. April. Dem am Samſtag verſtorbenen Landwirtſchafts⸗Inſpektor Römer widmet die „Brsg. Ztg.“ einen warmen Nachruf, in welchem es heißt: Herr Landwirt⸗ ſchaftsinſpektor Römer iſt am Samſtag früh infolge eines Schlaganfalls in Werbachhauſen bei Tauber⸗ biſchofsheim, wo er ein Rebgut beſaß, in dem Alter von 57 Jahren geſtorben. Der Verblichene war längere Zeit Landwirtſchaftsinſpektor und Leiter der landwirtſchaftlichen Winterſch le in Freiburg und ſetzte hiernach die gleiche Thätigkeit in adenburg a. N. fort, bis er ſeit Weihnachten wegen Krankheit einen Urlaub antrat. Herr Römer eſaß als Wanderlehrer eine glänzende volkstümliche Beredſamkeit in ſeinem Fache, welche ihm eine . roße Beliebtheit im Bauernſtande errang; e 225 aber auch eine überaus gediegene Feder, die er landwirtſchaftlichen Erörterungen im wei⸗ teſten Umfange widmete. Sein Andenken wird bei uns und allen, welche dieſen biederen, talent⸗ vollen Mann näher kannten und ſeine vortrefflichen Eigenſchaften zu ſchätzen wußten, ſtets in Ehren erhalten bleiben. Er ruhe in Frieden! — Offenburg, 19. April. Der Mord⸗ anfall auf den Abgeordneten Löffler. Aus Rohr⸗ bach wird Folgendes berichtet: Löffler ſtand Montag Mitttag gegen 1 Uhr mit dem Schneider Joſef Keller im Hofe ſeines Anweſens, als der 33 Jahre alte Bauernſohn Leopold Dold auf ihn zukam und Herrn Löffler mittheilte, er habe mit ihm wegen „des Wahrſagens“ etwas zu beſprechen Löffler kannte ihn nicht und wußte nicht was der Mann eigentlich wollte. Dieſer zog plötzlich einen Revolver und gab auf Löffler einige Schüſſe ab. Der erſte davon ſtreifte den Kopf desſelben. Löffler eilte hinweg, ſtolperte und erhielt in dieſer Situation einen Schuß in das linke Becken. Auf ſeine Rufe eilte ſeine Frau herbei, auf welche Dold ebenfalls ſofort ſchoß und dieſelbe in die Achſel traf. Der Attentäter wurde verhaftet. Er ſcheint mit der Welt und den Seinigen wegen der Uebergabe des Bauernhofes zerfallen zu ſein und die Ehe⸗ leute Löffler in Verdacht zu haben, als ob ſie gegen ihn intriguirt hätten. Er gab an, ſie hätten eine Wahrſagerin in Furtwangen ausge⸗ fragt, wie ſie ihn aus der Welt ſchaffen könnten. Montag Morgen hatte er ſich in Furtwangen einen Revolver gekauft in der beſtimmten Abſicht, Löffler zu erſchießen. Er äußerte, es wäre ihm Recht geweſen, wenn er die Eheleute Löffler ge⸗ tödtet hätte. a — Pfullendorf, 20. April. In dem benachbarten Orte Kleinſchönach drohte im Haus des Landwirths Max Lohr Feuer auszubrechen. Die Familie lebte ſchon längere Zeit in Unfrieden weshalb die Fran den Entſchluß faßte, ihren Mann dem Feuertod zu überliefern. Zu dieſem Zwecke ſteckte ſie in jener Nacht als der Mann in einer Kammer auf der Bühne eingeſchlafen war, mit ihrer 19jährigen Tochter ein Quantum Reiſig⸗ wellen in Brand. Das Feuer aber wurde ent⸗ deckt und wieder gelöſcht. Die Tochter hat ein umfaſſendes Geſtändniß abgelegt, während die Mutter die That leugnet. Beide wurden in das Amtsgefängniß Pfullendorf verbracht. . 1 e Düſſeldorf, 19. Awril. Heute lain erfolgte in der bei Geerreshim gelegenen Fabril für Feuerwerkskörper von Keil eine Exploſion, wodurch der Beſitzer und drei Arbeiterinnen ge tödtet wurden. — Düren, 19. April. In dem Dorfe Frenz geriethen in geſtriger Nacht beim Kart, ſpiel mehrere junge Leute wegen einer Differenz von 13 Pfg. in Streit. Einer der Betheiligten zog das Meſſer und ſtach ſeinen Gegner nieder. Der Getroffene ein junger Familienvater, war nach wenig Augenblicken eine Leiche. Der Thäter ſtellte ſich am andern Morgen der Polizei. Neckar-Waſſerzauber.“ Vom Regen erſchwoll des Neckars Fluth Und brauſet mit Macht zu Thale. Es ängſtigen ob der Gewäſſer Wuth, Sich bereits die geriebenſten Aale. Nicht Schiff und Floß mehr wagt ſich hinaus In das wüthende Wogengedränge. Am Ufer bekreuzt ſich mit Zagen und Graus Die angſtvoll gaffende Menge. Voll Sorge verankert der S iffer den Kahn Vor der reißenden Wogen Tücke. Die jau zend umtoſen im thörichten Wahn Die Pfeiler der wackeren Brücke. f Da horch! aus dem Unterthal zieht es heran, Kommt näher und näher gezog en; Wie ein ſtolzer, gewaltiger leuchtender Schug Durchfurcht es ſtromaufwärts die Wogen. Wie dickſchwarze Wolken entſtrömt ſein Hauch Dem muthig fauchenden Munde; Und hinten verſpritzt der ſchäumende Bauch Weißglätſchernden Giſcht in der Runde. Doch juſt vor dem Heidelberger Schloß Wird's ſtutzig, und zitternd bleibt's ſtehen, Und wie ein verwöhntes ſcheuendes Roß Will's nicht von der Stelle mehr gehen. Und ſtaunend erkenn ich das Zauberthier, Den trefflichen Wogen⸗Zerſtampfer, Des Neckar Wunder, des Schiffbau's Zier — Den Heilbronner Heckrad⸗Dampfer. 5 Eine Waſchfrau aus Petersthal grade nicht blöde, Hört' laut ich die Anſicht entwick'le: „Wann eens mir den Kaſchde do ſchenke dhät Ich nähm'n mei' Waſch druff zu drikkle!“ Heidelberg, 19. April 1899. A. M. * Dem Heidelberger Tageblatt entnommen, Welches auch meine Fehler ſein mögen, für Elſie abe ich ſtets aufs Beſte geſorgt. Sie wird auch ein ganzes Vermögen erben — ausgenommen die Summe, welche die arme Helene zu ihrem ſtandes⸗ gemäßen Unterhalte bedarf.“ „Sie fürchten dieſen Vater, der ſo geheimniß⸗ voll wieder aufgetaucht iſt?“ „Ja,“ ſagte Antonio, mehr, um ſeinem Ge⸗ fährten Zeit zur Ruhe als um eine Antwort zu geben. „Und nun möchte ich,“ fuhr Dering fort, ſein Glas leerend, „daß auch Ihre Perſon zwiſchen ihm und Elſie ſtünde. Wäre es möglich ihn zu überzeugen daß Elſie Sie liebe — mit Ihnen verlobt oder im Begriff ſei, ſich zu verloben, ſo würde er neue Hinderniſſe auf ſeinem Wege ſehen und vielleicht davor zurückweichen. Denn erſt entſetzlich ſtolz er war es immer — und ich glaube, wenn er ſehe daß Elſie einen Andern mehr liebe, als ihn, würde ihn dies beſtimmen, wegzugehen. Und dies möchte ich erreichen. Ich kann nicht dieſelbe Luft mit 1 Manne athmen — ſie droht, mich zu er⸗ ticken.“ „Vielleicht iſt es der Portwein,“ bemerkte Antonio trocken. Ich ſehe keinen Grund zu Be⸗ fürchtungen in Herrn Nords Rückkehr.“ f „Es iſt zu befürchten, daß Elſie morgen mit ihm weggeht. Dies ſollte genug für Sie ſein.“ Baretti ſchrack ſichtlich zuſammmen. „Unmög⸗ lich!“ rief er. „Warum unmöglich?“ „Weil ſie nicht in dieſer Weiſe Sie verlaſſen kann. Ihr Vater iſt ein Fremder für ſie, und ſie fürchtet ſich vor ihm.“ „Ja, für den Augenblick; aber Sie kennen Frank Nord nicht. Er iſt ſchlau und durchtrieben; er kann Liebe heucheln für ſein Kind, auch wenn und Leidenſchaft zu reden, wie ein Schauſpieler. Elſie aber beſitzt ein ſolches Pflichtgefühl und hat ſich ſeit Jahren ſo nach der Liebe dieſes Vaters geſehnt, der ſich grauſamerweiſe von ihr ferne hielt daß ſie mit offenen Armen ſich ihm anſchließen würde, wäre ſie überzeugt, daß die Sehnſucht nach ſeinem Kind ihu zurückführt.“ „Und dann?“ fragte Antonio. „Dann wäre ſie auf immer für uns verloren. Er würde mit ihr verſchwinden, und wir würden nie mehr von ihnen hören. „Der Elende!“ rief Antonio. Er war aufgeſprungen und durchmaß mit langen Schritten das Zimmer, während Herr Dering abermals ſein Glas leerte. Als Antonio auf ſeinen Platz zurückkehrte, blickte er düſter und nach⸗ denklich auf den Teppich zu ſeinen Füßen, „Herr Dering,“ ſagte Baretti langſam. „auf alle Fälle muß ſie vor ihrem Vater gerettet werden. Sie — Sie kennen meine Liebe für Elſie, und ich hege die ſchwache Hoffnung, daß ſie erwiedert werde. Ich wünſche aber Elſie nicht durch über⸗ legen. Wenn Sie es aber wünſchen, ſo will ich Elſie heute Abend noch meine Liebe geſtehen.“ „Ich wünſche es dringend, Barretti. Es wäre noch ein weiteres Band, welches ſie von ihm fern hielte.“ „Ja, wenn ſie meine Hand annimmt.“ „Sie zweifeln daran?“ „Ehe ich wegging, zweifelte ich nicht daran, denn ich war ein junger, eingebildeter Mann; aber ſeitdem habe ich unendlich gealtert. Herr Dering,“ rief er aus, leidenſchaftlich mit der Hand auf den Tiſch ſchlagend, „Sie können ſich nicht vorſtellen, wie alt ich geworden bin!“ „Ich verſtehe kein Wort von dem, was Sie ſagen,“ berſetzte Dering verwirrt. er keine empfindet, und er ve ſteht es, mit Feuer zuviel Portwein getrunken.“ „Am Ende habe „Ich kann meine Elſte nicht verlieren,“ führ Antonio plötzlich ſehr ernſt werdend, fort. im ich ſte glücklich machen — und ich hoffe es — 0 will ich heute Abend mit ihr reden, mit Jhret ee lanbniß — Ihrer vollen Einwilligung, Herr Bering! wiederholte er mit großem Nachdruck. a „Ja, mit meiner vollen Einwilligung, Bareil, Frank Nord würde der Vernunft Gehör gehes wenn ich ihm ſage, Elſie ſtehe im Begriff, ſich zu verheirathen.“ „Gut; wir wollen den Verſuch machen. Der Himmel ſtehe uns bei. Bei dieſen Worten nahm Antonio ohne i ſtände die Flaſche aus Herrn Derings zikternie Hand, welche ſich gerade wieder darum geſchloſſen und goß ſich ſelber einen vollen Becher ein, Mi, um ſich zu ſtärken für die bevorſtehende Aufgabe „Soll ich Sie jetzt allein laſſen, damit Sie ſich ein wenig vorbereiten können ?“ fragte Dein „Man wird ſich ohnehin ſchon wundern, was dot zu ſprechen haben.“ 2 „Ach ja, thun Sie das,“ ſagte Baretti erlech⸗ tert aufathmend, als ob er Derings Geſellſchat müde ſein. : „So werde ich aber Elſie unter irgend einem Vorwandte ſpäter hierherſchicken ?“ ſagte Dering. „Nein, nein!“ wehrte Antonio. „Ich ziehe vor, wir ſelber eine Gelegenheit zu einer Unter redung mit ihr zu ſuchen. Ich werde es nicht verſäumen.“ a Herr Dering erhob ſich und ging mit lang; ſamen, feierlichen Schritten der Thüre zu. Noch ſchwankte er nicht auf ſeinem Wege, aber jede ſeiner Bewegungen verkündete die Unſicherhelt, welche das erſte Stadium der Trunkenheit zu kennzeichnen pflegt. 7 0 imba, . . N mie bi dhchm, diz de at vildet, det der gift vetden, nd 18 kae Herders b