Llektrichz er iſt bei April 180 ſterant. ann. — nachm 1.12. Apr immtli 1 i vermien Karl 3 erhaltene nacher, 5 e. onditot, 5 zärtnet, 1e Jackirer,! niker, N hneider glet, , werk. aſchinnl aul Spila imme kin, 1 e- Mie, yen, 4 N Fabri rſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. und Umgegend. 1 . VF Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 5 Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 25 Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. Das deutſche Programm in Oeſterreich. Die deutſchen Oppoſitionsparteien in Oeſterreich ſind nunmehr an die Verwirklichung ihres längſt gehegten Planes, ein endgültiges Programm der politiſchen und nationalen Forderungen der Deutſchen Oeſterreichs aufzu⸗ ſtellen, gegangen. Vorigen Sonntag tagten in Wien die Vertrauensmänner der verſchiedenen Gruppen der deutſchen Oppoſition des Keichs⸗ rathes, um zunächſt die Referate für die ein⸗ zelnen Kronländer entgegenzunehmen; dann wurde ein Unterausſchuß gewählt, der aus den vorliegenden Referaten das Gemeinſame und Nothwendige aus ſondern und dasſelbe der Vertrauensmänner⸗Conferenz als „deutſches Programm“ zur deſinitiven Entſcheidung unterbreiten ſolle. Wie dies Programm der deutſchen Forderungen ſchließlich ausfallen wird, das läßt ſich allerdings noch nicht be⸗ ſtimmt beurtheilen, zumal über den Inhalt der einzelnen Referate ſtrengſte Geheimhaltung proclamiert worden iſt, zweifellos wird es aber alles enthalten, was zur Sicherung des gegen⸗ wärtigen deutſchen Beſitzſtandes in Oeſterreich gegenüber den wachſenden Anſprüchen der dortigen Slaven, namentlich der Czechen und der Slovennen, erforderlich erſcheint. Die Parteien der bisherigen ſlaviſch⸗clericalen Kegierungsmehrheit hatten ja auch ſchon längſt jede für ſich ihr Programm aufgeſtellt, mit deſſen Forderungen den verſchiedenen Regier⸗ ungen abwechſelnd bald von dieſer, bald von jener Seite des „Mehrheitsringes“ auf den Ceib gerückt wurde, woraus ſich dann jene corumpirte Politik des gegenſeitigen Feilſchens zwiſchen dem jeweiligen Miniſterium und ſeinen parlamentariſchen Regierungsſtützen ent⸗ kaiſerſtaates geworden iſt. politik im Weſentlichen auf Hoſten des Deutſch⸗ Samstag, den 15. April wickelte, welche von den Seiten Taffe's an bis zum heutigen Tag geradezu typiſch für die inneren politiſchen Verhältniſſe des Donau⸗ Daß dieſe Schacher⸗ thums betrieben wurde, dies lag nun einmal leider in der Natur der Dinge; deſto begreiflicher er⸗ ſcheint esjedochauch wenn die Deutſchen eſterreichs ſich nicht mehr gutwillig Streifen aus ihrer nationalen Haut zu Gunſten des Slaventhums und des mit ihm verbündeten Clericalismus ſchneiden laſſen wollen, ſondern entſchloſſen ſind, endlich auch ihrerſeits der Regierung klaren Wein einzuſchenken. Gewiß iſt nicht anzunehmen, daß das im Werden begriffene gemeinſame Programm der deutſchen Oppoſitionsparteien es ſich zum höchſten Siel ſetzen wird, in Nachahmung des von den Gegnern gegebenen Beiſpieles von der Kegier⸗ ung ebenfalls ſo viel als möglich umfangreiche Vortheile für die Deutſchen dieſer oder jener Provinz herauszuſchlagen. Vielmehr wird der Grundzug des geſammten deutſchen Programmes in der Betonung des den Deutſchen in der öſterreichiſchen Monarchie Gemeinſamen liegen müſſen, womit eine einſeitige Poſtulatenpolitik, die nicht auf Höheres ſieht, nicht zu vereinbaren ſein würde. Es gilt vor Allem, entgültig feſt⸗ zuſtellen und feſtzuhalten, was die Deutſchen Oeſterreichs, mögen ſie nun am Inn oder im Böhmerwald, in der Donauniederung oder in den Alpenthälern wohnen als ihre gemein⸗ ſamen Rechte, Pflichten und Intereſſen im Rahmen des öſterreichiſchen Einheitsſtaates er⸗ kennen, dann wird die deutſche Sache in der alten Oſtmark bereits eine bedeutſame Förder⸗ ung erfahren haben. Freilich iſt's jedoch mit der Aufſtellung eines bloßen Programmes und nehme es ſich noch ſo ſchön aus — für die Deutſchöſterreicher noch nicht gethan, ſie müſſen es auch zur Geltung bringen, und da iſt die Aufrechterhaltung der Einigkeit unter den deutſchen Oppoſitionsparteien die unerläßliche Vorbedingung. Im deutſchen Lager Oeſter⸗ reichs darf für kleinliche Fractionspolitik, für gegenſeitige Eiferſüchteleien zwiſchen den ver⸗ ſchieden gefärbten Kichtungen, für perſönliche 9 Sänkereien der Parteiführer abſolut kein Platz ſein; in ſich einig, werden die Deutſchen eine nach außen feſtgeſchloſſene Phalanx bilden können, die unbedingte Beachtung ihrer Wünſche und Forderungen verlangen darf. Schon jetzt zeigt es ſich, daß die in die Wege geleitete Aufſtellung eines deutſchen Programms ihre Wirkung auf die Thun'ſche Regierung und die ſie unterſtützenden Parteien zu äußern beginnt, wie aus der vorläufigen Vertagung der Con⸗ ferenz hervorgeht, welche die Vertrauensmänner der Rechten des Abgeordnetenhauſes im Beiſein des Miniſterpräſidenten Thun am 15. April in Wien abhalten wollten. Auch wird von der wachſenden Geneigtheit der Regierung be⸗ richtet, ein den Deutſchen entgegenkommendes Sprachgeſetz, allerdings auf Hrund des Ver⸗ faſſungsparagraphen 14, zu erlaſſen, was die gereizte Sprache der czechiſchen Preſſe gegen Thun hinlänglich erklären das Miniſterium würde. Jedenfalls werden ſich aber die 1899. deutſchen Pppoſitionsparteien in der Durch. führung ihres Programm⸗Unternehmens, welches ihnen eine ſcharfe und zuverläſſige 8 machen Kampfwaffe nicht irre laſſen. verheißt, Politiſches. Cagliari, 12. April Kaiſerpaar iſt an Bord der „Savoia“ unter dem Donner der Geſchütze der italieniſchen und fran⸗ 1 Ein Vaterherz. Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen von Klara Rheinau. 5. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Ja, ich will es.“ „Das iſt brav — das iſt ehrenhafl von Friedrich Dering,“ rief Nord mit krapfhaften Auf⸗ lachen. „Wie man ſich doch in den Leuten täuſchen kann! Ich komme in guter Abſicht, und ſollte ich finden, daß Elſie hier glückichler iſt, als ſie es je bei ihrem eigenen Vater ſein könnte, dann — Wie erſtickend ſchwül es in dieſem Zimmer iſt! rief er und riß heftig beide Fenſterflügel auf. „Welchen Vorſchlag haſt Du zu machen?“ fragte Dering. „Laſſe mein Handgepäk aus der alten Hütte hierherholen — ich ließ es dorten zurück. Weiſe mir ein Zimmer an, wo ich mich umkleiden kann, und dann hole mich in einer Stunde hier ab.“ „Schön, ſchön, ſagte Dering unterwürfig. „Aber bewahre Schweigen über meine Perſon — das Schweigen des Grabes, aus welchem ich erſtanden — bis wir einander wieder ſprechen.“ „Schön, ſchön,“ wiederholte Dering mechaniſch. Wo und in welcher Weiſe der Herr von Wolſtonhaus die nun folgende Stunde zu brachte wußte nur er allein. Er kehrte weder zu ſeinen Gäſten zurück noch begab er ſich zu dem Komitee⸗ Boot, das auf dem Broad vor Anker lag, aber zur beſtimmten Zeit klopfte er an der Thüre des Zimmers, in welcher Frank Nord ſeine Toilette machte. f Friedrich Dering ſchien überraſcht über die vortheilhafte Umwandlung, die ſich in dem dunkel⸗ blauen Uniformrock, eine goldene Medaille auf der breiten Bruſt, ſah Frank Nord wie ein echter Gent⸗ lemann aus. „Ich bin bereit, ſagte er. Du wirſt mich als Oberſt Parker vorſtellen, einen alten Freund der in fernen Welttheilen Dienſte gethan — einen Freibeuter, wie Frank Nord einer war. Auf dieſe Weiſe wird mein Kind nicht allzu raſch erſchrecken und ehe der Tag vorüber iſt, werden wir ihr die Wahrheit beigebracht haben.“ „Ja,“ verſetzte Dering nachdenklich, „Dein Plan iſt der beſte — Du biſt ſehr rückſichtsvoll, Frank.“ Arm in Arm begaben ſich die beiden Männer nun in das Bibliothekzimmer und von hier aus durch die Glasthüre in den Garten hinaus. Das blonde, junge Mädchen, das dem Reiſenden ſchon früher aufgefallen, eilte raſch auf ſie zu, die großen blauen Augen voll Staunen und Neugierde. „Onkel Friedel, wo biſt Du ſo lange ge⸗ blieben?“ rief ſie aus. „Ich plauderte mit meinem Freunde,“ ver⸗ ſetzte Herr Dering und fühlte, wie die Hand dieſes Freundes auf ſeinem Arme heftig zu zittern begann. „Elſie, erlaube, daß ich Dich Oberſt Parker vor⸗ ſtelle; Oberſt Parker — meine Nichte, Fräulein 8 Elſie Dering.“ Das italieniſche „Nord,“ ſagte Frank mit leiſer und tiefer Stimme. „Wir nennen ſie Dering hier,“ bemerkte der Andere. „Es war ihr Wunſch, den Namen ihres Vaters aufzugeben.“ „In der That!“ dann verbeugte der Oberſt war die hohle Antwort; ſich tief vor ſeiner Tochter und ſagte; „Fräulein Dering, es freut mich ſehe, Ihre Bekanntſchaft zu machen.“ Elſie Nord war ein Mädchen von mittlerer mit denſelben großen, blauen Augenſternen, die Frank Nord zur Liebe entflammt und zum Altare ge⸗ Größe, eine ſchlanke graziöſe Erſcheinung, führt, als er noch ein Jüngling von kaum zwanzig Jahren war. Welche Kluft lag zwiſchen ſeligen Zeit und dem heutigen Tage! er ſich unwillkürlich um viele Jahre gealtert fühlte, während ſein Blick auf ihr ruhte. Und dies war die erſte Begegnung zwiſchen Vater und Kind nach der langen, langen Trennung! „Ein Freund meines guten Onkels iſt ſtets auch der meinige,“ ſagte Elſie, dem Oberſt freund⸗ lich die Hand reichend. Dieſer erfaßte ſie eifrig und mit ſo warmem Druck, daß das junge Mädchen 8 über ſein Ungeſtüm lächeln mußte. jener Und ſeine Tochter nun dem Alter ihrer Mutter ſo nahe, daß * 4