Gedenken jener ruhmvollen deutſchen Waffenthat bei Düppel erneut den Entſchluß bei allen guten Deutſchen befeſtigen, zu wahren, was unterdeſſen herrlich errungen wurde. Die Einheit, die Größe und die Machtſtellung des deutſchen Vaterlandes, Verſchiedenes — Ladenburg, 10. April. Auf Grund der Ende v. Monats ſtattgehabten Prüfung der Juſtizaktuare wurden als ſolche u. A. ernannt: Guſtav Gattung, Georg Boos, Johann Melchior Müller von hier. — Mannheim, 9. April. Das neben dem Waſſerturm ſeit mehreren Jahren ſtehende aus Holz gebaute Zirkusgebäude, in welchem fgeſtern der hiefige Geflügelverein eine Ausſtellung verſchiedener Arten von Geflügel, Tauben, Zier⸗ vögeln de. eröffnete, iſt heute abend gegen 6 Uhr total niedergebrannt. Das Feuer iſt im Dach⸗ ſtuhl der Zirkusſtallungen, in welchem gerade die Tiere untergebracht waren, auf bis jetzt unbekannte Weiſe ausgebrochen. Leider konnten, da das Feuer in dem trockenen, dürren Holze reiche Nahrung fand, von den vielen hundert, zuu teil wertvollen Vögeln — die meiſten befanden ſich in verſchloſſenen Käfigen — nur wenige gerettet werden. Viele der ins Freie gelaſſenen Tiere flogen wieder in die brennenden Stallungen zurück und fanden in Rauch und Flammen ebenfalls ihren Tod. Einem Ausſteller ſind ſeine ſämmtlichen wertvollen Brieftauben verbrannt. Nach kaum 10 Minuten ſtand auch das Hauptgebäude, in welchem ſich die Reſtauration, der Muſiktempel, das Glücksrad ꝛc. befanden, in hellen Flammen und fiel noch vor Ankunft der Feuerwehr in ſich zuſammen. Zum Glück gelang es ſämmtlichen Beſuchern der Ausſtellung ſich rechtzeitig aus dem Gebäude, das ringsum frei ſtand, zu entfernen. In kaum einer Stunde war das ganze ſtattliche Gebäude vom Erdboden verſchwunden. Wie ich ſoeben erfahre, ſoll der Verein die geſamte Aus⸗ ſtellung für ca. 32 000 M. verſichert haben. Auch das Gebäude, das einem hieſigen Zimmer⸗ mann gehört, iſt verſichert. — Mannheim, 9. April. Die Vorlage des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Mannheim an die Kreisverſammlung enthält auch folgenden Antrag: In der Kreisverſammlung vom 27. April 1897 iſt ſeitens des Herrn Stadraths Hirſchhorn die Anregung gegeben worden, dem 8 5 langjährigen Vorſitzenden des Kreis⸗ ausſchuſſes Mannheim Lamey in hieſiger Stadt ein würdiges Denkmal zu errichten. Dieſe An⸗ regung fand einmüthige Zuſtimmung in der Ver⸗ ſammlung. Es wurde zum Ausdrucke gebracht, daß am Aufbringen der Koſten wohl ſämmtliche Krelſe, insbeſondere aber der Kreis Mannheim, ſich betheiligen werden. In dem von dem Vor⸗ ſitzenden des Kreisausſchuſſes zu Rathe gezogenen Komitee wurde beſchloſſen, die übrigen Kreiſe darüber zu hören, ob und mit welchen Beiträgen dieſelben ſich betheiligen werden. Das bisherige Ergebniß war Folgendes: Es wurden unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Kreisver⸗ ſammlung bewilligt vom: 1. Kreis Heidelberg 400 Mk., 2. Kreis Mosbach 300 Mk., 3. Kreis Karlsruhe 2000 Mk., 4 Kreis Offenburg 300 Mk., 5. Kreis Baden 300 Mk., 6. Kreis Freiburg 300 Mk., 7. Kreis Konſtanz 300 Mk. Sa. 3900 Mark. Die definitiven Erklärungen der Kreisaus⸗ ſchüſſe Villingen, Lörrach und Waldshut ſtehen noch aus. Es werden ferner die jetzigen und früheren Mitglieder der Kammer, ſoweit dies als thunlich erachtet wird, zur Theilnahme an den Koſten eingeladen werden. Im Uebrigen wird im ganzen badiſchen Lande allen Denen, welche ihre Verehrung für Lamey durch einen Beitrag zu deſſen Denkmal Ausdruck geben wollen, Ge⸗ legenheit gegeben werden, dies zu thun. Es iſt beabſichtigt, ein Standbild zu errichten. Die Koſten eines ſolchen werden ca. 30 000 Mark betragen. Der Platz, auf dem das Standbild aufgeſtellt werden ſoll, iſt noch nicht beſtimmt. Der Kreisausſchuß hält einen Beitrag von 5000 Mk. aus Kreismitteln für angemeſſen. Herr Lamey hat während 28 Jahren als Vorſitzender des Kreisausſchuſſes Mannheim gewirkt. — Heidelberg, 8. April. Die Kreis⸗ verſammlung des Kreiſes Heidelberg hat heute hier getagt und ihre Tagesordnung in drei Stunden erledigt. Es gab nur wenig Diskuſſion. Auch an die Errichtung einer zweiten landwirt⸗ ſchaftlichen Winterſchule im Kreiſe knüpfte ſich keine eigentliche Debatte, ſondern es erklärten nur mehrere Redner ausdrücklich ihre Zuſtimmung. Auch der Vertreter von Neckargemünd, der ſich vergeblich neben Wiesloch um die Schule beworben hat that dies, beklagte aber, daß Neckargemünd ſo ſchlecht in dem Bericht des Kreisausſchuſtz davongekommen ſei. . Erploſion ſchlagender Wetter, Berliner „Poſt“ meldet aus Odeſſa; 5 Kohlenbergwerk des Grafen Gorlowski unwel Odeſſa fand eine furchtbare Exploſion schlagende Wetter ſtatt. Bis jetzt wurden 51 Tode 1 Tage gefördert, 40 Bergleute werden noch vermißt Erprobte Rezepte. Gedämpfter Ochſenſchweif mit Banz, nudeln. Der reingewaſchene Ochſenſchweif wird in Stückchen gehauen, mit einigen Speckſchwarten Zwiebel, Geldbrübe, einem Dutzend gequetſchee Pfefferkörner und dem nötigen Salz zugedeſ langſam weich gedünſtet, indem man öfters eig Waſſer zuſetzt. Man legt in ganz aus, gießt en Glas Weißwein und etwas Citronenſaft an die Sauce, läßt ſie nochmals aufkochen und ſeiht zie, rein entfettet und kräftig mit Maggi abgeſchmech, darüber. Die Bandnudeln werden in gesalzenen ſiedenden Waſſer weichgekocht, abgegoſſen und in Butter wieder geſchwenkt. Tandwirthſchaftliches. Pflanzt Obſtbäume! In der neueſten Numer des praktiſchen Ratgebers im Obſt⸗ und Gartenbau iſt die feldmäßig angelegte Obſtanlage des Herrn Rittergutsbeſitzer Bartels auf Bartelshof be Calb a. S. abgebildet und beſchrieben. Dieſelhe iſt 36 Morgen groß — die Bäume ſtehen weit, daß die Drillmaſchine bequem dazwiſchen gehen kann. Unter den Obſtbäumen wird Korg bau, Zwiebelbau u. ſ. w. betrieben. Sehr ſorg⸗ fältig und ſehr praktiſch iſt, abweichend von den gewöhnlichen Lehren, die Sortenfrage von Herrn Bartels behandelt. Wenn wir aus derſelben Nummer des praktiſchen Ratgebers erfahren, daß die Obſteinfuhr nach Deutſchland noch immer ſteigt und im vorigen Jahre, ohne die Südfrüchte 84 Millionen Mark erreicht hat, ſo kann die Mahnung „Pflanzt Obſtbäume“ nicht dringend genug wiederholt werden — freilich muß man hinzufügen: pflanzt vorſichtig! Die Nummer des praktiſchen Ratgebers, welche die Obſtanpflanzung des Herrn Bartels behandelt, wird auf Wunſch gern umſonſt zugeſchickt von dem Geſchäftsamt i Frankfurt a. Oder. 1 nicht ur möglich ſei,“ war die Erwiederung; „keine a kein Lebenszeichen bis zum heutigen age.“ „Und doch ſchrieb ich zweimal, erhielt aber eine Antwort. Ich wußte, daß meine Briefe auf dem Wege verloren gingen, oder — unterſchlagen wurden.“ „Wer hätte Deine Briefe unterſchlagen ſollen? Wir ſehnten uns alle nach Nachrichten von Dir, Frank.“ 5 „Einige von hier hätten es wenig tens thun ſollen. Aber ich war Soldat, im Kriege, und Mittel⸗Amerika iſt weit von hier. Zuletzt gelangte ch noch zu Macht und Anſehen — wurde Präſtdent iner unbändigen Schaar und einer Stadt von Halsabſchneidern — dann kam ich in's Gefängniß wegen Verrathes gegen dieſe Republik und ſah Jahrelang das Tageslicht nicht mehr. Als ich frei war fühlte ich Verlangen nach der allen Heimath und hier bin ich.“ „Ja, hier biſt Du,“ ſagte der Andere mit matter Stimme: „Willſt Du nicht Platz nehmen?“ „Noch nicht. Das iſt meine Geſchichte. Habt Ihr nie zuvor ein Wort davon gehört?“ „Ja; wir laßen manchmal in den Zeitungen Auszüge aus amerikaniſchen Blättern. „Und dariu wurde ich als ein Monſtrum ge⸗ childert — als ein wilder, grauſamer, blutdürſtiger Menſch. Ich war ein Ungeheuer, welches Männer, Weiber und Kinder ſeinem Ehrgeiz opferte. Lautete icht ſo die Geſchichte des Präſidenten Nord, der on ſeiner Höhe herabfiel, ſo raſch als er ſie er⸗ lommen 2“ „So ungefähr, Frank. Ich ſage nicht, daß ch daran glaubte — daß ich an Dich dachte, trotz es gleichen Namens — daß —“ „Verſuche, Alles für wahr zu halten,“ ſagte er Expräſident, ſeine Hand ſchwer auf des Andern Schulter fallen laſſend. ſchichte Dering.“ Der Angeredete verſtummte, und als ob die Hand des Gefährten ihn niederdrückte, ſank er langſam auf einen Stuhl und fuhr in nervöſer Weiſe mit dem Taſchentuch über ſein rothes Geſicht. „Und nun zu Deiner Ge⸗ letzten zwölf Jahren,“ begann er, aber wieder unter⸗ brach ihn der Andere. „Das geht mich nichts an. Deine Vergangen⸗ heit hat für mich ſo viel Intereſſe, wie die meinige für Dich. Beginne mit Sophie. Was beſtimmte Dich, ſie zu heirathen?“ „Ich liebte ſie.“ „Das iſt eine Lüge,“ rief Nord, und ſeine Züge arbeiten wieder in unterdrückter Wuth. „Du beſaßeſt nie die Fähigkeit, zu lieben, ſondern leb⸗ teſt nur für Dich ſebſt. Du warſt ein Elender als ich damals hinter Deine Schliche kam und Dich öffentlicher züchtigte auf dem Markplatz zu Barſtoft.“ Dering ſprang auf die Füße, aſchgrau vor Wuth. „Dies — dies von Dir, einem Abenteuer.“ „Warum heiratheteſt Du meine Schweſter?“ fragte Nord zum zweiten Male. „Ich habe Dir bereits geantwortet.“ „Aber nicht der Wahrheit gemäß — dieſe muß ich anderswo ſuchen. Und nun, warum iſt meine Tochter hier ?“ „Wo anders ſollte ſie ſein ?“ ſagte Dering mit etwas größerer Ruhe. „Sie ſtand allein in der Welt, und es war Deiner ſterbenden Schweſter letzter. Wunſch, daß ich Elſie als meine Tochter er⸗ ziehen ſollte. Ich danke Gott, daß ich meine Pflicht gethan, und Du ſollteſt dankbar ſein für meine Sorge um ſie, anſtatt in Deiner alten Wildheit „Mir — mir lächelte das Glück in den hierherzukommen, und ſie zu erſchrecken. Elſie iſt !“ glücklich. Sie liebt uns Alle, und uns iſt ſie he „Ich bin hier, um ſie abzuholen.“ 55 Vater den Weg zu ſeinem Kinde zu berlegen“ rief Nord. „Ah, ich merke ſchon, Ihr habt ſie Lügenblätter über mich ſchilderten.“ „Du thuſt mir abermals Unrecht Franz „So laß mich ſie ſehen.“ a „Jetzt im Augenblick 2“ „Die Erſchütterung könnte tödten; ſie ist ein ſchwaches Mädchen, und Dein jahrelanges Schweigen „O nein,“ ſagte Nord mit grimmigem Lächeln „noch habe ich Leben in mir.“ das Zimmer, ſeinen Schnurrbart durch die Finger gleiten laſſend. Es war eine ſchwierige Lage; um borſichtig zu ſein. „Dering,“ ſagte er endlich, dem Anderen die Ich will nicht voreilig handeln, ſondern Dich un Deinen Beiſtand bitten.“ die dargebotene Hand und ſchüttelte ie heilig. „Ich will Dir helfen, wo ich kann, Frank,“ ſagle Alles theuer.“ „Willſt Du vielleicht den Verſuch 1 einem auf das Ungeheuer vorbereitet, als welches fen Nord.“ 5 5 „Ja; warum nicht jetzt?“ ließ ſie glauben, Du ſeiſt todt.“ Dann durchſchritt er zweimal der Länge nach ſeiner ſelbſt — um ſeines Kindes willen, galt ez Hand bietend; „ich will das Beſte von Dir denken, Der große, plumpe Mann ergriff voll Eifer er warw. „Wenn mir Geld —“ „Ich brauche kein Geld — ich brauche Theil⸗ nahme für einen Mann, der das Herz feines Willſt Du 10 get aun Jddabuch, udwehth . Je 1 nns Uebel beiten ml Fan vir fg unnllihe gedie am 2 zun gedit diet nien, benin Jaden Du dal 1 80 rin. Jud ſihlihe Krit Adele zn t Fug. Arrfaß Kindes für ſich zu gewinnen wünſcht. mir dabei behülflich ſe in?“ 753 1 25 Fortſetzung folgt. 2