5 b 14 e Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. e 5 Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ 05 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, e Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen i 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. — No. 29. rl. tfried gr —— Zum fünfzigfährigen Gedenktage 5 Ladenburg. 3 Mittwoch, den 12. April thume ausgeliefert ſah; erſt fünfzehn Jahre ſpäter ſollte den mehrumſchlungenen Landen 1899. Herrſcher des Sachſenlandes, ſeine Feuertaufe welcher Aktion er als Hauptmann im Stabe nd e i 5 1 1 3 des erben Düppelſturmes mit ihrer kerndeutſchen Bevölkerung die des Generals v. Drittwitz beiwohnte. Schon nann Erſt vor wenigen Tagen jährte ſich zum entgültige Befreiung von der brutalen Däne hierbei zeichnete ſich der damals 21jährige fünfzigſten Male jener Tag, an welchem vor 1 Eckernförde ein Häuflein tapferer Hanoniere Aber der für die ſchleswig⸗holſteiniſche Unerſchrockenheit und Kaltblütigkeit vortheil⸗ 55 Mont jenen glänzenden Sieg über eine an Geſchützen und deutſche Sache unglückliche Ausgange des haft aus, wiederholt ritt er bis in die Feuer⸗ als 8 und Mannſchaft den Siegern vielfach über] Feldzuges von 1849 kann an der Bedeutung linie vor und ſpornte ſeine Sachſen mitten im albert e legene däniſche Flottille errang, deſſen Gedenken [des deutſchen Waffenſieges vom 15. April heftigſten Kugelhagel durch ermunternte An⸗ „ man in der kleinen Hafenſtadt an der Oſtküſte 1849 nichts ändern, wenngleich dieſelbe ſprachen zum feſten unverzagten Ausharren Köhler! Schleswig⸗Holſteins unter der herzlichen Theil⸗ weniger auf militäriſchem, als vielmehr auf an; es ſteht hiſtoriſch feſt, daß Prinz farl giln name ganz Deutſchlands ſo feſtlich begangen politiſchmationalem Gebiete lag. Denn zum Albert erſt durch einen ihm überbrachten Be⸗ 8 hat. Nunmehr iſt der fünfzigſte Gedenktag erſten Male ſeit den Enſcheidungsſchlachten fehl des preußiſchen Oberbefehlshaber dazu 1, Wohn einer anderen ruhmvollen deutſchen Waffen⸗ von Leipzig und Waterloo kämpften vor veranlaßt werden konnte, ſich wieder aus der ö 155 Mun ze that aus der Zeit des ſchleswig⸗holſteiniſchen Düppel wiederum Angehörige verſchiedener erſten Gefechtslinie, zurück zuziehen. Von dem g 26 1 Feldzuges von 1859 herangekommen, der Er⸗ deutſcher Stämme Schulter an Schulter gegen Düppeler Schlachtſeld hat alſo die glänzende ö . a tl ſtürmung der Düppeler Schanzen durch die den äußeren Feind, ſo daß hierdurch das So⸗ militäriſche Caufbahn Hönig Alberts ihren g . Brunn 1 unter dem Commando des preußiſchen Gener⸗ lidarititätsgefuͤhl der deutſchen Stämme in Ausgang genommen, in welcher er während führe alleutnants v. PDrittwitz ſtehenden und ſich aus Schlachtendonner abermals erneuert wurde. des Urieges in Böhmen vom Jahre 1866, 5 alt. Bapern, Sachſen und Thüringern zuſammen- Getroſt darf man daher behaupten, daß der dann jedoch in leuchtendſter Weiſe in den zel, gt; 0 ſetzenden Reichstruppen vom 15. April 1849. unter preußiſchem Obercommando von Bayern Schlachten des großen deutſch⸗franzöſiſchen 1 des Hauple Wie damals der deutſche Seeſteg von Sckern⸗ Sachſen und Thüringern gemeinſam errungene Urieges jene Feldherrngabe entfaltete, die dem geiz 4 förde ein begeiſterndes Echo im geſammten erſte deutſche Sieg von Düppel die deutſche erlauchten Sieger von St. Privat und Beaumont age al.. deutſchen Volk fand, ſo wurde auch die Einheit mit verbreiten half, die dann durch für immer ſeinen Platz in der hervorragenſten ö reiner 79 f Siegeskunde von Düppel allerorten in Deutſch⸗ drei weitere Kriege in ungeahnt herrlicher Reihe der Mitbegründer des neuen Reiches . land mit brauſender Begeiſterung aufgenommen, Weiſe erkämpft werden ſollte. Wenn damals angewieſen hat. Sunächſt hat darum das zatharina d. knüpfte man doch namentlich an dieſe letz: den tapferen Düppelſtürmen in ganz Deutſch⸗ Sachſenvolk den gerechten Anlaß, die 50. erkführerz teren deutſchen Siege über die Dänen faſt land zugejubelt wurde, ſo wog hierbei ſichtlich Wiederkehr des Tages des erſtmaligen ſieg⸗ alt. a allenthalben die Hoffnung auf die Befreiung April 188 der Elbherzogthümer von dem drückenden Deutſchlands, und in dieſem Sinne wird ſicher⸗ begehen, der dem künftigen Sachſenkönig der amte. däniſchen Joch. Es iſt hinlänglich, bekannt, lich das fünzigjährige Jubiläum der erſten Er⸗ erſte militäriſche Ruhmesglanz um die Stirn — wie ſchmählich dieſe Hoffnung betrogen wurde, ſtürmung des früheren däniſchen Bollwerkes wand und die deutſche Tapferkeit aufs Neue f daß Schleswig⸗Holſtein, Dank der ſchwächlichen in der deutſchen Nordmark zumeiſt begangen hell erſtrahlen ließ. Aber auch im übrigen 58 de Politik Preußens, der Mißkunſt Oeſterreichs werden. deutſchen Volk darf man das 50jährige Ju⸗ b 0 und dem Uebelwollen der fremden Mächte, in Ein ſpecielles Moment macht aber dieſen biläum dieſes militäriſchen Ehrentages feſtlich Spiegel ſeinem gerechten Erhebungskampfe gegen die Jubeltag noch beſonders bemerkenswerth. feiern, der in trüber politiſcher Zeit für Deutſch⸗ 10 a däniſche Swingherrſchaft zuletzt infolge des denn in dem Ringen vor Düppel am 13. land einen weithin ſtrahlenden Lichtpunkt bildete bet blutigen Unglückstages von Idſted unterlag April 1849 empfing der jugendliche Prinz und alle patriotiſchen Herzen höher ſchlagen tte und ſich auf's Neue dem übermüthigen Dänen⸗ Albert von Sachſen, der jetzige allverehrte ließ; möge das jetzt zu begehende 50jährige herrſchaft werden. das Empfinden von der nationalen Einigung Sproß des Hönigshauſes Wettin durch Muth, reichen Düppler Schanzenſturmes freudig zu in Vaterherz. gun u, „ 1 Leidenſchaftlichkeit der letzten halben Stunde war verraucht. f braunhaarige junge Mädchen, welches Nord beo⸗ bachtet hatte. nd dl Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen „Sie können ihn nicht ſprechen. Was wollen „Nichts — nichts Beſonderes,“ war die von Klara Rheinau. Sie von ihm?“ ſagte der Diener in etwas höf⸗ haſtige Entgegnung; „ich werde es Dir bald 1 90 4. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) licherem Tone. ſagen — ſogleich — wenn dieſe Leute weg Eb Denn das blonde Mädchen hatte ihn geſehen „Geben Sie ihm meine Karte,“ verſetzte Nord ſind. Es iſt Jemand gekommen — ich muß ihn und einen Diener auf den Eindringling aufmerkſam hochmüthig; „und wenn Sie wieder mit einem ſprechen.“ gemacht, deſſen Erſcheinen ſie erſchreckte. Nord hatte wohl bemerkt, wie ſie bei ſeinem Aublick die Farbe wechſelte, und jetzt wurde er ſich bewußt, wie ſein ſtaubiger, unordentlicher Reiſeanzug, ſeine be⸗ ſchmutzten Stiefel, vor Allem aber der wilde, gierige Ausdruck ſeiner Züge ihr Erſchrecken uur zu ſehr rechtfertigten. Welche Unklugheit war es von ihm in dieſem Aufzuge, mehr einem Wilden, als einem geſitteten Menſchen gleich, hierherzukommen! Er wandte ſich um und eilte zwiſchen Bäumen und Sträuchern hindurch, achtlos auf wohlgepflegte Blumenbeete und Anlage tretend, bis er den breiten Fahrweg wieder erreicht hatte. Eine Sekunde ſpäter ſtand, athemlos vom raſchen Laufen, der Diener aan ſeiner Seite. „He, was haben wir hier zu ſuchen?“ ſagte er barſch. „Entfernt Euch ſchleunigſt, Mann, oder Geutlemann zuſammentreffen, ſo halten Sie ihn nicht für einen Dieb. „Ich — ich bitte um Verzeihung; mein Herr,“ ſtammelte der Diener, nach einem Blick auf die Karte. Ich dachte nicht —“ „Ganz richtig — Sie dachten nicht,“ unter⸗ brach ihn der Andere ungeduldig. „Und nun eilen Sie ich und laſſen Sie die vordere Thüre öffnen. Geben Sie Herrn Dering zu verſtehen, daß ich eine Unter⸗ redung unter vier Augen mit ihm wünſche.“ „Ja, mein Herr.“ Der Diener eilte nach dem Raſenplatz überreichte die Karte einem ſtattlichen Herrn, der ſich lachend und ſcherzend mit ſeinen Freunden unterhielt, und fügte den mündlich erhaltenen Auf⸗ trag bei. Herr Dering ließ die Karte aus der en Gleichgültigkeit, die faſt peinlich anzuſehen war, in Da nä jerte ſich ein anderer Diener; „Herr Dering, das Komitee läßt Sie bitten, ſo bald als möglich nach dem Boot hinüber zu kommen. „Zum Henker mit dem Komitee,“ rief der Hausherr, ſich erhebend; „ja, ja — ſogleich.“ Von neugierigen Blicken gefolgt, ſchritt er mit tiefgeneigtem Haupte dem Hauſe zu. Er ſchien vieles zu überlegen, auf vieles ſich vorzubereiten zu haben, ehe er Frank Nord gegenübertrat. Er fand ihn in dem großen Bibliothekzimmer, deſſen Fenſter einen Blick auf den Garten gewährten, und trat in nervöſer Erregung, aber mit einer gezwungenen das freundliche Gemach. Frank Nord hatte ihn kommen ſehen und wandte ſich jetzt von dem Fenſter ab. 5 „Frank Nord,“ begann Dering mit leiſer Ihr könntet zu bereuen haben. Ihr —“ Hand fallen, als ob ſie ihn geſtochen, bückte ſich, 5 Nord, 5 ug 5 5 Er hielt plötzlich 1 5 denn 99 näherer Be- um ſie wieder aufzuheben, trocknete mit einem großen Stimme und ließ die Hand wieder fallen, die der gekeltert ſichtigung fand er in Frank Nord weniger von dem weißen Taſcheutuch ſich den Schweiß von der Stirn. Andere nicht ſehen zu wollen ſchien, „ſo biſt Du ein Stromer, als er erwartet hatte. und ſank ſchwerſällig auf einen Gartenſtuhl, der nach all dieſen Jahren wieder zurückgekehrt. W 9 17 „Wo iſt Ihr Herr? fragte Nord. Er hatte in ſeiner Nähe ſtand. „So iſt es; hielteſt Du mich für todt?“ ee ſeine Geiſtesgegenwart wieder erlangt, und die „Iſt etwas vorgefallen, Friedrich?“ fragte das „Ich dachte — ich dachte natürlich, daß dies