Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. 1 Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins! Haus. Für die e verantwortlich: Karl e Loden bur gen 10 N i Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren N 5 Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 5 1 1 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. e 1 fc und We von Karl Molitor, Ladenburg. e e wärtige unterliz icher g che der du afbeſtn 11 afgeſhhug 1899. örde: f Still ſchläft die Welt. — Und über Flur und Hain Schwebt noch der Nacht geheimnisvoller Schatten. Doch leiſe fließt der Morgendämmerſchein Wie Silbertau hernieder auf die Matten. Gleich zarten Roſen ſchwinkmt es ſacht daher Vom Horizont ſchimmert mehr und mehr, Und ſieghaft ſteigt auf gold'nen Frührots Schwingen Der Tag empor, das Dunkel zu bezwingen. Ny ing. 1 ſiud Unmittelle eiträge ug 100 Ng ge beſorte früher Der Get wurde ; zerhaus cpilnſt koniſſabe burg, mie Waisen Wie leiſes Flüſtern weht der Morgenhauch Vom Oſt daher, daß ſich die Halme neigen, Und nun umkoſt das Frührot Baum und Strauch Und küßt und weckt die Unoſpen an den Sweigen. Schneeglöckchen läuten und die Lerche ſingt, Die ſich dem neuen Tag entgegenſchwingt, Da zittert durch die Welt ein leiſes Beben: Bie iſt erwacht zu einem neuen Leben. — Still dc die Wel. nehmen Schwebt noch der Nacht geheimnisvoller Schatten. Doch leiſe fließt der Morgendämmerſchein Wie Silbertau hernieder auf die Matten. Wach auf, wach auf du ſchlummernd Menſchenkind! Die Nacht iſt hin ein neuer Tag beginnt! 35 du allein ſein Brauſen nicht vernommen d Es brauſt daher mit wunderbarem 1 Wie Glockenklingen tönt es in den Cüften. Des Windes Kauſchen wird zum LCobgeſangg Und Frühlingsblumen blühen aus ben Grüften. Der Lenz iſt da, verſunken in die Nacht, Zu neuem Leben iſt die Welt erwacht, Und jubelnd tönt's in mächtigen Akkorden: „Gelobt ſei Gott, es iſt ja Oſtern worden!“ Wie auch der Sturm des Winters uns umtoſt, Wie auch den Menſchen bange ward auf Erden, — Der Oſtermorgen ſpendet neuen Troſt: „Ihr werdet nicht ein Raub des Todes werden!“ — Im Quellgemurmel und im Windeswehn, Im Tau des Graſes jauchzt: „Auferſtehn! Und wo die Hoffnung ſchwand in Not und Sorgen, Da grünt ſie neu empor am Oſtermorgen. — Und uber Flur und Hain gen. iepttt Ein Daterherz. gehört?“ „Haben Sie je von Elſie Nord, deren Nichte, fuhr der Fremde „Rothe Löwe“ erreicht war. In dem Wirthshaus mit leicht bewegter war bereits Alles zur Ruhe gegangen, und es er Roman in Originalbearbeitung nach dem Engliſchen Stimme fort. „Ich meine, Sie müßten bon Elſie dauerte lange, ehe man den ſpäten Ankömmlingen llt 1 bon Klara Rheinau. Nord gehört haben.“ Einlaß gewährte. 1. Fortſetzung. Nachdruck ver boten.) 0 70 1 75 10 73 Nord 90 0 e . i 90 75 5 0 1 5 ; gehört; glaube kaum, daß es Jemanden dieſe ie Wirthin zu fragen, ob ihr der Name oder ine. „ 1 1 9 0 00 Namens dort giebt.“ a das Geſicht dieſes Herrn Frank Nord bekannt ſei nünftiger ſein können. „Reden Sie nicht ſo thöricht, rief der Fremde ſah aber ſeine Neugierde nicht im Geringſten be⸗ 97 Ein kleine Pauſe trat ein, dann fragte Frank ärgerlich; „Sie wiſſen ja garnichts von jenem friedigt, denn die Frau erinnerte ſich des Namens Nord, deſſen Neugierde . Als alter Orte.“ ö Nord gar nicht mehr und wollte beſchwören, daß 3 6 7 0 3 he ö ſie dieſes Geſicht in ihrem Leben noch nicht ge⸗ erz ite Praktikus wiſſen Sie gewiß Vieles aus dieſer Um⸗ Damit brach er die Unterhaltung ab und gegend? Wie heißen Sie!?“ ruderte in den nächſten zehn Minuten um ſo energlſcher ſehen. 1 0 ſlafen, „Robert Schmitt, zu dienen, Herr. darauf los. Allmählich wurden ſeine Bewegungen In aller Frühe des nächſten Tages nahmen f „Und mein Name iſt Frank Nord. Erinnern langſamer, und er murmelte leiſe, aber für den die beiden Reiſenden die Fahrt wieder auf. Die 2 Sie ſich desſelben?“ Andern verſtändlich, vor ſich hin. „Vielleicht ſind Sonne war noch nicht aufgegangen, als Nord 9 „Könnt's nicht ſagen.“ Beide todt. Beide todt und keine Erinnerung au ſeinen Bootsführer weckte, um ihm zu ſagen, daß ung bi „Dann wiſſen Sie auch nicht viel von ſie geblieben! Und doch, was ſind fünfzehn Jahre? er zur Abfahrt bereit ſei. Nilſol Wolſton, guter Freund,“ ſagte Nord mit kurzem nichts. Wenn ich darauf zurückblicke, gerade wie Es war eine lange Strecke bis zu dem nächſten il Auflachen. auf dieſen Fluß nichts. Pah! wahrſcheinlich 15 Dörfchen, in welchem ſie das Frühſtück einnahmen. „Es liegt außer meinem Wege. Aber es Jahre!“ kommen immer viele Leute von Wolſton nach Cheſt⸗ wich, und dieſe kenne ich und ſie ſprechen wir von andern. Vielleicht könnte ich Ihnen doch über Jemand Auskunft geben, von dem Sie gern en möchten. N „Vielleicht — aber nicht wahrſcheinlich.“ 0 Nord überlegte eine Weile und fragte daun: „Kennen Sie Fräulein Nord aus dem Schildhauſe?“ „Nein; Frauenzimmer kenne ich überhaupt nicht viele.“ 6 i l 90 5 1 von ihnen, 90 i Scolt. Neugierde beläſtigen?“ „Haben Sie fünfzehn Jahre nichts von Ihren Leuten gehört, Herr?“ fragte Schmitt. „Gehört ſchon, aber nicht geſehen. bis — doch was geht das Sie an ? Können Sie nicht ſchweigen? — Können Sie mich nicht meinen Gedanken überlaſſen? Soll ich Sie bezahlen, damit Sie hier ſitzen und mich durch Ihre Frank Nord wartete eine Antwort auf dieſe Antwort nicht ab, ſondern ruderte weiter, bis der Hier miethete Frank Nord noch ein Paar Ruder und hielt dieſen den ganzen Tag über in kräftiger Bewegung. Auch heute war er wieder ſehr ſchweig⸗ ſam, aber Robert Schmitt hütete ſich, ihn nochmals durch Fragen zu ſtören. Die Lection vom ver⸗ gangenen Abend war ibm noch gut im Gedächtniß, und unter den glühenden Strahlen der Auguſtſonne wandelte ihn einigemal die Luſt an, ſeinen unange⸗ nehmen, rückſichtsloſen Paſſagier an's Land zu ſetzen und ſeinem Schickſal zu überlaſſen. Für einen Mann, der ſich fünfzehn Jahre von Wolſton Ich hörte