— 1 adenbur . A 1 9 85 5 8 U Erſcheint den 8 und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Anzeigen: Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen ir Ladenburg und Umgegend. g 15 5 0 . 1 8 Die einſpaltige Corpuszeile 5107 1 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. N brel Foiür die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Druck und Verlag von Karl Molitor, — Ladenburg. ct Ladenburg. g 1 Ak. 90 0 e e n beet No. 13. 5 Mittwoch, den 15. Februar 5 1899. 1 507 905 Die Quertreibereien zwiſchen kreuzen und ſo ſei es überhaupt von den ferneren Meldung gilt, der engliſche Ureuzer . loyaliſtiſchen Geſinnungen gegenüber der „Porpoiſe vor Apia hätte angeblich klar zum Ge⸗ N Dentſchland nud Nordamerika. Union erfüllt Dieſe Verſicherung hatte denn fecht gegen den deutſchen Kreuzer Falke“ gemacht. N 507 50 Seit Beginn des inzwiſchen längſt wieder auch den Erfolg, daß in Amerika das ſtarke Dieſe Quertreibereien zwiſchen Deutſchland 909 beendigten Krieges der nordamerikaniſchen Mißtrauen gegen Deutſchland endlich zu weichen und ee See die offenbar nur den Union gegen Spanien ſind in der großen trans⸗ atlantiſchen Republik förmlich ſyſtematiſche Hetzereien gegen Deutſchland ins Werk geſetzt worden, um dasſelbe in den Augen des amerikaniſchen Volkes möglichſt zu discredidiren. Den eigentlichen Träger dieſer Wühlereien gab und giebt noch die chauviniſtiſche „Ingo⸗Preſſe“ ab, während indeſſen auch gewiſſe engliſche Blätter in das deutſchfeindliche Horn der betreffenden Vankee⸗Preſſe ſtießen und außer⸗ dem iſt es bekanntlich ſogar in Waſhington Congreß zu deutſchfeindlichen Uundgebungen gekommen. Der nicht zu leugnende Umſtand, daß ſich die öffentliche Meinung Deutſchlands im amerikaniſch⸗ſpanniſchem Kriege mit ihren Symphathien zum Theil auf die Seite Spaniens als der weitaus ſchwächeren und dazu noch frech herausgeforderten Partei ſtellte, wurde pon der hetzeriſchen amerikaniſchen Clique bei ihren Beſchuldigungen und Verdächtigungen der deutſchen Politik namentlich in Bezug auf die Philippinen trefflich ausgebeutet, ſo daß ſchließlich in weiten Kreiſen des Nordameri⸗ kaniſchen Volkes eine bedenkliche Mißſtimmung gegen Deutſchland und die Deutſchen Platz griff. Selbſt in den Waſhingtoner Kegierungskreiſen vermochte man ſich dieſer Stimmung nicht ganz zu entziehen, und ſo war es denn in der That hohe Seit, daß der deutſche Botſchafter bei der Unionsregierung in einer Unterredung mit einem amerikaniſchen Journaliſten die gewiſſermaßen halbamtliche Erklärung abgab, Deutſchland denke garnicht daran, irgendwie die amerikaniſchen 1 der Philippinen zu begann und daß man dort die Ehrlichkett und Unbefangenheit der deutſchen Politik wieder beſſer würdigte. Trotzdem haben aber in neuerer Seit die in einander ſpielenden Quertreibereien von amerikaniſcher und engliſcher Seite gegen Deutſchland wiederum eingeſetzt. So behaupten der „New⸗Vork Herald“ und das gleichfalls in New Vork erſcheinende „Journal“ der deutſche Conſ ul in Hongkong habe dem Chef der ae e r Aguinaldo, Uriegs⸗ bedarf geliefert, und „Mail Expreß“ weiß zu verſichern, daß die deutſche Regierung Agui⸗ naldo heimlich mit einer beträchtlichen Summe zur Unterſtützung ſeiner kriegeriſchen Abſichten gegen die Amerikaner beigeſprungen ſei, welche böswilligen Erfindungen in Amerika ohne weitere kritik geglaubt werden. In das nämliche Gebiet gehört ferner die weitere Meldung amerikaniſcher Zeitungen, Admiral Dewey, der Oberkommandant des amerikaniſchen Geſchwaders vor den Philippinen, habe einen deutſchen Schooner, der Kriegscontreb ande für dae Aufſtändiſchen an Bord geführt haben ſollte, wegnehmen laſſen, ſchließlich ſtellte es ſich heraus, daß dieſes Schiff ein ameri⸗ kaniſches Schiff war. Und genau dieſe un⸗ freundliche Tendenz gegen Deutſchland bekunden amerikaniſche und engliſche Meldungen über verſchiedene Vorgänge der letzten Seit auf Samoa, was ſpeciell von jenen Nachrichten durch welche das deutſchfeindliche Verhalten des amerikaniſchen Oberrichters Champers in Apia gerechtfertigt werden ſoll, ſowie von der Verhältniſſes genommen wird. egoiſtiſchen Swecken einer von England aus unterſtützten amerikaniſchen Intereſſenpartei dienen, ſind, da ſie noch immer fortgehen ſchließlich ganz geeignet, das bisherige freund⸗ ſchaftliche Verhältniß zwiſchen den beiden großen Cändern und Dölkern ernſtlich zu er⸗ ſchüttern. Gerade zum Zeitpunkt aber, in welchem die Vorverhandlungen über die Neu⸗ regelung der handelspolitiſchen vertrags⸗ mäßigen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der nordamerikaniſchen Union enblich im verſtärkten Maße aufgenommen werden ſollen, ſind ſolche ſyſtematiſchen. Hetzereien gegen Deutſchland am wenigſten wünſchenswerth man hat auf beiden Seiten zu dieſen Verhand⸗ lungen Ruhe und Beſonnenheit nöthig, es darf daher wohl erwartet werden, daß nicht nur von zuſtändiger deutſcher, ſondern auch von amerikaniſcher Seite endlich klar und be⸗ ſtimmt durch eine zweckentſprechende Kund⸗ gebung Stellung gegen die fortgeſetzten Um⸗ triebe zur Störung des deuſch⸗amerikaniſchen Ein längeres Schweigen der zu dieſer Aufklärung berufenen amtlichen Stelle könnte ſonſt leicht bei uns wie in der Union den Eindruck erwecken, als ob in den Beziehungen beiderſeitigen Regierungen und Staaten zu einander doch nicht Alles in Ordnung wäre. Verſchiedenes Heidelberg, 12. Febr. Ein für die Geſchäftsleute beachtenswerthes Vorkommniß wurde in der dieſer Tage ſtattgefundenen Sitzung der Die Ehre des Hauſes Novelle. Originalbearbeitung nach dem Engliſchen von Klara Rheinau. (Nachdruck verboten.) „Darauf würde ich felſenfeſt vertrauen, geliebte Roſa,“ verſetzte Walter, „aber wer kann ſagen, welche Verſuchungen an Sie herantreten würden? Doch laſſen wir dies; mit Ihrer Zuſtimmung werde . hin, ich ſchon in den nüchſten Tagen kühn vor Ihren adiſchen Vater hintreten und ihm meine Wünſche und Hoff⸗ — nungen darlegen. Schlimmſten Falles wird er i mich mit Geduld und Nachſicht anhören. über „Thun Sie das, Walter! es machte mich a ſchon unglücklich, daß ich vor meinem gütigen Vater 8 ein Geheimniß habe,“ ſagte Roſa, neue Hoffnung melle faſſend. „Und beſteht er dann immer noch auf alen Ihrem Weggehen, ſo wollen wir freudig der Stunde l 1 Ihrer glücklichen Rückkehr entgegenſehen.“ f . So ſtanden die Dinge, als an einem herr⸗ bei & 5 lichen Frühlingstage der Oberſt mit Gemahlin und b Töchtern, ſowie einigen nahen Freunden der Familie einen Ausflug nach dem botaniſchen Gärten in ö N Kew unternahm. Das Wetter war prachtvoll, die gadelle Luft ſo ſüß und milde, daß ſelbſt Frau Mervyn ſich dem Einfluß des ſchönen Tages nicht entziehen um konnte und heiter an der Unterhaltung der Geſell⸗ 25 ſchaft theilnahm. 3. N Sie hatten die Palmenhäuſer durchwandert und gedachten nun, der Victorio Regia einen Beſuch abzuſtatten. Als ſie das Glashaus dieſer Wunder⸗ blume erreichten, umſchritt ein Herr, deſſen gelbliche Geſichtsfarbe und pelzbeſetzter Ueberrock die kürzliche Rückkehr aus wärmerem Klima anzeigten, das Baſſin in welchem die tropiſche Pflanze ſich befand, trat aber artig bei Seite, um den zahlreichen Neuan⸗ kommenden nicht den Platz zu verſperren. Da fiel ſein Blick zufällig auf Frau Mervyn, und wie ein Blitz des Erkennens ging es über ſeine Züge. Forſchend betrachtete er die Daute eine Weile leicht mit der Hand über ſeine Stirn fahrend, wie um ſich zu vergewiſſern, daß ſein Gedächtniß ihn nicht täuſche. Unangenehm berührt, der Gegenſtand ſolcher Aufmerkſamkeit zu ſein, wollte Frau Mervyn ge⸗ rade unter dem Vorgeben, die ſchwüle Luft beenge ſie ſo ſehr, das Glashaus veraſſen, als der Fremde bin überzeugt, ſie freut ſich Ihrer glücklichen Heim⸗ vortrat und den Oberſt anredete. „Verzeihen Sie, wenn ich mich irren ſollte, mein Herr,“ begann er höflich; „aber die Dame an Ihrem Arme iſt oder war doch Fräulein Adel⸗ heid Orden, die Schutzbefohlene meiner Couſine, Frau Mordaunt von Millbrook, in der Nähe von Southampton 2“ Der Oberſt bejahte die Frage, wä 15 ſeine Gemahlin wie erschreckt zurückwich und alle Farbe aus ihrem Geſich te verlor. „Ich ſehe, daß Sie meiner ganz vergeſſen haben,“ bemerkte der Fremde lächelnd, „die Jahre haben mir auch härter mitgeſpielt, als Ihnen. Er⸗ innern Sie ſich nicht unter Frau Mordaunts Be⸗ ſuchern nicht eiues Mannes, Namens Hollis, der nach einem kurzen Aufenthalt in Indien nach Eng⸗ land zurückkehrte, um ein geliebles Weſen heimzu⸗ führen? Ah, jetzt geht Ihnen ein Licht auf, nicht wahr? Sie erinnern ſich des Todes der mir ſo Theuern, meiner Rückkehr nach Indien, um in einem thäthigen Leben meinen ſchweren Kummer zu vergeſſen?“ Frau Mervyn ſank auf eine Bank nieder, ihre blos geflüſterte Antwort war kaum verſtändlich. Der Oberſt beeilte ſich, das ſeltſame Benehmen ſeiner Ge⸗ mahlin zu eutſchuldigen. „Frau Mervyn erträgt nur ſchwer die Er⸗ innerung an jeue Tage, welche ſie als die unglück⸗ glücklichſten ihres, Lebeus betrachtet,“ ſagte er. „Ich kehr nach England. ſich hier niederzulaſien 2“ „Noch habe ich keinen feſten Eutſchluß gefaßt,“ erwiederte höflich den Fremde; „vorläufig gedenke ich Paris einen längeren Beſuch abzuſtatten. Mich feſſeln keine eugeru Bande au dies Land“ — er warf einen traurigen Blick auf die blühenden Töchter des Oberſten „ich bin en Bürger der Welt. Ich lundete in Southampton,“ fuhr er fort, ſich wieder an Frau Mervyn wendend, die mühſam ihre Erregung niederzukämpfen ſuchte guch Frau Mor⸗ Haben Sie die Abſicht,