Preis vierteljählich Mark chen U fut babig 5 Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Nebaktion verantwortlich: Karl M olitor, Anzeigen: 8 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und eee Druck und Verlag von een Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 6 Pfg., Neklamen 20 Pfg. „ante 8 Ladenburg. Ladenburg. er Steinzeug n 5 1 f . 8 1 euch No. 10. e den 4. Februar 1899. in die * Politiſches. kurzen Erwiederung auf die unrichtigen Be- danten und den an Bord gekommenen Vertretern f hauptungen und offenbaren Uebertreibungen der franzöſiſchen Behörden wurden höfliſche Be⸗ nn 8 an, Berlin, J. Febr. Der Keichstag be. in der Bebel'ſchen Rede, während Abg. Driala grüßungsworte gewechſelt; die Mannſchaften der hauer⸗Atilie faßte ſich in ſeiner Dienstagsſitzung zunächſt (nat.) den peſſimmiſtiſchen Darſtellungen des beiden Schiffen erhielten Erlaubniß in kleineren mit den von dem Abgeordneten Dr. Bachem (Centr.) und Münch ⸗Ferber (nat.) gemeinſam geſtellten Antrage, im Intereſſe des Veredlungs⸗ verkehrs den Sollſatz für KRohſeide von 600 e, gugldole 10 0 d 10 1 8 Mk. pro 100 Kilo auf 500 Mark herabzu⸗ 8 e ſetzen; in Verbindung hiermit wurde ein dard, wurde ſe weiterer Antrag des Abgeordneten Münch⸗ dal e N Ferber berathen der ſich auf verſchiedene Ab— — — änderungen der zollpolitiſchen Beſtimmungen zone über den Veredlungs verkehr der Seitengewerbe 1 J . n Die Anträge wurden von den beiden 4 2 Antragſtellern durch den Hinweis auf die Noth⸗ K Pfund 12 a wendigkeit, der mit ſchwierigen Verhältniſſen 7 kämpfenden deutſchen Seideninduſtrie Erleichter⸗ ungen zu gewähren, be gründet; arl Beſen nachdem Abg. v. Kardorff (Reichsp.) gegen — — die amerikaniſche Sollpolitik polemiſtrt, ge⸗ nehmigte der Keichstag die beiden Anträge einſtimmig. Die weitere Sitzung war der Be⸗ rathung des Etats für Hiautſchou gewidmet, andwerke . . er⸗Gil ſozialdemokratiſchen Redners über Hiautſchau etwas entgegentrat. Nachdem Abg. Bebel in einer zweiten Rede auf ſeinen Anſichten ver⸗ harrt, ſprachen ſich die weiteren Redner aus dem Hauſe ſämmtlich, abgeſehen vom ſszial⸗ demokratiſchen Abgeordneten Liebknecht, für die Bewilligung der geforderten Summe für Hiautſchou aus, ſogar Abg. Eugen Richter (fr Volksp.) hatte diesmal auf ſeine gewöhn⸗ liche abfällige Kritik der colonialpolitiſchen Forderungen der Regierung verzichtet. Was Herrn Ciebknecht anbelangt ſo gerieht dieſer ſozialiſtiſche Führer, weil er ſich Bemängelungen der Amtsführung des Präſidenten Graf Balle⸗ ſtrem erlaubte, eine ſcharfe Polemik mit letzterem, und weiter wurde Ciebknecht in eine perſön⸗ liche Auseinanderſetzung mit dem reichsparteilichen Abgeordneten Grafen Armin verwickelt, die dem heißblütigen „Ehrengreis“ der ſozialiſtiſchen Fraktion einen Ordnungsruf des Präſidenten Die Sitzung endete mit Genehmigung Abtheilungen an Land zu gehen, ein unliebſamer Zwiſchenf 1 ſich hierbei nicht ereignet zu haben. Sofia, 1. Febr. Das bulgariſche Herr⸗ ſcherhaus hat durch das am Dienſtag erfolgte unerwartete Hinſcheiden der Gemahlin des Fürſten Ferdinand, der Fürſtin Luiſe, ein ernſter Schick⸗ ſalsſchlag getroffen. Die Fürſtin war am Sonn⸗ tag Abend von einer Prinzeſſin entbunden worden, jedoch verfrüht, die behandelnden Aerzte ſchreiben darum den Tod der hohen Frau ihrer verfrühten Niederkunft, verbunden mit einem ſchweren In⸗ fluenza⸗Anfall, zu. Die neugeborene Prinzeſſin lebt noch, doch empſing ſie die katholiſche Noth⸗ taufe, wobei ihr der Rufname Clementine gegeben wurde. Die Fürſtin lag ſeit Montag Abend in Agonie, am Dienstug früh kam ſie wieder zu Bewußtſein und empfing die Sterbeſakramente, dann nahm ſie von ihrem fürſtlichen Gatten, der nicht vom Sterbebette wich, und ihren Kindern Abſchied; über die Beſtattung ſind noch keine ben in der 8½ Millionen Mk. für die Bedürfniſſe zuzog. endgiltigen Beſtimmungen getroffen. In der Be⸗ im zu 5 der jüngſten deutſchen Colonialbeſitzung fordert. des Stats für Hiautſchou gegen die Stimmen völkerung Sofias wie im ganzen Lande hat der 1 Namens der Budgetkommiſſion beantr. Abg. der Sozialdemokraten. Am Mittwoch hielt plötzliche Tod der Landesmntter große Beſtürzung mann & bel Dr. Lieber (Centr.) unveränderte Henehmigung das Haus den üblichen Schwerinstag ab. — und tiefſte Theilnahme hervorgerufen. Die hohe 5 des Stats, welcher Antrag dann durch die Die Butgetkommiſſion des Reichstages erledigte Verewigte wurde am 17. Januar 1870 in Rom raver Ausführungen des Marineſtaatsſekretärs Tir- am Dienstag in theilweiſe vertraulicher Be- als Tochter des Herzog von Parma aus deſſen pitz über die günſtige Entwicklung der Ver⸗ rathung den Keſt des Extraordinariums des erſter Ehe geboren und vermählte ſich am 296 ältniſſe in HKiautſchou kräftig unterſtützt wurde Militäretats. 20. April 1891 zu Pianore bei Florenz b Abg. Bebel (ſoz.) beſtritt als entſchiedener — Die Wendung zum Beſſeren, welche die mit dem damals noch nicht anerkannten Fürſten treten be 40 Colonialgegner dieſe günſtige Entwicklung, er deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen durch verſchiedene von Bulgarien. Dieſer Ehe ſind außer der jetzt Schuhnale wußte alles beſſer als die in iautſchou lebenden Vorgänge der letzten Zeit aufweiſen, hat mit geborenen Prinzeffin zwei Söhne, der Kronprinz aufg Reichs angehörigen und beſchuldigte Militaris⸗ dem ſoeben ſtattgefundenen dreitägigen Beſuch der Boris (geb. 1894) und Prinz Byrill (geb. aufeg mus und Bureaukratie im Verein, daß ſie deutſchen Schulſchiffe „Garlotte“ und „Stoſch“ 1895) entſproſſen. eeine freiere Entwicklung Kiautſchous hinderte. in Oran (Algerien) eine nene Beleuchtung er⸗ Sofia, 2. Febr. Die Leiche der Fürſtin wird inder Ka⸗ mzug i Staats ſekretär 1915 begnügte ſich mit einer fahren. Zwiſchen dem deutſchen Schiffskomman⸗ thedrale von Philippopel proviſoriſch beigeſetztwerden. 2 ant Die Ehre des Hauſes. gehen meines Gatten, meiner Kind erfüllt meine Ge⸗ erſchöpft ſie ſich auch fühlte, ſo ſuchte ſie ihr Schlaf⸗ Mann bei F Novelle. Schullhü Originalbearbeitung nach dem Engliſchen von 4000 1 Klara Rheinau. ſten 1. Fortſetzung. a (Nachdruck verboten.) eberthen 1 „Hört! hört!“ rief der Oberſt ein wenig rthran ſarkaſtiſch. thrag il „Hört dieſe Spartanerin des neuzehnten Jahr⸗ leber „ hunderts. Erſt in dieſem Augenblick erfahre ich, nüzgeſchun daß Du bereit biſt, den römiſchen Matronen nach⸗ zuahmen mein ſüßes Weibchen, leiten Dich in 72555 Wahrheit keine Motive? Ich fürchte, ich fürchte, meine Adelheid iſt ehrgeizig.“ Oberſt Mervyn hatte in leichtem Tone dieſe Beſchuldigung, aber als Adelheid haſtig aufblickte, ſah ſie die Augen des Gatten mit ſolch ernſtem forſchenden Ausdruck auf ſich gerichtet, daß ſie er⸗ röthend die ihrigen niederſchlug, ohne eine Er⸗ widerung zu geben. Aber der Oberſt zog liebevoll W Henn NNxAU lalch 10 erls . ihr ſchönes Haupt zu ſich hernieder und drückte eeinen Kuß auf die leicht bebenden Lippen. Eine Lahrung weichere 5 Stimmung überkam Adelheid, die ſich enge empf. faſt gekränkt gefühlt hatte durch die letzten Worte 25 Herle ihres Gatten. 5 „Nicht zum erſten Male, Reginald, gebrauchſt ſte 90 Du heute dies häßliche Wort,“ murmelte ſie; „aber arme 0 angenommen, Du ſprächeſt wahr, ſo liegt 20 ö 1 0 danken aus, beherrſcht all' meine Hoffnungen und Wünſche. Jene Adelheid, die Du aus armſeliger Abhängigkeit zu Dir emporhobeſt, bewahrt noch genug von ihren frühen Erfahrungen, um im Stande zu ſein, Not und Entbehrungen für ihre Lieben zu ertragen.“ i Adelheids Augen Oberſt hielt es für angezeigt, wechſeln. „Mit einem jährlichen Einkommen von 188 000 Thalern können wir der Zukunft ruhig entgegen⸗ ſehen,“ ſagte er leicht ſcherzend. „Und jetzt erzähle mir, wie es Euch in Oper gefiel. Das erſte Auf⸗ treten unſerer Töchter in der Oeffentlichkeit iſt doch ein wichtiges Ereigniß, beſonders für eine beſorgte Mamg.“ Ein befriedigtes Lächeln umſpielte Frau Mervyns Lippen. Sie berichtete dem Gatten voll Stolz, welches Aufſehen die lieblichen Erſcheinungen Lillys und Roſas hervorgerufen, wie aber die Kinder ſo ganz ahnungslos die bewundernden Blicke gar nicht bemerkt und ſich nur dem Genuſſe der Muſik hingegeben hätten. Oberſt Mervyn lauſchte lächelnd der lebhaften Erzählung, dann erhob er ſich und warf einen Blick auf ſeine Uhr. „Die höchſte Zeit, zur Ruhe zu gehen, Adel⸗ heid, Deine Augen ſind ſchwer, Du ſiehſt ſehr er⸗ müdet aus, armes Weibchen!“ ſchimmerten feucht, und der das Thema zu gemach nicht auf, ehe die noch eine Sekunde ſich über das Lager ihrer ſauft ſchlummernden Töchter geneigt. „Ehrgeizig!“ murmelte ſie, einen leichten Kuß auf die blühenden Wangen der holden Schläferinnen drückend, „wenn es Ehrgeiz iſt, für meine Lieblinge ein Loos zu erſtreben, das ſie vor jener Armuth, jenem beſtändigen Kampf den Schein zu wahren, wie ſie meine eigene Jugend verbitterte, behüten kann, dann bin ich wirklich dieſes Fehlers ſchuldig. Aber, kann es Sünde ſein, ihr Glück wünſchen? Gott ſegne meine Kinder und bewahre ſie vor dem Leid und den Thorheiten ihrer unglücklichen 5 1 8 8 Am nächſten Morgen erhielt Oberſt Mervyn ſchon frühzeitig den Beſuch der beiden Töchter auf ſeinem Arbeitszimmer. Noch ganz erfüllt von dem Vergnügen des vergangen Abends plauderte Lilly in ikrer übermüthigen Weiſe über Alles und Jedes und unterzog namentlich die Herren, welche in ihre Loge gekommen waren einer ſcherzhaften Kritik. „Aber Walter begleitete Euch doch in die Oper, nicht wahr Kinder?“ fragte der Oberſt plötzlich. „Nein, Papa,“ verſetzte Lilly raſch; „Mama 1 es nicht. 2