1 10 60 5 1899. led. Sümn b ah, 4 . 1 5 1905 N 1 5 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeil oder deren d n Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeige 5 7 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. 0 10 kl 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. e FFür die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, 115 Druck und Verlag von Karl Moli 2 t a 0 Ladenburg, g Ladenburg. 4 5 8 No. 3. Mittwoch, den 11. Januar 1899. des Tur New⸗Vork, 6. Jan. Swiſchen den wurden in allerſeitsbefriedigender, gerade muſter⸗ 18 1 Politiſches. . und bisherigen Philppinenrebellen hafter Weiſe zur Ausführung gebracht. Es muß Schrein 5 Berlin, 7. Januar. Das Befinden des iſt eine kriegeriſche Entſcheidung faſt unab- dabei noch betont werden, daß die Darſteller aus⸗ en all. Kaiſers hat ſich nunmehr ſoweit gebeſſert, daß] weisbar geworden. Dem General Otis, dem ſchließlich Feuerwehrkameraden waren. Das 77 Jahr der hohe Herr wieder zu der regelmäßigen amerikaniſchen Oberbefehlshaber auf den Feuerwehrkorps kann ſtolz darauf ſein, ſolche n Tafel im Potsdamer Stadtſchloſſe erſcheinen Philippinen, ſind aus Waſhington beſtimmte Kräfte ſein Eigen zu nennen. Es verdient, die de En konnte und ebenſo die gewohnten Vorträge ] Weiſungen ertheilt worden, wonach General Namen derſelben bekannt zu geben. Es ſind 1 Mug wieder entgegenommen hat. In den Berliner [Otis mit aller Entſchiedenheit gegen die dies die Herren Kreisſekretär Heiden, Schuhmacher⸗ f Hof, und Kegierungskreiſen ſoll die Anfrage, Philippiner vorzugehen hat, wenn dieſelben die meiſter Paul, Möbelſchreiner Becker, Kaufmann nur 1800 welche Präſident Faure durch den Botſchafter Schutzherrſchaft der Amerikaner über den Mich. Schmitt, Photograph Urban, Tüncher⸗ . der franzöſiſchen Republick am kaiſerlichen Hofe, Archipel nicht anerkennen ſollten, was aller- meiſter Baumann und Mechaniker Seitz. Marqius de Noailles, nach dem Befinden des dings in Hinblick auf die kriegeriſche Haltung An dem ſich an der Abendunterhaltung an⸗ — Kaiſers ſtellen ließ, beſondere Beachtung ge⸗ der Aufſtändiſchen in Ilo⸗Ilo und die ent- ſchließenden Tanze betheiligte ſich Jung und Alt N funden haben. Denn wenn es ſich auch bei ſchloſſene Sprache ihrer Kaſſe ſehr wahr- bis in die Morgenſtunden. Jedermann verließ fung dieſem Schritte des franzöſiſchen Staatsober⸗ ſcheinlich iſt. Im neuen Cabinet der philip- in freudiger Stimmung den Feſort mit der * hauptes nur um einen einfachen Höflichkeitsact piniſchen Republick, deren Präſident Aguinalio Verſicherung, eine wirklich ſchöne, gemüthliche u jut 8, handelt, ſo iſt es doch bezeichnend nicht nur noch iſt, haben die Mitglieder der Kriegspartei Feier miterlebt zu haben, wie ſolche ſeit dem unſerr für den gegenwärtigen vortrefflichen Stand der die Mehrheit. langjährigen Beſtehen des Gemeindeinſtituts noch uchthegſt: . Beziehungen zwiſchen dem deutſchen nicht dargeboten worden iſt. und Land Reiche und der franzöſiſchen Republick, Verſchiedenes Die Leiſtungen der Kapelle Hertel, ins⸗ berburga, ſondern auch für die Volksſtimmung in Frank⸗ Ladenburg, 8. Januar. Am ver⸗ beſondere ihres Dirigenten, Herrn P. W. Hertel hunt vir reich gegenüber Deutſchland. Präſident Faure floſſenen Samstag, den 7. l. Mts., abends be⸗ waren ebenfalls vortreffliche. Daecktlonz⸗ hätte ſeinen Schritt am Berliner Hofe ſicherlich ginnend hielt das hieſige freiwillige Feuerwehr⸗ Auch die verabreichten Speiſen und . 2 6 nicht unternommen, wenn er nicht davon über⸗ corps im Saale des Gaſthauſes zum Anker hier Getränke fanden allgemeine Zufriedenheit. aunhen zeugt geweſen wäre, daß derſelbe die Billigung eine Abendunterhaltung mit darauffolgendem S Ladenburg, 10. Jan. Der Gewerbe⸗ a der öffentlichen Meinung Frankreichs finden Tanz ab. Verein hielt am letzten Sonntag im Lokal zum irektion. würde; aber ſelbſt in den Kreiſen der einge⸗ Der gewiß geräumige Feſtſaal erwies ſich Luſtgarten ſeine Jahres⸗Generalverſammlung ab, N fleiſchten franzöſiſchen Chauviniſten ſcheint man als faſt unzureichend, um die in überaus großer die recht gut beſucht war. Vor Eintritt in die — ſch 0 — ch dieſem Verhalten des Herrn Faure nicht wiederſprochen zu haben. Berlin, 9. Januar. Wie das „Berl. Tgbl. erfährt, ſtattete der Haiſer geſtern dem fran⸗ zöſiſchen Botſchafter in Berlin, Marqius de Noailles einen unerwarteten Beſuch ab. Der Kaiſer kam Nachmittags um 6 Uhr aus Potsdam hier an und begab ſich vom Bahn⸗ hofe in Uniform der Garde du Corps ſofort in die franzöſiſ 55 Botſchaft, wo er 40 Min. verblieb. 2 dell aller. des Bl. Anzahl herbeigeſtrömten Ehrengäſte und Feuer⸗ wehrleute mit Angehörigen in ſich aufzunehmen. Es iſt freilich kein Wunder, daß eine ſo ſtarke Betheiligung an dem Feſte erfolgte, denn jeder⸗ mann, der das reichhaltige mit gutgewählten Theater⸗ und Muſikſtücken verſehene Programm durchblickte, gelangte zur Ueberzeugung, daß man einem vergnügten Abend entgegenſehen kann. Man hat ſich darin auch keinesweges getäuſcht. Die Enſemble⸗ Solo⸗ und ſonſtige komiſchen Scenen, die Muſikſtücke wie die Tenorſolis Tagesordnung wurde Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr erſtattet, dem zu entnehmen iſt, daß der Verein beſtrebt war, nicht allein gerade für den Handwerkerſtand, ſondern auch für die Allgemeinheit zu wirken. Die Rechnungsablage ergab, daß mit den Einnahmen gut gewirtſchaftet wurde und die dem Vereine zugewieſenen Unter⸗ ſtützungen dem Zwecke entſprechend Verwendung fanden. Die Mitgliederzahl beträgt 62 und iſt nur zu wünſchen, daß ſich möglichſt alle Ge⸗ werbetreibende und Freunde des Gewerbeſtandes Heimliche Liebe. Roman von Helene Voigt. 12. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Frau von Trahlow, Ihre hochverehrte Frau Mutter war,“ ergänzte der Offizier mit höflicher Verneigung, „dies Kartenblatt nahm ich mit mir zum Andenken an die Villa Blanka.“ „Sie werden es mir herausgeben,“ keuchte Trahlow, „ich kaufe es Ihnen ab für die höchſte Summe.“ „Ach nein, das Andenken an eine Dame iſt für Geld nicht feil. Lothar trat dicht auf Bieberſtein zu, das Auge flammend, die Fauſt geballt. „Sie ſind ein Schurke, Herr, iſt Ihnen dies genug, oder verlangen Sie noch — einen Fauſtſchlag in das Geſicht?“ „Iſt nicht nöthig. Unter 24 Stunden ſchlage ich mich nicht mit Ihnen.“ „Schon gut. Sind bis dahin Ihre Beding⸗ ungen nicht in meinen Händen, ſo erkläre ich Sie öffentlich für infam —“ „Und ich werde die Geſchichte meines Karten⸗ blattes zum beſten geben. Sie ſehen, Herr von Trahlow, dann ſind wir quitt.“ Pfeifend verließ Hauptmann von Bieberſtein das Lokal, eine Weile darauf folgte ihm Lothar, taumelnd wie ein Betrunkener. Eiſige Luft wehte in ſein erhitztes Geſicht e wirbelten um ihn her, bemerkte es kaum; in ſeiner Seele wüthete ein entſetzlicher Kampf, ſeine Ehre war befleckt, ſein ganzes Lebensglück vorbei! Nun durfte er dem alten, treuen Winkler nicht mehr klar und offen in's Auge ſehen, nicht mehr Gertruds Hand verlangen, denn er wußte, daß er der Sohn einer Frau war, welche ihre Nebenmenſchen ſyſtematiſch ausbeutete und von ihrem Gelde lebte. Und wie exkluſiv und vornehm ſie hier aufge⸗ treten, wie verächtlich ſah ſie auf ehrenhafte Leute herab, welche ſich redlich ihr Brod verdienten! Schein, alles Schein und Lüge, nirgends Wahrheit, Ehrlichkeit! Mit der geballten Fauſt ſchlug ſich Trahlow vor die Stirn, ſein Fuß ſtockte, als er über die Weſerbrücke ſchritt, halb wahnſinnig vor Erregung lehnte er über das Geländer. „Eine Bewegung, eine einzige Bewegung,“ flüſterte er finſter, „und ich bin frei, brauche mich nicht abzuwenden, wenn mir die Leute in's Geſicht ſehen, brauche nicht bei dem Namen: Mutter die Zähne übereinander zu beißen.“ Da ſchlug die Stadtuhr die neunte Stunde, die Klänge drangen tief hinein in des jungen Mannes zerriſſene Seele, er zuckte zuſammen, ſtöhnte dumpf und ſchritt weiter dem van der Huylen'ſchen Hauſe abermals zu. Drunten im Korridor traf er noch den alten Winkler, den eine längere Abrechnung mit dem Chef noch zurückgehalten; freundlich grüßend wollte der Buchhalter bei Lothar vorbei, aber dieſer blieb ſtehen, ſchaute ihn tiefſchmerzlich an und ſagte dann nachdrücklich: „Sie hatten ganz recht, Vater Winkler Gertrud wird doch nicht meine Gattin, denn — denn auf meinem Namen ruht ein Makel den andre — nicht ich, verſchuldet haben — und deshalb — iſt mein Lebensglück vernichtet.“ Er taumelte bei den Worten und knirſchte mit den Zähnen, daun eilte er vor dem Alten vorbei die Treppen hinauf nach Noras Boudoir. Die junge Frau war gleichfalls in größter Unruhe, ihr Gatte hatte ſagen laſſen, er könne nicht zu den Damen kommen, weil ihn Geſchäfte zurückhielten und deshalb mußte Frau von Trahlow allein abfahren. Auch ſpäter kam Albrecht nicht und Norg ward recht beſorgt, weil ſie fürchtete, er ſei krank. Endlich ließen ſich Schritte vernehmen, haſtig ward die Thür geöffnet, doch nicht der Er⸗ ſehnte, ſondern Lothar trat in's Zimmer, kin Bild furchtbarſter Verzweiflung. „Bruder, was iſt geſchehen, was haſt Du 2“ ſchrie Nora erſchrocken, „oh, ich ahnte ein Unglück.“ „Ja,“ nickte er tonlos, „aber es iſt ein ſo entſetzliches, daß Du es kaum wirſt faſſen können.“ „Was iſt es,“ hauchte die junge Frau geiſter⸗ bleich, die Hände auf's Herz preſſend, „Albrecht — iſt er“ „Nein,“ gab Trahlow rauh trifft nicht deinen Mann ſonderr zurück, die — „es be⸗ Mutter