N. 500% Hag 9000 800 K 5000 N 4000 J 4000 K 3000 J . felt. lin e i ga — Han — proben bis 550 Gramm zugelaſſen, das Porto die zierlichen Elfenbeincarnets austheilte. Anzeiger vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. verantwortlich: Karl Mol Ladenburg. 1 rſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. für Lade ii 7 195 Unter⸗ itor, N Dezember nburg und Umgegend. Anzeigen: Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. . Ladenburg. —— 1898. Mittwoch, den 14. Politiſches. . Karls ruhe, 11. Dez. Der Großherzog wird zur Ausführung ſeines ſchon ſeit Wochen angekündigten Beſuches beim Prinz⸗Regenten don Bapern an dieſem Montag Abends 2 Uhr in München eintreffen. Der hohe Gaſt gedenkt bis Mittwoch Nachmittag oder Abend in der baperiſchen Hauptſtadt zu verweilen, ihm zur Ehren wird u. A. ein Galadiner im Münchener Keſidenzſchloſſe am Dienstag Nachmittag und eine Feſtvorſtellung im Hof⸗ theater am letzgenannten Tage Abends 7 ½ Uhr ſtattfinden. Von ſüddeutſcher offiziöſer Seite hat man bereits beim bekannt werden der Nachricht von dem Entſchluſſe des Groß⸗ herzogs Friedrich, dem Münchener Hofe einen Beſuch abzuſtatten, verſichert, letzterer entbehre des politiſchen Hintergrundes und ſei lediglich durch die Verleihung eines baperiſchen Ke⸗ giments an den Großherzog veranlaßt. Trotz ⸗ dem dürfte der unmittelbar bevorſtehenden Begegnung des badiſchen Herrſchers mit dem B Luitpold eine gewiſſe Bedeutung icht abzuſprechen ſein, namentlich in Hinblick auf den Umſtand, daß beide Bundes fürſten inzwiſchen eine Begegnung mit dem Uaiſer gelegentlich der Heimkehr deſſelben von ſeiner Orientreiſe gehabt haben. Berlin, 12. Dez. Dem Bundes rath ging eine Vorlage zu, nach der für Poſtan⸗ weiſungen bis zu 5 Mark nur 10 Pfg. Porto erhoben werden ſollen. Ferner werden An⸗ weiſungen bis 800 Ukark zugelaſſen. Das Dorto beträgt bis 600 Mk. 50 Pfg., bis 800 Mark 60 Pfa. Außerdem werden Waaren⸗ über 250 Gramm koſtet 20 Pfg. eee Berlin, 12. Dez. Der Kaiſer empfing geſtern Mittag 12 ½ Uhr das Präſidium des Reichstages. Beim Willkommen reichte der Haiſer den 5 Herren die Hand. Er ſprach ſich zunächſt über den Verlauf und über den Schluß der Sitzung aus, in welcher das Dräſidium des Keichstags conſtituirt wurde. Dann ging der Haiſer auf die internationale Situation ein. Er betonte, obwohl Deutſch⸗ land mit allen in Betracht kommenden Mächten auf friedlichem und freundlichem Fuße ſtehe, ſei doch große Aufmerkſamkeit erforderlich, was ja auch jeder Caie einſehe und ſei es deshalb nothwendig die vorgeſchlagenen Ver⸗ vollkommnungen und Ergänzungen der Armee herbeizuführen. Was vorgeſchlagen ſei, wäre freilich wenig, aber er hätte zur Schonung der Steuerkraft des Candes nicht mehr vorſchlagen laſſen. Dann ſprach der Kaiſer mit Befriedigung von ſeiner Paläſtinareiſe, worauf Graf Balleſtrem dem Monarchen die Glückwünſche zu dem glücklichen Verlauf der Reiſe Namens des Reichstages ausſprach. Am Schluß der Audienz, welche drei Viertelſtunden dauerte, reichte der Haiſer den Herren wiederum die Hand. Dann wurde das Oräſidium von der Kaiſerin empfangen, welche gleichfalls von der Paläſtinareiſe ſprach und ſich bei Herrn v. Frege nach der ſächſiſchen Königsfamilie erkundigte. Paris, 11. Dez. Der Friedensvertrag zwiſchen Spanien und den Vereinigten Staaten wurde heute Abend 8 ½ Uhr unterzeichnet. — Ein ſpaniſches Mitglied der Friedenskommiſſion theilte dem Vertreter des Keuterſchen Bureaus mit, die Vereinigten Staaten hätten ſich ver⸗ pflichtet, für die Philippinnen drei Monate nach Ratificirung des Friedensvertrages 20 000 000 Dollars zu zahlen. . ſpeziell, mit der Anfertigung von Pferdekummeten Verſchiedenes — Ladenburg, 10. Dez. Wie aus dem Inſerat des Gewerbevereins erſichtlich, weeden durch das Großh. Miniſterium des Innern auch Anfang des nächſten Jahres wieder Uebungskurſe für Meiſter in der Landesgewerbeh alle Karlsruhe abgehalten. Wie bisher finden Uebungskurſe ſtatt für Schneider im Zuſchneiden, für Schuhmacher im Zuſchneiden, für Schreiner in Einlegear beiten, für Maler in der Dekorationsmalerei und im Holz⸗ und Marmormalen, für Inſtallateure, Schloſſer u. A in der Einrichtung von elektriſchen Hausleitungen, ſowie der Anlage und Unterſuchung von Blitzableitern und für Tapezierer, für Sattler Die Kurſe dauern 8—14 Tage und kann minderbemittelten Meiſtern zur Beſtreitung der Reiſekoſten und des Aufenthaltes in Karlsruhe eine Beihülfe aus Staatsmitteln bewilligt werden. Auch finden Wünſche über Abhaltung anderer Kurſe von Mitgliedern der Gewerbe Verein Berückſichtigung. — Mannheim, 10. Dez. Die Folgen eines verhängnißvollen Weiberklatſches kamen geſterr vor dem Schöffengericht zur Sprache. Die Frau des Schmieds Heinrich Krämer hatte über di 16jährige Tochter eines Hausgenoſſen, des Ge treidearbeiters Friedrich Moos, Verleumdungen im Umlauf geſetzt. Das Mädchen regte ſich übe die durch und durch erlogene Geſchichte derar auf, das es ſich im Neckar ertränkte. Der Vate des Mädchens erhob gegen die Krämer eine Be leidigungsklage, die das Schöffengericht heute z verhandeln hatte. Die Beklagte wurde zu de geringen Geldſtrafe von 15 Mark verurtheilt. — Heidelberg, 12. Dez. Der Münz umlauf im deutſchen Reiche hat im Monat Nov den Betrag von 4 Milliarden Mark erreicht Heimliche Liebe. Roman von Helene Voigt. 4. Jortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Wir waren ſchon vorhin ganz in Ihrer gnädige Frau,“ erwiderte die Angeredete ſchüchtern, „doch konnten wir nicht zu Ihnen ge⸗ langen, denn der Kreis um Sie war zu groß.“ „Haben Sie ſchon eine Tanzkarte? Kommen Sie, wir wollen Ihnen eine ſolche beſorgen.“ Und ohne ſich nur noch ein einzigmal nach Bieberſtein umzuwenden, nahm ſie den Arm Gertruds und ſchritt mit ihr zu dem Tanzordner, welcher „Darf ich um einen Tanz bitten, Fräulein Winkler,“ ſagte hinter den Damen eine wohlbe⸗ kannte Stimme, und Gertruds Hand zitterte ſo heftig auf Noras Arm, welche erſtaunt aufblickte; Lothar ſtand vor ihnen und beider Augen ruhten mit ſo unberhohlenem Entzücken ineinander, daß die junge Frau ſogleich die volle Wahrheit erkannte. Aber ſie grollte nicht dem ſchönen, ſchwarzäugigen Mädchen an ihrer Seite, ſie bedauerte beide, denn ſie meinte, das Leben werde wohl niemals ihre Schickſale vereinigen. Von drüben herüber flogen die unermüdlich ſpähenden Augen Frau von Trahlow's ſie ſah, wie ihr Sohn ſich zu der Tochter des Buchhalters niederbeugte, wie ſie ihm erröthend die Tanzkarte übergab. . alte Buchhalter Winkler zu van der Huylen, „Sie verſprachen mir, mit dem Herrn Aſſeſſor zu reden; erbarmen Sie ſich, meine Tochter wird ſonſt noch unglücklich.“ „Seien Sie ruhig, lieber Winkler,“ antwortete der Chef, ihm ernſtlich die Hand reichend, „mein Schwager iſt ein Ehrenmann, er gab mir ſein Wort, daß er Ihre Tochter als ſeine Gattin heimführen werde, ſobald er Amtsrichter geworden ſei!“ Der alte Buchhalter ſtand da wie in Stein verwandelt, ſein Athem ſtockte und wäre es nicht ſein Herr geweſen, der zu ihm geſprochen, er hätte es nimmermehr geglaubt. Sollte es denn möglich ſein, ſollte ſeine Gertrud glücklich und die Gattin eines vornehmen Mannes werden? Das junge Mädchen ſah überaus lieblich aus in dem mattblauen Kleide, das ſchwarze, ſeidige Haar nur mit einer Roſe geſchmückt. Jetzt flog ſie vorüber in Lothars Armen, graziös wie eine Elfe und grüßte mit ſonnigem Lächeln den Vater. Der alte Mann wandte ſich ab und fuhr mit der Hand übers Geſicht, es war benetzt von Trähnen. „Aber meine gnädige Frau, Sie werden mir doch die Ehre eines einzigen Tanzes gewähren,“ flüſterte Bieberſtein, ſich ſehr oſtenſibel tief zu Frau van der Huylen herabneigend, „ein ſo alter Be⸗ kannter, wie ich, ſollte doch wenigſtens einige Vor⸗ rechte haben —“ Sie ſchaute ihn an, genau ſo kalt abweiſend „Herr Senator,“ ſagte leiſe und traurig der wie ſo oft ſchon an dieſem Abend, dann ſchob ſie kommt ihm ſchwer an, ſie nun als ihm die Tanzkarte hin. „Sie ſehen, Herr Haupt mann, ich kann Ihren Wunſch beim beſten Wille nicht erfüllen, zudem habe ich als Wirthin gege meine Gäſte auch Pflichten und darf mich nicht all zugusſchließlich dem Vergnügen überlaſſen.“ „So gewähren Sie mir eine Extratour! Wi oft haben wir zuſammen getanzt, No „Wie meinten Sie, Herr Hauptmann?“ Der Ton klang ſcharf verweiſend, das Auge blitzte unwillig, aber ſie erhob ſich, ſeine Bitte zu erfüllen, tanzte ſie doch mit allen andren Herren, und Bieberſtein war ihr nicht minder gleichgültig wie jeder einzelne derſelben. Drüben am Fenſter lehnte ihres Gemahls hohe Geſtalt, ſie merkte im Vorbeitanzen, daß ſeine Stirn finſter zuſammengezogen war, auch ſah er nicht auf, was mochte wohl vorgefallen ſein? Arme Nora, ſie ahnte nicht, das Frau von Trahlow's violette Sammtſchleppe gerade in dem Augenblicke vor dem Senator halt machte, als Bieberſtein ſie um die Extratour gebeten; wie ein Dämon legte ſich die Hand der Dame mit dem wehenden Feder⸗ fächer auf ſeinen Aren, und ſie flüſterte ihm zu: „Sehen Sie doch, Herr Schwiegerſohn, wie der arme Bieberſtein um unſre Nora flattert! Es Gattin eines andern Mannes wiederzuſehen.“ „Hm, gnädige Frau, der erwähnte Herr zog ſich, denke ich, ſehr auffällig zucück, als ihm der Einblick in gewiſſe pekuniäre Verhältniſſe belehrt,