cc mer nebſt Zͤbebhz 1 9 0 90. Mer IIm 1 n 1 Laden burg. 4 ——— No. 94. — . — n Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter haltungsblatt Mark 1.40, frei ins! Haus. Fur die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, ——— — —— ft 1 und Um Anzeigen: Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Die einſpaltige Corpuszeile oder deren 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. und Verlag von Karl Mol 3 Ladenburg. 2 . Eibr:!r 12 . ber neh bie PN er eine W cheitgſgg der don 4. J g ind unn rg itgegen * Sauchen 3 g bei Schaft . miedsgaſſe 449, rr cerinſchmerth i und feinſtt Jerſchmierſt ud 21 Pg. ih 86h d etwas billiger, iſirt in dem dn * 1 — erlooſung in W. ib ben 8-11 Af 0 befiantn 2 1 30 a fen 30 fl c beſiehen 940 i General 40% Mutter Terniere, ſich unter dem Schutze des fremden Herrn in den Wald zu wagen. Geſtalten des englichen Herrn und ſeines Führers im Waldesdickicht auf, ſo daß Mutter Terniere und Weiſe befand ſich der Hund nicht in ihrer Be⸗ Pfoten getreten und darum zu Hauſe bleiben müſſen; wäre er mit von der Partie geweſen, ſo würde er für den „„ Den voraus ſichtlich binnen wenigen Cagen ſammentretenden neugewählten Keichstag Wird in ſeiner erſten Seſſion u. A. wiederum ie Novelle zum Poſtgeſetz zugehen, wie eine hebeits dem letzten Keichstage vorlag. Die damalige Vorlage kam bekanntlich nicht zur Ekledigung, da ſie in der CTommiſſion ſtecken blieb, ſie wäre aber andernfalls auch zweifellos bon der Atehrheit des Hauſes abgelehnt worden, weil ſie deren Wünſchen von Entſchädigung der Orivatpoſtanſtalten für die denſelben durch die Hoſtgeſetznovelle drohende ſchwere Benach⸗ theilſgung nicht im Geringſten berückſichtigt hatte. Jetzt wird dieſer Entwurf dem Reichs⸗ Parlamente abermals unterbreitet werden, jedoch einigermaßen abgeänderter Geſtalt, welche Abänderung namentlich der bisherigen Stellung- hahme des Keichtages in der Frage der Privatpoſt⸗ anſtalten Rechnung trägt, infolge deſſen die par⸗ lamentariſchen Aus ſichten der Poſtgeſetznovelle Niesmal von vornherein erhebliche günſtigere ſind, als in der letzten Keichstagsſeſſion. In allen ihren Einzelheiten iſt allerdings die neue Poſtvorlage noch nicht bekannt, aber doch in ihren Grundzügen, wie ſie in der krzlich zu München ſtattgefundenen Conferenz von Vertretern der Keichspoſtverwaltung, der bapriſchen und württembergiſchen Poſtver⸗ walfung beſprochen und feſtgeſetzt worden ſind, denn die betreffenden poſtaliſchen Reformen werden auch für Bayern und Württemberg Geltung haben. Funächſt ſchlägt da der neue Entwurf wiederum die Erhöhung des Hoſt⸗ gewichts, für einfache Briefe von 15 Gramm auf 20 Gramm vor, welche vortheilhafte Die u Samſtag, den 26. Novem — marea Neuerung vom Korreſpondirenden Publikum ja ſchon längſt gewünſcht wird und darum der widerſpruchsloſen Annahme im Reichstage ſicher iſt. Weiter plant die Vorlage abermals den Berliner Stadtbezirk von 10 auf 5 Pfg. und daneben noch ſonſtige Herabſetzungen des Briefportos im Ortsverkehr. Im engſten Su⸗ ſammenhange mit letzteren Neuerungen ſteht dann die ſchon in ber früheren Poſtgeſetzuovelle ebenfalls vorgeſchlagene Ausdehnung des Doſtregats auf die Beförderung geſchloſſener Orts briefe — abgeſehen von deren Beförderung durch beſondere Boten — was zur Folge hätte, daß die privaten Poſtanſtalten auf ihre haupt⸗ ſächlichſte Einnahmequelle verzichten und ſich demnach als finanziell ruinirt betrachten müßten. In dieſem Punkte der geſammten Poſtvorlage nun zeigt jetzt die Reichspoſtverwaltung ein bemerkens⸗ werthes Entgegenkommen gegenüber der Volks⸗ vertretung im Vergleich zu ihrer früheren Haltung, denn es wird eine einmalige Ent⸗ ſchädigung der Privatpoſtanſtalten für den ihnen infolge der Ausdehnung des ſtaatlichen Poſtzwanges auf die verſchloſſenen Ortsbriefe erwachſenden bedeutenden Einnahme ⸗Ausfall vorgeſchlagen. Die Höhe dieſer Entſchädigung ſoll nach dem Umfange der bisherigen Er⸗ trägniſſe der einzelnen Privatpoſten aus ihrer Ortsbriefbeſtellung bemeſſen werden und ſind die erforderlichen Unterlagen hierzu durch ein⸗ gehende Verhandlungen zwiſchen den Poſtver⸗ waltungen und Vertretern der Privatpoſten gewonnen worden. Sweifellos wird dieſe Poſtvorlage noch zu lebhaften Erörterungen im Reichstage führen, doch darf angeſichts des Umſtandes, daß ſich die Keichspoſtverwaltung nunmehr überhaupt zu einer Entſchädigung die Herabſetzung des Ortsbriefbeſtellgeldes für principiell wichtigſten — —— der Pripatpoſten bereit erklärt hat, eine Ver⸗ ſtändigung in dieſer Frage als ſicher gelten. Schließlich enthalt die neue Poſtvorlage noch eine anderweitige Regelung des Poſt⸗ zeitungstarifs, die in der Hauptſache dahin geht, daß fortan nicht nur der Abonnements⸗ betrag einer Zeitung zur Grundlage für die Berechnung der Poſtgebühr gemacht werden, ſondern daß auch das Gewicht, ſowie die Häufigkeit des Erſcheinens einer Zeitung hierbei in Betracht kommen ſoll. Wie verlautet, be⸗ trachtet die Poſtverwaltung dieſe neue Poſt⸗ vorlage als ein untrennbares Ganzes und würde darum niemals zugeben, daß der Keichstag etwa einzelne Theile herausnehmen und nur den Keſt genehmigen würde. Zu einem ſolchen Verfahren liegt indeſſen für den Keichstag auch keinerlei Anlaß vor, nachdem die Keichspoſtverwaltung in der Frage der Entſchädigung der Privatpoſtanſtalten ihren bisherigen Rundweg ablehnenden Standpunkt verlaſſen hat. Politiſches. Pola, Oeſterreich, Adria, 23. Nov. Das deutſche Kaiſerpaar iſt an Bord der „Hohen⸗ zollern“, begleitet von der „Hela“, heute früh 7 Uhr 45 Min. hier eingetroffen und von der öſterreich. Kriegsmarine in Flaggengala und Salutſchüſſen empfangen worden. Damit iſt die am 13. Oktober von Venedig aus begonnene kaiſerliche Seereiſe der Pacht „Hohenzollern“ nach Konſtantinopel und Paläſtina nach 42 Tagen zu Ende gegangen Die Rück⸗ fahrt begann in Beyrut am 12. November. Am 14. Nov. früh fuhr die Yacht bei Kaneg auf Kreta vorbei und ankerte Tags darauf bei Malta, wo der Kaiſer die Beſuche der engliſchen Admiralität an Bord empfing. Am 16. Nov. Pierre. Eine Geſchichte aus den Pyrenäen. 2. Fortſetzung. Täglich unternahm er in Begleitung eines Nührers Streifzüge in den Wald, um den berühm⸗ en und berüchtigten Pierre zu erlegen, welches Unternehmen freilich bislang nicht gelingen wollte; duch an dem ſpätherblichſten Tage, au welchem ſich Mutter Terniere entſchloß, ihre Furcht vor dem ſchrecklichen Bären zu überwinden und wieder einmal in den Wald zu gehen, war der Engländer wieder Ausgezogen, Pierre zu jagen. Er kam hierbei an Terniere'ſchen Häuschen vorüber und ſofort beſchloß Sie nahm den kleinen Charles bei der Haud und ſtapfte mit ihm hinter dem Fremden und deſſen Begleiter her, bedacht, ſich beim Holzſammeln immer in der Näh beider Männer zu halten. Schließlich hatte ſie es aber doch einmal ver⸗ paßt; als ſie vom Holzleſen aufſah, waren die im Holz verſchwunden, dafür tauchte jedoch Pierre Charles vor Schreck laut aufſchrieen, Unglücklicher gleitung, er hatte »ſich einen Dorn in eine ſeiner 5 ſein Gebell gewarnt haben. zweifellos den Bär gewittert und vor ihm durch Ohne Weiteres ſchritt der Bär auf die unglückliche Frau zu, warf ſie nieder und zerbiß ihr einen Arm, worauf er ſich nach dem Knaben umdrehte. Dieſer wollte flüchten, ſchon aber hatte ihn der Bär bei der Bruſt gepackt und trabte mit dem Jungen, ohne ihm ſonſt ein Leid zu thun, nebſt dem Holzbündel, welches der arme Kerl krampfhaft mit der Rechten feſthielt, durch das Unterholz davon, ſeine nicht ſchwere Laſt mit den Zähnen haltend, indeß die am Boden liegende verwundete Frau ein gellendes Jammer⸗ und Hilfegeſchrei ausſtieß. Pierre ſchleppte den halb ohnmächtigen Jungen nach ſeiner in einem engen wilden Felsthal gelegenen Höhle, legte ihn daſelbſt nieder und beſchnoberte ihn, wie nachher der kleine Charles erzählte, der ſich trotz der ihn anwandelnden Schwäche in der ganzen Affaire über⸗ aus tapfer gehalten hatte. Wie noch der Bär mit ſich zu Rathe zu gehen ſchien, was er wohl mit ſeinem Gefangenen anfangen ſolle, ertönte vor der Höhle Hundegebell und gleich darauf erſchien in letzterer ein großer Schweißhund, der den Bären grimmig anbellte; es war Rollo, der in der ganzen Gegend bekannte grauſchwarze Hund des Eugkäuders, der ſeinen Herrn ſtets begleitete. Rollo pflegte auf den gemeinſamen Gängen mit ſeinem Herrn dann und wann zu verſchwinden, um auf eigene Fauſt das Terrain zu ſondiren, und hierbei mußte er auf die Fährte Pierre's geſtoßen ſein, der er ſofort gefolgt war. Unwillig brummend ging Pierre dem Eindrinling nach, der klug aus der Höhle retirirte, und dabei durch ſein Bellen deren Bewohner immer mehr reizte, ſo daß derſelbe ſeinem flinken Gegner bis ein ganzes Stück außerhalb der Höhle nachfolgte. 5 Unterdeſſen hatte Charles überlegt, was zu thun ſei; er fühlte ſich durch die unfreiwillige Tour, die er mit Pierre zurückgelegt, recht angegriffen und würde, wenn er einen Verſuch zur Flucht unter⸗ nommen hätte, von Pierre gewiß bald eingeholt worden ſein. Da durchblitzte ſein Köpfchen ein anderer Gedanke, zu deſſen Ausführung der Kleine ſofort ſchritt. Er placirte ſein Holzbündel gerade in der Mitte des ziemlich engen Höhleneinganges und ſuchte ſich dann noch anderes dürres Holz zu f ſammen, von dem genug unmittelbar bei der Höhle zerſtreut umherlag. Dieſes ſchleppte Charles heran und häufte es auf ſein Holzbündel, welches hin⸗ länglich trockenes Fichtenholz enthielt, um raſch angezündet werden zu können, dann kletterte er über den ganzen Holzhaufen nicht ohne Mühe wieder in die Höhle hinein, wo er des Nahens des Bären harrte. Dieſer erſchien denn auch bald wieder auf der Bildfläche, da er es vermuthlich für langweilig befunden hatte, ſich noch länger mit Rollo herum⸗ zuärgern, und trottelte auf die Höhle zu, und raſch zündete Charles nun den Holzſtoß mittels des Feuerzeuges, das er ſtets mit ſich führte, au, ſich darauf in den Hintergrund der Höhle zurückziehend,