. Zuſtande nicht überſteigt. Damit dürfte allen berechtigten Wünſchen auf Beſeitigung der für die Landwirthe durch die Dekalo⸗Differenzſteuer bis jetzt beſtandenen Beſchwerniß in ausreichendem Maße Rechnung getragen ſein. 0 5 — Paris, 18. Nov. Die Familie Gurko wird ſeit geſtern aufatmen: ihr ungeratenes Mitglied, der Schiffslieutenant Gurko, iſt geſtern im hieſigen Gefängnißhoſpital geſtorben; ſeine Auslieferung an Monaco mitſamt den bloßſtel⸗ lenden Gerichtsverhandlungen fällt alſo weg. Am Spieltiſche zu Monaco verſcherzte er Glück, Geld und Ehre. Um ſeine Verluſte wett zu machen, internahm er an der Perſon des ruſſiſchen Ge⸗ neral Polowtſchew einen Raub und Mordverſuch; entfloh nach Frankreich, ward aber in Lyon ab⸗ gefangen. Durch Lengnen ſuchte er ſeine Iden⸗ tität zu verdecken; er nannte ſich Jean Iwanow und die auf den Namen Gurko lauten den Papiere erklärte er für das Ergebnis eines andern, an inem ruſſiſchen Prinzen ausgeübten Diebſtahls. Indeſſen vermochte er die Polizei nicht zu äuſchen; er hatte ſein Vergehen einzugeſtehen und verdankte s nur ſeiner angeblichen Krankheit, wenn er nicht ſofort an die Gerichtsbarkeit in Monaco usgeliefert ward. Die hieſigen Aerzte glaubten an ihm Spuren vorübergehenden Irrſinns zu entdecken. Man geſtattete ihm den Beſuch eines ruſſiſchen Popen von der hieſigen ruſſiſchen Kirche in der Rue Darn und ließ ſchließlich auch ſeinen Bruder zu ihm; er iſt Oberſt in der ruſſiſchen Die Zuſammenkunft ſoll nur einige inuten gedauert haben und zwar in Gegen⸗ art eines Wärters, ſo daß die Brüder ſich icht einmal die Hand reichen konnten. Kaum ſchied der Bruder, als Nikolas unter Krämpfen u Boden ſtürzte und ſtarb. Da der Argwohn der Vergiftung nahe liegt, ward die Leiche zur Unterſuchung in die Morgue geſchafft. General Gurko, der Vater, der ſich durch ſeinen kühnen treifzug über den Balkan in der Geſchichte einen Namen gemacht. liegt an einem Schlagfluß dar⸗ ieder, der ihn befiel, als ſeines Sohnes Name aus der Marineliſte geſtrichen ward. Landwirthſchaftliches. Noch ſelten hat ein Futtermittel ſich ſo außerordentlich günſtig eingeführt und in ver⸗ hältnißmäßig ſehr kurzer Zeit eine ſo weite Ver⸗ N Proz. des Gewichts des Tabaks in dachreifen breitung gefunden, wie die Melaſſetreber, ein patentamtlich geſchütztes Kraftfutter. Nach Analyſe der landw. Kreis⸗Verſuchsſtation Speyer enthält dasſelbe 3,25 % é Fett, 17,47 % Protüm 55,51 Proz. ſtickſtofffreie Nährſtoffe; dabei 20 % Zucker. „Herr Dr. Halenke — Speyer ſchreibt u. A. über Melaſſetreber: dieſes Futtermittel enthält die Träger des Nährwerthes der Melaſſe und diejenigen des Nährwerthes der Trockentreber und kann ſich in dieſer glücklichen Vermiſchung anderen wirklichen Kraftfuttermittel würdig an die Seite ſtellen.“ — Herr Profeſſor Dr. Barth, Vorſtand der Kaiſerlichen landwirthſchaftlichen Kreisver⸗ ſuchsſtation für Elſaß Lothringen äußerte ſich u. A. über Melaſſetreber: „Durch die innige Beimiſchung von Trebern (u. etwas Torfmoos⸗ mehl zur Rafhineriemelaſſe) wird die Salzwirkung der Melaſſe auf ein normales Maaß herabge⸗ drückt und gleichzeitig ein Futter erzielt, welches im Gehalt an Reineiweiß, Fett und Kohlehydrate den guten Körnerfutterarten, insbeſondere dem Hafer nahe ſteht. Nach Autoritäten wie Voit, Soxhlet, Leyden, Zuntz u. A. wirken Kohle⸗ hydrate, insbeſondere Zucker, ſtark Eiweiß ſparend und zwar in weit höherem Grade, wie eine äqui⸗ volente Fettemenge. Der dem Organismus zu⸗ geführte Zucker liefert Wärme, bezw. Kraft. Zuckerzufuhr iſt alſo insbeſondere da geeignet, wo Muskelarbeit zu leiſten iſt. Profeſſor Julius Kühn empfiehlt in ſeiner preisgekrönten Schrift: „Die zweckmäſigſte Ernährung des Rindviehes“ zuckerreiche Futterſtoffe, indem ſte bei ſonſt richtig bemeſſenen Nährſtoffverhältniſſen beſonders günſtig auf die Milchproduction wirken wie auch ver⸗ feinernd auf den Geſchmack des Fleiſſhes und die ſonſtigen Producte der damit gefütterten Thiere. Dieſe richtig bemeſſenen Nährſtoffverhältniſſe finden wir nun bei den Melaſſetreber. Durch den äußerſt zweckmäßig zuſammengeſtellten Gehalt Fleiſch⸗ Fett und Muskelbildung in gleich günſtiger Weiſe befördert, ſo daß die Melaſſetreber ein Milch⸗ und Maſtfutter gleich hoch zu ſchätzen iſt, mit welchem ſowohl bei der Rindviehzucht, wie auch Schweinezucht ausgezeichnete Reſultate erzielt wurden und welches ſich auch als ein vorzügliches Pferdefutter erwies von hervorragend ſanitärer Wirkung. Nach zahlreichen uns vorliegenden Atteſten von Thierärzten und Gutsbeſitzern kann 25 „ Verfütterung der Melaſſetreber warm empfohlen werden. Niederlage bei J. J. Merkel, in Ladenburg. Herzliche Bitte an Menſchenfreunde⸗ Der vorhandene Raum in unſerer Heil⸗ und Pflegeanſtalt für epileptiſche Kinder in Kork ges nügt ſchon ſeit einiger Zeit nicht mehr. Zu unſerem tiefſten Leidweſen können wir vielfach dringenden Aufnahmsgeſuchen nicht entſprechen und müſſen Pfleglinge, welche dem Kindesalter entwachſen ſind, häufig ungeheilt entlaſſen, um nötigen Raum zu ſchaffen. Aus dieſem Geunde ſahen wir uns nach reichlicher Prüfung veranlaßt, einen Neuban für weitere 25 Betten aufzuführen und einzu⸗ richten, ſowie mehrere Morgen landwirthſchaft⸗ liches Gelände zur zweckentſprechenden Beſchäftigung der älteren Knaben anzukaufen. Beides per⸗ urſacht einen Koſtenaufwand von nahezu 60,000 Mark, wovon wir nur einen Theil als Hypothek aufnehmen können, und für den Reſt find wir auf die Hilfe edler Menſchenfreunde angewjieſen. In erſter Reihe bitten wir herzlichſt, unz kleiner oder größere, verzinsliche oder un verzinsliche Darlehen gegen Schuldſcheine gewähren zu wollen, für welche unſer Verein im Ganzen haftet; aber auch für freie Gaben, auch für die beſcheidenſten Spenden, ſind wir innigſt dankbar. Darlehen und Geſchenke wollen, gefälligſt an den Juſpektor der Anſtalt, Herrn Pfarrer Wiederkehr, in Kork derſelben an Eiweiß, Fett und Zucker wird die vorzügliches Kraftfutter darſtellen, welches als werden und erfordert das herausziehen dieſer Nummern a geſendet werden, welcher die Schuldſcheine oder die Quittungen ausfertigt. Gott, der Herr, wolle Herzen und Hände zum Beſten unſerer armen Kranken öffnen und alle unſere Freunde und Helfer dafür reichlich ſegnen. Für den Landesauſchuß: Für den Aufſichtsrat; G. A. Frhr. v. Görles. Geh. Regierungsrat Jeuner FPFCCCCTTTTTTTTTTTTT N 5 wer ſich beizeiten in den Be⸗ Wohl fährt, ſitz 422 Wohlfahrts⸗ bog zu Zwecken der deutſchen Schutzgebiete ſetzt. Nicht weniger als 16870 Geldgewinne mülſſen gezogen einen Zeitaufwand von 5 Tagen. Die Looſe dieſer großen Lotterie werden bald ausber⸗ kauft ſein und beginnt die Ziehung bereits am 28. Noy, daher die höchſte Zeit zum Ankauf dieſer beliebten Vooſe⸗ Dieſelben ſind durch das General⸗Debit Lu d. M üller u. Co., Nürnberg⸗München und von allen bekannten Ber⸗ kaufsſtellen zum amtlichen Preiſe Mk. 330 zu beziehen, 5 Nach idieſer eingehenden Charakteriſtik des berühmten Bären, der leider offenbar nicht mehr exiſtirte, wie ich aus der Imperfectum in dem Bericht meines Genoſſen ſchließen mußte, hielt Jacques in ſeiner weiteren Erzählung vorläufig inne und liebäugelte ſtark mit der angebrochenen Flaſche vortrefflichen Rouſſilon, welche aus der Manteltaſche, die der Führer unterwegs trug, hervor⸗ lugte. Ich kam dem ſtillen Wunſche des Mannes entgegen, indem ich meinen ledernen Tourtſtenbecher aus der Flaſche vollfüllte und ihn Jacques reichte, der den Becher, ſich höflich bedankend, annahm, um ihn auf einen Zug zu leeren. Nach dieſer Kraft⸗ leiſtung wiſchte ſich Jacques den graumelierten Schnurrbart mit der Rechten ab und fuhr in ſeiner Erzählung fort: „Pierre war ſehr groß und ſehr fett, und deshalb ſtellten ihm die Waldſchützen eifrig nach, aber ſte konnten den ſchlauen Burſchen nicht faſſen, ſte mochten die Geſchichte andrehen, wie ſte wollten. Da beſchloß Leon Terniere dieſen famoſen Bären unter allen Umſtänden zu ſtellen, das war er ſchon ſeiner eigenen Ehre als Bärenjäger ſchuldig, was ſollten denn die Leute von ihm denken, wenn es ihm nicht gelang, Pierre unſchädlich zu machen! Eines Tages ſtieß der Jäger, welchen ſeine beiden rieſigen Fanghunde begleiteten, auf eine auffallend breite und dabei ganz friſche Bärenfährte, es mußte diejenige Pierre's ſein. Raſch ging er der Fährte nach, während es ihm nur mit Mühe gelang, die Hunde zurückzuhalten, welche durch den Geruch der friſchen Bährenfährte ganz erregt waren und ohne Weiteres vorwärtsſtürmen wollten. Dies hat ein Mann beobachtet, der unweit der Stelle, an welcher der Jäger auf die Bärenſpuren ſtieß, Holz ſammelte, und dann noch ſah, wie drei, der Jäger und ſeine Hunde, einen Abhang in die Höhe kletterten und in einem Dickicht, welches denſelben krönte, ver⸗ ſchwanden. Der Holzſammler dachte ſich's wohl, daß Terniere irgend einem Wild nachſpürte, und beſchloß zuletzt, dem Jäger in der Richtung, in welcher er ihn und die Hunde hatte verſchwinden ſehen, zu folgen, der Mann war eben doch neu⸗ gierig auf das Weitere geworden. Langſam ſtieg er ebenfalls den Abhang hinan und bahnte ſich dann mit vieler Mühe ſeinen Weg durch das er⸗ wähnte Dickicht, hinter welchem er auf eine mit Felsblöcken überſäete Waldwieſe kam. Hier aber bot ſich dem Holzſammler ein ſchauriger Anblick; neben einem der Felsblöcke lag Leon Terniere, todt. An der Bruſt, am Leibe und am Kopfe ſurchtbar zerfleiſcht, neben ihm ſtreckte der eine der Hunde, welchem der ganze Bauch aufgeriſſen war, verendend die Beine von ſich, während der andere Hund bei dieſer traurigen Gruppe ſaß und eutſetzliche Heultöne ausſtieß. Die abgeſcheſſene Büchſe und das Jagdmeſſer des unglücklichen Jägers fanden ſich ebenfalls auf der blutdurchtränkten Raſenfläche vor, auf welcher der Holzſammler dann auch eine Menge brauner Haarbüſchel vom Fell eines Bären entdeckte, zweifellos war es Pierre ge⸗ weſen, mit dem Leon Terniere in dieſer Wald⸗ wildniß das blutige Rencontre gehabt hatte, das ihm ſein Leben koſtete. Sein armes Weib ſoll faſt wahnſinnig vor Schmerz geworden ſein, als einige Hirten noch ſpät am Abende dieſes Unglücks⸗ tages den Leichnam Leons auf eine aus ein paar jungen Fichtenſtämmen raſch zuſammengezimmerten Bahre vor der Hütte des Bärenjägers niederſetzten — ja, ja, 's war jammerſchade um ſo 'nen tüch⸗ tigen Kerl!“ Wieder ſchwieg Jacques und ſtocherte das Feuer auf, daß die Funken bis zur Decke der Kapelle ſprühte; ich wollte aber endlich durchaus den Zuſammenhang der ganzen Bärengeſchichte mit dem Bilde da drüben an der Capellenwand erfahren und ließ nicht locker, bis Jaques den Faden feines Berichts abermals aufnahm. Ich will ihn jedoch jetzt nicht ſelber weiter erzählen laſſen, ſondern einfach kurz wiedergeben, was ich nunmehr noch erfuhr. Seit dem Kampfe mit Leon Terniere ſchien es ſeltſamer Weiſe, als ob Pierre einen grimmigen Haß auf die hinterbliebene Familie des von ihm getödteten Jägers geworfen habe, denn wenn Frau Terniere und ihr Kind Kräuter ſammelten oder Holz im Walde laſen, ſo ereignete es ſich nicht ſelten, daß der Bär, grimmig brummend, aus einem Dickicht oder hinter einer Felsſpalte auftauchte und auf ſie losſchritt. Ja, ein paar Mal wurde Frau Terniere nebſt dem kleinen Charles derartig don dem wilden Pierre überraſcht, daß nur das muthige Vorgehen des einen übrig gebliebenen Fanghundes Leon's der ſeit der Kataſtrophe, die ſeinem Herrn das Leben koſtete, deſſen Wittwe und Sohn auf deren Ausflügen ſtetig begleitete, dieſelben vor dem Schickſale, von den Tatzen Pierre's zerriſſen zu werden, bewahrte. Schließlich traute ſich Mutter Terniere gar nicht mehr in den Wald hinaus, und ſammelte, was ſie an Brennmaterial bedurfte, nur an den äußerſten Liſtere des Waldes zuſammen, obwohl dies Geſchäft ſehr mühſelig war, weil die Partien an der Waldgrenze ſchon tüchtig von Holzſuchenden mitgenommen waren. Aber einmal wurde es ſo kalt, daß die Wittwe des Bärenjägers doch nothwendig einen größeren Holzvorrath holen mußte, den man nur im Innern des Waldes auf⸗ leſen konnte. Zu jener Zeit hatte ſich ein fremder reicher Herr, ein Engländer, in Eaux⸗Chaudes, das damals als Curort kaum erſt aufgekommen war, niedergelaſſen, weil er ein eifriger Nimrod und ihm die Geſchichte von dem unbezwinglichen Rieſenbären der Umgegend berichtet worden war. Fortſetzung folgt. 8 1 e 05 hr lige Fub 2 daß 57 5 ge Abholt 01 5 fach 12 Atbeiter 5 en — Kal In bolkzäh — . Les ſt nuch n Rasten bil ſiſenden ! Dat ſcließung diclung e Wfaugun finmlichk kl. Ne per Nalent⸗ hi, vo . dußluſt Di Ateſte Un 55 6