viegung 8 el 50 1 mittlun 1 Jungstar b Nan 10 bis eine au fade ie Auſchee Abrechnung ker geiz benen net — g unter gz, n. 5 naß de egung az n stunt blätter w. 1898. it. 00 — hung rechtferlg miſſe ber, 5 über 14 j wegen l erſäumit lern des da 1. Da unt, ſin mt niche n fruchlg 71 lente f oder rden kn Dienſte m t ohr Untetliſg et, Ne T 2 — N 8 . — 8 33 N 1 l 98 2 195 25 e Laden burg. No. 81. a g — . .——.᷑ —— Ne Kaiſerfahrt nach dem gelobten Tande. In dieſen Tagen tritt Kaiſer Wilhelm, legleizet von ſeiner erlauchten Gemahlin und em großen Gefolge, jene weite Keiſe an, ihn über Venedig und Conſtantinopel nach Paläſtina und Sprien führen wird um dann A klaſſiſchen Lande der Dpramiden zu enden. Schon längſt vor ihrem Beginn beſchäftigte dieſe Reiſe des deutſchen Haiſers das lebhafte In⸗ ereſſe Deutſchlands wie des Auslandes, wobei ine Keihe von Preßſtimmen aus letzterem erſuchten, dieſer jüngſten Auslandsreiſe Maiſer Wilhelms II. allerhand politiſche und chen poltiſche Siele und Beweggründe Rudichten. Nichts von all dem iſt zu⸗ keffend! Hinlänglich bekannt iſt ja, daß ie eigentliche Veranlaſſung der Paläſtinafahrt des deutſchen Kaiſers ſein beſtimmter Wunſch es, an der am 31. Oktober ſtattfindenden felerſichen Einweihung der neuen deutſch — Pang eliſchen Erlöſerkirche in Jeruſalem per⸗ glich theilzunehmen, daneben mag dann den Kaiſer wohl ſchon immer erfüllendes Sehnen, mit eigenen Augen die durch die Alben des Erlöſers geweihten heiligen Stätten im Morgenlande zu ſchauen, auf jenem Boden weilen, auf dem Chriſtus und die Jünger gewandelt, mit das ſeinige zur Aus führung der Raiſerfahrt nach dem Gelobten Lande bei⸗ gelragen haben. Aber mit der Politik an ſich hat dies Keiſeunternehmen gewiß nichts zu ſchaffen. Wenn ſich NKaiſer Wilhelm in der alten Eazunenſtadt mit ſeinem Verbündeten, dem nig von Italien, begrüßt, und wenn er daun weiter dem Sultan Abdul Hamid in heſſen hauptſtadt Conſtantinopel einen mehr⸗ Arg Anzeiger für Erſcheint jeden Dienſtag und Freitag Abend. Preis vierteljählich Mark 1.— mit illuſtrirtem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Mitwoch den 12. Oütober 7 11 e Ladenburg und Umgegend. eh 115 1 Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Naum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck htte 1144 Kn 12 5 5 in 765 38 70 125 5 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. f 1898. eee tägigen Beſuch abſtattet, einfach durch die Verhältniſſe. Hönig Humbert will es ſich nicht nehmen laſſen, den deutſchen Haiſer in Venedig zu empfangen, da es von Monza, der bei Mailand gelegenen Sommer⸗ reſidenz des Italieniſchen Herrſcherpaares, nur einer verhältnißmäßig kurzen Eiſenbahnfahrt bis nach der ehemaligen Dogenſtadt bedarf. Das Erſcheinen Maiſer Wilhelms in Stambul aber offenbart ſich als ein Act höfiſcher Courtoiſte, dieſelbe fordert es, daß der Haiſer den Beherrſcher des Keiches, zu welchem Paläſting gehört, begrüße, ehe er das heilige Land ſelbſt betritt. Unwillkürlich ſchweift der geiſtige Blick angeſichts der anhebenden Orientfahrt des Haiſerpaaxes zurück in jene Zeiten, da Jahr⸗ hunderte hindurch abendländiſche Fürſten nach dem Morgenland zogen, theils als fromme Büßer, theils aber auch als kriegeriſche Er⸗ oberer, die an der Spitze von tauſenden von Rittern, Reiſigen und ſonſtigen Hewappneten ge⸗ kommen waren, Jeruſalem und Paläſtina der Herrſchaft der verhaßten Muslims wieder zu entreißen. Strome von Blut ſind durch die Kreuzzüge zu letzterem Swecke gefloſſen, der aber doch nie erreicht wurde, denn wenn auch das heilige Land wiederholt in den Beſitz der Chriſten kam, ſo vermochten ſie ſich in demſelben doch nie zu behaupten, und uner⸗ ſchüttert iſt bis zu dem heutigen Tage die tür⸗ kiſche Herrſchaft in Paläſtina geblieben. Längſt jedoch iſt auch das romantiſche Verlangen der Für ſten und Völker des Abendlandes, das teure heilige Land dem Islam zu ent⸗ reißen, erloſchen, wie denn auch längſt ſchon der mohamedaniſche Fanatismus ſich in dieſer ſo erklärt ſich dies Beziehung gewandelt und den Chriſten der verſchiedenen Confeſſionen ungehinderte Nieder⸗ laſſung auf dem Boden Paläſtinas, den Bau von Hirchen und Schulen und ſomit die Be⸗ thätigung ihres religiöſen Empfindens geſtattet hat. Mit ſteigender Vorliebe richtet ſich auch gerade in neuerer Seit der Strom der Reiſenden aus Europa mit nach Paläſtina, wo die tür⸗ kiſchen Behörden und Berwaltungsorgane den Fremden nicht die geringſten Hinderniſſe in den Weg legen, ihnen vielmehr im allgemeinen mit Suvorkommenheit begegnen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein ſo hoher Keiſender wie der deutſche Haiſer, einer beſonders ehrenvollen und auszeichnenden Aufnahme ſeitens der Behörden in Paläſtina gewiß ſein darf, und es ſind denn auch bereits alle An⸗ ordnungen ergangen, um dem Kaiſer und der Haiſerin ſelbſt einen möglichſt glänzenden Empfang zu bereiten. Derſelbe kann aber ge⸗ wiß nur dazu beitragen, die Bedeutung der jetzigen Orientfahrt des deutſchen Haiſerpaares in den Augen der geſammten morgenländiſchen Welt zu erhöhen und hierdurch wiederum wird der Beſuch Kaiſer Wilhelms in Jeruſalem zweifellos mit das ſeinige zur Stärkung des deutſchen Anſehens unter den Nationen des Orients thun. Vielleicht darf man ſchließlich erwarten, daß ungeachtet des unpolitiſchen An⸗ laſſes und Charakters dieſer Haiſerreiſe dieſelben mancherlei für Deutſchland erfreuliche nationale und wirthſchaftliche Folgen zeitigen werde, während ſie zugleich als ein Seichen dafür betrachtet werden kann, daß ſich die Welllage in letzter Zeit keineswegs ſo hoch kritiſch zugeſpitzt hat, wie hie und da angenommen wird. Und ſo geleiten denn die herzlichſten Wünſche des deutſchen Volkes das allvereherte Haiſerpaar bei ſeiner Fahrt nach dem heiligen Lande, Die Abgründe. e 8 Novelle von F. Stöckert. 8 Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Das Stück würde Dich zu ſehr aufregen und Ales Dir doch ganz unverſtändlich bleiben. Sieh nuch doch nicht ſo empört an, Kleine, glaube mir, daß ich nur Dein Beſtes im Auge habe!“ In dem Moment klopfte es und Valentine ſtürmte herein. „Ich konnte nicht vorbeigehen, es trieb mich herauf Ihnen zu gratuliren, Staufen!“ rief ſie, indem ie ihm in etwas burſchikoſer Weiſe die Hand ſchüttelte. „Die Probe Ihres Schauſpiels ſoll ja brillant ausgefallen ſein, wie ich ſoeben von Schweizer gehört, er ſprach ſich ganz begeiſtert über ſeine Rolle aus.“ „Er hat auch hinvpeißend geſpielt,“ verſetzte Staufen, deſſen ganzes Denken ſich ſofort wieder feinem Werke zuwandte; Erica und den kleinen Streitmit ihr ſchlen er vollſtändig vergeſſen zu haben. Sie hatte ſich an ihren Nähtiſch geſetzt und eiue Stickerei in die Hand genommen. Traurig beugte ſie ſich darüber und fügte ſorgfältig einen Stich neben den andern, während ihr Mann und Va⸗ lentine ſich in ein Geſpräch vertieften über die nahe Auführung ſeines Schauſpiels, über die einzelnen Scenen, den Aufbau, die Charakterzeichnungen. Erica ſtaunte, wie vertraut Valentine ſchon mit dem Inhalt des Stückes war, Staufen mußte ſchon ſehr oft und eingehend mit ihr darüber geſprochen haben, wahrſcheinlich wenn ſie, wie ja faſt ſtets an den Abenden, die Valentine bei ihnen zugebracht, Klavier geſpielt, ungetheilte Aufmerkſamkeit für ihr Spiel hatte ſie ja nie beanſprucht, und die Unterhaltung der beiden auch nie gehört, heute erſt kam es ihr empörend und beleidigend vor. Warum zog man ſie nie in ſolche Geſpräche, auch jetzt nicht, da wandte ſich Valentine endlich nach G ihr um. „Großer Gott, ſie ſtickt!“ rief ſie, „wie iſt das nur möglich, ſo gleichmüthig dazuſitzen, die Stickerei in den Händen! Wie kannſt Du nur den höchſten Beſtrebungen Deines Mannes ſo kühl gegenüberſtehen.!“ g Die Stickerei flog auf die Erde, die junge Frau ſprang auf von ihrem Platz und ſtand nun mit flammenden Blicken vor den beiden. „Er läßt mich ja nicht theilnehmen daran!“ rief ſie, „ich ſoll das Stück ja gar nicht ſehen! Ich, ſeine Frau. Kaunſt Du das begreifen Va⸗ lentine ?“ „Ach ja, ich begreife es ſchon,“ erwiderte dieſe mit einem eigenen Lächeln. Staufen wußte dieſes Lächeln wohl zu deuten, und warf ihr einen finſtern Blick zu, zärtlich zog er dann ſeine Frau zu ſich heran. „Wie erregt Du biſt, Kind,“ ſagte er, indem er ihr die heißen Wangen ſtreichelte. nnd „Ich bin kein Kind mehr!“ 1 0 15100 1 „O ja, Du biſt es noch in manchen Dingen! Und ich möchte Dich auch um Alles nicht anders haben, es iſt wie ein Lenzeshauch, der auf Eu reinen, kinderhaften Frauen ruht; ſo ſchnell wie des Sommers Gluthen den Lenzeszauber zerſtören ſo kann ihn bei euch das Leben mit ſeinen heißer Stürmen verwehen. Rings ſtehn viel Blumen blau und roth Das Veilchen iſt todt. — b „Wo hörten wir doch das Lied neulich? Text und Melodie ſind darin in ſo feſſelnder Weiſe vereint, daß es förmlich hinreißen kann, wenn es gut beſungen wird. Man fühlt ihn, den heißer Sommertag, empfindet die Sehnſucht nach eine friſchen Lenzeshauch, nach Veilchenduft.“ „Gott, wie poetiſch!“ rief Valentine ſpöttiſch, „man ſollte es kaum glauben, daß es der Verfaſſer von den „Abgründen“ iſt, den man ſprechen hört Während er der Welt die Abgrundstiefen de Erdenlebens in ſeinen Werken vorführt, freut E ſich in aller Stille ſeines unſchuldigen Weibchens, das von alledem keine Ahnung hat.“ 5 Eine tiefe Erregtheit und Bitterkeit ſprach aus ihren Worten, als ahne ſie, daß es der Abſtan zwiſchen ihr und Erica war, der Staufen zu ſolchen Reden verleitet hatte. Auf ihr ruhte freilich nicht jener Lenzeshauch, hatte ſie doch immer mitten im vollen Leben mit ſeinen Stürmen und Gluthen ge ſtanden, das Veilchen war lange, lange tot E war, ein finſterer Blick, mit welchem ſie Erieg