N waren und die Produkte der Mineralwaſſer⸗ und Senftfabrik, ſowie eine Sammlung der hierzu nötigen Apparate. Die Dekoration des Treppen⸗ aufgangs bietet einen herrlichen Anblick und macht einen dauernden Eindruck auf den Beſucher; des⸗ halb wurde ſie auch auf den Anſichtspoſtkarten der Ausſtellung verewigt. 8 Der Saal im erſten Stock rechts vom Auf⸗ gang zeigt vorwiegend Blechnereiartikel und Küchen⸗ geräte, derjenige links Arbeiten der Friſeure, Mützenmacher, Schneider und Buchbinder. Na⸗ mentlich die ſauberen und geſchmackvollen Buch⸗ einbände aus Walldorf fanden allgemeine An⸗ erkennung. Ein dritter Saal bietet die Erzeug⸗ niſſe der Häfnerei, Küblerei, Seilerei und Zeug⸗ ſchmiede, ein vierter diejenigen der Lederfabrikation, beſonders für Militärzwecke, der Schuhmacherei, Sattlerei und Seifen⸗ und Lichterfabrik. Im zweiten Stock finden wir in einem Saal eine ge⸗ diegene vollſtändige Einrichtung für ein Wohn⸗ zimmer, eine Küche, ein Lehrzimmer und ein Schlafzimmer, in einem anderen Saal vorzügliche Leiſtungen der Walldorfer Schreinerei und der Wieslocher Drechslerei, Glaſerei und Bürſtenbin⸗ derei. In einen letzten Saal iſt man überraſcht, Photographien auf Seide, Atlas, Samt, Leinen, Holz, Leder u. ſ. w. zu ſehen, ausgeführt nach N 755 werken, ſich hat patentieren laſſen. Im gleichen Saale ſind die Arbeiten der Gewerbeſchule Wiesloch ausgelegt, die ihrem tüchtigen Leiter Herrn Gewerbelehrer Krum und ſeinen fleißigen Schülern alle Ehre machen. Die brillante Be⸗ leuchtung der ganzen Ausſtellung, des Markt⸗ platzes mit ſeinem Springbrunnen, ſowie die Kraft für die im Betrieb vorgeführten Maſchienen liefern die Elektricitätswerke Karlsruhe, vormals W. Lahmeyer und Co. Dieſe Aktiengeſellſchaft, weiche gegenwärtig am Bahnhof Wiesloch eine Centrale für 20 Ortſchaften und eine Bahn von Wiesloch nach Walldorf und von Wiesloch über Leimen nach Heidelberg baut, ſtellte auch eine reichhaltige Sammlung von Motoren jeder Größe, Beleuch⸗ tungskörper und Koch- und Bügelapparate aus. Höchſt intereſſant ſind die daneben im Betrieb befindlichen Hilfswerkzeuge und Maſchienen der Firma Hammel-Mannheim, wie Hobelmaſchiene, Bandſäge, Kreisſäge, Fraismaſchiene, Langloch— bohrmaſchiene, Holzdrehbank, und Gehrungs⸗ Kreisſägen für Glaſer. Der Beſuch der Aus⸗ ſtellung, welche Sonntag, Dienſtag, Donnerſtag und Sonntag bei brillanter Beleuchtung bis 9 Uhr geöffnet iſt, kann jedermann aufs wärmſte empfohlen werden, zumal Sonntag auch die landwirtſchaftliche Ausſtellung eröffnet wird. Land wirthſchaftliches. Es iſt merkwürdig, wie wenig das National eſſen unſerer Stammesvettern, der Holländer un Engländer, die Puffbohne, dieſes ebenſo geſund wie wohlſchmeckende Gemüſe in Deutſchland be kannt iſt, nur am Rhein und in Weſtfahlen f es ſeit lange Lieblingsgericht von alt und jung arm und reich. Seine Erklärung findet di 1 Thatſache einmal darin, daß die feinen Puf . 10 Hagel bohnenſorten, die man in England und u de lud d Holland gezüchtet hat, in Deutſchland bishe e kene wenig Eingang gefunden haben — auch in fahr d en di Weſtfahlen und am Rhein findet man oft hart Karlchen ſchalige Sorten — dann aber iſt die Art der 1 igt, krner Zubereitung wenig bekannt. In ſeiner neuſlen unden lachte, Nummer bricht der prakiſche Ratgeber im Obf 0 . ö und Gartenbau eine kräftige Lanze für die Ei führung der überall leicht anzubauenden Puff⸗ bohne, indem er in Wort und Bild die beſten engliſchen und holländiſchen Puffbohnenſorten eee beſchreibt und zum Schluß die Art der Zu⸗ t , a 2 K l 5 en benntniß bereitung mi theilt. Gartenfreunde, die einmal Eat here einen Verſuch mit dem Anbau der dankbaren e Puffbohne machen wollen, mögen ſich die Nummer des praktiſchen Ratgeber kommen laſſeu. In Libuah derhef Sie wird auf Anfrage gern umſonſt von deu n renal auf! 1 llicb u ermitteln, inem Verfahren, welches Herr Cobenzl in Wies⸗ 1 Geſchäftsamt der rührigen Wochenſchrift in E geht aus loch, früher Chemiker bei den Höchſter Farb⸗ Frankfurt a. Oder verſchickt, an, aus allen Herren Ländern ſich um die Spielbänke Mont⸗Carlos in Monako drängten. Unter ihnen ſah man auch die ſchöne Mexi⸗ kanerin Gusnez am Arme des Herrn von Berg Hund außerdem begleitet von dem alten Spieler Kleemann. „Hier findet man wirklich das wahre Spieler⸗ lement, Himmel und Hölle, alle Nachmittag bei⸗ ammen,“ ſagte Kleemann halb laut zu Berg, und man hat es nicht nöthig, erſt mühſam eine Spiel⸗ geſellſchaft zuſammen zu bringen. Mir gefällt es außerordentlich hier.“ „Natürlich wenn man ſo viel Glück hat wie Sie, entgegnete Berg, „Sie haben doch ſchon viel gewonnen ſeit wir in Monako ſind, während ich gewöhnlich am nächſten Tage verliere, was ich am vorigen gewonnen habe.“ merkte Madame Gusnez lächelnd. „Wenn Sie im Glück ſitzen, müſſen Sie alles wagen, Herr von Berg. Das Glück muß man beim Schopfe faſſen, onſt entwiſcht es uns wieder.“ „Ich werde Ihrem Rathe bei nächſter Ge⸗ indlich. „Vielleicht winkt mir ſchon heute das lück. Ich hätte heute gerade Laune die Bank Millionär zu verwandeln.“ „Dieſer Gedanke, daß Sie ſich heute in einen Millionär verwandeln wollen, gefällt mir außer⸗ ordentlich,“ ſagte Frau Gusnez lachend und tippte mit ihrem Fächer neckiſch auf Berg's Hand. 5 „Ich habe die verſchiedenen Spielarten hier ſeit unſerer Anweſenheit in Monako beobachtet und in zu dem Reſultate gekemmen, daß rouge et oire thatſächlich die- meiſten Gewinnausſichten bietet,“ meinte jetzt Kleemann. „Rouge et noire,“ iſt das einfachſte Glücksſpiel und kann es aut leichteſten vermeiden, ſich dabei zu verrechnen und on dem Bankhalter übertölpeln zu laſſen.“ „Nun gut, Herr Kleemann, ſo verſuchen wir heute unſer Glück mit „rouge et noire,“ ent⸗ gegnete die ſchöne Mexikanerin „und wir wollen offen, daß unſer Freund von Berg die erſehute illion gewinnt.“ a „Eine Million iſt ein bischen viel, bemerkte leemann und ſeine Augen blitzten, „da müßte man ſchon die Bank ſprengen. Aber es iſt ſchon Alles dageweſen und Herr von Berg hat ſchon viel Glück im Spiel gehabt.“ 5 „Ja, an gewiſſen Tagen iſt es wirklich der Fall geweſen,“ erwiederte Berg mit ſtrahlendem Geſichte. „Ich habe ſchon einmal mit wenigen hundert Mark in der Taſche ein großes, ſchönes Vermögen an einem einzigen Abende gewonnen.“ a „Da ſind Sie ja ein wahres Glückskind, err von Berg,“ rief die ſchöne Frau lachend, „und Ihr Glück muß unbedingt heute erprobt werden.“ „Sie nutzen eben Ihr Glück nicht aus,“ be⸗ egenheit folgen, gnädige Frau,“ ſagte Berg ver⸗ zu ſprengen und mich binnen drei Stunden in einen Kleemann und in wenigen Minuten ſaßen die Drei an dem grünen Tiſche des verlockenden Roulette⸗Spieles „Rouge et noire.“ „Faites votre jeu!“ (Machen Sie Ihr Spiel!) klang es fortwährend der ſterotype Zuruf der franzöſiſch redenden Bankhalter und Groupiers an die Ohren der Spieler und Spielluſtigen, und Berg begann ſofort ſein Glück mit einer hundert Franes⸗Note. Er ſetzte auf Roth (rouge) und gewann. Er ließ die zweihundert Franes ſtehen und gewann wie der. 5 „Die Farbe der Liebe bringt mir Glück,“ flüſterte er leiſe der ſchönen Mexikanerin zu und noch leiſer ſetzte er hinzu, „wenn ich daraus auch nur ſchließen dürfte, ob ich Glück in meiner Liebe habe.“ Die dunkeln Augen der ſchönen Frau blitzten und Berg hielt dieſe Augenſtrahlen für eine Er⸗ munterung. Glückstag erſchienen und er gewann mit einem Berge Gold auch noch das Herz der reichen Mexikanerin. Mit keckem Muthe ſetzte Berg daher jetzt fünf⸗ hundert Francs auf Roth (rouge) und gewann abermals. „Sie haben heute Glück, Herr von Berg,“ raunte ihm jetzt Kleemann zu, „und Sie müſſen etwas wagen. Ich werde Ihnen hinreichende Geld⸗ mittel verſchaffen, um das Spiel mit großen Ein⸗ ſätzen verfolgen zu können, nur werden Frau Gusnez und ich auch erſt unſer Glück probiren.“ „Natürlich wollen wir das,“ bemerkte Frau Gusnez und ſetzte eine hundert Franks⸗Note eben⸗ falls, auf Roth und verlor die hundert Francs. Kaltblütig ſetzte ſie jetzt zweihundert Francs und verlor ebenfalls, daun ſetzte ſie dreihundert Franes und verlor auch. Mit blaſirter Ruhe ſagte ſie: „Wahrhaitig, das Spiel hat ſeine böſen Launen heute für mich, berſuchen Sie nun Ihr Glück, Herr Kleemann.“ Dieſer ſetzte auch eine Hundertfraues-Note aber auf Schwarz (noire) und gewann. Dann ſetzte er wieder auf Schwarz zweihundert Franes und verlor. Abermals ſetzte er dreihundert Frances auf Schwarz und verlor ebenfalls. „Wir haben kein Glück heute, gnädige Frau,“ ſagte er jetzt zu Madame Gusnez, „ich ſchlage aber bor, daß wir unſern Freund Berg mit für uns ſpielen laſſen, wir betheiligen uns zu gleichen Theilen an den Einſätzen und Gewinnen.“ „Sind Sie einverſtanden, Herr von Berg,“ ſagte die ſchöne Frau mit verführeriſchem Lächeln zu dieſem. „Natürlich, mit größtem Vergnügen, gnädige Frau,“ entgegnete Berg. „Nun gut, beginnen Sie mit 300 Frances Einſatz,“ bemerkte Kleemann, „hier ſind von Frau Gusnez und mir zweihundert Franes.“ a g 0 ö 0 Vielleicht war für ihn heute der große Er gewann und erhielt ſechshundert Franes, er ge⸗ gewann wieder und blickte Kleemann und Fran Gusnez fragend an. f „Wir verſuchen es mit größeren Einſätzen, flüſterte die Mexikanerin, „hier ſind tauſend Francs.“ Auch Kleemann ſtimmte zu und Berg ſetzte dreitauſend Franes und gewann. Er ſetzte nun ſechstauſend Franes und gewann wieder. Mit fieberhafter Erregung fchoben ihm jetzt Frau Gusnez und Kleemann eine Handvoll Banknoten hin. „Setzen Sie dreißigtauſend Francs,“ flüſterte die ſchöne Frau. Berg ſuchte auch noch ſein letztes Geld herbor und ſetzte dreißigtauſend Franes und gewann wieder. „Es wäre ein ſchöner Gewinn,“ ſagte Berg und wiſchte ſich die Schweißtropfen von der Stirn, die ihm die Angſt, daß jetzt das Glück umſchlagen J uz die kan! bndöchig gilt 5 nu dem krank 4 Laren befunden a I ß de anſchein kunnen und in 9 Nß die verende benmen oder n 1 N Hefen Gl J uz de Außfü dae aus dem ö ö dn cntligt Seuchen Ui des Eilöſhen dieſe a kuufkrdigungsblatt; n Feftelung weiber könnte, erzeugt hatte. i n anderen Abo „Aber wo denken Sie hin, Herr von Berg, d dtezsdpibehörde rief die Mexikanerin leidenſchaftlich, „jetzt geht erſt . un Lait das intereſſante Spiel los. Sie ſetzen jetzt hundert⸗ ne Art m tauſend Francs und ich ſchieße die vierzigtauſend Francs zu.“ 5 Blitzſchnell hielt ſie eine ganze Hand voll Tauſend⸗Francsſcheine hin, und Berg ſetzte hundert Tauſend Francs. 5 Eine allgemeine Erregung ging jetzt durch den Spielſaal und alle Spieler drängten in höchſter Neugier nach dem Tiſche, wo ein waghalſiger Spieler auf einmal hundert Tauſend Francs ſetzte. Unheimliche Stille herrſchte, als die Roulette zu rollen begann und Rufe des Staunens drangen durch den Saal, als Berg wieder gewonnen hatte, und der Bankhalter ihm hundert Tauſend Franes Gewinn auszahlen mußte. „Ich möchte jetzt aufhören, liebe Freundin,“ ſagte jetzt Berg am ganzen Leibe zitternd, „wir haben ein Vermögen gewonnen, ich begnüge mich mit dem dritten Theile des Gewinnes.“ „Aber nein, nein,“ erwiderte die Mexikanerin mit höchſter Leidenſchaftlichkeit, „wir können heute die Bank ſprengen. Halten Sie jetzt Dreimal⸗ hundert Tauſend Francs, hier ſind noch hundert Tauſend Francs. Vier Päckchen mit Tauſendfranecsſcheinen er hielt Berg von Frau Gusnez und ſetzte mit bebenden Händen dreihunderttauſend Francs. 5 Eine noch größere Aufregung als vorhin entſtand im Spielſaale, unheimliche Stille entſtand kan de gedgtl n ern Rüßert erbteil Sön tabtben. 5 aße gilt als dan kr ganze Vesta 0 5 . Tage de i Feſtsſpierarzte dure Slollunget d geiddtets ef n Nefinmunge 1 Weiteren don wieder, als die Roulette ſich bewegte, und als ſie a Aan ſtillſtand, hatte Berg die Dreihunderttauſend Fraues verloren. Er und Kleeman ſtanden wie gelähmt und aus der Bruſt der ſchönen Frau klang ein ſchriller Angſtruf durch die Luft. Wie gebrochen gingen alle Drei dann aus der ſchändlichen Spielhölle, denn ſie waren ruinirt. Am anderen Morgen fiſchte man drei Toten Berg fügte auch noch hundert Franes hinzu „Natürlich muß es erprobt werden,“ erklärle und ſetzte wieder auf Roth dreihundert Francs. aus dem Meere, es waren Berg, Kleemann dud die ſchöne Mexikanerin. ff