1 Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. 8 Und „ 204 2 2 2 6 5 5 bi 1 5 7 a e . 8 Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Sept. 0h 5 s 5 e Raum 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen haltungsblatt Mark 140, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Sat lh Ladenburg. at. a N. — * — — ner, . —— . 74. Samſtag, den 17. September 1 5 2 5 1 55 )en ie Trauerfeierlichkeiten für die der e an. Huiſſies mit trauer⸗ dei umflorten täben folgten. Sonſt wurde telle Kafſerin von Oeſterreich niemand zugelaſſen. Der Sarg wurde in den ie chen Genf, . Sept. Die Ueberführung [Trauerwagen gehoben und viele der pracht⸗ bührah beche der Kaiſerin Eliſabeth war in] vollen Uränze und Blumenſpenden an der hüet. ii Einfachheit von gewaltiger Wirkung.] Bahre niedergelegt. Die anderen Uränze — en N N f ur gu — äringe ganze Bevölkerung nahm in würdiger ang an der Feier teil. Um 8 Uhr ſetzte iger dem Geläute der Mirchenglocken der Icherzug in Bewegung. Ihn eröffnete eine bdatmerie⸗Abtheilung in Gala, dann folgte Sarg, gezogen von 4 mit ſchwarzen ſilber⸗ kandeten Decken geſchmückten POferden. uch der Leichenwagen war ſchwarz verhängt ug an den Scken weiße und ſchwarze Mebsſche. Er war über und über mit ſumen und Kränzen bedeckt. Ihm folgten he andere Wagen, die ebenfalls Blumen ige Kranzſpenden trugen, dann die Wagen pfiehl dem Gefolge der Haiſerin, dieſen eine 4 helle Gendarmerie⸗Abtheilung und dieſer die — liglieder des Bundesrates und des Genfer alsrates, Eine dritte Abteilung Gendarmerie los den Jug, der 20 Wagen, darunter 12 Ale, zählte. Cangſam und feierlich wegle er ſich durch die dicht geſcharrte Holks menge, die bei ihrem Vorbeiziehen die aupler entblößte. Als der Wagen vor der Aulenhalle des Bahnhofes hielt, erwieſen die g agen l Milch bleilungen der Gendarmerie Ehrenbezeugungen. 5 10 * Heſſtaat der Kaiſerin, alle in ſchwarzer per A kclherkleidung, ſtellte ſich am Eingang des ahnhofes nach den Geleiſen zu auf. Hier unde der eichengeſchnitzte Sarg, den ein berner Schild zierte, von zwei Geiſtlichen fangen, langſam geleiteten Sie die Bahre Herttl — — erlange nue 1 in Zug; ihnen ſchloß ſich der Hofſtaat der a dae die Mitglieder des Bundesrats und Empfang ähnlich. Die Glocke der Haäthedrale wurden in dem folgenden Wagen aufbewahrt. Nachdem die amtierenden Geiſtlichen die Leiche nochmals eingeſegnet hatten, nahm der Hof⸗ ſtaat der verewigten Kaiſerin allein in den vier weiteren Wagen Platz und langſam und lautlos, ohne daß der Pfiff der Lokomotive ertönte, ſetzte ſich der Zug in Bewegung. Auf öſterreichiſcher Seite herrſchte bei der ganzen Feierlichkeit die größte Einfachheit. i Bern, 14. Sept. Während der Fahrt des Kaiſerzuges fanden fortgeſetzt teilnehmende Kundgebungen ſtatt. In Cauſanne, wo der Sug eine Viertelſtunde Aufenthalt hatte, war der Bahnhof geräumt. Die Kantons und Stadtbehörden hatten ſich zur Begrüßung der ſterblichen Hülle des edlen Opfers eingefunden. Alle Glocken ertönten. In Freiburg war der St. Nikolas läutete noch eine Viertelſtunde nach Abfahrt des Zuges. In Bern traf der Zug kurz vor 1 Uhr ein. Der Bahnhof war gleichfalls geräumt, nur die Behörden und die Vertreter der in Bern beglaubigten Staaten hatten ſich eingefunden. Die öſterreichiſche Holonie in Bern legte einen Kranz nieder. Bei der Abfahrt des Suges erklangen alle Glocken der Bundesſtadt. Die Abfahrt des Zuges erfolgte um 1 Uhr. Von dem kaiſerlichen Gefolge zeigte ſich niemand. Wien, 15. Sept. Kaiſer Wilhelm wird mit Gefolge am Samstag früh hier eintreffen und Abends Wien wieder verlaſſen. Der ziegelei Rauenberg und der neu gegründeten 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. 5 uck und Verlag von Karl Molitor, 5 Ladenburg. 2 1898. Prinzregent von Bayern wird morgen, der Hönig von Sachſen am Samsſtag eintreffen. Ferner werden erwartet Herzog Alfred von Sachſen⸗Hoburg⸗ Gotha, Erb-Großherzog Wilhelm Ernſt von Weimar⸗Eiſenach, Erb⸗ großherzog Adolf Friedrich von Mecklenburg⸗ Strelitz, Erbgroßherzog Friedrich von Baden, Prinz Wilhelm von Hohenzollern und andere deutſche Fürſten reſpektive deren Vertreter. Verſchiedenes — Ladenburg, 16. Sept. Bei Beginn des Schuljahres wurden en die hieſige Realſchule 39 Schüler neu aufgenommen. Die Geſammt⸗ ſchülerzahl beträgt bis jetzt 169. — Laden burg, 15. Sept. Die Gewer⸗ beausſtellung in Wiesloch, welche bis 24. d. M. geöffnet iſt, giebt uns ein Bild der Einigkeit der dortigen Gewerbetreibenden und ein Zeugnis ihrer Thätigkeit und ihres Fleißes und verdient des⸗ halb eine nähere Beſprechung in ihren Haupt⸗ ſehenswürdigkeiten. Die Haupthalle links vom Eingang fühet uns ſchöne Erzeugniſſe der Dampf⸗ großen Thonwareninduſtrie Wiesloch, ſowie die⸗ jenigen der Huf⸗ und Wagenſchmiede von Wiesloch und Altwiesloch vor Augen. Daneben ſind Schloſſereien und mechaniſche Werkſtätten mit Motorenbetrieb in Thätigkeit. Die Gärtnerei⸗ ausſtellung mit prächtigen Topfpflanzen und An⸗ lagen umgiebt die Reſtauration. Im erſten Stock des Rathhauſes befindet ſich eine Werkſtätte der vereinigten Leder und Schuhfabrik Wiesloch in vollem Betrieb. Im Keller des gleichen Ge⸗ bäudes liegen eine Anzahl trefflich gearbeiteter großer und kleiner Fäſſer, welche den anſäßigen Küfermeiſtern das beſte Zeugnis ausſtellen. Der Haupteingang des Schulgebäudes enthält Back⸗ Tüsäsle 8 Dante, Der Spieler. Pobellette von Fr. Ferd. Tamborini. (Nachdruck verboten,) Ach ja, das müſſen wir vermeiden,“ erklärte leemann, ich verſtehe Ihre Lage zu beurtheilen. perde alſo dafür ſorgen, daß Sie heute oder legen Madame Gusnez auf andere Weiſe kennen ken, Laſſen Sie mich nur dafür ſorgen. Wir ien dann ſobald als möglich nach Monaco ab D sprengen womöglich mit Hülfe des Geldes der Alanerin die Bank. Wir ſind doch nun einig, err bon Berg, nicht wahr?“ Kleemann ſtreckte dem jungen Manne ſeine dete Hand entgegen, in welcher dieſer ohne zoͤgern einſchlug. Sie haben wohl die Güte, mich jetzt bis en an den Fahrweg zu begleiten, wo der agen auf mich wartet, denn ich kann mit meinen Walen Beinen nicht bis in die Stadt zurücklaufen,“ gie jetzt Kleemann. „Natürlich lade ich ſie ein, mir in die Stadt zurückzufahren. Ich bin ich gern allein, erweiſen Sie mir alſo die Ehre.“ Ich nehme Ihr Anerbieten gern an,“ er⸗ hohlen derte Berg. Er bot dem ſo raſch wieder ge⸗ 1 udenen alten Spielgenoſſen zur Stütze den Arm 00 d langſam ſchritten ſie nach der Richtung des tolle ahrweges weiter. gohlſhes 6. i 10 In einem großen, nach hinten ziemlich ver⸗ ot 1 ſteckt gelegenen Zimmer eines Hotels in Baden⸗ Baden bewegte ſich abends gegen zehn! Uhr eine vornehme Spielergeſellſchaft. Der Mittelpunkt derſelben war aber nicht wie gewöhnlich ſonſt ein glücklicher oder unglücklicher Spieler als Bankhalter, ſondern eine vornehme, ſtattliche Dame mit aus⸗ ländiſchem Typus. Verwegen rollten die dunklen Augen der Dame bei jeder Bewegung ihres ſchönen Geſichts, leidenſchaftlich erglänzten ihre Geſichtszüge bei jedem Spiele, welches ſie gewann und mit ver⸗ ächtlicher Gleichgültigkeit ſchob ſie das Gold weg, welches ſie in hohen Beträgen mit Vorliebe auf die Herzdame ſetzte und ſtatt zu gewinnen auch öfters verlor. Die Dame war die ſchwer reiche mexikaniſche Wittwe Elvira Gusnez, und als Freund und Be⸗ rather ſaß zur ihrer Linken der raffinirte Spieler Kleemann, während der ſchönen Braut gegenüber Adolf von Berg Platz genommen hatte und faſt mehr in die glänzenden Augen der Mexikanerin als auf die Karte des waghalſigen Spieles ſah. Wohl hatte Berg anfangs gezögert, in den Spielſaal einzutreten, aber als ihn Kleemann der ſchönen reichen Wittwe vorgeſtellt und dieſe mit einem ſehr freundlichen Lächeln Berg an ihre Seite gewinkt hatte, da war es mit dem letzten Reſte der guten Vorſätze Bergs porbei; und auch die Furcht vor einem fatalen Zuſammentreffen mit früheren gefährlichen Spielgenoſſen hielt Berg nicht davon ab, in dem Spielclub zu erſcheinen. bill ich Ihrem Rathe folgen mich um Frau Gusnez' Allerdings hatte Kleemann] das Feld? auch erſt für Berg ſondirt, und nun ſaß derſelbe ge⸗ genüber der ſchönen Frau und ſpielte mit abwech⸗ ſelndem Glück und blinder Leidenſchaft. zun Und alszendlich nach Mitternacht? die Spiel⸗ geſellſchaft auseinander ging, da) fragte! Kleemann den neuen! Verehrer der ſchönen Mexikanerin Herrn von Berg! nicht etwa danach, ob er gewonnen oder verlorendhabe, ſondern er ſagte; mit bedeutſamem i „Herrs von Berg, Ihre Chancen bei Madame Gusnez ſind geſtiegen. Fahren Sie mit uns nächſte Woche nach Monako oder begeben ſie ſich znach Gunbach zum praktiſchen Studium? derzLandwirth⸗ „Ich muß ſchon mit nach Monako,“ erklärte Berg, denn erſtens iſt mein Vermögen um die Hälfte durch Spielverluſte zuſammengeſchmolzen und der Reſt reicht als landwirthſchaftliches Anlage⸗ und Betriebskapital erſt recht nicht und zweitens . Hand bewerben. Ich finde die Dame entzückend.“ „So ſind wir alſo einig, Herr von Berg,“ entgegnete Kleemaun mit ſchlauem Lächeln, „und ich hätte Ihnen nur noch mitzutheilen, wann wir nach Monako abreiſen.“ 18 Es war an einem ſonnigen Herbſttage, als vornehme und gewöhnliche Spieler und Spielerinnen