Damen ihres Geſolges erhob ſich die Kaiſerin wieder und es gelang ihr, das Schiff zu errei⸗ chen. Inzwiſchen wurde der Thäter verfolgt und Auf dem Schiff erklärte die Kaiſerin, nicht wohl, und verlor das Bewußt⸗ Der Kapitän ging dann, trotz ſeiner Be⸗ denken, auf das Drängen des Gefolges der Kaiſerin in See. Nach kurzer Zeit gelangte man zu der Ueberzeugung, daß es unmöglich ſei, die Kaiſerin wieder zur Beſinnung zu bringen. Die Damen verſuchten nun den Zuſtand der Kaiſerin näher zu prüfen und ſtellten das Vorhandenſein eines Blutfleckens auf dem Kleide feſt, der von der Innenſeite durchgedrungen war. Während deſſen war das Schiff in den Hafen zurückgekehrt. Nach der Landung wurde die Kaiſerin auf eine Bahre aus Segeln und Segeltuch in das Hotel „Beaurillage“ gebracht und die Aerzte Dr. Golai und Mayor gerufen. Der Kaiſer wurde tele⸗ graphiſch benachrichtigt und ein Priſter berufen. Trotz angeſtrengteſter Mühen verſchied die Kaiſer⸗ n um 3 Uhr. Laut ärztlicher Unterſuchung wurde der Mord verübt mit einer dreieckigen zu⸗ geſpitzten Feile, nach andern Nachrichten mit iner Schuſtersahle. Sofort nach der That er⸗ griff der Mörder die Flucht durch die Rue des Alpes und ſuchte auf den Square des Alpes zu ntrinnen, wurde aber von den Lohnkutſchern Vik Vuillemin und Louis Chamartin, die in er Nähe der Anlegeſtelle gehalteu hatten und Zeugen des Vorganges geweſen waren aufge⸗ halten und von ihnen dem Gendarm Kaiſer über⸗ geben, der ihn nach dem nächſten Polizeipoſten brachte. Er folgte ohne Wiederſtand und ſang auf dem Transport. Er ſagte: „Ich habe ſie gut getroffen, ſie muß tot ſein!“ Auf der Polizei erklärte er, er ſei mittelloſer Anarchiſt; r habe es nicht auf die Arbeiter, ſondern auf ie Reichen abgeſehen. Im Gerichtsgebäude wurde r vom Unterſuchungsrichter Lechet vernommen n Gegenwart des Regierungsrates Didier, des Polizeioffiziers Thiebaud und des Staatsanwalts Navarra. Hier behauptete der Mörder, er ver⸗ ſtehe nicht Franzöſiſch, und verweigerte jede Aus⸗ unft. In ſeinen Kleidern fand man ein Dienſt⸗ buch mit dem Namen Luigi Luccheni aus Italien, eboren am 21. April 1873 in Paris. Oeſterreich⸗Ungarns Trauer um die Kaiſerin. Wien, 11. Sept. Die Schreckensnachricht aus Genf wurde zuerſt dem erſten Generaladju⸗ tanten des Kaiſers, Grafen Paar, gemeldet und zwar um 4½ Uhr von der Hofdame Gräfin Szlaray aus dem Gefolge der Kaiſerin. Zugleich atte Graf Goluchowsky dieſelbe Nachricht von er öſterreichiſch-ungariſchen Geſandſchaft in Bern erhalten. Graf Paar fuhr nach Schönbrunn, um dem Kaiſer die Nachricht mitzuteilen. Der Eindruck auf den Kaiſer war ein niederſchmet⸗ ternder. Er ſtöhnte tief auf und ſagte: „Mir bleibt doch nichts erſpart auf dieſer Welt und verſank in dumpfes Schweigen. In der Bevöl⸗ kerung herrſcht allgemeine Trauer und tiefe Be⸗ ſtürzung. — Genf, 12. Sept. Heute erfolgte die Auf⸗ bewarung der Leiche der Kaiſerin Eliſabeth. Morgen früh erfolgt die Abordnung des kaiſerlichen Hofes aus Wien. Mittwoch früh werden unter Theilnahme der ſchweizeriſchen Bundes⸗Funktionäre die Einſegnung der Leiche und Ueberführung des Sarges zur Bahn vorgenommen. Verſchiedenes Ladnburg, 12. Sepf. Geſtern fand in Wiesloch die Eröffnung der Gewerbeausſtellung ſtatt, welche der dortige Gewerbeverein veran⸗ ſtaltete. Nach herzlichem Empfang der aus⸗ wärtigen Gäſte, verſammelten ſich die Eingeladenen, die Ausſtellungskommiſſion, die Ausſteller und die Gewerbevereinsmitglieder im Gaſthaus zum Adler zur Eröffnungsfeier. Dieſelbe wurde durch einen Vortrag das Badnerland der beiden Geſangvereine eingeleitet. Der Begrüßung durch den Vorſtand des Gewerbevereins Wiesloch, Herrn Gerbereibeſitzer Jul. Burkhardt, folgte die Feſtrede, welche vom Vorſitzenden des Gauver⸗ bandes, Herrn Aulbach aus Mannheim in vollendeter Form gehalten wurde und lauten Beifall erntete. Ueberzeugend wies er nach, daß der Ausdruck „man ſei heutzutage ausſtellungs⸗ müde“ auf die gewerblichen Ausſtellungen nicht zutreffe, denn dieſelben ſind für den Ausſteller und das Publikum von größtem Nutzen. Ein Geſangvortrag — Pfälzer Preislied — ſchloß die Feier und die Anweſenden begaben ſich auf den Marktplatz zur Eröffneng und Beſichtigung der Ausſtellung, welche in einer grö eren Halle, dem unteren Stockwerk und Keller des Rathauſes, ſowie dem erſten und zweiten Stock der Volks⸗ ſchule untergebracht iſt. Dieſe Ausſtellung ver⸗ dient volles Lob, da ſie in allen Teilen als fertiges Ganze ſich darſtellte und wunderhübſch angeordnet iſt, freilich wurde auch, wie Commiſſi ns⸗ letzten Tage gearbeitet. Sämmtliche Arbeits⸗ maſchienen, welche alle durch Elektrizität getrieben werden, wurden mit dem Eröffnungsakt in Thätig⸗ keit geſetzt. Nach einem flüchtigen Gang durch die Räume begann im Saale des Gaſthauſes zum Erbprinzen die Sitzung des Gautages, zu welchem von allen Vereinen Vertreter geſchickt waren. Als Vertreter der Regierung war Herr Miniſterialrath Braun anweſend. Herr Aulbach begrüßte die Verſammlung und erteilte Herrn Ver⸗ bandsſekretär Hauſſer das Wort zur Berickt⸗ erſtattung über die Verhandlungen der deutſchen Gewerbe⸗Vereine in Erfurt. Von großem Intereſſe war die Behandlung der Frage wie man die großen Bazare bekämpfen könne. Allſeits werde mitglieder bekannten, nicht mehr menſchlich die betont, daß nur hohe Beſtenerung und gern, bleiben des Publikums dieſen geößten Feind des Handwerkes und Geſchäftsmannes unſchädlich machen könne. Der zweite Punkt der Tages ordnung behandelte das Submiſſionsweſen in den Gemelnden, denen empfohlen werde, deu Barber'ſchen Vorſchlag anzunehmen, Dieſer will denjenigen Submittenten den Zuſchlag erthellen der dem Mittelpreis ſämmtlicher Angebote nach unten nahekommt. Punkt drei mußte wegen Mangels an Zeit verſchoben werden. Bei dem ſich anſchließenden Feſteſſen wurden eine groß Anzahl Reden gehalten, die Pauſen wurden durch ſchöne Vorträge der tüchtigen Wieslocher Muſtik ausgefüllt. — Ueber die eigentliche Aus ſtellung folgt ein beſonderer Artikel. N — Ladenburg, 12. Sept. Wie alljähr⸗ lich, ſo veranſtaltete auch in dieſem Jahre der hieſige Schützenverein in der Zeit vom 24. Jul bis 11. Sept. ein größeres Preisſchießen. Daz⸗ ſelbe fand am letzten Sonntag durch eine einfache, aber ſchöne Feier einen würdigen Abſchluß, Nachdem ſich die Schützen überaus zahlreich auf dem Schießplatze eingefunden, feierte der Schützen meiſter Herr Schnittſpan in kurzer, kerniger Rede unſern edlen, allverehrten Landesfürsten Großherzog Friedrich und fand ſein Hoch begel⸗ ſterte Aufnahme bei den wackeren Schüßen, Unter dem Eindruck dieſer herzlichen Kundgebung wurde ſodann das Preisſchießen glücklich zu Ende geführt. Nach Schluß desſelben fand im Gaſthaus zum Adler die Preisverteilung ſtatt. Das Er⸗ gebnis war folgendes: I. Preis Herr Georg Schnittſpan. II. Preis Herr Eduard Ewald. III. Preis Herr Lorenz Forſter. IV. Preis Herr Otto Schmitthelm. V. Preis Herr Twele. VI. Preis Herr Louis Kaufmann. VII. Preis Herr Jokob Vogel. VIII. Preis Herr Eduard Nilſon. Der hieſige Schützenverein kann mit Stolz auf ſeine diesjährige Veranſtaltung zurückblicken, denn die Erfolge, die diesmal errungen wurden, ſind ganz hervorragend und können denen früherer Jahrt würdig an die Seite geſtellt werden. Mögen dieſe Erfolge den Verein wieder auf's neue an⸗ ſpornen, auf der bisher eingeſchlagenen Bahn mutig weiterzuſchreiten, mögen ſeine Mitglieder es ſich auch in Zukunft ſtets angelegen ſein laſſen, in ihrem edlen Streben nie zu erlahmen, immer eine echt kameradſchaftliche Geſinnung zu bethätigen, um dadurch das Wachstum des Vere ins nach innen und außen zu fördern, die Gleichgültigen zu erwärmen für die edle Sache des Schützenvereins und vaterländiſchen Sinn und kühnen Mut zu entwickeln und zu kräftigen zur eigenen Ehre, zur Ehre des Vereins und zum Segen und Heil unſeres geliebten Vaterlandes, In dieſem Sinne wünſchen wir dem hieſigen Schützenverein ein ferneres Wachſen, Blühen und Gedeihen. * mir nicht übel, Herr von Berg, das iſt kein kluger Plan, das iſt eine Kateridee. Mit zehntauſend Mark kann ein Mann von Ihrer Herkunft und Lebensweiſe nicht Landwirth werden, das iſt thör⸗ icht, das iſt verfehlt. Oder wollen Sie ſich Ihr ganzes Leben als Verwalter oder Inſpector in Ställen, Höfen und Vorratskammern früh, mittags und abends herumärgern und in der übrigen hellen Tageszeit noch ſäen, ernten, die widerſpenſtigen Knechte und faulen Taglöhner beaufſichtigen. Ich kann ein wenig mitreden, Herr von Berg, ich ſollte in meiner Jugend auch einmal Landwirt) werden. Nach dreimonatlicher Lehrzeit iſt mir aber die Luſt dazu vergangen und ich war damals wohl erſt achtzehn Jahre alt. Und Sie in Ihrem Alter und Ihren Verhältniſſen werden die Lehrzeit wohl nur vier Wochen aushalten. Berg war moraliſch dieſem frivolen, abſpre⸗ chenden Urtheil Kleemann's nicht genug gewachſen und blickte nerlegen zu Boden. „Ich werde es dennoch verſuchen, meinen Plan zur Ausführung zu bringen,“ ſagte Berg aber daun doch ſich ermannend, „denn ſeit jener Affaire brennt mir in allen deutſchen Städten, wo Harzard geſpielt wird, der Boden unter den Füßen und nach Ame⸗ rika will ich nicht gehen.“ „Ah ich verſtehe,“ erwiederte Kleemenn, „Sie haben Grund oder vielmehr Furcht, noch weiter in den einheimiſchen Spielerkreiſen zu verkehren. Etwas engherzig iſt dieſe Auffaſſung ven Ihnen allerdings, denn dem richtigen Spieler gehört heut⸗ zutage die ganze Welt. Haben Sie nicht ſchon an Monako gedacht, wo man eine Million gewinnen kann und ſich kein Teufel un ſeine Vergangenheit zu kümmern braucht. Ich fahre jedenfalls in einigen Wochen nach Monte Carlo in Monako und zwar wahrſcheinlich als Begleiter und Berather einer ſchwer reichen mexikaniſchen Wittwe. Ein prächtiges Weib ſage ich Ihnen und ſpielt leiden⸗ ſchaftlich. Sie kann es aber auch unter allen Um⸗ ſtänden vertragen, ſie beſitzt zwei Bergwerke und eine große Hazienda in Mexiko und ſoll Millionärin ſein. Sie wäre vielleicht eine Frau für Sie, Herr von Berg. Wenn Sie ſich entſchließen könnten, mit nach Monte-Carlo zu reiſen, würde ich Sie der Madam Elvira Gusnez, ſo heißt die Dame, vorſtellen und Ihre etwaige Werbung begünſtigen. Natürlich werden Sie mich, den alten Kleemann, auch nicht vergeſſen, wenn Sie das große Glück haben und den Goldfiſch fangen ſollten. Doch ich will Sie damit nicht von Ihren Vor⸗ ſätzen abhalten. Wenn Sie noch durchaus Land— wirth werden wollen, ſo thun ſie es nur, des Menſchen Willen iſt immer ſein Himmelreich.“ Lauernd ſpähte der alte Schlaufuchs Kleemann in Bergs Anlitz nach der Wirkung ſeiner verführ⸗ eriſchen Reden, und in der That die blinkenden Goldhaufen Monakos, von denen ein glücklicher Spieler ſich reichliche Mengen in kürzeſter Zeit er⸗ werben konnte, und ferner die Ausſicht, mit Hilfe Kleemanns vielleicht die reiche Mexikanerin freien zu können, hatten Bergs urſprünglichen Beſſerungs⸗ plan ganz aus ſeinem Herzen verdrängt. Die lebte wieder mächtig in ihm auf, ſein Puls ſchlug lebhafter, ſeine blaſſen Wangen rötheten ſich und in einer Art Fieberphantaſie gaukelten ſeltſame, verlockende Bilder vor ſeinem geiſtigen Auge, Weshalb ſollte er auch durchaus den mühſeligen Beruf eines Landwirthes mit ganz ungenügendem Kapital ergreifen, wenn ſich ihm ganz andere Ge⸗ legenheit bot, raſch ſein Glück zu machen. Freilich das Mißtrauen war auch nicht ganz aus Bergs Seele gewichen. „Kann ich mich auf Ihre Angabe und Zu⸗ ſagen aber auch wirklich verlaſſen, Herr Kleemann,“ frug Berg jetzt. „Sie können ſich ja noch heute daran über⸗ zeugen, ob ich die Wahrhett geſprochen habe. Ich werde Sie Madame Gusnez vorſtellen in deren Hotel oder im Club.“ „In einem hieſigen Spielelub möchte ich nicht mehr gern verkehren,“ bemerkte Berg, „ich habe Ihnen ſchon angedeutet, welche Gründe ich dagegen habe. Ich fürchte jedes fatale Zuſammentreffen mit mir bekannten Spielern. Auch wäre es wohl in Gegenwart der Dame doppelt ärgerlich, Diff enzen zu haben.“ a g. bn l vide . hit, * r Dit „m 15 8 ehrt abel 1 4e n ee beruft J. br Aus I u. Su 2 ülbald Neft ter 1 bericht z m auff ihren 1 un 6g fin de du deff Hf es der beit Dee Ottsf u Wichem und A un Aagube u dani zu f Gtlhngt n ene größ ulcg iu detbit Di Saut n Nenn der 10 bchitde g * J keſtate 0 daa 0 Etagen, uz Mader bird