ie Verſchanzungen. Die Spanier vermochten icht wiederſtehen und wurden auf die zweite Verteidigungslinie und darauf innerhalb der Mauern zurückgeworfen. Der ſpaniſche Comman⸗ dant, der die Unmöglichkeit des Wiederſtandes rkannte, hißte die weiße Flagge und ergab ſich. New⸗York, 17. Aug. Das „Evening Journal“ meldet aus Manila vom 12. ds. M.: Bei der Einnahme von Manila betrug der Ver⸗ uſt auf amerikaniſcher Seite 5 Tote und 45 Verwundete. Die fremden Konſule waren vorher von der Abſicht des Admirals Dewey, Manila u beſchießen, in Kenntniß geſetzt worden. Die Spanier erwiederten die Beſchließung nicht, aber ie Landſtreitkräfte der Amerikaner wurden ſeitens er Spanier mit kräftigem Feuer empfangen. Die Anzahl der Spanier, welche kapituliert hat, beträgt ungefähr 7000 Mann Verſchiedenes. — Ladenburg, 18. Aug. Bei der durch Herrn Geh. Regierungsrat Pfiſterer vorgenommenen Bürgermeiſterwahl gaben von 68 Wahlberechtigten 64 ihrer Stimmen ab und fielen 62 auf Herrn Bürgermeiſter Herm. Petermann in Bruchſal. Es ſt dieſe Wahl eine einſtimmige zu nennen, da 3 der Nichtabſtimmenden durch Ortsabweſenheit ver⸗ hindert waren. Ein Wähler machte von ſeinem Stimmrecht keinen Gebrauch. Mit aufrichtiger Freude begrüßen wir das Ergebnis, welches owohl den Gewählten als auch die Wähler ehrt und wollen wir hoffen, daf dieſe Erwartungen reichlich in Erfüllung gehen- Herrn Petermann geht der Ruf eines tüchtigen bewährten Beamten und vorzüglichen Menſchen voraus und iſt ihm hier ein gutes Feld geboten für eine ſegensreiche Wirkſamkeit. Möchte mit dem heutigen Tag für Laden⸗ burg eine Aera neuen Blühens beginnen Alle Verbindungen hierzu ſind gegeben und hoffen wir, daß unter tüchtiger Leitung und Gottes Segen vorwärts geſchritten werde. — Weinheim, 18. Aug. Unſere evan⸗ geliſche Kirche erhielt am Montag vor 8 Tagen ine neue Glocke, welche am nächſten Tage beim Begräbniß des Geh. Commenzienrats Freudenberg zum erſten Male geläutet wurde. In Anbetracht dieſen Umſtandes übernahm die Witwe des Ver⸗ ſtorbenen die Koſten für die Glocke. — Schwetzingen, 18. Aug. Bei dem geſtrigen Gewitter wurden dem Landwirth Abel in Ketſch zwei Pferde vom Blitze getödtet. — Eberbach, 17. Aug. Ein bedauerlicher Unglücksfall hat ſich hier zugetragen. Der Ver⸗ einsrechner Müller der hieſigen Darlehenskaſſe hatte eine Flaſche Kirſchenwaſſer in die Küche ge⸗ ſtellt. Das 4jährige Mädchen des Müller ver⸗ ſpürte Durſt und begab ſich in die Küche, um Waſſer zu trinken. Statt des Waſſers bekam das Kind die Branntweinflaſche in die Hände und trank dieſelbe halb aus. Als der Vater ſpäter in die Küche kam, fand er das Kind leblos am Boden liegen; alle Wiederbelebungsverſuche waren vergebens. — Fautenbach, (A. Achern.) 17. Aug. Der Knecht der Braun'ſchen Bierbrauerei in Oberkirch hatte eine Ladung nach Achern zu bringen. In der Nähe des Gaſthauſes zum „Kreuz“ ſtürzte er vom Wagen und fiel ſo un⸗ glücklich auf den Kopf, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Bereits eine Stunde ſpäter verſchied der bedauernswerthe Mann, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. — Wilna, 17. Aug. Die Stadt Mir mit 500 Wohnhäuſern und vielen öffentlichen Gebäuden iſt niedergebrannt. Durch ein einſtürzendes bren⸗ nendes Haus wurden 18 Perſonen getötet. — Lemberg, 18. Aug. In Gkolat ſind 300 Häuſer abgebrannt, 1800 Perſonen ſind obdachlos. — Herrenalb, 17. Aug. (Abgeſtürzt.) Sudioſus Michaeli vom Karlsruher Korps Bavaria, der mit zwei Korpsbrüdern einen Ausflug machte, iſt geſtern nachm. 5. Uhr vom Falkenſtein abgeſtürzt. Michaeli war ſofort tot. — Kiel, 19. Aug Die ruſſiſche Regierung beabſichtigt, bei der Krupp'ſchen Germania⸗Werft Panzerkreuzer und Torpedojäger bauen zu laſſen. Der Direktor der Werft weilt augenblick⸗ lich in Petersburg, um Aufträge entgegenzu⸗ nehmen. — Lyon, 17. Aug. Sieben jungen Leute ertranken in der Nähe von Irigny bei einer Bootsfahrt auf der Rhone. Volkskalender hiermit empfohlen ſei. — Brüſſel, 17. Aug. In der letzt Nacht entſtand auf dem Marktplatze eine furcht bare Feuersbrunſt. Die gedeckte Markthalle welche 4000 qm Raum einnimmt, wurde von den Flammen total zerſtört. Auch die daneben liegenden Häuſer wurden von den Flammen er griffen und ſehr ſtark beſchädigt. Menſchenlehe ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen. Landwirthſchaftliches. Gelee aus Falläpfeln. Jetzt falle viele Aepfel von den Bäumen, bleiben liegen und verfaulen dort. Wie der praktiſche Rathgeher im Obſt⸗ und Gartenbau“ mittheilt, kann man aus ſolchen Falläpfeln, die noch zu grün ſind um Mus daraus zu kochen, auf folgende Weiß Gelee machen: Die unreifen Aepfel werden ge ſäubert, in den Kochtopf gethan, Waſſer darau gegoſſen, bis es überſteht, dann zerkocht und einem dünnflüſſigen Brei gerührt. Dieſer Bre wird in ein grobmaſchiges, leinenes Tuch gethg und abtropfen gelaſſen. Der abgetropfte Saß wird hierauf mit Zucker zu Gelee gekocht: An 1 Liter Saft 400 Gramm Zucker, etwa Stunden kochen. Dieſer unreife Apfelgelee ha eine prächtige, rotgoldige Farbe und iſt gerade koſtbar, ein Leckerbiſſen für die Kinder und f die Erwachſenen. Die Herſtellung iſt auffallen billig, das Pfund koſtet noch nicht 25 Pf. Litterariſches. Unter den zur Ausgabe gelangten neuen Volkskalendern nimmt Joh. Peter Hebels Rhein, ländiſcher Hausfreund 1899, Preis 30 Pfg Verlag von J. Lang in Tauberbiſchofsheim, ein ganz hervorragende Stelle ein; er wahrt ſeine alten Ruf, ein echtes und rechtes Volksbuch; ſein. Sein nur aus Originalarbeiten beſtehende Inhalt enthält folgende Erzählungen: Bo Barack: Friedli und Vreneli; das Weib de Luftſchiffers; der Müller un ſein Bräunel. Bo Roſegger: Zum wunderbar geretteten Jäger, Vo A. vom Rhein: Des Kindes Gebet; Amtmann Teckel. Von Auguſte Bender: Der Tabaksbeute Ferner: 7 Georg Längin; eine bedenkliche Sache T Dr. Georg Ignaz Komp; das Jahr 1848 Baden; unſere Erwerbung in Oſtchina; aus Kiautſchau u. A. Viele gute Bilder zieren den Hausfreund, welcher als einer der beſten deutſchen ermochte kaum den Zügel zu halten und ihre Bruſt hob und ſenkte ſich ſtürmiſch. Aber niemand antwortete ihr, ſie hatten alle Thränen in den Augen und heimlich faltete ſich die nde zu einem Vaterunſer. „Rettet, rettet ihn,“ ſchrie noch einmal die Schloßfrau vom Meere, „ich biete Euch hohen Lohn, ch will ſein Leben mit Gold aufwiegen! Hört hr nicht? Weshalb ſteht Ihr ſo ſtarr und be⸗ wegungslos und helft nicht Euren Oberförſter e tten?“ „Es iſt zu ſpät,“ ſcholl es dumpf zurück, „aus dem Flammenmeer kann nicht einmal ſeine Leiche gerettet werden —“ Da brach das ſtolze Weib zuſammen, die ſchreck⸗ lichſten Gewiſſensbiſſe folterten ihre Seele, doch es war zu ſpät! Furchtbares Wort für das Menſchenherz, dies urze; „Zu ſpät.“ Verächtlich und finſter wandten ich die Dörfler von der vornehmen Dame ab, die iemals ihren Gruß erwidert oder ein gütiges Wort ür ſie gehabt hatte, und nun ſo verzweifelt und zänderingend dort auf dem ſchnaubenden Roſſe ſaß. Hörte ſie nicht aus dem Krachen der Balken und dem Praſſeln der Flammen, eine ernſte Stimme heraus: „Du trägſt die Schuld! Durch Dich war er in den Tod getrieben, durch Dich iſt ſein Weib, ſeine Kinder verlaſſen, verwaiſt!“ Mit letzter Kraft, die ihr geblieben, warf Jutta das Pferd herum und jagte davon, dem einſam und dunkel daliegenden Forſthauſe zu; was ie da wollte, hätte ſie ſich nicht vorher erklären konnen, es trieb ſie eben mit unwiderſtehlicher Ge⸗ walt hin. i Haſtig, wie von Furien gepeitſcht, flog das Thier durch die dunkle Nacht; nur mitunter, wenn nne ie Wellen drohender aufbrüllten oder eine Möbe k jäh vorüberflog, wieherte es hell auf und dann ſchauderte die bleiche Reiterin zuſammen. Jetzt zog ſie die Zügel feſt, als das Forſthaus vor ihr lag und ſprang haſtig aus dem Sattel, das ſchnaubende Pferd loſe an einen Baum bindend; dann wandte ſie ſich zur Hausthür augenſcheinlich ſchwer mit ſich kämpfend. Kreiſchend drehte ſich die Pforte in den Angeln, der Hausflur war öde und dunkel, doch ſchon er⸗ ſchien im Hintergrunde ein fahler Lichtſchein und gleich darauf ſtand Anna vor der Gräfin; aber ſie prallte zurück, als habe ſie einen Geiſt geſehen, dann ſtreckte ſie abwehrend die Hand aus. „Jutta, Du, Was willſt Du von mir 2 Barmherziger Himmel, willſt Du noch mehr Unheil über mich häufen, als Du bereits thatetſt ?“ „Nein, Anna,“ ſtöhnte die Schloßfrau, „dies⸗ mal bin ich nicht ſchuld an — an —“ „So bringſt Du dennoch Unheil — ich wußte es! Das Käuzchen ſchreit unaufhörlich und Todtenwurm pocht in der Wand —“ „Anna, kannſt Du mir vergeben ?“ 5 „So hat mich vor wenig Stunden ſchon eine Stimme gefragt,“ ſprach die Frau tonlos, „aber, Jutta, glaubſt Du, daß es für mich ſo leicht iſt, die Frage zu bejahen? Monate, nein, Jahre lang kann man nicht hintergangen werden, um dann ſogleich vergeſſen — und ich glaubte — Du ſei'ſt meine Freundin —“ Das ſonſt ſo übermüthige Weib ſchämt das blonde Haupt. „Anna — ſenkte ich be⸗ fühle — daß ich an Dir geſündigt habe, und doch nicht ſo ſchwer als Du denkſt — denn ich liebte Deinen Gatten nicht —“ „Du liebſt ihn nicht und zogſt ihn dennoch an Dich — machteſt ihn elend nur aus Gefallſucht,“ ſchrie jetzt das ſonſt ſo ſtille Weib auf, „und nun k ü Du zu mi i i 0 i Jutta — Du haſt kein Herz in der Bruſt, haſt es nie beſeſſen —“ ö „Doch, Anna, in dieſer ſpäten S tunde em pfinde ich ſeine Verurtheilung.“ „Weshalb kommſt Du zu dieſer ſpäten Stunde mit wirrem Haar und verſtörtem Antlitz? Was ſſt geſchehen ?“ „Ich kann's Dir nicht ſagen; es iſt zu 0 für mich,“ die Gräfin wandte ſich ſchaudernd a Da faßte die Oberförſterin ihre Hand und hielt ſie feſt. „Ich verlange alles zu wiſſen,“ ſprach ſie entſchloſſen, „Du kommſt vom Dorfe — von der Brandſtätte — haſt Du weinen Mann geſehen 2“ „Nein,“ flüſterte Jutta erbebend, „ich ſah — ihn — nicht mehr —“ „Aber Du weißt, wo er iſt,“ drängte Auna fiebernd „ich ſehe es an Deinem Blick, an Deinem Weſen! Sage mir alles, ich kann es hören — er iſt tot?“ Wie ſchauerlich dies Wort durch den dunklen Flur hallte, wie entſetzlich klar und tonlos Annas Stimme dabei klang; wieder ſchüttelte ein Fieber froſt die Glieder der Gräfin, ſie konnte nur work los nicken. — * 2 l fatscdgel 0 Tut ill in großer Aust Vorhe hn em annehmb. dan Aufgabe leberl n Geiges & S lügen a. S. 2 Jae in Dienſte Mederlage . Nerkel, — Jurhang * ſlgen Pieiſen. herren Nun Auger i N a nit Naht eng beſer d. Alge S Line „Ich wußte es! Barmherziger Gott, ſo find meine Kinder Waiſe und er ging von mir — ohn daß meine Lippen ihm das Wort gaben, warum e gebeten hatte —,“ ſchluchzte die unglückliche Fra „Anna,“ flehte die Gräfin ganz gebrochen „kannſt Du mir verzeihen? Ich bin nicht ſchul an — ſeinem — Tode —“ 5 „Jutta!“ hochauf richtete ſich die ſonſt chüchterne Frau Oberförſterin, „laß mich allein, um Gottes Barmherzigkeit flehe ich Dich an. Wit können uns auf Erden nicht mehr wiederſehen — „So vergieb mir wenigſtens —“ Fortſetzung folgt. Parte 1 f und unter 0