ls mien 5 gebote nit verſehen wü 19. 1 „ A 2 Ahr erden. 12. Aug Uderat g d. B. zeidinget 5 nachung 95 Stadt Ae 9. Sqqen ge Seiner Großhenag, d, alſo alle 100 ger, welch densjahr zu olche lber da che ſic an i t der Halen befinden dan ie badische ben haben, an ht Tagen 1 das Va tigen diezſch 11. Auguſ iſteramt. d. B. eidinger. Laab Abend be. Bel e Frau, rei eilkrm! euanke i gegen gie! brüder Nile Schubſhil deubng t eachtilh diſche a vurſ und N l terikmiſhe Wu . 3 13 Ladenburg. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, . No. 66. Die oſtaſiatiſche Frage. Rußland hat zwar durch ſeine halbamtliche Zelungen der Welt und ganz beſonders den Engländern verkünden laſſen, daß es nicht daran denke, die Kechte irgend eines andern Sigates in China zu verkürzen und Kußlands Beſtreben im chineſiſchen Reiche nur darin besteht, dort Kultur und Geſittung zu ver⸗ breiten und dem Handel neue Wege zu er⸗ ſchließen. Aber der maßgebende Einfluß Rußlands in China iſt unverkennbar, da die benfalls in China ſtark intereſſirten Mächte Mutſchland und Frankreich ein gewiſſes Ein⸗ bernehmen in China beſteht. Mit großer Feidenſchaft wird aber trotz des Schluſſes des engliſchen Parlaments in den Seitungen Eng⸗ lands die oſtaſtatiſche Frage weiter behandelt und ſelbſt in engliſchen Kegierungsblättern unverblämt der Gedanke ausgeſprochen, daß die engliſche Regierung in der oſtaſiatiſchen Frage eine unverzeihliche Schwäche gezeigt gabe, So ſchreibt der Standard: „Es i nur zu klar, daß England trotz der lapferen Sprache ſeiner Regierung, ſtetig und nicht eben langſam aus China von der meisterhaften Macht Rußland hinausge⸗ ſchoben wird, welche noch vor wenigen Jahren kaum bedeutenden Halt im Oſten gewonnen halte, wenn wir auf die letzten ſechs Monate zurückblicken, iſt es kaum glaublich, daß ſich die Stellung NRußlands und Englands ſo völlig perändert hat, wie es thatſächlich der Fall iſt. In dem einem Stadium wie die andern ſind wir lediglich mittels ruſſiſcher Kühnheit ge⸗ ſchlagen worden. Jetzt wo unſere Regierung Anmöringlich erklärt, daß es nicht lange mehr angehen darf, haben wir wieder eine entgültige Schlappe zu verzeichnen. Wir ſagen nicht 2 eee. eee, eee Famſtag, den 20. Auguſt Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. 1898. eren ee oder glauben nur einen Augenblick, daß unſere gegenwärtige Stellung wieder wett gemacht werden kann. Aber wir behaupten ohne Saudern, daß das Land es mehr als ſatt hat, die Reihe von Niederlagen, welches es er⸗ duldet hat, weiter zu tragen. Das Land er⸗ wartet es jetzt allgemach von der Regierung die Anerkennung, daß dieſe Art Erfahrung ſchon zu lange gedauert hat. Das engliſche Volk läßt ſich nicht leicht aus der Gemüts ruh herausreißen, weil die große Vergangenheit gewöhnlichen diplomatiſchen Schnitzern keine großen Folgen verleiht. Aber eine fort— währende Reihe von Niederlagen in einer Sphäre, worauf es England ſehr viel ankommt iſt eine gefährliche Schule für ein ſtolzes Volk. Um die Wahrheit zu geſtehen, ſo haben Tord Salisbery und ſeine Hollegen in überraſchender Weiſe die Stimmung mißverſtanden welche der Tauf der Ereigniſſe in fernen Oſten all⸗ mählig im Cande erzeugt hat. Außer gegen die en gliſche Regierung, richtet ſich aber der Aerger der Londoner Preſſe namentlich gegen die chineſiiſche Regierung und hier vorzugs⸗ weiſe gegen den alten ſchlauen Fuchs, den Vicekönig Ci⸗Hung⸗Tſchang, der den Engländern ſchon längſt ob ſeiner ruſſenfreundliſchen Se⸗ ſinnung verdächtig iſt. Er ſoll es auch ge⸗ weſen ſein, der den neuen SGeheimvertrag zwiſchen Rußland und China zu Stand gebracht haben ſoll. Der Geheimvertrag an ſich iſt ja ſchon längſt nichts geheimes mehr; aber nach der „Daily Mail“ ſoll er ganz anders lauten, als man bisher annahm. China ver⸗ pflichtet ſich danach Rußland als die Macht zu betrachten, die den überwiegenden Einfluß in allen, Fragen der inneren chineſiſchen Handels⸗ politik habe, während Rußland China gegen die Auforderungen Englands unterſtütze.“ — Sehr beachtenswerth iſt übrigens für die europäiſche Politik in China, daß mehrere engliſche und amerikaniſche Zeitungen die Ge⸗ meinſamkeit der amerikaniſchen und engliſchen Intereſſe in Oſtaſien ſo ſtark betonen, daß es gerade ſo ausſieht, als ob ſich heimlich hinter den Aouliſſen des ſpaniſch⸗amerikaniſchen Krieges ein ſtilles Bündniß zwiſchen England und Amerika in den oſtaſtatiſchen Fragen her⸗ ausgebildet habe. Man kann alſo darauf gefaßt ſein, in China und den oſtaſtatiſchen Inſeln auch noch den Vereinigten Staaten von Nordamerika als intereſſirte Macht zu begeg⸗ nen, und wie weit das engliſch⸗amerikaniſche Einvernehmen in Oſtaſien gediehen iſt, wird man ja bald bei der Cöſung der Philippinen⸗ Frage beochbachten können. Politiſches. Berlin, 18. Aug. (Spanien und Amerika.) Während das amtliche Friedenswerk zwiſchen Spanien und Amerika täglich weitere Fortſchritte macht, die Blokaden in den Häfen Cuba's auf⸗ gehoben, die Telegraphenverbindungen wiederher⸗ geſtellt und von den Amerikanern und Spaniern Schiffe mit Lebensmitteln nach Cuba und Porto⸗ Riko geſandt werden, hat zwiſchen den Amerikanern und Spanien, wahrſcheinlich weil dem ſpani⸗ ſchen General Auguſtin das ſpaniſch amerikaniſche Friedensprotokoll noch nicht bekannt war, ein Kampf, um Manila ſtattgefunden und iſt dieſe Stadt nun auch von den Amerikanern noch er⸗ obert worden. Am 4. und dann auch am 12. Auguſt verlangte der Admiral Dewey vergeblich die Uebergabe Manilas und am 13 Auguſt früh 7 Uhr verlangte der Admiral Dewey abermals die Uebergabe Manilas und drohte mit einer Beſchießung der Stadt. Der General Auguſtin lehnte die Uebergabe Manilas wiederum ab. 1 0 0 85 Die Sirene. Nobelle von F. von Lim purg. 10. Fortſetzung (Nachdruck verboten.) Bei dieſen kläglichen Lauten erwachte die un⸗ glückliche junge Frau aus ihrem Stumpfſinn; ge⸗ dankenſchnell ſtand ſie neben dem frierenden Kinde und preßte es zärtlich in ihre Arme. „Mein Engel, mein ſüßes Kind,“ murmelte ſie leidenſchaftlich, „ich habe Euch ja noch, ich bin, licht arm, Gott ſei gedankt“ N 195 85 Wie von Furien gejagt war Konrad Baumann iudes zur Brandſtätte geeilt, totenbleich, voll heißem Jammer in der Seele. Ja, ſie hatte Recht, Anna, daß ſie das ſo ſehnſüchtig verlangte Wort der Ver⸗ ſöhnung nicht geſprochen, ſo leicht ſollte ſeine Buße nicht ſein, und dennoch ſehnte er ſich dannach, wie der Sterbende nach einem letzten Tropfen Labſal. „Lebewohl,“ murmelte er vor ſich hin, nach ſeinem Heim zurückſchauend, welches jetzt hinter der Dune berſchwand, „Gott ſei mir Sünder gnädig!“ Im nächſten Moment ſtand er dem hellen Flammenmeere gegenüber, praſſelnd züngelte die Lohe gen Himmel und, nicht zufrieden mit dem erſten Häuschen, hatte ſie bereits ein zweites und drittes ergriffen; Jammergeſchrei erſcholl ringsum⸗ her, die Bewohner der Gebäude mochten theilweise ſchon in tiefem Schlafe gelegen haben, ſie waren nur eben aus dem Bette geſprungen und vermochten kaum mehr als das nackte Leben zu retten. „Der Herr Oberförſter,“ riefen viele Stimmen, als Baumann jetzt unter die braven Leuten trat, „wie gut das ihr kommt, 's iſt ein entſetzliches Feuer!“ „Sind alle Menſchen gerettet ?“ frug der An⸗ geredete haſtig, „hier wohnen ja die armen Aus⸗ zügler Grotes.“ „Ich glaube, die Frau liegt noch oben,“ ließ ſich eine zitternde Stimme vernehmen, „der Mann rief eben weinend nach ihr und iſt nun beſinnungs⸗ los umgefallen —“ „Wo iſt ſie — ich werde ſie holen,“ ſagte Konrad Baumann ganz ruhig und ſtreifte den Rock ab, welcher ihn hinderte, „Platz da, Ihr Leute, wo liegt die Unglückliche?“ „Sie hat die Gicht und kann ſich nicht rühren, dort im Giebelſtübchen liegt ſie — aber Herr Oberförſter, Ihr dürft nicht mehr hinauf! Das Dach wird ſogleich ſtürzen, die Sparren haben be⸗ reits Feuer gefangen und die Alte iſt verloren.“ „Platz da,“ ſo klang es ruhig, furchtlos von den Lippen des Oberförſters, er faltete die Hände und neigte einen Moment in ſtillem Gebete das Haupt, während alle Anweſenden in ſchreckensvollem Schweigen zu ihm hinüber blickten. Dann ſchritt er vorwärts, der brennenden Hütte zu — und ver ſchwand in der Thür derſelben. „Herrgott im Himmel, unſer armer Ober⸗ förſter iſt verloren,“ ſagte ganz laut der Schulze des Dorfes, „die Balcken brennen bereits, ſie werden ſtürzen, ehe er —“ Da brach ein nicht enden wollendes Rufen aus, denn droben am kleinen Giebelfenſter erſchien hochaufgerichtet und leichenblaß der junge Ober⸗ förſter eine lebloſe alte Frau in den Armen. „Schnell, Ihr Leute, bringt Betten, fangt ſie auf,“ ſcholl ſeine Stimme deutlich verſtändlich durch das Praſſeln und Ziſchen der Flammen, wenn Ihr zögert, iſt ſie verloren!“ ö Wie alles gekommen, hat kein Einziger ſpäter genau erzählen können; genug, im nächſten Augen⸗ blick ſank die kranke Frau auf die herbeigeſchafften Betten — und der brennende Balken ſtürzte krachend in das Innere der Hütte — — Der Platz, wo Oberföſter Baumann geſtanden, war leer und die Anweſenden verhüllten ſchweigend das Antlitz. — 5 VIII. „Was iſt geſchehen, um des Allmächtigen willen, wo blieb der Oberförſter?“ klang eine leidenſchaftliche Frauenſtimme, und hoch zu Roß hielt Gräfin Jutta an der Brandſtätte; das ſchöne Antliß ſah völlig entſtellt aus, die bebende Hand