5 ni) . Jas 1 duch get . eigenen * erntun 5 det 5 chen Nedos erſichtrung tr finn Je Ladenburg. — No. 65. — ————————— —— Der Praeliminarfriedensvertrag Wiſchen den vereinigten Staaten bon Nordamerika und Spanien. Mie erſchöpften Kräfte Spaniens und die Mankheiten und Nothſtände in den Heeren der legfährenden Parteien ſowie auch die Ver⸗ Millung der Großmächte, ganz beſonders der Hebinittelnde Einfluß Frankreichs, welches in den letzten Wochen durch ſeinen Botſchafter Eombon in Waſhington als der Dertraute nes allen elödtet dh Theile de 5 ungsarfel ug Dem u ernehnez u digung dare g vn bag 9 in Bevollmächtigte Spaniens in der Friedens⸗ prinz d tage Spaniens gehandelt hat, haben den kämilinarvertrag, welcher vorläufig den Waffenſtillſtand zwiſchen Amerika und Spanien an⸗ Punkte des Friedens feſtſtellt, raſcher zu Stande gebracht, als man nach den heftigen Kämpfen auf Porto⸗Riko und vor Manila in der letzen Woche annehmen konnte. Nachdem, den amerikaniſchen Zeitungen von dem Staats⸗ ſekreſär Day mitgetheilten, Auszug des Friedensprotokolls enthält der Präliminarfriede folgende wichtige Punkte: J. Spanien verzich⸗ em auf die Souveränität Cubas. 2. Porto⸗ Bie und andere ſpaniſche Inſeln von den * Antillen und Cadronen werden nach Wahl der i bereinigten Staaten an dieſelben abgetreten. 8 3. Die Vereinigten Staaten werden während des Abſchlußes des Friedensvertrages, der eine 2 Controlle und die Regierung der Philippinen d bind n genau beſtimmen wird, die Stadt, die Bucht f und den Hafen von Manila beſetzt halten. ig a Cuba, Porto⸗Kiko und die andern Antillen tial de werden unverzüglich geräumt werden. Die d Gm geronnn werden müſſen, werden in Cuba und San Juan binnen 30 Tagen nach Unterzeichnung des Protokolles zuſammentreten um die Ein⸗ Commiſſare, die binnen 10 Tagen ernannt ordneteund eine Verſtändigung über die wichtigſten Abe nhurge 2 5 b 135 f Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Eerſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. . 7 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ 2 f haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, —— — Wochenblatt. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren a Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, „ 2 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. — — rere Mittwoch, den 17. Augn 1898. zelheiten der Räumung zu vereinbaren. 5. Die Vereinigten Staaten und Spanien werden, jede der beiden Mächte, nur 5 Commiſſare zu den Verhandlungen über den Abſchluß des Friedensvertrages ernennen; dieſe werden ſpäteſtens am 1. Oktober zuſammen treten. 6. Sobald das Protokoll unterzeichnet iſt, werden die Feindſeligkeiten eingeſtellt. Eine entſprech⸗ ende Anordnung wird ſobald wie möglich durch die beiden Regierungen an die Commandeure der Cand⸗ und Seeſtreitkräfte ergehen. Aus dieſen vorläufigen Beſtimmungen für den Frieden zwiſchen Amerka und Spanien erſieht man ganz klar, daß die Inſel Porto⸗ Kiko, ſowie auch die wichtigſten kleinen ſpaniſchen Antillen und Cadronen⸗Inſeln in amerikaniſchen Beſitz übergehen werden; aber über die wichtigſte Frage des ganzen Krieges über die Zukunft Cubas ſchweigt der Präli⸗ minarfriede vollſtändig. Man kann ſich dieſen dunkeln Punkt, oder vielmehr dieſes Loch in den vorlänfigen Vereinbarungen nur dadurch erklären, daß die vereinigten Staaten von Nordamerika ſelbſt noch nicht wiſſen, ob ſie Cuba den Cubanern als freie Keplick über⸗ geben, oder ob ſie den verworrenen und re⸗ volutäiren Zuſtänden auf Cuba dieſe Inſel in Verwaltung nehmen müſſen, ähnlich wie Eng⸗ land Aegypten in Verwaltung genommen hat. Jedenfalls hat die in Paris einzuberufende Friedenskommiſſion in dieſer Hinſicht eine ſehr ſchwierige Aufgabe zu löſen. Sehr ſchwankend und vieldeutig ſind auch die Beſtimmungen des Friedensprotokolls in Bezug auf die Philippinen. Die Vereingten Staaten behalten ſich danach die Beſetzung Manilas ſammt des Hafens vor und beanſpruchen gleichzeitig das Recht einer Mitbeſtimmung über die Einſetzung einer Regierungnund deren Controlle auf den Philippinen die Nachricht, daß die Junta der Aufſtändiſchen keinen andern Wunſch hätte, als daß die Philippinen amerikaniſch würden. Das klingt ja ſo, als ob die Amerikaner Stimmung unter den aufſtändiſchen Philippinern für eine Annektirung der Inſel durch Amerika machten. Politiſches. — Orientreiſe des Kaiſers. Fol⸗ gende Einzelheiten des bis jetzt vorgeſehenen Reiſe⸗ programms werden noch mitgeteilt: Die Ladung des Kaiſerpaares in Hafia erfolgt am 26. Oktober, von hier währt die Reiſe nach Jaffa zwei Tage; am Nachmittag des 29. Oktober erfolgt der Ein⸗ zug in Jeruſalem. Nach der Einweihung der proteſtantiſchen Kirche geht der Kaiſer am 31. Oktober nach Jericho und am nächſten Tag an den Jordan und das Tote Meer. Am zweiten November geht es zurück nach Jeruſalem, wo der Kaiſer 2 weitere Tage bleibt. Sodann er⸗ folgt die Rückreiſe nach Jaffa und Hafia. Von Jaffa wird in Nazareth der Berg Tabor und Teberias am See Genezareth beſucht. Am 9. November reiſt das Kaiſerpaar wieder zurück nach Hafia und begiebt ſich auf der Nacht nach Beirut, Damaskus und Baalbeck. Am 10 November ſegelt das Kaiſerpaar von Beirut nach Aegypten ab, wo die Landung in Port Said erfolgt. Ueber Land geht es dann weiter nach Kairo, oder das Kaiſerpaar ſegelt nach Alexandria und von da nach Kairo, wo die Ankunft am 18. November erfolgt. Als Gäſte des Khedive nimmt das Kaiſerpaar Wohnung im Abdin⸗Palaſt. Am 22. November erfolgt die Abfahrt auf Cooks Nildampfer nach Aſſuan. Die Abfahrt von Aegypten dürfte erſt nach dem 7. Dezember ſtattfinden. Natürlich iſt eine Abänderung dieſes vorläufigen Programms nicht ausgeſchloſſen. 1 f 7 77 Die Sirene. 5 haben; Novelle von F. von Lim purg. eſeh gun 9. Fortſetzung (Nachdruck verboten.) 11 d N . Wie ein Phantom war ſie fort, er ſtarrte ihr für kefathmend nach und hörte den Hufſchlag des Roſſes Allgemach verklingen, dann ſchlug er ſich mit der lache Hand vor die Stirne. „Thor, der ich war! Dies Weib liebt mich nicht; heute habe ich's gemerkt, die iſt meiner überdrüſſig und jener ungariſche Velter, den ſie erwartet, wird das neueſte Spiel⸗ a5 Bit iunthnch Wahlban d da geug sein! O, Konrad, haſt Du denn niemals lit 1 genes ernſte Wort gebetet: „Führe uns nicht in gern Verſuchung 2 * 5 0 Drin im Wohnzimmer ſtand ſchon das Abend⸗ r Saul een als er eintrat, nur Anna fehlte noch; ſie t bed, keſchien endlich mit gerötheten Augen und ſehr ein⸗ big. Mariechen allein führte das Wort bei Tisch und half, plaudernd, den Eltern über dieſe Stunde hinweg. Als das Kind fertig gegeſſen hatte, ſtand es auf, um Gutenacht zu ſagen und ſich von der Mutter zu Bett bringen zu laſſen; Baumann ſchaute einen Moment in dies ſchmerzdurchzuckte Frauen⸗ antlitz, eine Ahnung überkam ihn: „ſie weiß alles!“ 5 Sinnend nahm er ein Buch und ſetzte ſich wie allabendlich an den Tiſch; doch er las nicht, ſeine Gedanken ſchweiften umher, doch ſeltſamer⸗ weiſe blieben ſie heute nicht bei den grauen leuch⸗ tenden Sirenenaugen der Schloßfrau vom Meere, ſondern kehrten immer wieder zu Annas verweintem Geſichte zurück. Endlich trat die Oberförſterin wieder ein, das Nähzeug in der Hand, und kam langſam zu Tiſche; nur ſetzte ſie ſich heute nicht neben ihren Gatten wie ſonſt, ſondern nahm einen Stuhl, den ſie ihm gegenüber rückte. Lange blieb es ſtill zwiſchen den Beiden, man hörte von draußen das Rauſchen der Blätter im Abendwinde; Annas Hand zitterte ſichtbar, immer wieder ſtach ſie nebenbei und jetzt verdunkelte ſogar eine große Thräne ihren Blick. Ihr Gatte ſah es und eine innere Stimme ward laut, mahnend, vorwurfsvoll; er legte das Buch beiſeite und ergriff die kalten Finger ſeiner Gemahlin. „Anna, biſt Du krank? Oder was haſt Du? Ich ſah Dich noch nie in ſolcher Erregung.“ Sie vermochte nicht, ihn anzuſehen, ſondern ſchüttelte nur leiſe den Kopf. „Es iſt nicht's, Konrad!“ „Biſt Du krank?“ „Nein, doch ich hätte eine Bitte; laß mich — mit den Kindern zu den Eltern zu Beſuch; ſie baten ſchon längſt darum und — und — ſo kann es nicht bleiben!“ All die mühſam errichtete Faſſung der armen Frau brach Anna das Antlitz in den Händen; totenbleich ſaß lächelnd, „glaube mir, Konrad, die Frau, welche zuſammen und laut ſchluchzend verbarg der Oberförſter da, er durfte nicht einmal wagen ſie zu tröſten. Endlich, nach einer langen, ſchweren Pauſe ſtieß er klanglos hervor: „Anna, ich weiß es, Du haſſeſt und verachteſt mich! Und Du haſt recht — ich war ein Elender, den erſt in der elften Stunde Deine Thränen aufwecken —“ „O, Konrad,,“ ſchluchzte ſie le idenſchaftlich, „ich haſſe Dich nicht — nein — niemals, ſondern ich liebe Dich, wie ich es ſtets gethan. — Ich kann ja nicht anders!“ „Mein armes Weib: Den Mann, welcher Dir die Treue gebrochen, den könnteſt Du noch lieben?“ „Ich kann's,“ flüſterte ſie, unter Thränen einmal liebt, wird nie dies Gefühl laſſen können; nur mit dem letzten Athemzug hört es auf — und auch dann noch nicht —“ „Anna, habe Erbarmen! Nicht dieſe Milde und Güte! Ich verdiene Deinen Zorn, denn ich bin ein Erbärmlicher — ich liebte Jutta ſchon damals — als ich um Dich warb!“ Kraftlos glitten die Hände der jungen Frau in ihren Schooß, weit, weit öffneten ſich ihre Augen und der Athem ſchien ihr zu vergehen. Alſo war's keine momentane Verwirrung, ſondern eine längſt gehegte Leidenſchaſt: der Mann, den ſie liebte und an dem ihre ganze Seele hing, hatte bereits am Altare ſie verrathen — einen Meineid geſchworen! „O, Konrad, warum haſt Du mir das gethan!“