legung der Anſicht, die Berechnung ſei zu ſchwierig, ſtellt der Verfaſſer der Broſchüre folgende Be⸗ rechnung: Auf eine zu vergebende Arbeit werden ö folgende Angebote gemacht: A mit M. 1000. — B 71 45 700.— 189801 5D „ „ 600. — 8 S F. 400.— 75 Die Summe fämmtlicher Angebote iſt alſo M. 4050: M. 675. Der Mittelpreis beträgt daher Mk. 685. Den Zuſchlag würde alſo Submittent D mit Mk. 600 erhalten. — Heidelberg, 8. Aug. Ein in der Sophienſtraße No. 13 wohnhaftes Fräulein ſtürzte ſich, wahrſcheinlich in einem Anfalle von Geiſtes⸗ ſtörung, aus einem Fenſter ihrer im dritten Stock gelegenen Wohnung auf das Straßen⸗ pflaſter und zog ſich ſolch erhebliche Verletzungen zu, daß ſie in das Akadem. Krankenhaus gebracht werden mußte, wo ſie eine Stunde ſpäter ihren Geiſt aufgab. — Heidelberg, 8. Aug. Vorgeſtern früh wurde eine hieſige Familie von ſchwerem Schickſalsſchlag betroffen, indem deren I8;jährige Tochter, welche ſich unwohl fühlte, in Folge einer Verwechslung zweier ähnlich ausſehender nebeneinander ſtehenden Flaſchen, anſtatt wie be⸗ abſichtigt, Malaga zu trinken, unglückſeliger Weiſe das Gefäß mit Vitriol in die Hände bekam und deſſen Inhalt zu ſich nahm. Trotz baldiger ärzt⸗ licher Hülfe trat der Tod binnen 3 Stunden ein. — Frankenthal, 8. Aug. Das hier verſtorbene Fräulein Amalie Foltz hat der Stadt für ein Waiſenhaus („Amalien⸗Foltz⸗Stift“) 157,000 Mark. und für verſchiedene wohltätige Zwecke außer einem Hauſe, das die Kaſino⸗Ge⸗ ſellſchaft erhält, noch über 113,007 Mark vermacht. — Köln, 8. Aug. Ein furchtbares Un⸗ wetter wüthete geſtern Nachmittag gegen 6 Uhr über dem Mittelrhein. Beſonders Köln und mehere oberhalb Kölns gelegene, weniger ge⸗ ſchützte Ortſchaften haben ſchweren Schaden ge⸗ litten. Schwere Hagelkörner in der Größe von Hühnereiern raſſelten nieder und zertrümmerten Tauſende von Fenſterſcheiben. Dem Unwetter ging ein gewaltiger Sturm toeraus, der in dem Vororte Poll ſowie in Baienthal ſchreckliche Ver⸗ wüſtungen anrichtete. In Poll glichen die Straß erfaßte den Kirchthurm und ſchleuderte denſelben auf die Kirche, die glücklicherweiſe gerade nach Beendigung des Gottes dienſtes meenſchenleer war. Die Kirche Einige Häuſer wurde der Erde gleichgemacht. dicht beſetzter Omnibus wurde umgeworfen und die Inſaſſen mehr oder minder verletzt. Starke Bäume wurden entwurzelt. Dach eines Wohnhauſes, deſſen obere Etage ein⸗ ſtürzte. Zwei Kinder wurden tödtlich, die Mutter einer Lehrerfamilie ſchwer verletzt. thal ſoll die Schule eingeſtürzt ſein und die Lehrerfamilie ſich angeblich unter den Trümmern befinden. Auf dem Rheine wurde ein Floß um geworfen, ob Menſchen dabei umgekommen ſind, iſt noch nicht bekannt. derte von Menſchen troſtlos ihre Habe. 43827 en einem Trümmer haufen 208 Eine Windhoſe iſt faſt vollſtändig zertrümmert. ſind verwüſtet. Ein Tanzſaal Ein mit Perſonen ö ö Einer fiel auf das In Baien⸗ In Poll ſammeln hun⸗ Die Kölner Berufsfeuerwehr iſt mit den Rettungs⸗ und Aufräumungsarbeiten beſchäftigt' — Hamburg, 6. Aug. Heute früh wüthete im Freihafen am Oswald⸗Quai ein heftiger Brand, welcher wahrſcheinlich durch Selbſtentzündung von Baumwolle entſtanden iſt. Es mußte aus 27 Röhren Waſſer gegeben werden. Zwei Schuppen mit Baumwolle und der größte Theil der Ladung des transatlantiſchen Dampfers Bolivia ſird zerſtört, darunter Baumwolle, 2000 Ballen Baumwollſaat, 1200 Sack Cacao, eine große Quantität Kaffee, eine große Parthie Farbholz, rieſige Blöcke von Ze⸗ dernholz, Häute und viele andere Kaufmanns⸗ güter, auch die Bureaus mit ſämmtlichen Bücher. Der Geſamtſchaden wird 1 ½ Millionen Mark noch überſteigen. — Klel, 7. Auguſt. (Der Mannſchafts⸗ beſtand der deutſchen Flotte) verteilt ſich nach der amtl. Liſte gegenwärtig folgendermaßen: Anf den in Dienſt befindlichen Geſchwaderſchiffen ſind 4753 Deckoffiziere, Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften vorhanden, auf den Torpedodiviſions⸗ und Torpedobooten 678, auf den Kadetten⸗ und Schiffsjungenſchulſchiffen 2024, auf den Artillerie⸗ und Torpedoſchulſchiffen 1413, auf den ſonſt im Dienſt befindlichen Schiffen in außerheimiſchen Gewäſſern 4972 und auf den Kaſernenhulks und am Lande 8078. Im Ganzen beträgt die Zahl der Mannſchaften alſo 23,515, im Vorjahre dagegen 22,114. Das Seeoffizierskorps zählt 1100 Ballen eingeäſchert. 0 daß die Arbelter ſich nicht mehr alle retten laſſen gegenwärtig 1198 Köpfe, gegen 1135 m Vorjahre. 5 — Petersburg, 8. Aug. Die Dampf⸗ mühle Baſchhirow in Samara wurde vollſtändig Das Feuer griff ſo ſchnell um ſich, konnten und zwölf in den Flammen umkamen, Der Schaden wird auf 300 000 Rubel geſchätzt, — Mit der Reiſe des Kaiſers gach Paläſtina und Aegypten beſchüftigt ſich die Preſſe aller Länder. Es wird eine der längſten ſein, die der Kaiſer in der Zeit ſeiner Regierung ge⸗ macht hat. Vorausſichtlich wird die Abreiſe am 12. Oktober und am 2. Dezember wird der Kaiſer auf ſeiner Rückreiſe in Wien erwartet. Mit Rückſicht darauf müſſen die Vorkehrungen, die regelmäßig, wenn der Kaiſer reiſt, getroffen werden, um ihm täglich mit der Heimat zu und die Möglichkeit zur Erledigung dringender Regierungsgeſchäfte zu ſichern ſchon rechtzeitig in Angriff genommen werden, dg ſie ſehr mühſam zu werden verſprechen. Den Boden des heiligen Landes haben Kaiſer des alten römiſchen Reiches bereits betreten. Im Lande der Pharaonen, im Nilthal, erſcheint zum erſten Mal ein deutſcher Kaiſer, und der Herrſcher des Landes, ſcheint alles aufbieten zu wollen, um den Empfang des Kaiſerpaares beſonders glänzend zu geſtalten. Für den Aufenthalt in Aegypten ſind nach den bisherigen Beſtimmungen etwa 9 Tage in Ausſicht genommen. Am 18, November gedenkt das Kaiſerpaar in Pord Sad oder in Alexandrien zu landen und am 27. eiwe die Rückreiſe nach der Heimat anzutreten. Das Nilthal ſelbſt ſoll bis Aſſecuan beſucht werden. Der Kedive, der zetzt nach kurzem Aufenthalt in Berlin über Paris nach Aegypten zurückkehrt, wird in der Schweiz noch, wie die Blätter melden, mit dem Unterſtaatsſekretär im Auswꝛ. Amte, von Richthofen, der dort ſeinen Urlaub verbringt, die Einzelheiten des Programms für den Kaiſerbeſuch in Aegypten feſtſtellen. Herr v. Richthofen kennt das Pharaonenreich aus eigener Erfahrung. Er hat lange Zeit dort in Kairo als auswärtiger Kommiſſar der Kaſſe der Staatsſchuld gelebt, bevor er an Stelle des Dr, Kaiſer zum Direktor der Kolonialabteilung er nannt wurde; während für ihn der Geh. Legationsrat Dr. v. Mohl nach Aegypten ging, Er ſtöhnte ſchmerzlich auf: „Sirene, klang's on ſeinen Lippen, dann wandte er ſich dem Kranken, er jetzt wieder in völlige Apathie verſunken war —“ Der Rückweg wurde ziemlich ſchweigſam zurück⸗ elegt. Jutta, die ihr Pferd am Zügel führte, wandte ich an dem Wege, der zum Schloſſe abbog, an en Oberförſter: „Adieu, mein Freund, und Dank ür Ihre Begleitung! Ich denke, wir werden beide ieſen Morgen ſo bald nicht vergeſſen —“ Traumverloren ſah der ernſte Mann der ſchönen Frau nach, als ſie nun in der Ferne verſchwand, ann barg er plötzlich das zuckende Antlitz in eiden Händen, „O, mein Gott, könnte ich doch ergeſſen; wie gerne thäte ich es!“ . * * *. Die Zeit ging dahin, der Sommer kam und machte dem Herbſt Platz; der Wind fegte über die Stoppeln und die Blätter färbten ſich roth und gelb, und imer tiefer ſank Oberförſter Baumanu in die goldenen Netze der ſchönen Schloßfrau vom Meere. Faſt täglich trafen ſie am Strande oder im Wald zuſammen, oder Konrad ſuchte ſie im Schloß⸗ garten auf, wo ſie meiſt mit einem Buche daſaß und ihm, wenn er kam, leicht lächelnd die kleine Hand reichte. Ein niederer Seſſel ſtand immer neben ihrer Bank und er nahm Platz darin, als ſei dies ſein gutes Recht. Was ſie ſtets zu plau⸗ dern hatten, er wußte es kaum, er lauſchte nur der ſüßen Stimme, dem ſilberhellen Lachen und war glücklich. Daheim erſchien er zerſtreut, leicht erregt und ruhelos. Auch ſein Amt wurde ihm läſtig. Wenn er in den Wald ging war's ihm immer, als klänge eine warnende Stimme an ſein Ohr: „Führe uns nicht in Verſuchung!“ Wo ſoll te das hinführen? Wann kam der Moment, wo die Binde von den Augen des leiden⸗ ſchaftlichen Mannes glitt und er das Elend erkannte, dem er eutgegenging? Aber auch für Jutta brach die Zeit an, wo ſie ihres Spielzeugs überdrüſſig wurde. Dieſe flammenden Augen, dieſe heißen Lippen und dieſe glühenden Worte langweilten ſie endlich; ihr Zweck war erreicht, Konrad Baumann lag zu ihren Füßen, nun ſchien es ihr nötig, ihn von ſich zu weiſen wie einen läſtigen Gegenſtand, deſſen man nicht mehr bedarf. Und Frau Anna? Obſchon die beiden Kinder faſt ihre ganze Zeit in Anſpruch nahmen, konnte es ihrem liebenden Auge dennoch nicht entgehen, daß irgend etwas centnerſchwer auf ihres Mannes Seele laſtete. Er aß wenig, brütete vor ſich hin, war nur ſelten zu Hauſe und ſchloß ſich dann auch ſtets in ſein Arbeitszimuer ein ſein Blick vermied den ihren, ſeine Hand war eiskalt, wenn ſie die⸗ ſelbe einmal zärtlich in die ihrige nahm, und tief⸗ aufſtöhnend wandte er ſich ab, ſo oft ſie ihn liebe⸗ voll nach dem Grunde ſeiner Verſtimmung frug. Es war an einem ſonnigen Septembertage, als die junge Oberförſterin ſich mit Klein⸗Mariechen auf⸗ machte, um eine arme Fiſcherfamilie zu beſuchen, die ziemlich weit entfernt wohute; das Söhuchen hatte Anna unter der Obhut ihrer treuen Magd daheim gelaſſen. Jubelnd tanzte Mariechen vor der Mutter her, bald nach Schmetterlingen haſchend, bald durch das Seil ſpringend, welches ſie mit genommen; aber Anna lächelte nur ſchwach bei dem Frohſinn der Kleinen, es lag wie düſtere Ahnung eines nahen, furchtbaren Unglückes auf ihr, daß ſie die Augen abwandte von dem ſonnbeſchienenen Meere. Endlich waren ſie bei der armen Familie an⸗ gelangt, doch nur die Frau kam ihnen freundlich grüßend entgegen, der Mann befand ſich ſeit dem frühen Morgen auf dem Meere, um Fiſche zu fangen. Die ſanfte, freundliche Oberförſterin wurde überall gern geſehen; anch hier brachte ihr die Frau geſchäftig Milch und Brot und bat, doch von demſelben zu koſten. Bald ſaßen ſie denn auch plaudernd zuſammen, nur Mariechen unternahm, nach Vertilgung eines Butterbrotes und kötlicher Milch, eine Endeckungsreiſe durch das Häuschen und den kleinen Garten. 1 5 Fortſetzung folgt. f Antwort 0 der Angebeteten auf die Liebes⸗Phantaſie unſeres Setzers. Wer ſo wie Du mit Worten prunkt, Heirathet nicht. In dieſem Seid, o, ich bin erfahrungsreich, Ihr Männer Euch einander == Oft ſchon warſt glühend Du entflammt, Bis daß ich ſprach vom Standesamt, Worauf Du ſtumm warſt, während ich Die Hochzeit in . Auf Deinen Seufzer geb' ich, wenn ich Soll ehrlich ſprechen, keinen Pfennig „ber mit dem Ehering, Das iſt dann gleich ein ander Ding. Dann iſt geſchloſſen unſer Bech, ; Dann biſt Du mein Ge e zur Stund', Dann will ich gerne mit Dir ziehen, 5 Wenn's ſein muß nach den; ien. Doch ſoll als Weib ich in dein Haus, Daun, Setzer, ſag' es (J heraus; Dann folge gleich das Aufgebot, Und ich bleib' treu Dir bis zum n z. 1 d Eu din