es n e Pint Jung, 0 l g L Slolt, üte „Aid 9. . Sttuh igel zmeſſer hlen 7 ohlen len zahlen lcd Rah, 0 veiſts 8 Merll. — ge fel Jie unhein, 1 lten, in Waſhington eingegangenen Depeſche des grüne Triebe hervorbringen. Glücklich derjen ige, dem ein Lichtblick auf den Weg fällt.“ in ſeiner Seele wiederklang: — und es ſoll ewig bleiben.“ Augen ihn an, ein geheimes Einverſtäudniß leuchtete daraus hervor — begann denn in der That der Anzeiger f Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor Ladenburg. 8 5 . 15 77 ür Ladenburg und Umgegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. e J Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ . 1 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. ruck und Verlag von Karl Molitor 1 Ladenburg. 5 Nu. * Die ſpaniſche Waffenkataſtrophe bei Santiago de Cuba Die erbitterten Kämpfe zwiſchen den Amerikanern und den Spaniern vor Santiago de Cuba haben zu einer neuen ſchweren Waffen⸗ kataſtrophe für die letzteren in Heſtalt der Ver⸗ ſchtung des Heſchwaders Admirals Cervera geführt. Allerdings behaupten Madrider Mel— dungen, es ſei dem Geſchwader Cerveras nach einem ſehr heftigen Geſchützkampfe mit der amerikaniſchen Flotte unter Dampſon gelungen, n der Kichtung nach Havannah zu entkommen, es habe nur zwei Torpedobootzerſtörer ver⸗ ren, aber das ſind angeſichts der von ameri⸗ kaniſcher Seite vorliegenden, ſehr präcis klingenden und die Angaben verſchiedener Einzelheiten ent⸗ haltenden Nachrichten über den Untergang der paniſchen Antillenflotte offenbar nur Schön⸗ ärbereſen; die vor der Wahrheit der Dinge icht lange Stand halten werden. Caut einer Admirals Samſon machte die in Santiago ein⸗ geſchloſſene ſpaniſche Flotte am Sonntag den Verſuch, zu entkommen, das Unternehmen miß⸗ gläckte aber vollſtändig. Von den Schiffen Terveras lief der „Criſtobal Colon“ ſechzig Meilen weſtlich von Santiago auf und ſtrich die Flagge, die „Maria Tereſa“, der „Almirante Oquendo“ und die „Viscogne“ wurden ge⸗ zwungen, auf den Strand zu laufen, dann in Brand geſteckt und in die Cuft geſprengt, während „Furor“ und „Pluton“ ſchon vier Meilen vom afen zerſtört wurden. Die Depeſche fügt die Mittheilung noch hinzu, daß ſich unter den un⸗ gefähr 1500 Mann Gefangenen der Admiral Cervera ſelber befindet. Famſtag, den 9. Juli Es iſt nicht der geringſte Grund vorhanden, die Zuverläſſigkeit dieſer ſchwerwiegenden Mel⸗ dung des amerikaniſchen Flottenbefehlshabers vor Santiago zu bezweifeln, trotz der entgegen⸗ ſtehenden Nachrichten von ſpaniſcher Seite, und ſomit müſſen die Spanier jetzt nach der Ver⸗ nichtung ihrer Philippinenflotte einen zweiten furchtbaren Schlag in ihrem Uriege mit der Union verzeichnen, ſchwaders Cerveras. Swei Monate lang hatte daſſelbe nach Vollendung ſeiner ſeltſamen Ureuz⸗ und Querfahrten im Hafen von Santiago in verhältnißmäßiger Sicherheit gelegen, aber ſchließ⸗ lich ſcheint Admiral Cerveras infolge der Cand⸗ angriffe der Amerikaner auf Santiago zu der Erkenntniß gelangt zu ſein, daß er ſich bei einem etwaigen Falle Santiagos doch nicht würde zu halten vermögen, ſo daß er beſchloß, zu ver⸗ ſuchen, das Meer wieder zu gewinnen und zu entkommen. Das Vorhaben iſt aber Dank der Energie und Wachſamkeit des amerikaniſchen Flottenkommandanten Sampſon mißglückt und ſomit hat Spanien ſeine zweite aktive Flotte ver⸗ loren. Dieſelbe war zwar dem in der Bucht von Cavite vernichteten Seſchwader Montojos der Sahl der Schiffe nach erheblich unterlegen, übertraf daſſelbe jedoch ganz unverhältnißmäßig in der Qualität der Schiffe, denn „Criſtobal Colai“, „Maria Tereſa“, Amirante Oquendo“ und „Viscay“ waren moderne, gutgepanzerte, ſtark armirte und ziemlich ſchnellſegelnde Kreuzer. Trotz der letzteren Eigenſchaft haben ſie der amerikaniſchen Flotte nicht entwiſchen können, ſie ſcheinen aber der allerdings an Sahl wie Qualität der Schiffe weit ſtärkeren Flotte Samp⸗ ſons nicht einmal einen kräftigen Widerſtand geleiſtet zu haben, wenigſtens bemerkt die er⸗ wähnte Depeſche Sampſons nichts davon, daß den Untergang des Ge⸗ er ſelbſt in dem Uampfe auch nur ein Schiff verloren habe. Mit der Vernichtung der ſpaniſchen Flotte Cerveras iſt die ſpaniſche Stellung in Santiago geradezu haltlos geworden, General Schafter hat denn auch die dortige Beſatzung zur Uebergabe aufgefordert, wobei eine Friſt bis Dienſtag Nachmittag geſtellt wurde, angeb⸗ lich ſollen aber die Spanier entſchloſſen ſein, den Platz bis zum Aeußerſten zu vertheidigen. Alsdann kann es ſich jedoch für ſie nur um einen letzten Verzweiflungskampf handeln, deſſen Ausgang kaum mehr zweifelhaft iſt, da die Flotte Sampſons nunmehr bis dicht vor San⸗ tiago heranzugehen vermag, dem Feuer der Kieſengeſchütze der Flotte Sampſon's werden die Vertheidiger Santiagos trotz aller von ihnen entwickelten Tapferkeit gewiß nicht lange Stand halten können. i Welchen Eindruck die Nachricht von der Flottenkataſtrophe bei Santiago de Cuba in Spanien und vor Allem in der Hauptſtadt Madrid ſelbſt machen wird, wenn erſt daſelbſt die Wahrheit gegenüber den augenblicklichen Vertuſchungsbemühungen der Regierung be⸗ kannt geworden ſein wird, das läßt ſich unge⸗ fähr denken, rief doch ſchon die Hunde von der Vernichtung der Philippinenflotte eine bedenk⸗ liche Aufregung unter der Bevölkerung der ſpaniſchen Hauptſtadt hervor. Damals gelang es der Regierung, die allgemeine Unruhe unter der Bevölkerung wieder zu beſchwichtigen und ihr wiederum einigermaßen Vertrauen zu den leitenden Männern des Staates einzuflößen, jetzt aber wird der infolge der ernſten kriegeriſchen Ereigniſſe bei Santiago abermals drohende Sturm des Unwillens der Bevölkerung von der ſpaniſchen Regierung wohl nicht mehr zu bannen ſein. Es ſteht zu befürchten, daß ſich der Sorn Johannisroſen. Novelle von F. von Pükler. 5 3. (Nachdruck verboten.) „Ich habe mich ſehr gefreut, Sie gnädige Frau einmal wiederzuſehen und danke Ihnen ſehr für Ihren gütigen Empfang. Man ſieht, daß auch alte Freunde immer treu bleiben könneu.“ Von Herzen treu,“ verſicherte ſie mit verrätheriſcher Wärme. „Sie wiſſen doch um jene ſeltſame Erſcheinung, der Johannistrieb, der noch ſpät im Herbſt grünend trockenem Holze hervorbricht. Oder — halten Sie das nicht für möglich, Georg?“ „O doch, gnädigſte Frau,“ erwiederte er mit großem Eifer, weshalb ſollte nicht der milde Spät⸗ ſommer des Lebens auch im Herzen der Menſchen nach langen dunklen Jahren der Einſamkeit nochmals Am Abend dieſes Tages ſchritt der reiche, indiſche Plantag enbeſitzer ſo elaſtiſch wie noch nie zuvor ſeinem Hotel zu; der Vollmond ſchien ihm ins Geſicht und er lächelte befriedigt während der Refrain jenes Liedes, das er ſoeben von einer vollen, tiefen Frauenſtimme vernommen, immer von neuem „Dein iſt mein Herz Und dazu glänzten zwei große, ſchöne neckiſche Johannistrieb ſchon zu grünen hier drin in der Bruſt des alternden Mannes?“ Er murmelte einen Namen vor ſich hin, im Geiſte ſah er ſich daheim in der luftigen Bambus⸗ veranda an der Seite eines anderen Weſens und tiefathmend betrat er jetzt das dunkle Hotelzimmer. „Georg Lauer, Menſch, wie kann man ſo thöricht ſein! Weißt Du denn, ob Du auch noch Liebe erweken kannſt oder möchteſt Du eine Frau. erringen, die gar nur Dein Geld haben möchte. Acht Tage waren vergangen, lang und ſo kurz und das grüne, ſonnige Pfingſten brach an in all ſeinem ſtrahlenden Frühlingsglanze. Ueberall blühten die herzen, gingen weit auf in ungeahntem Wonnegefühl. „Komm, lieber Mai und mache 8 Die Bäume wieder grün, Und laß uns an dem Bache, Die blauen Veilchen blühn,“ ſang Elli's Stimme durch das Haus in Vergnügen trotzdem die geſtrenge Frau hellem Mama ſoeben erſt unwirſch den über und über mit Locken⸗ wickeln geſchmückten Kopf zur Thür hereingeſtreckt und Ruhe verlangt hatte. Heute war die verabredete Pfingſtparthie, und das junge Mädchen ſollte wirklich mitfahren! Graf Reden hatte ſehr gebeten, Elli in ſeinem Phaeton fahren zu können, und die Frau Kommer⸗ ö zienrath, der es mit einem Male vortrefflich paßte lieblichen Röschen, die Vögel jubelten und auch die vergrämteſten Menſchen⸗ den gräflichen Kurmacher um ihr Töchterchen ſchwärmen zu ſehen, hatte holdſelig nachgegeben; ſchwirrten ihr ſelbſt doch allerlei goldige Phantaſie⸗ bilder von fernen Tropenländern, Bambusvillen und weichen, köſtlichen Mouſſelingewändern vor, ſodaß ſie ſelbſt nicht dazu kam, unwillig dreinzuſchauen, daß „Elli, dies kindiſche, unerwachſene Ding“ ſchon einen Anbeter hatte. Sollte Reden Ernſt machen, ſo war ſie ja mit einem Schlage die einigermaßen unbequeme erwachſene Tochter los und konnte leichten Herzens dem neuem Gatten folgen. Und daß Lauer wieder dem alten Zauber verfallen, ſchien ſicher, denn er ging faſt täglich nach der Bärenſprung'ſchen Villa und unterhielt ſich oft Stunden lang mit Elli — natürlich um der Mutter willen. Und das junge Mädchen ſaß ihm in der Jas⸗ minlaube gegenüber, die großen, wunderſchönen Augen träumeriſch auf ihn geheftet, wenn er von der. Brahminen, den Hindumädchen, die um die Altäre tanzten, begränzt mit ſchueeigen Lotosblumen und all den geheimnißvöllen Grotten und Tempeln lange ſich, ſeine Stimme ſeiner Heimath erzählte; dann kam er ihr gar nicht ſo alt vor wie am erſten Tage, ſeine Geſtalt ſtreckte klang hinreißend, und ſeine Schilderungen waren fließend, ſodaß ſie oft ganz beklommen dachte: Wie wird's ſein, wenn er wieder fortreiſt, dann bin ich ganz allein und verlaſſen. Die Mama lächelte jetzt oft ſo geheimnißvoll,