100 durch d eiteſten nnz henzollen n die Zeile. ige Blüte e * 1 8 Ladenburg. , , burger! Anzeiger für Ladenbur Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, 10 — g und Umgegend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpusz 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. d Verlag von Karl Molitor, 5 Samſtag, den 25. Jun 60 No. 51. r ſörſter 1 Banhplätze. ut. engen Von Handels. und Gewerbetreibenden Ruſer kleinerer Städte wird in neuerer Seit häufig die Forderung an die Keichsbank geſtellt, ihre — zu Bankplätzen zu machen, um die Vor⸗ theile dieſer Einrichtung dem Handel und Ge⸗ Jer werbe der Stadt zuzuführen. ir wollen hier auf eine Einrichtung hinweiſen, welche ſeit 30 geſucht Jahren beſteht und von den Schulze⸗Delitzſch'ſchen. abba, Erwerbs, und Wirthſchaftsgenoſſenſchaften ge⸗ ſchaffen wurde, auf den Giro Verband der ihre Deuiſchen Genoſſenſchafts⸗Bank von Soergel, —— Parriſtus u. Co. in Berlin, durch den auch ginia⸗ der kleinſte Platz, an dem eine Hreditgenoſſen⸗ 5 5 ſchaft ihren Sitz hat, zum Bankplatz werden Mais kann, wenn ſich die Senoſſenſchaft dem Giro⸗ welßez Verbande anſchließt. Der Giro⸗Verband wurde 2 im Jahre 1867 nach dem Plane des damaligen 1 Direktors der Deutſchen Genoſſenſchafts⸗Bank, „Merkel Albin Soergel, eines der beſten und ver⸗ —— VWenteſten Mitarbeiter von Schulze⸗Delitzſch, ins lange unſen zen⸗Liſte⸗ annheim. — — mt Zubehit Leben gerufen, 10 Jahre früher, als die Keichs⸗ bank ihren Giroverkehr einrichtete. Nach den für den Verband feſtgeſetzten „Bedingungen“ iſt ſein Sweck: den Geldverkehr der Mitglieder unter einander zu erleichtern, indem ſie Schulden und Forderungen an einem gemeinſamen Mittelpunkte (Berlin oder Frankfurt a. M.) durch Uebertragung (Giro) ausgleichen, ferner das Inkaſſo von Wechſeln auf Orte, an denen Mitglieder des Giro Verbandes wohnen, zu vereinfachen, zu ſichern und die Koſten auf das möglich kleinſte Maß zu vermindern. Die Mitglieder des Giro⸗Verbandes können ſich der Abtheilung für Süddeutſchland, deren Centralſtelle bei der Kommandite der Genoſſen⸗ ſchafts bank in Frankfurt a. M. iſt, oder der⸗ fort btzith Geher. — 1 vermieten reiner. — jenigen für Norddeutſchland mit der Central— ſtelle in Berlin, oder auch beiden Abtheilungen als Genoſſen anſchließen. Die Verfügungen auf Giro⸗Honto erfolgen durch Uebertragungen von anderen Honten auf das Giro⸗Honto, von dem bei einer Centralſtelle geführten Giro⸗Honto auf das bei der andern geführte, durch Baar⸗ ſendungen oder Zahlungen, durch Rimeſſen; die auf Plätze des Giro⸗Verbandes lautenden Wechſel werden proviſtonsfrei eingezogen, das Giro⸗Honto wird überhaupt proviſtonsfrei ge⸗— führt und das Guthaben auf dem Honto wird jederzeit zur Verfügung gehalten. Es werden lediglich die verauslagten Portokoſten nach Ver⸗ hältniß der Betheiligung der einzelnen Giro⸗ Genoſſen ermittelt und belaſtet; im Jahre 1897 beliefen ſich dieſe Hoſten auf 18 ½ Pfennig für je 1000 Mark der eingezogenen Wechſel. Nach Ablauf des erſten Jahres ſeiner Er⸗ richtung umfaßte der Giro⸗Berband der Deut⸗ ſchen Genoſſenſchafts bank von Soergel, Parriſtus u. Co.: 95 Siro⸗ und Inkaſſoplätze, heute ge⸗ hören ihm 814 Giro-Genoſfen an, auf deren Honten im Jahre 1897 Umſatzbuchungen im Betrage von insgeſammt 175% Millionen Mark ſtattfanden. 414,584 Stück Wechſel im Seſammtbetrage von 10% Millionen Mark wurden von den Mitgliedern des Giro Ver⸗ bandes an die Verbands⸗Centralſtellen in Berlin und Frankfurt a. M., die Geſchäftsſtellen der Deutſchen Genoſſenſchafts Bank von Soergel, Parriſius u. Co., im Jahre 1897 zum Einzug geſandt. Jeder Platz, an welchem ein Giro⸗ Genoſſe ſeinen Sitz hat, wird durch die Zuge⸗ hörigkeit deſſelben zum Giro Verbande zum Bankplatz; von welcher Wichtigkeit das für den wirthſchaftlichen Verkehr beſonders in kleineren Orten iſt, liegt auf der Hand. Wir ſehen hier 2 Dan 1898. eine großartige, durch die Selbſthilfe geſchaffene Einrichtung vor uns; ſie hat zur Bervoll⸗ kommnung der Organiſiation der Schulze⸗De⸗ litzſch'ſchen Kreditgenoſſenſchaften weſentlich bei⸗ getragen und die große Bedeutung der letzteren für unſern wirthſchaftlichen Verkehr gefördert und geſtützt. Handelt es ſich doch für die Ge⸗ werbetreibenden vielfach darum, daß ihr Ort dem Verkehr erſchloſſen werde, hier bietet ſich mit Hilfe des Giro⸗Verbandes und der Uredit⸗ genoſſenſchaften das beſte Mittel, mehr und mehr muß ſich ſchließlich die Anſicht Bahn brechen, daß es ſich z. B. nicht darum handeln kann, die Wechſelfähigkeit der Handwerker und ähnlicher Gewerbetreibender zu beſchränken, ſondern im Gegentheil dieſe Ureiſe kauf⸗ männiſch zu ſchulen. Die Schulze⸗Delitzſch'ſchen Kreditgenoſſenſchaften haben durch Ausbreitung des Wechſelverkehrs durch den Siro Verband für ihren Theil auch auf dieſem Gebiete eine wichtige Aufgabe erfüllt. Politiſches. Harlsruhe, 21. Juni. (Landtag.) Die zweite Hammer beſchäftigte ſich heute in mehr⸗ ſtündiger Debatte mit dem ſozialdemokratiſchen Antrag auf Einführung von Unter⸗Fabrik⸗ Inſpektionen in den größeren induſtriellen Ge⸗ bieten Badens, denen auch die Ueberwachung der Gewerbe- und Handelsbetriebe, ſowie der Hausinduſtrie obliegen ſoll, ſowie auf Anſtellung weiblicher Fabrikinſpektoren und auf Wahl der für die Erweiterung des Fabrikinſpektorats er⸗ forderlichen Beamten direkt durch die Arbeiter. Entſprechend dem Antrag der Hommiſſion wurde über die geforderte Ausdehnung der e Fabrikinſpektion auf Handel und Hausinduſtrie nicht verhandelt, weil der Landtag hiezu nicht 18 er Vier 5 vermietet, fner. Tüche t Mp, Schwer erkämpft. Roman von H. von Ziegler. (Nachdruck verboten.) „Allmächtiger Himmel, ſchrie der General ent⸗ ſetzt, „Schönau, ich begleite Sie, damit der Elende Ihnen nichts anthun kann. Auch Sie begleiten uns,“ wandte er ſich an den Diener, „natürlich werde ich Ihnen dieſen Dienſt — ebenfalls be⸗ zahlen.“ 15. zucken, daß er alle Selbſtbeherrſchung aufbieten, mußte, um nicht vor dem Phantom zu flüchten, mit beiden Händen nach demſelben zu ſchlagen. Jetzt blieb der Graf vor dem Schreibtiſche ſtehen. Der Gedanke, denſelben zu öffnen, und nach jenem Briefe zu ſuchen, den Schönau erwähnt, ſtieg blitzſchnell in ihm auf. Kreidebleich, Wahnſinn hinter der Stirn krei⸗ ſend, ſtarrte er auf den glänzenden Lauf der Pi⸗ 100. Währenddem raſte Poſau in dem Studierzim⸗ mer ſeines Feindes ruhelos auf und nieder; nur heilweiſe war ſeine Beſinnung wiedergekehrt, als dies grauenvolle Stillſchweigen ihn nach der vorher⸗ ſtole; es kam ihm vor, als richte ſich derſelbe ge⸗ gen ihn! Erſt leiſe ziſchend, dann immer lauter, drohender klang es von den Wänden, der Decke, aus allen Ecken des Zimmers ihm entgegen: „Mör⸗ der, Mörder! Die Kugel iſt für Dich!“ Er ſchrie auf in qualvoller Angſt, er verſtopf⸗ te ſeine Ohren und ſchloß die Augen, aber um⸗ ſonſt, es hallte und gellte um ihn her: „Mörder!“ Vom Schloſſe her eilten jetzt die beiden Her⸗ ren heran, begleitet von zwei Dienern. Schon ſah man des Profeſſors Haus, das zerſtörte Fenſter; ſchon überlegte der General, wie der Wahnſinnige am beſten zu überliſten ſei, — da krachte ein Schuß, noch einer und ein dritter und wie gelähmt blieben die Männer ſtehen. Schönau faßte ſich zuerſt. „Das Drama iſt zu Ende,“ ſagte er tonlas, „die Schuld im Tode geſühnt.“ Als man die Thür des Zimmers öffnete, lag Ste gegangenen Szene umgab. 5 Verrathen! In feurigen Lapidarſchrift ſtan⸗ den dieſe Worte vor ſeiner Seele mit all den da⸗ aus entſtehenden Konſequenzen. Schönau war der Bruder jenes Mannes, den er kaltblütig ermordet 1 450 atte! Darum alſo die Aehnlichkeit in der Stim⸗ 5 le, in den Augen, die er ſich nie zu erklären 1 en ermocht. b 3 76 Ja, dieſe ſchwermüthigen Blicke, verfolgten ihn 4 4% eit jenem Momente, da Oelzen ihn angeſchaut, das ſchwarze Loos in der Hand; ſie erſchienen ihm 11. u der Nacht, wenn er aus dem Schlafe auffuhr, , e ſchauten zu ihm empor aus jedem Gebüſch und cl us jeder Falte der Portieren und Vorhänge. Nie, ie hatten ſie ihn verlaſſen und daun begann es 1 u ſeinen Schläfen zu kreiſen, in den Adern zu 5 der Graf am Boden, das rauchende Piſtol noch in kniete nieder neben ihn und hielt einen Spiegel an den halboffnen Mund; doch das Glas blieb unbe⸗ rührt, auch nicht der geringſte Hauch ließ ſich be⸗ merken: „Er iſt tot. Gott ſei ſeiner Seele gnädig,“ ſprach der alte Herr und erhob ſich tief erſchüttert. Ernſtes Schweigen herrſchte unter den Anwe⸗ ſenden, die Majeſtät des Todes verlöſchte Haß und Erbitterung. „Der Unglückliche,“ ſagte auch Schönau er⸗ griffen, „ſein Wahnſinn trieb ihn in den Selbſt mord. Wollen Sie, Herr General die Gräfin vo bereiten?“ 5 2 Ueber dem Gebirge lag köſtliche Vollmondnacht und der Einſame, welcher dort auf der Felswand Schloß Sintorf gegenüberſtand, empfand voll und ganz ihren Zauber. Zbwiſchen den Raſenplätzen leuchteten tagshell die breiten Kieswege, ſcharf ab⸗ gegrenzt gegen die dunklen Edeltannen; in mär⸗ chenhaftem Glanze flimmerte das alte Schloß mit ſeinen Erkern und Thürmchen und ſchien verwunde ob all dem Schimmer umher zu ſchauen. Profe⸗ ſſor Schönau war es, der dort ſo einſam ſtand. Heute Morgen war ihm die ehrenbolle Berufun zugegangen, an einer Forſchungsreiſe nach Ober egypten theilzunehmen, und nach kurzem Zauder hatte er bejahend geanwortet und zugleich den Tag N 9 der Hand, aber ohne Bewegung. Der General ſeiner Ankunft an der Univerſität gemeldet. S