deutſche Kaiſerin im Morgenlande verweilt. Die geſchichtliche Veranlaſſung zu der Keiſe iſt bekanntlich die Weihe der erſten deutſchen Kirche in der Stadt, in welcher der Stifter des Chriſten⸗ thums lebte, litt und ſtarb. Verſchiedenes. — Maunheim, 10. Juni. Ein ſchweres Gewitter iſt geſtern über unſere Stadt niedergs⸗ gangen und ſchlug der Blitz dabei mehreremale ein. Zunächſt traf ein Blitzſtrahl im Laden des Herrn Kander in Hl, 3 die elektriſche Lichtanlage und zerſtörte die Leitungsdrähte, welche zerſchmolzen. In der Viebhofſtraße ſchlug der Blitz in die Thür⸗ ſchelle des Hauſes Nr. 2. Am Hauſe T 6, 3 traf der Blitz eine Gerüſtſtauge und zerſplitterte dieſelbe. In der Angartenſtraße ſchlug der Blitz in den Neubau des Hauſes 37 und zertrümmerte das über dem Dache befindliche Kamin. Außer⸗ dem wurden mehrere Telephonleitungen durch Blitzſtrahl beſchädigt. Bei Steinbuch ging geſtern ein Wolken⸗ bruch nieder. Der Nachmittagszug nach Erbach kehrte zurück, weil der Bahndamm gebrochen war. Die Fluthen riſſen viel Kulturboden, Geräth, Ziegen und Schafe mit. In Steinbach unterhalb Michelſtadt wurden die tiefgelegenen Häuſer über⸗ ſchwemmt, das Vieh konnte nicht mehr gerettet werden. Straßen und Brücken ſtehen unter Waſſer und ſind theilweiſe zerſtört. 8 5 Bei Hetzbach und jenſeits der Waſſerſcheide ſind ebenfalls Wolkenbrüche niedergegangen. — Bei Großger au ſtehen die Felder unter Waſ⸗ ſer. — In Herrenberg (Württemberg) hat der Blitz ein Schäfer mit 48 Schafen und den Hund erſchlagen. — Bei Boppard ging geſtern ein Wolkenbruch nieder und richtete große Ver⸗ Der Bahnverkehr iſt geſtört. Die General⸗ herungen an. — Karlsruhe, 9. Juni. verſammlung des neu gegründeten Deutſchen Flot⸗ tenverein? hat den Großherzog von Baden zum erſten Ehrenmitgliede ernannt. Derſelbe hat auf die ihm durch den Präſidenten des Vereins gewordene Schreiben an das Präſidium gerichtet, in welchem er ſeine beſondere Freude darüber ausſpricht, daß der Kaiſer die Uebernahme des Protektorats des Prinzen Heinrich genehmigt habe. — Dilsberg, 8. Juni. Geſtern ereig⸗ Mittheilung hiervon ein nete ſich auf der Straße zwiſchen hier und Mückenloch ein bedauernswerther Unglücksfall. Der 80 Jahre alte Handelsmann Jakob aus Neidenſtein fuhr mit ſeinem Einſpännerwagen, auf welchem ſich noch ein 14 Jahre alter Knabe und ein Kalb befand, nach Dilsberg. Aus noch nicht genau feſtgeſtellter Urſache ſcheute plötzlich das Pferd und warf den Wagen eine 3 Meter hohe Vöſchung hinab. Der alte Mann war ſofort todt, während der Knabe leichte Verlitzungen erlitt, Pferd und Wagen erlitten keinen Schaden. — Säckingen, 8. Juni. Der 31jährige Drechſlermeiſter E. Gilgin jr. wurde beim Schleifen ſeiner Werkzeuge vom Transmiſſions⸗ riemen erfaßt und ſo lange herumgeſchleudert, bis er ſeiner Kleider entblößt war. Der Un⸗ glückliche wurde an allerlei Maſchinen und an der Bühne derart herumgeſchlagen, daß Arme und Beine fortflogen. Einen Fuß ſchleuderte es ſogar durch eine Maueröffnung in den vorbei⸗ fließenden Kanal. Einer der Arbeiter kam, l. „Konſt. Ztg.“ dazu, als der arme Mann gerade auf den Boden fiel und alsbald verſchied. — Biberach, 7. Juni. In vergangener Nacht klopfte ein Arbeiter ſeinen früheren Haus⸗ wirt, nachdem er ſchon längere Zeit Drohungen auf denſelben ausgeſtoßen, heraus und mißhandelte ihn. Dieſer wehrte ſich und ſtieß dem Angreifer ein Meſſer in die Bruſt. Die Folgen werden wahrſcheinlich der Tod des ſchwer verletzten An⸗ greifers und die Verhaftung des Thäters ſein. — München, 7. Juni. Geſtern Abend 9 Uhr find in der Station Allach auf der Bahn⸗ linie München⸗Ingolſtadt zwei Güterzüge zuſammen⸗ geſtoßen. Ein Bremſer wurde getötet, ein Zug⸗ führer und ein Schaffner ſind verletzt. Zahlreiche Wagen ſind zertrümmert. Die beiden Geleiſe waren geſperrt, infolgedeſieu hatten alle weiteren Züge Verſpätung. Als Urſache des Zuſammen⸗ ſtoßes wird Nichtbeachtung des Haltſiguals des von München kommenden Güterzugs bezeichnet während der andere Güterzug im Bah hof rangierte. N — Neapel, 4. Juni, Im Jahre 1892 wurde der Brigant Salvatore Varauo wegen Straßenraubs und Mordes zu 30 Jahren Zucht⸗ haus verurtheilt. Hauptbelaſtungszeugen gegen ihn waren die Brüder Raineri, zwei reiche Grundbeſitzer aus Cantanzaro. Der Brigant ſchwur Ihnen ſchon bei der Gerichtsverhandlung zu, daß er ſich an ihnen rächen werde, Zur Verbüßung ſeiner Strafe wurde er nach der Inſel Niſida gebracht. Nach wenigen Wochen unternahm er mit einem andern Gefangenen einen Fluchtverſuch. Der Genoſſe Varauos kam dabei ums Leben. Varano ſelber aber fand über die Meerenge den Weg nach Pozulnolli und Neapel, dort verkroch er ſich in einen aner kaniſchen Dampfer und kam auf dieſe Weiſe nach Canada, wo ihn niemand beläſtigte. Aber glz echter Ahruzzenbrigant ließ ihm die Rache, die er den Brüdern Raineri geſchworen halte keine Ruhe. Er kehrte in die Heimath zuruck und ſchoß im März 1895 die beiden Unglücklichen nieder. Von da an führte er in der Umgebung von Cantanzura das übliche Brigantendaſein, Die Polizei vermochte gegen den Briganten, der bei der Landesbevölkerung Schutz und Hilfe fand nichts auszurichten. Glücklicher als die Carg⸗ binieri waren die Söhne der getöteten Raineri. Sie hefteten ſich dem Briganten an die Verſen, umgaben ihn mit Spionen und brachten in Er⸗ fahrung, daß er das Pfingſtfeſt bei einem ſeiner Verwandten im Dorfe Mantagne verbringen wolle. Das Haus wurde am Samstag von der Polizei umſtellt, und die jungen Rainerie drangen zu dritt in das Haus ein. Sie fanden den Briganten angekleidet und bis an die Zühne be⸗ waffnet, ſchlafend auf dem Bette liegen, ſtürzten ſich auf ihn und ſuchten ihn zu feſſeln. Aber der rieſenſtarke Varano riß ſich von Ihnen los und gab aus ſeinem Revolver Feuer, Nun machten auch die jungen Raineri von ihren Waffen Gebrauch und töteten den Briganten durch Schüſſe in die Bruſt und den Unterleib. Wie ſich ſpäter herausſtellte, hat eine Kugel das Madonnenbild durchbohrt, das der Brigant auf dem Herzen trug. Die jungen Raineri ſind alle⸗ ſammt verhaftet worden, denn es beſtehen Zweifel, ob ſie wirklich in Notwehr gehandelt haben. Man argwöhnt vielmehr, daß ſie ſofort auf den Briganten geſchoſſen haben, als ſie ſeiner anſichtig wurden, ohne erſt den Verſuch zu machen, ihn lebendig feſtzunehmen — Warſchau, 8. Juni. Geſtern richtete im ganzen ſüdlichen Rußland ein Orkan großer Schaden an. e : „Nein, Anne, entgegnete er erregt, „das darfſt Du einmal nichtzſagen, denn es iſt nicht wahr, der Herr Profeſſor allein hatt einen ordentlichen Menſchen aus mir gemacht; das iſt ein echter braver Herr, vornehm und doch gut und theilnehmend auch für uns einfache Leute.“ Schmerzlich zuckte es um den trotzigen Mund ber Bi etin bei ſeinen Worten, ihr Auge wurde Lucht; ja das war er, Aloys hatte ganz recht, ſie seufzte tief guf, 5 Der Weg war ſchmal und voller Geröll; ihr Fuß ſtrauchelte und gutmüthig reichte ihr Aloys ſeine Hand zur Stütze; ſie legte wortlos die Ihrige hinein, ein warmer Druck lohnte ihr und der Friede zwiſchen dem wunderlichen Brautpaar war abermals geſchloſſen. — An demſelben Abend waren einige Gäſte auf dem Schloſſe eingeladen, nur Herren unter ihnen auch Profeſſor Schönau. Nach eingenommenem Thee öffneten die Diener geräuſchlos die Flügelthüren zum Nebenzimmer, wo alles zum Rouilette bereit ſtand. „Wollen die Herren dann nicht auch die Jo⸗ hannisfeuer anſehen? frug die Gräfin heiter, „ſie gewähren einen ganz eigenartigen Anblick, ſo oft man ſie auch beobachtet.“ „Wenn Sie mir erlauben, leiſte ich Ihnen dabei Geſellſchaft, gnädigſte Gräfin,“ meinte der Pro⸗ feſſor; „ich folge den Herren ſpäter zum Spiel.“ „Wie Sie wollen, Schönau,“ lachte der Graf höhniſch, „es iſt wohl nur eine galante Laune, die Sie anwandelt, meine Frau nicht ganz allein zu laſſen, nun denn, auf Wiederſehen!“ Auf dem Balkon ſtanden Seſſel; Eva ließ ſich auf einen derſelben nieder und lud ihren Gaſt ein, daſſelbe zu thun. Sie fühlte ſich heute viel freier und leichter als ſonſt, ohne recht eigentlich zu wiſſen, weshalb. Auch Schönau empfand wohlthuend di — —. Ende ging. Sommerluft und die Nähe der geliebten Frau; er meinte gegen jede Verſuchung ſeines eigenen, heißen Herzens feſt gewappnet zu ſein. „Wenn nur noch vor dem Gewitter die Feuer angezündet werden könnten,“ begann Eva hörbar befangen, „ich liebe den märchenhaften Anblick der⸗ ſelben zwiſchen den dunklen Bergen ſo unbeſchreib⸗ lich. Sie nicht auch Herr Profeſſor?“ Sie blickte ihn mit ihren ſchönen, blauen Au⸗ gen fragend an, daß alle Leidenſchaft plötzlich heiß in ihm aufwallte hier in der gewitterſchwülen Som⸗ mernacht. Was hätte er darum gegeben, nur ein einziges Mal dieſe kleine, weiße Haud auf ſeine Stirn legen zu dürfen — nie mehr würde er etwas anderes erhofft und erfleht haben. Aber die Ge⸗ liebte an ſeiner Seite war die Gattin eines anderen Mannes, eben desſelben, der einſt — nein dieſen Gedanken durfte er nicht ausdenken, in ſeinen Pul⸗ ſen kochte das Blut, ſeine Schläfen hämmerten zum zerſpringen. Eine unheimliche Schwüle lag über der nacht⸗ dunklen Erde; kein Lüftchen regte ſich, das ſchwere Gewitter zog näher und immer näher! Von den Bergen erſcholl jetzt hier und da ein Jauchzer, dunkle Geſtalten huſchten daher, welche Holz zu dem Scheiterhaufen zuſammentrugen; ein erſter Blitz zuckte fahl durch die Lüfte, doch ohne nachhallenden Donner, deun noch war das Gewitter zu fern. „Drüben an der ſchwarzen Wand werden die Feuer wohl bald angezündet werden,“ bemerkte der Profeſſor, „ich kann ſchon Fackeln auftauchen ſehen.“ „O, und jetzt flammt es dort an der Sintorf⸗ ſpitze auf,“ entgegnete Eva, „wie feenhaft ſieht es aus, immer ein Licht um das andere taucht empor.“ Ihre gelbe Seidenrobe ſtreifte ihn, daß es wie ein magnetiſcher Strom durch ſeinen Körper fluthete und ſeine eiſerne Selbſtbeherrſchung immermehr zu ſubtrahiren!“ . Der Anblick war ein überwältigend großare tiger. Von den Flammen erhellt, hoben ſich di⸗ wildzackigen Bergſpitzen und Felswänden beinah ge⸗ ſpenſtiſch ab gegen den lichteren Theil des Himmels, während gegenüber die blauſchwarzen Gewitterwolken immer höher ſtiegen, und mitunter ein greller Bliz daraus hervorzuckte. 5 8 Jubelnd umtanzten eine Schar don Kindern die Feuerſtöße. Beſen in den Händen haltend uind Kränze auf den Knöpfen, während andere Neiſer bers beitrugen und in die Flammen warfen, daß die ſelben mächtiger emporlohten. Inzwiſchen kam des Gewikter mit egſendes Eile näher! Immer heller wurden die Blitze, bez nahe ſchon ſo weiß wie die Sterne am Hier und der Donner rollte, mächtig wiederhallend, fat ununterbrochen zwiſchen den Bergwänden dahin. „Eine Illuſtration des Menſchenlebens, finden Sie nicht 2“ ſagte Eva träumeriſch, „man lebt ſorglos dahin, ohne das Gewitter zu bemerken, welches ſchon heraufſteigt, trotzdem gar oft helle Blitze herber züngelten. Ueberhaupt tragen ſich mitunter all die Sorgen und Prüfungen des Lebens recht ſchwer.“ „Sie habeu recht, Gräfin; ſeit meines Bruders Tode fühle ich oft ſchwer des Lebens Laſt⸗ „Er ſtarb ganz plötzlich, wie ich hörte?) „Mein Bruder — erſchoß ſich ſelbſt als ein Opfer amerikaniſchen Duells. Sein Ges ein Schurke!“ 8 Fortſetzung folgt. HBumoriſtiſches. (Kindlich) Papa (zum Hänschen, der eit einigen Tagen in die Schule geht)? „Haſt Du denn auch ſchon einen Freund?“ — Hänschen „Ja, — aber ich kann ihn noch nicht recht leiden! (Wendepunkt.) „Wie alt iſt denn au Fräulein Giſela?“ — „Sie fängt bereits au, zu 00 82 275 28 — war 1 . 155 0 In dont 5 U iltage logeordn f i cke Wahr kat ar dae Anil t Wülben n. 1 . Reach 1 fon, dase, athlah t lac an 1 nen, Ser Genen anargen nen, Algenuß! it de E A Vollgenut f denthen in Vill n vol An zum Ab. finfundzu i dal dich. 1225 Mahler den A zen beze Wabütg, den — B. Me. Der! W batloſſen fit aer d Wahl nd Selber l Santindedo — Agretzung! 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