mittag erfolgt. Dieſelben ſind begleitet von der Hofdame Freiin von Schönau, dem Oberhofmar⸗ chall Grafen von Andlaw, dem Geheimen Lega⸗ ionsrath Freiherrn von Babo und dem Hofarzt Dr. Dreßler. Das Großherzogspaar reiſt über den Gotthard und Mailand ohne Aufenthalt bis Nervi, wo dieſelben heute Mittag einzutreffen gedenken. Verſchiedenes. — Ladenburg, 21. April. In hieſiger Stadt zeigt ſich zur Zeit viel Intereſſe für eine Waſſerleitung. Es iſt daher ſehr paſſend, daß Herr Oberingenieur Schulze in ſei⸗ nem Vortrage etwas eingehender auch darüber ſpricht, inwieweit das Pumpwerk einer ſolchen Leitung durch elektriſche Kraft getrieben wird Denn hier empfiehlt ſich wohl die Anlage eines ſolchen eher als eine 6 —7 km lange Quellen⸗ leitung vom Gebirge her, da das hieſige Waſſer gut und ausreichend vorhanden iſt und die Koſten, beſonders wenn noch einer der Thürme als Waſſer⸗ thurm benutzt werden kann, nicht ſo hoch ſich ſtellen werden wie bei einer Quellenleitung. — Mannheim, 20. April. (Unſer Bürgerausſchuß) verhandelte in ſeiner geſtern Nach⸗ mittag ſtattgabten Sitzung über hochwichtige und für die fernere Entwickelung unſerer raſch auf⸗ Handelsſtadt wichtige Fragen. wurde nach mehrjährigen und oft ſchwierigen Verhandlungen, bei denen unſer Oberbürgermeiſter viel Energie und weit ſchauenden Blick zeigte, wofür ihm voller Dank der ganzen Bürgerſchaft wurde, unſere Kaſernenfrage, endlich dadurch gelöſt, daß die Summe von 1950 000 genehmigt wurde zum Ankauf ſämmtlicher militärfis⸗ kaliſcher Gebäude innerhalb der Stadt, wogegen die Stadt dem Militärfiskus auf demjetzigen Exerzierplatz ein größeres Gelände zur Errichtung neuer Kaſernen ꝛc. um einen vertragsmäßig feſtgeſetzten Preis überläßt und den großen Exerzierplatz nach dem Käferthaler Walde verlegt. Sodann wurden 131000 % bewilligt, um den hinter dem Waſſerthurm gelegenen, ſog. Friedrichsplatz in einen Schmuckplatz mit gärtneriſchen Anlagen, Waſſer⸗ künſten, Muſikpavillon ꝛc. umzuwandeln. Ebenſo wurde der Geſellſchaft für Erdauung eines Börſengebäudes innerhalb der nächſten zehn Jahre ein Beitrag bis zur Höhe von 5000 / jährlich ſo lange und inſoweit bewilligt, als eine 2ù „%ige de Verzinſung der Anteilſcheine nicht erzielt wird. Auch auf dem Gebiete der Schule wurden bedeutungsvolle Beſchlüſſe gefaßt. Die bisherige ſtaatliche höhere Mädchenſchule wird kommendes Spätjahr in die ſtädtiſche Verwaltung übergehn. Dieſelbe wird neu organiſirt und das Schulgeld ſoweit herabgeſetzt werden, daß auch den weniger bemittelten Einwohnern die Möglichkeit geboten wird, ihren Töchtern den Forderungen der Zeit entſprechende Ausbildung geben laſſen zu können. Sodann wurde dem Stadtrathe die Genehmigung erteilt, für die Zwecke der Oberrealſchule und des Realgymnaſiums Pläne für einen entſprechenden Neubau ausarbeiten zu laſſen und zum Schluß wurde der Rektor der Volksſchulen in die ſtädtiſche Penſtons⸗ und Witwenkaſſe aufgenommen und deſſen Gehalt entſprechend erhöht. — Mannheim, 21. April. Die dies⸗ jährige Tagung der Kreisverſammlung des Kreiſes Mannheim findet am Mittwoch, 27, April, ſtatt. In den „Allgemeinen Bemerkungen“, die den Vor⸗ lagen des Kreisausſchuſſes vorausgeſchickt ſind, wird mitgetheilt, daß der Kreisausſchuß beſondere Aufmerkſamkeit der Förderung des Obſtbaues zu⸗ gewendet hat. Es iſt ferner die Anregung gegeben worden, daß Muſterpflanzungen angelegt werden. Weiter wurde die Neubepflanzung durch Obſtbäume, welche einzelne Private in größerem Maßſtabe vornehmen, unterſtützt. In den Voranſchlag des Kreiſes ſind zur Förderung des Obſtbaues 4000 M. eingeſtellt worden. Wenn Erfolge ſich zeigen, und wenn es zu deren Beförderung zweckmäßig erſcheint, ſoll in Zukunft in gleicher Weiſe fortgefahren und nöthigenfalls noch höhere Mittel zur Verfügung geſtellt werden. Die immer ſtärker werdende Fre⸗ quenz der landwirthſchaftlichen Kreiswinterſchule in Ladenburg erheiſcht eine bauliche Erweiterung der Schulräume. Auch ſollen die dem Schulvor⸗ ſtand zur Verfügung geſtellten Wohnräume ent⸗ ſprechend hergeſtellt werden. Der Bauaufwand iſt auf 6000 Mark veranſchlagt. Weiter heißt es in den Vorbemerkungen: Das bisherige Kreisſtatut, betreffend die Unterhaltung der Kreisſtraßen und Kreiswege vom Jahre 1875 ſoll eine Aenderung erfahren, da das feſte Klaſſenſyſtem zu Unzuträg⸗ lichkeiten geführt hat. Es iſt nunmehr vorge⸗ ſchlagen, an Stelle des Klaſſenſyſtems ein Umlage⸗ verfahren in der Weiſe einzuführen, daß der thatſächliche Straßenunterhaltungsaufwand zwiſchen Kreis und Gemeinden vertheilt wird und zwar ſo, daß a) bei Kreisſtraßen der Kreis 80 Prozent die Gemeinden 20 Prozent, b) bei Kreſswegen der Kreis und die Gemeinden je 50 Prozent tragen, Die Löhne der Wegwarte würde wie bisher die Kreiskaſſe tragen. Die Kreiskaſſe wird eiwgz entlaſtet — heute um ca. 5400 Mark. Dieſe Ent⸗ laſtung der Kreiskaſſe muß als eine durchauz billige bezeichnet werden, da derſelben die ſtändig wachſenden Mehraufwendungen an Straßenkoſten küuftighin nicht in dem Maße aufgebürdet werden dürfen, wie dies nach dem bisherigen Statut der Fall war. Neu in den Rahmen der Kreisthälig⸗ keit ſoll die Fürſorge für Wöchnerinnen und deren Angehörige aufgenommen werden. Es ſollen Wo; chenbettpflegerinnen angeſtellt werden und hat der Kreisausſchuß vorerſt den Betrag von 1500 M. in das Budget eingeſtellt. Für Kochkurſe waren bisher 500 Mark eingeſtellt. Hieran wurden all⸗ jährlich 200 Mark dem Komite der Kochſchule für Frauen und Mädchen in Mannheim, welches Kochkurſe abhält, zugewendet. Die Betheiligung hierbei hat nur in ſehr beſchränktem Maße, ng⸗ mentlich ſeitens der bedürftigen Bevölkerung ſtatt⸗ gefunden. Es genügt nach den gemachten Erfahr⸗ ungen nicht, dazu die Gelegenheit zu geben, weil dieſelbe nicht benützt wird Wir erachten es deß⸗ halb für zweckmäßig, daß ſog. Haushaltungsſchulen, welche zu beſuchen ein gewiſſer Einfluß geübt werden kann, von Gemeinden errichtet werden, Um zu den Koſten Beiträge leiſten zu können, haben wir in den diesjährigen Voranſchlag den Betrag von 1000 Mark aufgenommen. Die Finanzen des Kreiſes können als wohlgeordnete bezeichnet werden. Wir müſſen aber ſchon jetzt darauf hinweiſen, daß künftighin eine Erhöhung des bisherigen ſeit 1892 beſtehenden Umlagefußes von 2,9 Pf. pro 100 Mk. Steuerkapital wird eintreten müſſen Der diesjährige Voranſchlag balancirt ſich in Einnahmen und Ausgaben nur dadurch, daß dem Betriebsfond 34,729 Mk. 93 Pf. entnommen wurden. Derſelbe iſt damit aufgezehrt. Die Steuerkapitalien haben im hieſigen Kreiſe von Jahr zu Jahr erheblich zugenommen, im lezten Jahre in außerordentlichem Maße, nämlich um rund 57 Millionen Mark allein verhältnißmäßig ſtärker als die hieraus ſich ergebenden Kreis; umlagen ſind die Ausgaben des Kreiſes gewachſen. Die Steigerung der Ausgaben iſt namentlich ein⸗ getreten auf dem Gebiete des Straßen⸗ und Armenweſens. in der Zwiſchenzeit fortg'ſchafft hab'n, und wir ſind zu ſpät gekommen und haben das Nachſchauen gehabt? Was hilft jetzt da alles Schimpfen und Streiten? Was g'ſcheh'n is g'ſcheh'n, das läßt ſich nimmer anders machen! G'ſcheidter wär's, wenn wir fleißig zum Fenſter hinans ſchaue'n thäten damit uns net am End' Schandarm unverſehens auf 'in Hals kommen. Draußen is 's, Gottlob, glockenhell und wenn ſie ſich heranpirſchen wollten könnten wir ihnen den G'ſpaß mit unſeren Büchſen bös verſalzen.“ „Sie ſollen nur kommen,“ brummte Hiesl mürriſch. „Mir thät's ſogar ganz recht ſein, wenn ich dem elenden Kerl, dem Kommandanten, zu guter Letzt noch ein Kügerl zu verkoſten geben könnt'. — Aber was is 2 denn eigentlich mit deiner Kocherei Walpi ?“ den Kopf in die Küche. „Tiſch' nur endlich amal auf, oder ich pack' noch einen an vor lauter Hunger!“ ö Das Mädchen gab keine Antwort, nur der Hund der neben dem Herde lag fletſchte dem Eintretenden die Zähne entgegen. Brummend kehrte Hiesl wieder in die Stube zurück, als er ſah daß Walpi einen dampfenden Topf vom Herde nahm und den Inhalt desſelben in eine große Schüſſel ſchüttete. Wenige Minuten ſpäter ſtand das Gericht auf dem Tiſche in der Wohnſtube, und die drei Burſchen machten ſich heißhungrig über die Speiſe her. Walpi die bis jetzt kaum ein paar Worte geſprochen hatte, wollte ſich wieder in die Küche zurückziehen allein der Lange haſchte nach ihrer Hand und hielt ſie trotz ihres Sträubens feſt. „Willſt net ein biſſel Geſellſchaft leiſten Walpi?“ ſagte er einſchmeichelnd, „Setz' Dich nur her zu uns, damit Du Dir die traurigen Gedanken ein bisl aus'm Sinn ſchlagſt! Schau, ſterben müſſen wir alle unterbrach er ſich plötzlich und ſteckte gegen den Tod giebt's kein Kräutl, und ſo a gachen [dem Gewehr, ſag ich! Tod is ganz' was Schön's, einen ſchöneren könnt mann ſich gar net wünſchen.“ Ich wünſch Dir' 'net,“ ſtieß das Mädchen das ſich noch immer loszureißen trachtete, zornglühend hervor. „Du thätſt ein ganz ander'n Tod verdienen! Der Tod am Galgen wär' für dich noch z' gut! Auf der Stell' laß' meine Hand los oder —“ „Oder 2, rief der Lange mit tückiſchem Blick. „Ich laß' Dich net ender los, bis ich amal weiß' wie ich eigentlich mit Dir d'ran bin! Ich kann's wirklich net begreifen, warum Du gar ſo einen Haß auf mich haſt! Bin ich vielleicht ſchlechter als Deine Leut' —“ Er brach mit einem Wuthgeſchrei ab, denn Walpi hatte ihm blitzſchnell in's Geſicht geſpuckt und ſich gleichzeitig mit einem käftigen Rucke von ihm losgeriſſen. Sie floh nach der Thüre aber ſie hatte dieſelbe noch nicht erreicht, als ſie ſchon die Fäuſte des Verfolgers im Nacken fühlte. Raſch wandte ſie ſich um und rang mit dem Wüthendem aber ſie würde im Kampfe bald unterlegen ſein wenn ſich nicht der Hund mit einem heiſeren Gebell über den Angreifer geſtürzt hätte. „So kommts doch mir z' Hilf' in drei Teufelsnamen,“ ſchrie der Lange, der das Mädchen losgelaſſen und das raſende Thier von ſich abzuſchütteln ſuchte. „Gebt's doch der Teufelsbeſtie eins auf den Schädel, wenn's mich net zu Schande beißen ſoll!“ „Wart', dem werd' ich jetzt eins hinaufbrennen auf den Pelz,“ rief Hiesl und griff nach ſeinem Gewehre „Man is ja ſein Leben nimmer ſicher bei dem elenden Hundsvieh!“ f Raſch hob er die Büchſe, aber ebenſo raſch hatte Aliſi den Lauf desſelben ergriffen und in die Höh geriſſen. „Biſt verruckt worden?“ rief er erſchrocken. „Du wirſt doch net in die Stuben herin auf den Hund ſchießen wollen? Weg mit Ich leid's net, daß ihr ſo umgeht mit der Schweſter und will daß ihr ſte au der Stell' in Ruh' laßt!, Inzwiſchen war es dem Langen gelungen de Hund auf den Boden nie derzuwerfen und fei Gewehr aus dem Ofenwinkel hervorzureißen. Scho wollte er auf das Thier anlegen, als er plötzlich zuſammenzuckte und mit einem Ausrufe des Schreckens nach dem Fenſter deutete. „D' Schandarm kommen, rief er mit heiſerer Stimme. „Sie ſind ſchon ganz nah'! Jetzt müſſen wir uns unſerer Haut wehren, Buben! Reißt's die Fenſter auf und ſchießt's auf die Grünling oder wir ſind verloren — Raſch wurde dem Befehl Folge geleiſtet. Das Fenſter wirbelte auf, Hans riß die Büchſe an die Wange und drückte ab. Der Donner des Schuſſes rollte durch die Nacht, aber im ſelben Augenblicke krachten auch draußen nach einander zwei Schüſſe, und Hiesl taumelte mit einem Aufſchrei vom Fenſter zurück. „Höllteufel,“ ſtöhnte er, die Hände auf die rechte Bruſtſeite preſſend, „ich bin kroffen! Schieß' auf den ſandern Schandarm, Aliſt! De Kommandant, glaub' ich hat ſein' Theil!“ 3 Gehorſam neigte Aliſi ſich vor und ſchob die Büchſe durch's Fenſter. Als er eben abzudrücken im Begriff war, krachte es draußen auf's Neue und die vom Blitze getroffen brach der junge Burſche neben dem Fenſter zuſammen. Der Lange feuerte noch einmal ſeine Büchſe Fortſetzung folgt. * Vumoriſtiſches. Natürlich. Lieutenant (beim Photographen) „Aeh, machen Sie mein Bild auf Papler, das fich nicht ſoleicht durchküſſen läßt!“ 3 Vererbung. Frau: „Ich weiß gar nicht: wo unſer Fritz das liebenswürdige Weſen her hat 5 Mann: Na, doch nur von Dir — — — i en ja noch im Beſitz des meinigen!“ „ * Wem Künne In kuf 1 Klan