5 nge ped. d. N. age treten 9 cha a Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. etz ger gn ige ie Lehre g liche 8 . Ladenburg. . er nge Bie Ausſaugung der Tandwirthe durch die rei alan Runſtdünger ſyndikate. zolz, dich Es iſt zwar ſchon ein altes, aber darum Seckenhein icht minder trauriges Lied: Der deutſche Tand⸗ wirth, die echte und rechte Stütze des Reiches, l. Wr. das Mark des Heeres, die Grundveſte aller Hi ſtaatser haltenden Parteien und mit ihm die 0 nei ganze deutſche Candwirthſchaft befindet ſich in der allerſchwierigſten Cage. Michal Nicht genug, daß die überſeeiſche Hon⸗ kurrenz Dank der landwirthſchaftsfeindlichen Handelsverträge die Preiſe der Produkte bis unter die Erzeugungskoſten gedrückt hat, und daß dieſe Konkurrenz immer weiter ſich aus⸗ dehnt, daß die gewöhnlichen Feinde des Land⸗ wirths: Dürre oder Näſſe, pflanzliche und thieriſche Schädiger aller Art, ihm ſeinen kärglichen und ſo ſauer erworbenen Verdienſt beſchneiden; — noch ein neuer Feind ſchlimmſter Art iſt der deuffſchen Candwirthſchaft entſtanden: die Kartelle der Kunſtdünger⸗ fabrikanten, ins beſondere der Thomasring. Der Candwirth iſt heute in Folge der immer ſchwieriger ſich geſtaltenden Verhältniſſe, will anders er ſich auf ſeiner Scholle halten, gezwungen, die großen, durch das ſtete Sinken der Preiſe ſeiner Produkte verurſachten Verluſte, durch möglichſte Erhöhung ſeiner Produktion nach Thunlichkeit auszugleichen. Der bis vor wenigen Jahren allgemein übliche, im großen ganzen nur geringe Erſatz der durch die Ernten dem Boden entzogenen Nährſtoffe mittelſt Stall⸗ miſt genügt heute nicht mehr, um die Boden⸗ produktion auf wenigſtens einigermaßen rentabler Höhe zu halten, der rationell wirthſchaftende Landwirth muß heute künſtliche Düngermittel verwenden und dieſe Swangslage wollen ſich nun die Hunſtdüngerſyndikate, ſpeziell der kftaul Gärten pr zr tk. 3. — u . — g Sie siek, dass meibe Fahrräder u. Zubehörteile besten unddsbei rbilligsten ind ufer ges 3 gratis l nn Hagelſchläge, 8 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ 40 f haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. 1 Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, 55 40 Raum 10 Pig. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. iwc den 6. 8. Axril Thomasring, zu Auge machen, um ihre hohen PDreiſe wie bisher herauszuſchlagen. Es iſt zwar nicht zu verkennen, daß dank der freien Konkurrenz in den letzten Jahren die künſtlichen Düngemittel billiger geworden ſind und daß infolge der anerkennenswerthen Beſtrebungen der Deutſchen Landwirthſchafts⸗ Geſellſchaft auch der Düng gerhandel in geregelte Bahnen gelenkt wurde, wodurch ein weſentlich geſteigerter Konſum in dieſen Düngſtoffen erzielt wurde, zum Wohle der Landwirthſchaft Aber die heutigen Preiſe, namentlich für Thomas⸗ mehl, ſind immer noch übertrieben hohe. Was nutzt es, wenn die landwirthſchaftlichen Bezugs⸗ genoſſenſchaften jetzt einige Pfennige mehr Rabatt bekommen, wo doch die Grundpreiſe viel zu theuer ſind. Und dies iſt die direkte Folge der Vereinigung der Thomaswerke zu einem Kinge, welcher ſeine „nationale“ und „landwirthſchaftsfreundliche“ Geſinnung ſogar ſoweit treibt, daß er den Ueber ſchuß an Thomas⸗ mehl billiger ans Ausland abgiebt, um nur die hohen Inlandspreiſe halten zu können. Dieſe Aus ſaugung des deutſchen Candwirths iſt unerhört und bedarf ſchleunigſter Abſtellung. Es iſt die Pflicht eines jeden, ſofort bei den landwirthſchaftlichen Intereſſenvertretungen energiſch auf Maßnahmen zu dringen, welche eine Durchbrechung des Hartells zur Folge haben. Die Herabſetzung der Preiſe wird ohne Weiteres die Folge ſein. Man laſſe ſich nicht durch für das Jahres⸗ ende in Ausſicht geſtellte Pfennigrabatte ködern, womit jetzt der Thomasring verſtanden hat, die Bezugsgenoſſenſchaften auf ſeine Seite zu bringen und ſeinen Sonderintereſſen gefügig zu machen. Der Candwirth vergeſſe nicht, daß er daſſelbe jetzt in Mark zu viel bezahlt. Dieſe Gefahren ſind in unſerem Nachbar⸗ haben an den Candtag den A gestellt; „Der n.⸗ö. Landesausſchuß wird beauftragt, ſofort eingehende Erhebungen über das be. ſtehende Kunſtdüngerkartell zu pflegen und auf Grund derſelben dem Tandtage noch in der laufenden Seſſion Anträge zu ſtellen, welche die Durchbrechung dieſes Kartells zum Ziele haben.“ Auch auf dem kürzlich abgehaltenen Senoſſen⸗ ſchaftstage iſt ſchon die Keſolution gefaßt worden: „Die Maßnahmen gegen die King⸗ bildungen der Düngerfabrikanten (ſpeziell gegen den Thomasring) beanſpruchen mit Kecht die Unterſtützung aller Candwirthe.“ Aber die Geſetzgebung arbeitet nur langſam während es gilt, ſofort Thaten zu zeigen Landwirthe, kauft heuer ſo wenig Thomasmehl als möglich, behelft Euch mit anderen Düng ſtoffen, vielleicht mit Superphosphat, das für Frühjahrsdüngung beſonders werthvoll und bei trefflicher Wirkung nicht theuer iſt, mit Knochen⸗ mehl oder was es ſonſt ſein mag. Und wenn dann die Läger des Thomasrings bis in den Himmel wachſen, dann werden wir billigere Preiſe haben, denn der Ring muß Abſatz für ſein Fabrikat ſchaffen, umſomehr, als durch demnächſt in Thätigkeit tretende neue Werke die deutſche Produktion in Thomasmehl um 600 000 Ctr., d. h. um mehr als / der bis⸗ herigen Geſammtmenge erhöht wird. 5 Alſo Landwirthe, hier könnt Ihr Euch ſelbſt helfen, und ſo verſäumt es nicht! Den Erfolg wird Euer Geldbeutel bald merken! Politiſches. 8 Karlsruhe, 3. April. Die 2. Kammer nahm einſtimmig den Geſetzentwurf betreffend die Reviſion der Klaſſeneinteilung des landwirt⸗ S r e e ee Die Schachermühle Eine bayeriſche Dorfgeſchichte von Friedrich Dolch. 6. (Nachdruck verboten.) Kannſt Dich ja morg'n in der Früh' auf'n Weg machen und ſchau'n, was D' ausrichten kannſt bei ihr —“ „Von Herzen gern,“ rief Walpi ſchnell. „Wirſt's ſehen Mutter, daß ſie ſich erbitten läßt!“ „Warten wir's ab,“ lachte die Alte kurz auf. „Wenn D' aber nix ausrichten ſoll'ſt, nachher fahr'n halten! i der Ed. 1 prima wir übermorgen mit'm Boten von Taxa nach Münka mel (München). Wie ich noch ledig g'weſen bin, hab' ich auch amal — das is freilich ſcho' lang her — 0 len a paar Jahr in der Stadt dient. Ich hab' ein 05 9 10 gutes Platzl g'habt beim Pfarrer von St. Peter thratit f und hab's auch nur auf'geben weil ich nachher bald 1 geheirathet hab'. Der hochwürdige Herr Pfarrer 3. is ein recht mildthätiger Mann g'weſen und hat mich alleweil recht gut leiden können. Ich ſuch' Gute ihn auf und red' mit ihm; bei dem hab' ich mehr Lig fall Hoffnung als bei der Baſ' von Indersdorf. Vielleicht 770 richt ich doch was bei ihm aus —“ 5 ig. 1 „Unſer Herrgott wird uns beiſteh'n,“ ſagte e Walpi aufſtehend. „Ich will'n anruf'n die ganz' 5 Nacht, und morg'n in aller Früah mach' ich mich ine auf den Weg. Die Baf' hilft uns g'wiß! Du I wirſt's ſehen, Mutter, daß ich Recht g'habt hab'!“ Sie verließ die Stube und kehrte in ihre Schlafkammer zurück. Lange lag ſie noch ſchlaflos auf ihrem Lager und ſtarrte mit gefalteten Händen, die Lippen leiſe bewegend, vor ſich hin in das Dunkel. Schon dämmerte der Morgen, als ihr endlich der Schlummer die müden Augen ſchloß. ſtrahl gegrüßt und ſich ihm entgegengeſchwungen, die Vögel jubilirten ſchon lange in den Zweigen, die Käfer ſummten, die Bienen und Schmetterlinge flogen umher — endlich erwachte Walpi. Sie rieb ſich die Augen, blickte verwundert umher und ſprang dann faſt erſchrocken aus dem Bette. Raſch ver⸗ ließ ſie die Kammer, öffnete die Hausthüre und trat ins Freie. Im Hauſe war noch alles in lautloſer Ruhe, nur der Hofhund kam ſchweifwedelnd auf das junge Mädchen zu und drückte ſeinen ſtruppigen Kopf auf die Kniee. Schon wollte ſie wieder in das Haus zurück, als ihr Blick auf Aliſi fiel, der nur mit Hemd und Hoſe bekleidet, am Rande des munter dahinſchießenden Baches kniete und puſtend Kopf und Arme in das friſche Waſſer tauchte. Einen Augenblick zögerte ſie, daun eilte ſie raſch auf den Burſchen zu und legte die Hand auf ſeine Schulter. Raſch fuhr Aliſi als er die Berührung fühlte, in die Höhe „Du biſt's Walpi?“ rief er erſtaunt „Willſt mir leicht was? Ich hab net lang Zeit, denn die andern warten ſchon auf mich!“ aus die Federn biſt?“ „So? Habt's ſchon wieder a Lumperei vor in aller Fruah? Kann mir's denken, was das wieder ſein wird“ „Das is s leicht zu errathen,“ ſagte Aliſt und ſprang auf. A bisl jagern thun wir halt, jetzt is grad die ſchönſte Zeit! Aber was is 3 denn eigentli' mit Dir, daß Du heut' ſchon gar „Ich geh' nach Indersdorf zu der Baſ',“ erwiederte Walpi, „und da muß ich mich frühzeitig auf'n Weg mach'n. Die Mutter ſchickt mich hin ich ſoll die Baſ' um Hilf und Beiſtand bitten, damit wir uns wieder in die Höh arbeiten können. Nachher wollen wir alle auch wieder ein ehrlich's Leben führen, und der Wildgruber Hans muß fort und darf ſich nimmer blicken laſſen bei uns-“ „Was D' net ſagſt,“ rief der Burſche, der mit offenem Munde zugehört hatte. „Das glaub' ich Dir noch net auf's erſte Wort! Da müßten alle ihren Sinn g'waltig geändert hab'n über Nacht, denn geſtern haben's noch ganze andere Sache'n ausg' macht mit einander. Und meinſt denn, daß der Hans ſich ſo gutwillig aus'm Haus jag'n laſſen thät? Der hat uns in der Hand und thät uns wohl ordentlich einheizen wenn wir uns mit ihm verfeinden wollten.“ „Mit dem thäten wir ſchon fertig werden,“ ſagte Walpi. „Wenn ihr net ſo kuraſchirt ſeid und euch net aufz' treten traut, gegen ihn, nachher