Verſchiedenes. Ladenburg, 1. April. Der 4 Vorſchuß⸗ Verein hier hat in dankenswerter Weiſe dem Gewerbe Verein zur Anſchaffung von Bücher für die Bißliothek 50 Mark übermittelt. — Mannheim, 31. März. Die Central ⸗ Anſtalt für Arbeitsnachweis dahier hielt am 28. d. M. ihre vierte Generalverſammlung ab. In derſelben waren vertreten: der Kreisausſchuß, die Stadtgemeinde, die Handelskammer, die Herberge zur Heimath, der Verein der Mannheimer Wirthe, der Werkmeiſterverein, der kath. und der evang. Arbeiterverein. 5 Thätigkeitsbericht, brachte der Vorſitzende, Herr Vürgermeiſter Bräunig, denſelben mit kurzen Worten zur Kenntnißnahme der Anweſenden. Es wurden darnach von 17 496 Arbeitskräfte (13 782 männliche und 3476 weibliche) verlangt; eingeſchrieben wurden 28 777 Perſonen (20 082 männliche und 3695 15 961 und zwar 12 520 männliche und 4342 weibliche Arbeitnehmer eingeſtellt. In auswärtigen Stellen wurden 1457 männliche und 73 weibliche, zuſammen 1530 Perſonen angewieſen. Die Zahl von 45—46 000 Perſonen, die während des dürfte nicht zu hoch gegriffen ſein. Hiernach Thätigkeit während des Jahres 1897 zurückblicken. — Aus dem Weſchnitzthal, März. [Ein grauſiger Mord] wurde leider geſtern Abend in dem ſonſt ſo ruhigen Markt⸗ flecken Rimbach verübt. In der Rettig'ſchen Wirthſchaft an der Staatsſtraße geriethen die ſonſt friedliebenden Bürger Eberle und Karg in etwas angeheitertem Zuſtande beim Humpentrinken in Wortwechſel, wobei Karg einen Streich auf die Naſe erhielt. Polizeidiener hierauf geſagt haben, daß der Polizei⸗ habe. Hierüber kam Eberle ſo in Aufregung, daß er das Meſſer zog und dem Karg in die Bruſt ſtieß, worauf Karg alsbald todt nieder⸗ ſtürzte. Karg war verheiratet und hat nicht weniger als 6 Kinder zu ernähren. Er ſtellte ſich heute Morgen ſelbſt beim Amtsgericht Fürth. Man kann ſich denken, welche Aufregung in der ſonſt ſo friedliebenden Gegend angeſichts eines ſo ſchauerlichen Mordes Platz gegriffen hat. weibliche) und von dieſen letzteren auch zuſammen Karg ſoll dem anweſenden diener ſich die Sache zu merken und anzuzeigen Bei Punkt 1 der Tagesordnung, 11993 Arbeitgebern credit 1 955 1 6 5 75 5 8 — Karlsruhe, 28. März. du 92 amstagſitzung der erſten Kammer wurde bet 8 5 e von Miniſter Eiſenlohr mit Beſtimmtheit erklärt, daß im Lande vier Hand⸗ werkerkammern errichtet werden ſollen: zugleich tritt eine Reorganiſation des Landes gewerberaths ein. Mit Beſtimmtheit ſprach ſich der Miniſter gegen den Befähigungsnachweis aus. Allgemein 25 wurde die Fürſorge der Verwaltung der Land⸗ wirthſchaft gewürdigt, die in Baden ſich einge⸗ 8 gestaltet hat, als in den meiſten Nachbar⸗ ſtaaten Die Errichtung einer Landes⸗Creditkaſſe erſcheint der Regierung zur Zeit nicht geboten, namentlich mit Rückficht auf das weitgehende Entgegenkommen der Rheiniſchen Hypothekenbank für den ländlichen Realeredit, für den Perſonal⸗ kann und ſoll in gewiſſen Grenzen durch Hingabe billig verzinslicher Gelder an die bezüglichen Anſtalten aus der Amor⸗ tiſationskaſſe vorgeſorgt werden. Mit großem Nachdruck bezeichnete Geh. Commerzienrath Jahres 1897 die Anſtalt in Anſpruch nahmen, dürfte die Anſtalt mit Genugthuung auf ihre 29. Diffené⸗Mannheim den Abſchluß von Handels⸗ verträgen als unentbehrlich für die wirthſchaft⸗ lichen Verhältniſſe der Gegenwart; kein Staats⸗ mann der Welt werde ſich entſchließen, für einen Antrag Kanitz einzutreten. Freiherr Franz von Bodman wies darauf hin, daß vielfach der kleinere Landwirthſchaftsbetrieb ſich in viel beſſerer Lage befindet als der Großbauer, vielfach fehle die „gute Hausfrau“; überall ſeien die Anſprüche an das Leben größer geworden. Eine Würdigung der politiſchen Haltung des Miniſteriums wird wohl bei anderem Budgetanlaß erfolgen, wenn der Titel 1 Miniſterium zur Sprache kommt. — Konſtanz, 30. März. Heute früh 2 Uhr iſt die Bierbrauerei Schölple in der Johannisgaſſe abgebrannt. Der Schaden beträgt 100,000 Mark. dem Brande die Sanitätsabtheilung, welche 6 bis 7 Perſonen, die leichten Schaden nahmen, ſofort ärztliche Hilfe leiſtete. — Berlin, 20. März. In der Affaire Grünenthal wird jetzt amtlich beſtätigt, daß Grünenthal eingeſtanden hat, in der Reichs⸗ druckerei Reichsbanknoten geſtohlen zu haben. Grünenthal erklärte, daß er nur ein einziges Mal und zwar an einem Januarabend vorrigen Jahres, als ihm wegen Erkrankung eines anderen Oberbeamten auch der zweite Schlüſſel zum Treſor zugänglich war, einen tiefen Griff in den Treſor gethan und ſich von den zur Vernichtung beſtimmten Scheinen eine größere Anzahl angeeignet habe. In ſeiner Wohnung habe er dann die rothen Nummern und mittelſt des mitgenommenen und demnächſt zurückgebrachten Stempels de rothen Aufdruck der Reichsbankdirektion ausge⸗ führt. — Zürich, 29. März. Eine interngtioyglz Einbrecherbande wurde hier verhaftet. Die Per, brecher heißen: Joſeph Endel, Jakob Lug nud Nikol. Mattern. Dieſelben arbeiteten haupt ſächlich in größeren Städten Hollands und Deutſchlands und Oeſterreichs. Bald nach den Einbrüchen verſchwanden die elegant gekleideten Verbrecher, welche bereits von Behörden don München, Heilbronn u. ſ. w. geſucht wurden. Neben Werkzeugen und Waffen wurden gut mehrere tauſend Mark baares Geld gefunden und beſchlagnahmt. Titterariſches. — Eine wirkliche Schatzkammer thut ſich den Müttern und Kinderfreundinnen auf, welche einen Einblick gewonnen haben i das in ſeiner Art einzig darſtehende, nutzbringend illuſtrirte Monatsblatt „Kindergaderobe“, Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 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Wir haben 3 auch bald g'ſpürt im G'ſchäft: nach und nach ſind alle die beſſer'n Kundſchaften weg' blieben, und a paar Jahrln ſpäter is die Mühl' ganz ſtill g'ſtanden. Aber das is noch net alles g'weſen; Du weißt 's ja ſelber, wie's Euch die Kinder in der Schul' g' macht haben. Hab'n net die Buben 'm Hiesl und m Aliſt allweil Pascolini nachg'ſchrien und Dich das Räuberdiandl geheißen? Und ſo wie die Kinder, ſo haben's auch die Alten g'macht. Es is net an den Himmel z' malen, was uns die Böſes nachg'ſagt und was uns die ang'feindet hab'n. Im Wirthshaus ſind die Männerleut' vom Peter, und im Kirch'nſtuhl die Weiber von mir wegg'ruckt, vom Danken auf ein' Gruß war gar nimmer die Red' und bon einer G'fälligkeit oder ein m Aushelfen ſchon gleich gar net. Wie die G'ſchicht alleweil ärger worden is haben wir verkaufen woll'n, aber kein Menſch hat ſich g'funden, der die Schachermühl' hätt' kanfen mögen. Alſo hab'n wir halt wieder in Gott'snam' fortg'hauſt und ſchön ſtad unſer erſpartes Geld zug ſetzt. Wie das dahin g'weſen is, haben wir einen Acker um den andern um ein Spottgeld her⸗ geben müſſen, helfen können. Wären wir vielleicht das worden, weil wir uns anders nimmer haben was wir jetzt ſind, wenn's uns die Leut' net ſo arg gemacht hätten? Haben wir net die Händ' ausg'ſtreckt nach alle Seiten, und haben uns net alle z'rückg'ſtoßen und uns alleweil tiefer hinein⸗ treten in den Koth? Wenn ich ſie vergiften könnt' alle miteinander, keinen Augenblick thät ich mich beſinnen! O der Haß ſteckt tief drin“ da im Herzen, der is g'wachſen die lange Jahre her und nimmer herausz'reißen' Und wenn ich ihr Böſes zufügen kanu, der giftigen Brut, nachher is 's mir a Freud und a Luſt, nachher möcht ich ſpringen und janchzen vor lauter Seligkeit!“ Regungslos und mit verhülltem Geſicht hatte Walpi zugehört. Jetzt ließ ſie die Hände mit einem tiefen Seufzer in den Schooß ſinken und hob langſam das thränenüberſtrömte Geſicht. „O Mutter,“ mur⸗ melte ſie mit tonloſer Stimme, „Deine Wort! brechen mir s Herz! Wenn Du ſo denkſt, nachher is freilich aus und vorbei, nachher mag uns unſer Hergott gnädig und barmherzig ſein!“ Unbeweglich wie ein Steinbild ſtarrte die Alte auf das weinende Mädchen. „Wein' net ſo, Walpi,“ ſagte ſie nach einer Pauſe mit milderer Stimme, „ich kann das net vertrag'n. Weil's Dir gar ſo viel Kummer macht, ſo will ich Dir verſprech'n, daß vorderhand die Red' nimmer ſein ſoll von Hans ſein'm Plan. Der Vater hat ſo nix wiſſen woll'n davon, und ich ſeh's ſelber ein, daß es eine böſe Sach' is damit. So woll'n wir's halt z letzt doch noch auf eine andere Weiſ' probiren. In Inderdorf lebt noch a Schweſter von mein'm Vater, die aber die langen Jahr' niemals was von ſich hat hör'n laſſen und auf alle unſere Briefe nie eine Antwort geben hat. Fortſetzung folgt. Vermiſchtes. April. Das Urtheil im Walldorfer Wahlkrawall⸗Prozeß lautet nach der „Ff. Ztg“ wie folgt: Kaufmann Bernhard Kramer 4 Wochen, Cigarrenmacher Konrad Wolf 10 Tage, Cigarrenmacher Ludwig Hörthy 5 Tg Taglöhner Rikolaus Nonnenmacher 12 Tage Maurer Heinrich Schäffner 5 Tage Geſänggiß wegen groben Unfugs; Cigarrenmacher Johang Emmerich und Taglöhner Philipp Joſef Hen ze 5 Tage Gefängniß wegen Ruheſtörung, Die Strafen ſind durch die Unterſuchungshaft als ver; büßt zu betrachten. Für die Koſten wurden die Verurtheilten für geſammtverbindlich erklärt, Die übrigen Angeklagten wurden freigeſprochen⸗ — Theningen (A. Emmendingen), 30, März. Eine entſetzliche Aufregung bemächtigte ſich geſtern Nachmittag der hieſigen Einwohner ſchaft, als die ſchauerliche Kunde ſich verbreitete, daß auf offenem Felde der 42jährige, fleißige, ſtille und geachtete Landwirth Wilhelm Heinrich Fuchs von ſeinem Schwager Wilhelm Gaſſer (35 Jahre alt) mit einer Hacke (Haue) in nächſter Nähe des Dorfes todtgeſchlagen wurde. Obwohl das Feld ringsum belebt war, hat die Tha genau niemand beobachtet. Fuchs fuhr, wie der „Hochb. Bt.“ berichtet, mit dem Dungwagen harmlos ſeines Weges; Gaſſer kreuzte, wie ſcheint, mit ſeinem Fuhrwerk abſichtlich mit ihm, verſetzte ihm, von ſeinem Wagen ſpringend, don hinten einen wuchtigen Schlag auf den Kopf, dem ein oder zwei weitere auf die Stirne folgten, Sofort hinzueilende Männer fanden den ſtarkeſ jungen Mann im Todeskampfe. Der Mörder ließ ſeinen Wagen im Stich und floh feldeinwärts dem Walde zu, verſchiedenen ihm Begegnenden ſagend, daß er „Einen todtgeſchlagen habe..“ In Gundel⸗ fingen wurde der Mörder noch geſtern Abend fei genommen und an das Amtsgericht Emmendingen abgeliefert. 5 10 e 2 gal des ie, Aae S Tages age der 1 1 eln 1 ins e e 12 10 N de U Winken Du dire un m pin lt Felten A n