eſuch abzuſtatten beſchloſſen, eine tief reudige Bewegung hervorgerufen und man ſinnt chon darauf, dem Oberhaupte des Deutſchen Reiches bei ſeinem Betreten Paläſtinas patriotiſche Huldigungen darzubringen. Es herrſcht unter unſeren in Paläſtina als Koloniſten anſäſſigen Landsleuten im Hinblick auf den bevorſtehenden Beſuch Seiner Majeſtät Kaiſer Wilhelms eine um ſo gehobenere Stimmung, da weſentlich dem kräftigen Eintreten der deutſchen Politik in Konſtantinopel es die Koloniſten zu danken haben, daß die Grundeigenthumsfrage endlich zu der ſo lange verſchobenen, die Privateigenthums qualität der Koloniſtengüter rückhaltlos anerkennenden Löſung geführt werden konnte. Wie wir aus beſter Ouelle erfahren, ſteht die Paläſtinafahrt des Monarchen im Prinzip feſt, und zwar dürfte ſie im Herbſte des laufenden Jahres angetreten werden, alſo zu einer Zeit, wo, eine normale Beſchaffenheit der internationalen politiſchen Konjunktur und der ſanitären Zuſtände voraus⸗ geſetzt, die klimatiſchen Verhältniſſe des Morgen⸗ landes dem europäiſchen Reiſenden ſich am zu⸗ träglichſten erweiſen. Man dürfte in der An⸗ nahme vielleicht nicht fehlgehen, daß der Kaiſer ſeine Dispoſitionen bezüglich des Beſuches Paläſtinas ſo treffen wird, daß ſeine Anweſenheit an den heiligen Stätten der Zeit nach zuſammen⸗ fällt mit dem Termin, da Sein hochſeliger Vater, Kaiſer Friedrich, als Kronprinz an den heiligen Stätten weilte. — Karlsruhe, 6. März. Heute trat hier der Landesausſchuß der nationalliberalen Partei zu einer Sitzung zuſammen. Eine große Zahl Reichs⸗ und Landtagsabgeordnete nahmen an derſeſben teil. In der Frage der Einführung der direkten Wahl zum Landtag wurde folgender Antrag des engeren Ausſchuſſes angenommen: „Der Landesausſchuß ſpricht ſich für die Ein⸗ führung der direkten Wahl aus. Er überläßt es der Fraktion, Vorſchläge zu machen, die die Vertretung der Minoritäten gewährleiſtet.“ Ein dahingehender Antrag wird ſchon in der nächſten Sitzung der Verfaſſungskommiſſion eingebracht Bezirke bilden können. Sitz des Bezirksvereins iſt die jeweilige Amtsſtadt, wenn nicht durch die einzelnen Vereine ſelbſt anders beſtimmt wird. An der Spitze der Organiſation ſteht ein Landes⸗ ausſchuß, außerdem beſtehen ein engerer und ein geſchäftsführender Ausſchuß. Letzterer hat ſeinen Sitz in Karlsruhe. Gebildet wird der Landes⸗ ausſchuß aus den Vertretern der Bezirksvereine ſowie aus den aktiven Reichs⸗ und Landtags⸗ abgeordneten. Bei Erörterung der bevorſtehenden Reichstagswahlen gab der Reichstagsabgeordnete Baſſermann über die politiſche Lage und die wichtigſten Fragen eine Ueberſicht. Er betrachtet die neue Militärſtrafprozeßordnung als geſichert. Sie enthalte ſowohl das Rechtsmittel der Beruf⸗ ung wie die Entſchädigung unſchuldia Verurteilter Auf dem Gebiete der Zivilgerichtsbarkeit ſei eine Ver⸗ ſtändigung wegen der Entſchädigung unſchuldig Ver⸗ urteilter erzielt worden u. werde dieſes Geſetz in dieſer Seſſion verabſchiedet werden. Eine Verſtändigung wurde nicht erzielt wegen Einführung der Be⸗ rufung, die aber nicht entbehrt werden könne, nachdem der Militärſtrafprozeß dieſes Rechtsmittel kenne. Die Flottenfrage betrachtet Redner ebenfalls als g'ſichert, nachdem in der Budgetkommiſſion die Notwendigkeit der feſten Organiſation der Flotte anerkanut worden iſt. In den engeren Ausſchuß wurde außer den bisherigen Mitgliedern noch der Reichstagsabgeordnete Baſſermann gewählt — Vom Schwarzwald. Gewaltige Schneemaſſen gingen letzter Tage in Grafenhauſen (A. Bonndorf) nieder. Am Mittwoch waren die Schneeſchaufler nicht im Stande, den Weg gegen Rothhaus, wo der Schnee meterhoch zuſammen⸗ geweht wurde, offen zu halten. An verſchiedenen Orten liegt lt. „Schwarzw. Ztg.“ der Schnee ſo hoch, daß er in die Kronen der Bäume hineinreicht. — Breslau, 5. März Die „Brl. g.“ meldet aus Sosnowisce: In der Saturn⸗Grube geriet die Dachzimmerung in Brand. Bis geſtern nachmittag waren 20 Tote geborgen. — Tübingen, 5. März. Heute früh hat ſich ein Fräulein, die 23jährige Nichte eines and wirtſchaftliches. Eine Luftballonspflanze. Der Baum, ſchulbeſitzer Herr Albert Für ſſt in Schmalhef Poſt Vilshofen, Niederbayern, macht uns a eine intereſſante, leicht zu ziehende Schlin aufmerkſam, die aus Malabar engen 1 e. und ſich im letzten Sommer zu einer ſtauneng 1 0 werthen Ueppigkeit entwickelte. Es iſt dies die gt Luftb allonspflanze (Cardiospermum birsuum] 8 W, Der Samen wird frühzeitig in Töpfchen geit bun 3 110 (je drei Korn) und im Mai ins freie oder in 1255 d Töpfe verpflanzt; ſie rankt bald in die Höh, e chin, erreicht ſchon im Juli eine Höhe von 7 bis 8 Meter, trägt elegant gefiedertes Laub und zahl, reiche, duftende Blümchen ähnlich dem Wag meiſter, die von den Bienen ſtets umſchwaen ſind. Das intereſſanteſte aber ſind die roh farbigen blaſſen Früchte die wie ſchwehen Ballons die ganze Pflanze ſchmücken, ie Prachtſchlingpflanze für jeden Garten zur Pech von Sommerhäuſer, Söllern und kahlen Stele unvergleichlich zierend in dem Topfe vor den Fenſter. Die reizenden Fruchthüllen leer monatelang an der Pflanze und ſchmücken fg den ganzen Winter, bis die Frühlingsſtürme f 2 bl fte 0 verwehen. Friſchen Samen dieſer intereſſaſhez u rin Pflanze liefert obige Firma zu 60 Pf, und Mark die Portion, 10 andere intereſſante Sori Carl neuer Schlingpflanzen 2 Mark. uin V. Obſtfreunde wird es intereſſiren, zu höteg daß Herr L. Knönagel Verſuche angestellt ii, bei Veredlungen ſeiner Spalierbäume fiat dz ſonſt üblichen 10 Centimeter langen Ebeſkeiſz ſolche bis zu 1¼ Meter Länge zu verweſ, und ſind ihm dieſem Verſuche, wie er ii de letzten Nummer des prakliſchen Ratgebers in . Ellen rorkon Obſt⸗ und Gartenbau berichtet gut gelungen, 3 „ „ egratiens Gerade jetzt, wo manche Obſtfreunde beſchafeg 110 ſind, an ihren Spalieren Winterſchäden, Hufe 2 fraß u. a. m. auszubeſſern, dürfte es Rfelſag le dun angebracht ſein, zur Ausgleichung längere ene weshalb wir auf de reiſer Abbildung verſehenen intereſſanten, zu verwenden, auch mit ure aer, Dit i Syrlem zugerufen, ach damals war ſie noch voll Glauben und Hoffen geweſen, und hatte geglaubt das Schickſal zu zwingen. Nun waren die Tage ge⸗ kommen, wo ihr Glaube an ihrer eigenen Kraft zu Schande werden mußte. Immer troſtloſer ge⸗ ſtaltete ſich ihr Leben, alle Bemühungen um irgend einen Erwerb blieben erfolglos; ſie ſah die Stunde ſchon herannahen, wo ihr kein Ausweg mehr blieb als der, den die Verzweiflung ſucht. Ihre Wirthin wurde von Tag zu Tag miß⸗ trauiſcher gegen ſie, mit dem echten Spürſinn kleinlicher Naturen hatte ſie Iſidorens Lage bald durchſchaut, und beobachtete ſie mit heimlicher Schadenfreude, wenn ſie ſich des Abends verſtohlen von dannen ſchlich, irgend ein Päckchen im Arm, was ſie dann nie wieder mit nach Hauſe brachte. Und dabei immer noch dieſes Vornehme in ihrem Gang, in ihrer Haltung, was die rechtſchaffene Frau geradezu empörte. „Was hatte ſie den Kopf ſo hoch zu tragen, Mädchen in ſolcher Lage hatten nach ihrer Anſicht fein demütig mit geſenktem Haupt einherzugehen. Es war ja gar kein Wunder, wenn ſolche hoch⸗ müthige Perſon keine Stellung fand. Eine Weile wollte ſte es noch mit anſehen, weil es ihr Spaß machte, zu beobachten wie die ſtolze Schöne immer mehr herunter kam, aber wenn ſie denn auf der letzten Stufe angelangt, was ja nicht allzulange ſie aufzuſuchen, würde ſie hier nicht finden. Ach und ihre Wege konnten ja doch nun und nimmer zuſammen führen; daß dieſer ganz anders darüber dachte konnte ſie freilich nicht wiſſen. Ihm war es nach dem letzten Zuſammenſein mit ihr zur unumſtößlichen Gewißheit geworden, daß es für ihn nur noch ein Glück gab, was des Erſtrebens werth war, Iſidorens Beſitz als ſeine Gattin! Seit er zu dieſer Erkenntniß gekommen, kannte er weder Zögern noch Ueberlegen, und ſtrebte mit der ihm eigenen Energie ſeinem Ziele zu. Wohl gab es da Schwierigkeiten, galt es manche Hinderniſſe zu überwinden, aber geleitet von einem heißen und berechtigten Wünſchen, verdoppelte ſich ſeine That⸗ kraft und Energie. a Ehe er nicht alles erreicht, wollte er Iſidore nicht aufſuchen; erſt wenn er ihr gegenübertreten und ihr ſagen konnte, daß er nicht mehr zu den Weichgebetteten wie ſie ſich ausgedrückt hatte gehöre, daß er ſeine Stellung aufgegeben und in Civildienſt getreten war, und nun käme, um ſie zu werben, dann ſollte es geſchehen. Freilich hatte er nichts weiter einzuſetzen, als ſeine Perſönlich⸗ keit, und ſeine übermächtige Liebe, die all ſein Handeln geleitet. — O ſie würde ihn nimmer zurückweiſen, wenn er ſo vor ihr ſtände, ſie würde ihn und jene einfache und doch here Sprache, wie ſie ein Menſch nur zu dem ſpricht, dem er ſein ö werden. Der zweite Punkt der Beratungen Profeſſors, aus der Nähe von Frankfurt a. M., ] Aufſatz aufmerſam machen. Das Verfahren het be prbente betraf die Organiſation der Partei. Nach dem in ihrem Bette mit einem Revolver erſchoſſen. [auch den Vortheil, daß ſich aus den aus nn ven zur Annahme gelangten Statut gründet ſich die rief hinterlaſſen, in welchem treibenden Knospen meiſt Fruchtknpspen e en g we Landesorganiſation auf Bezirksvereine, welche ſich weggründe zu ihrer That wickeln, ſodaß man von ſolchen langen Nei für jeden Amtsbezirk oder, wo für letztere mehrere vielfach ſchon im nächſten Jahre wird i 0 Amtsgerichte beſtehen, je für einen der letzteren l können. Ju 2 Weener el nur, all die Bitterkeiten vergeſſend, noch immer mehr währen konnte, wollte ſie der Sache energiſ anzes Sein erſchließt, ſicher verſtehen, d e J erträumen von dem höchſten Erdenglück?! ein Ende machen. 1 10 Velde dann i 1 Liebe be würden, 1 Me Hatte ihr das Schickſal noch eine glückliche Iſidore hatte keine Ahnung davon, daß ſie im Vollbeſitz ſolchen Glücks nicht nach Rang, Stellung 5 8 Stunde gegönnt, ehe es ſie ganz dem Elend überließ? ſo beobachtet wurde, ſie vermied ganz inſtinktiv jede und äußern Gütern fragen. Fpptnarti So fragte ſie ſich, als nun all die ſorgenden Berührung mit dem unheimlichen Weibe, glaubte 12. n ban, ge Gedanken auf ſie einſtürmten, oder ihr nur voll ſich aber im Uebrigen ſo recht unbemerkt und Der Oberſt ſeines Regiments, Herr bon Scher, ea, Etz Hohn das Glück gezeigt, um es ſie doppelt empfinden ſicher in der Behauſung derſelben, ſo verſchollen ein alter liebenswürdiger Herr, war Horſt fer r e kun zu laſſen, wie jammervoll ihre Lage war. für alle Welt, vergeſſen und verſunken im großen gethan und nicht wenig betroffen, als dieſer ihm Aerarti f Ein großes übermächtiges Glück oder gar] Weltmeer, wie ſchon ſo mancher vor ihr. — ſeine Wünſche betreffs ſeines Abſchieds heute aussprach. keins, hatte ſie einſt im Stolz und Trotz Hedwig Auch Horſt, wenn er wirklich daran denken ſollte „Und warum! Warum nur lieber Hor! Ar fe e kommen Sie, einer der beſten Offiziere meines ſſaat: e Regiments zu ſolchem Entſchluß!“ fragte der 11 erregt, ihn mit ſeinen hellen grauen Augen durch⸗ n dete m. bohrend anſchauend. afl. Ii „Haben Sie Schulden? Ehrenſchulden?“ 1 „Nein, ich liebe ein armes Mädchen,“ eri !, fal, derte Horſt einfach. d Wan gn „ch, und da heißt es bei 1 ei wüſtg. im Liede: Er kann nicht von ihr laſſen, Ann giebt es kein Entrinnen, weil Sie eben ein ganzer . Mann ſind, der das, was er einmal erfaßt en 0 nun auch feſthält für das ganze Leben. Aber ließe 9 ſich die Sache nicht arrangieren, man könnte eil 0 a Bittgeſuch an ſeine Majeſtät einreichen.), 8 „Ich bitte nicht gern, deun es kommt mir bol, *. Ur 10 als ob ich etwas verlangen würde, was man nicht verlangen ſoll.“ „Hm, und eine Unterſtützung würden Sie u 0 nicht annehmen, ich bin reich, aber Kinder hab ö ich nicht.“ ch. Faſt väterlich ruhte der Blick des ale Ohe 10 auf Horſt, in deſſen Antlitz eine dunkle Vlutwol 5 M ſtieg. Wohlthaten anzunehmen, das widerſtand anne Horſts ganzer Natur. 10 an A „Nun ich denke, wir laſſen die Suche e wü e noch auf ſich beruhen, ſolche Dinge wollen reifli überlegt werden,“ ſagte dann noch der Oberſt 90 Fortſetzung folgt.