Izu sbüchern Februar 1 lehungen 85 odor ger Attuar hiegathard 95 int Simon hier Mild ib led. Kah uten. Mühe 0 Peter Art da, Tochter Malers M date alt. frau des ge März 188. beat. inn. ureten bei Molitor druckerei, 25 Nainit da f. verfaſſungen wieder. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. f Für die Redaktion verantwortlich: Kar! Molitor, Ladenburg. Politiſches. SRK. Karlsruhe, 6. März. Der an⸗ läßlich der Verhandlungen über das Flotten⸗ geſetz wieder angeregte Gedanke der Einführ⸗ ung einer Keichseinkommenſteuer empftehlt ſich aus überwiegenden praktiſchen Bedenken ſelbſt dann ſicher nicht, wenn was glücklicherweiſe nicht der Fall iſt, die Nothwendigkeit einer Ver⸗ mehrung der Keichseinnahmen vorlage. Ob⸗ wohl die Keichsverfaſſung die Einführung direkter Keichsſteuern an ſich nicht unbedingt ausſchließt, hat man bisher mit weiſem Vor⸗ bedacht das Sebiet direkter Beſteuerung den Bundesſtaaten ganz überlaſſen und von jedem Eingriff in daſſelbe ſeitens der Keichsgeſetz⸗ gebung abgeſehen. Die Steuerverfaſſungen der Bundesſtaaten hängen ſo eng mit der hiſtoriſchen Entwickelung und den wirthſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen zuſammen, daß ihnen auf dieſem Gebiete völlig freie hand gelaſſen werden muß, um dieſe Beſteuerung den Gewohnheiten, Lebens anſchauungen und Bedürfniſſen der Be⸗ völkerung anpaſſen zu können und ſo die Steuerlaſt leichter erträglich zu machen. Was in dieſer Hinſicht für Preußen oder Sachſen paßt, eignet ſich darum noch lange nicht für Bapern, Baden oder Württemberg und um⸗ gekehrt. Die Vielgeſtaltigkeit der Entwicklung der verſchiedenen Theile und Stämme Deutſch⸗ lands ſpiegelt ſich demzufolge auch in einer überaus großen Mannigfaltigkeit der Steuer⸗ Nicht überall beſteht eine einheitliche Beſteuerung des Geſammt⸗ einkommens, und wo dies der Fall iſt, weichen die Steuergeſetze doch nicht blos in Bezug auf Steuerſtufen und Steuerſätze, ſondern auch in Bezug auf Veranlagungsgrundſätze und Ver⸗ fahren, Umfang der Steuerpflicht, Rechtsmittel März g und Umgegend. g 1 Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Mo 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. litor, Ladenburg. „„ emen u. ſ. w. ſehr erheblich von einnander ab. Es läßt ſich daher, wenn anders nicht die ſeltſame Verwirrung entſtehen ſoll, auf die Steuerſpſteme der Bundesſtaaten eine Keichseinkommenſteuer etwa in der Art, wie ſich in manchen Bundes⸗ ſtaaten die kommunalen Einkommenſteuern als Zuſchläge zu der Staatseinkommenſteuer dar⸗ ſtellen, gar nicht aufbauen. Der Gedanke der Keichseinkommenſteuer iſt vielmehr nur dann auszuführen, wenn dieſe ganz unabhängig von den Steuerſpſtemen der Bundesſtaaten geſtaltet, durch beſondere Organe ſelbſtſtändig veranlagt und verwaltet wird. Abgeſehen von der un⸗ wirthſchaftlichen Hoſtſpieligkeit einer beſonderen ſteuerlichen Organiſation von Reichswegen, würde eine ſolche thatſächlich die Steuerfreiheit der Bundesſtaaten ſehr erheblich einſchränken und ſomit den föderativen Charakter des Reiches abzuſchwächen geeignet ſein. Eine Steuer⸗ geſetzgebung mit ſolcher unitariſcher Tendenz würde am ſchwerſten in denjenigen Bundes⸗ ſtaaten empfunden werden, in denen, wie überall in Süddeutſchland, mit Kückſicht auf die Eigen⸗ art von Land und Leuten und die hiſtoriſche Entwickelung, mit Grund beſonderer Wert auf die volle Aufrechterhaltung der nach der Keichs⸗ verfaſſung den Bundesſtaaten verbliebenen Souveränitätsrechte und den föderativen Charakter des Keichs gelegt wird. Erſcheint daher der Plan einer Reichs⸗ einkommenſteuer an ſich durchaus unzweckmäßig, ſo muß doch mit beſonderer Entſchiedenheit auch vom Standpunkt der ſüddeutſchen An⸗ ſchauungen und Intereſſen dagegen Wiederſpruch erhoben werden. Rom, 7. März. Wegen eines Seitungs⸗ ſtreites fand heute zwiſchen dem Deputirten Macola, dem Direktor der „Gazetta di Beneza“, und dem Deputirten Cavallotti ein Duell ſtatt, ace. bei welchem Cavallotti in Folge eines Säbel⸗ hiebes, der die große Schlagader durchſchnitt, auf dem Platze blieb. 5 Verſchiedenes. — Mannheim, den 7. März. Am Samſtag Nachmittag fand in Neckarau eine Sitzung des Gemeindecaths ſtatt, welcher auch Herr Bürgermeiſter Beck anwohnte. Die Sitzung hatte den Zweck einer Vorbeſprechung wegen Einverleibung der Gemeinde Neckarau in die Stadtgemeinde Mannheim Ein Beſchluß, irgend welcher Art wurde jedoch nicht gefaßt. Die Berathungen nahmen die Zeit von über drei Stunden in Anſpruch. Die S immung der Bürgerſchaft iſt der Einverleibung ſehr günſtig und dürfte dieſelbe wohl auch zu Stande kommer — Ludwigshafen, 6. März. Ein ver wegener Einbruch iſt in der vergangenen Nach im hieſigen Bahnhof aus geführt worden. Di Schalterkaſſe der Billetverkaufsſtelle in der Vor halle des Bahnhofs wurde erbrochen und etw 309 M. in Gold und Silber geſtohlen; da Kleingeld unter 20 Pfg. ließ der Einbreche liegen. Um ſein Werk ungeſtört ausführen z können, verbarg ſich der Einbrecher hinter de Schrank eines Kolportagebuchhändlers und wartet den Zeitpunkt ab, bis die Halle geſchloſſen un das Licht gelöſcht war. Die Vermuthung lieg nahe daß der Dieb jener Bande angehört, di in letzter Zeit ſowohl hier als in Landau, Neu ſtadt, Germersheim, Bingen u. ſ. w. Einbrüch ausführte. f SRK. Karlsruhe, 6. März. In de deutſchen Koloniſtenkreiſen Paläſtinas, die ja bekanntlich zum weitaus überwiegenden Theil ſüddeutſchen, insbeſondere ſchwäbiſchen Ueſprungs find, hat die Kunde, daß Kaiſer Wilhelm den heiligen Städten des Gelobten Laudes einer Aſchenbrödel. i Novelle von Fanny Stöckert. 12. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Sie erkennen, das iſt wohl die Hauptſache,“ warf Iſidore halb gedankenlos hin, ſie ſah in einiger Entfernung ſchon wieder Bekannte von Horſt und auch von ihr auftauchen, und überlegte, ob es nicht doch beſſer wäre, ſich von ihrem Be⸗ gleiter zu trennen, nicht ihret⸗ aber ſeinetwegen, denn die Vorurtheile, wenn er ſie auch verwarf, ſie waren doch einmal da, machten ſich überall geltend, und konnten auch ihm verhängnißvoll werden. „O daß iſt gar nicht ſo ſchwer!“ erwiederte Horſt, der auf die Menſchen nicht weiter achtete, jetzt weiter auf ihren Einwurf. „Es giebt ſo eine gewiſſe Wahlverwandtſchaft der Geiſter, ſie hat auch ihre beſtimmten Erkennungs⸗ zeichen, die ſelten trügen.“ Iſidore hörte nur noch mit halbem Ohr auf ſeine Worte, die gefürchtete Begegnung rückte immer näher, einem ſchuellen Entſchluß folgend; verab⸗ ſchiedete ſie ſich jetzt ziemlich überſtürzt von ihm, und trat in einen Laden, in welchem ſie, wie ſie ſagte, eine nothwendige Beſorgung hätte. Etwas verblüfft ſchaute Horſt ihr nach, als er dann aber ſeine Bekannten bemerkte, wurde es ihm klar, warum ſie ſich ſo ſchnell entfernt. Sinnend bog er, die Begegnung vermeidend, in eine Nebenſtraße ein, und dachte über die eben verlebte Stunde nach. Welche Fragen waren da an ihn herangetreten! Seinen Abſchied nehmen eines armen Mädchens, einer Geſellſchafterin wegen. Wär ihm das vor einigen Wochen geſagt hätte, daß er ſolche Fragen allen Ernſtes erwägen würde. Er der ſo kühl und leidenſchaftslos ſeine Wege gegangen, immer nur darauf bedacht, ſich empor zu arbeiten, zu ſeinem Ideal wahrer Menſchengröße, und nun war es über ihn gekommen gleich brauſenden Lenzesſtürmen, eine erſte Liebe!“ Ein reiches Glücksgefühl umſtrömte ihn, er fühlte ſich junger lebensfroher, wie ſeit langer Zeit, als er ſo ſeiner Wohnung zuſchritt, und der Gedanke, wie es einſt enden ſolle, ſchien ihn nicht weiter zu beunruhigen, das Leben lag heute vor ihm im vollen Sonnenglanz höchſten Glücks. Iſidore hatte ihre Schritte nach dem Thier⸗ garten gelenkt, auch ſie dachte voll Beſeeligung zu⸗ rück an die verlebten Stunden, ganz ſo leichtherzig wie Horſt, war ihrs dabei aber freilich nicht ums Herz. Durfte, konnte ſie überhaupt ſich ſolchen beſeeligenden Gedanken hingeben, wo die bittre Noth des Lebens immer näher heranrückte! Sich all der ſchweren Gedanken zu entſchlagen, ſich am Schönen zu erfreuen, war ſie nach dem Muſeum gegaugen, und als dann Horſt dann neben ihr geſeſſen, war es wie eine ſüße Vergeſſenheit aller Dinge über ſie gekommen. — Nun aber ſtand es wieder vor ihr, das graue Geſpenſt der Sorge, und verſcheuchte unbarmherzig all die thörichten Ge danken. Drohend hob es die knöchernen Arme, und ſchien ſie höhniſch zu fragen: Wie ſie denn eigentlich dazu käme, ſolchen Träumen nachzuhänge wie ſie, die Sorge, das Scepter ſchwang, übe ihrem armſeligen Leben, ſo das Glück ſich nimme heranwagte, und die Frühlingsſonne ihr nicht in Herz hinein lächeln, und die Vogelſtimmen il nicht von Lenz und Liebe ſingen konnten. ü Denn der Frühling war wirklich da, wohin ihr Schritt ſie trug, ſah Iſidore es ſproſſen und grünen, und geputzte frohe Menſchen zogen an ihr vorüber, und freuten ſich dieſes ernſten, wunder ſchönen Frühlingstages. O wer das auch ohn Sorgen könnte, aber das Geſpenſt ließ ſie nich und erinnerte ſie daran, wie ſie in den nächſten Tagen ihre elegante Wohnung verlaſſen müſſe, mi Grauen mußte ſie an das elende Gemach, eine finſtre Hofwohnung denken, die ſie gemiethet, um wenigſtens ein Obdach zu haben, und wovon würde ſie dort ihr Leben friſten? Ihre ueue Wirthin, ein mißtrauiſch ausſehen⸗ des Weib, hatte ſie ſchon ſehr unheimlich betrachtet und gleich Vorauszahlung der Miethe verlangt. Es war Iſidorens leltes Geld geweſen, was ſie der Wirthin eingehändigt. Zunnächſt mußte ſie wohl nun daran denken. etwas von ihrer Garderobe, und die paar Schmuck⸗ ſachen, die ſie beſaß zu veräußern, und dann — Iſidore ? Was ſollte dann werden? Wie konnte ſie