„Karl Fri Sohn des Großh. Bad. Notars a. D. Carl Eiermann in Eberbach, ums Leben gekommen. Wilh. Eier mann war 25 Jahre alt. — Grünſtadt, (Pfalz,) 2. März. In Pfeddersheim erſtickten die beiden Schweſtern Höll in vergangener Nacht durch ausſtrömende Kohlengaſe. — Aus dem Bliesthal, 28. Febr. (In drei Reichen.) Die Pf. Z berichtete kürzlich von einem Grenzbewohner im bayeriſchen Wald, wonach derſelbe ſich im Bayriſchen wäſcht, aber in Oeſterreich ſchläft. Man kann nun noch einen ſchöneren Fall aus dem unteren Bliesthale be⸗ richten. Der Ort Bliesmengen liegt bekanntlich in jener Ecke, wo Preußen, Bayern und Lothringen juſammenſtoßen. An der Grenze der Gemarkung liegt die Uhrigsmühle. Der Grenzſtein ſteht in einer Ecke der Küche. Der Müller ſchläft im Bayriſchen, wohnt in Preußen und mahlt in Lothringen. — Köln, 2. März. Heute Nachmittag ſtürzte hierſelbſt ein großes Gebäude, das geſell⸗ ſchaftlichen Zwecken dienen ſollte, in deſſen geſamten Innern man mit Renovierungsarbeiten beſchäftigt war, ein. Sämtliche 3 Etagen bilden einen Trümmerhaufen. Eine Perſon blieb tot, vier wurden ſchwerverletzt herausbefördert und in hoffnungsloſem Zuſtande dem Hoſpital über⸗ liefert. — Wurzach (Reuß), 2. März. Auf einem herrſchaftlichen Schieferbruche wurden 9 Arbeiter verſchüttet und tot hervorgezogen. — Kiel, 2. März. Auf einem Panzer⸗ motorboot der Torpedoinſpektion explodierte der Benzinkeſſel. Das Schutzdach ging in Flammen auf. Die Beſatzung erhielt leichte Brandwunden. — München, 3. März. [Das falſche Fenſter.] Vorgeſtern Nacht ging der Praktikant der Kloſterbrauerei Andechs, Richard Kränke, heim nach ſeiner Wohnung im Nebenhaus des Wirths Lud. Waſtian. Um die Wirthstochter zu wecken, warf er Schneebälle nach ihrem Fenſter, traf aber das Fenſter der Wirthsleute. Herr Waſtian der Stiefvater des Mädchens, er⸗ wachte, öffnete das Fenſter und rief herunter. Da der Praktikant nicht antwortete, feuerte Waſtian zwei Schrotſchüſſe ab, die den Kränke tödteten, der im Nachbarhanſe wohnende Arzt konnte nur den eingetretenen Tod feſtſtellen. rich Wilhelm Eiermann, ] Kr ke war allgemein beliebt und ein geborener Mexikaner; ſeine Mutter lebt zur Zeit in . ſonſt in Wiesbaden. (Andechs iſt 352 7 9 füdweſtlich von München, 2256 m. hoch 1 er dem Ammerſee gelegen und wegen ſeiner Aus⸗ ſicht, ſeines Bieres und ſeines alten ſchönen Kloſters ein Lieblingsausflug der Münchener.) Paris, 2. März. Dem Bibliothekar Aubert wurde jüngſt von mehreren Fiſchern eine Karte übergeben, die dieſelben in der Nähe von Saint⸗Malo, in einer Flaſche eingeſchloſſen, an der Meeresküſte gefunden hatten. Der Inhalt der in deutſcher Sprache abgefaßten Karte lautet: „Untergang der „Elbe“. Ach, meine theuere Braut Mina, ich werde Dich erſt im Jenſeits wiederſehen. Ich bitte Denjenigen, der dieſe Karte ſinden wird, dieſelbe an Fräulein Mina Frank nach Buchau, Federſee, Württemberg, zu ſenden.“ Auf der andern Seite der Karte befand ſich die gedruckte Aufſchrift: Bernhardt Rams⸗ perger vom Hauſe C. Gomer, Strumpffabrik in Weingarten. Herr Aubert hat dem letzten Wun che des verunglückten Paſſagiers der „Elbe“ un⸗ verzüglich entſprochen. i — Aus Frankreich, 28. Febr. (Auf der Kanzel geſtorben) In Buſſerel in der Haute⸗ Saone kam der dortige evangeliſche Pfarrer Jung unter beſonders merkwürdigen Umſtänden um's Leben. Er hatte für eine verſtorbene Frau in der Kirche auf der Kanzel die Leichenrede gehalten und beugte ſich nach dem Amen nieder. Als er ſich nicht wieder erhob, wurde die Gemeinde beſorgt, und als man endlich zu ihm hintrat und ihn aufhob, war er todt. Der Verſtorbene war erſt 32 Jahre alt. Landwirtſchaftliches. — Bade'n, I. März. [Hebung der Rind⸗ viehzucht.] Wie immer, ſo iſt auch in der gegen⸗ wärtigen Wirthſchaftsperiode unſere Regierung beſtrebt, zur Hebung der Rindviehzucht die weit⸗ gehendſte Hilfe zu leiſten. So ſind u. A. zur Errichtung von Rinderſtammzuchtſtationen 50000 Mark vorgeſehen. Aus den im Budget für 189697 vorgeſehenen Mitteln wurde bis jetzt je eine Zuchtſtation für das Simmenthaler⸗ und Wäldervieh errichtet. In Ausſicht genommen iſt die Errichtung von 2 weiteren Zuchtſlationen der erſteren Raſſe, die in den Jahren 1898 u. 1899 beſetzt werden können. Zur Beſtreitung der Koſten des theilweiſe Ankaufs u der Unterhaltung der Thiere werden neben den aus der laufenden Budgetperiode noch zur Verfügung bleibenden Mitteln weitere 50/000 Mark angefordert. Aus dieſen Mitteln ſollen die mit der Ueberwachung der Zuchiſtationen be⸗ trauten Bezirksthierärzte angemeſſene Vergütungen erhalten⸗ Um in den Landgemeinden nach und nach die läſſige Farrenhaltung in der Privatpfleg⸗ aufzuheben und durch eigenen Gemeindefarren⸗ betrieb bei Erbauung zweckentſprechender Stall ungen unterſtützend einzugreifen, hat das Großh. Miniſterium zur Beihilfe der Errichtung dog Farrenſtällen 10000 Mark in Ausſicht genommeg, Ueber die im Budget für 1896 —97 bewilligten 20000 Mk. iſt zum größeren Theile verfgt. Weitere Geſuche um Beihülfe ſind noch zu erwarten, ſo daß auch die reſtlichen Mittel in Bälde guf⸗ gebraucht ſein werden. Vor etwa 50 Jahren, ſo ſchreibt Profeſſor Dr. Seelig in Kiel im praktiſchen Ratgeber im Obſt⸗ und Gartenbau, kam über England aus Nordchina zu uns ein Strauch: Jasminum nudiflorum, der nacktblütige Jasmin, der feiner, zeit viel Aufſehen machte, dann aber den nach, folgenden Azaleen, Camelien u. a m. den Plaz räumen mußte und in Vergeſſenheit gerieth. Und doch verdient, nach Profeſſor Seelig, der Strauch alle Beachtung, weil er, wie die Erfahrung ge⸗ lehrt hat, ſelbſt in das freie Land gepflanzt, ein Winterblüher iſt. Er bildet ſeine Blütenknospen im Herbſt fertig aus und ſobald dieſe dann von wärmenden Sonnenſtrahlen getroffen werden, brechen ſie auf und bedecken den Strauch it chromgelben, leuchtenden Blüthen. Das geſchieht ſchon im ſpäten Herbſte, jedenfalts im zeitigſten Frühjahre zugleich mit dem kr blühen von Schneeglöckchen und Crocus. . dieſem milden Winter aber hat der Jasmin am 15. Januar voll geblüht und den Erker ſeines Hauſes in Kiel, das von dem Jasmin umzogeg iſt, in einen gelben Schleier gehüllt. Aus Dan hierfür lenkt Profeſſor Seelig die Aufmerkſam⸗ keit der Gartenfreunde aufs neue auf den nackk⸗ blüthigen Jasmin. Er giebt auch eine Cultur⸗ anweiſung: Gartenfreunde die ſich näher unter⸗ richten wollen, mögen ſich an das Geſchäftsamt des praktiſchen Ratgebers nach Frankfurt an der Oder wenden, das die Nummer, in der der nacktblüthige Jasmin auch abgebildet iſt, auf Wunſch koſtenlos zuſchickt. junge Dame, über deren Schickſal ſich ſeine Kame⸗ raden in die weitgehendſten Vermuthungen ergingen. Sie war eben keine Erſcheinung, die ſo ſchnell der Vergeſſenheit anheim fallen konnte. Mit innerem Ingrimm dachte er daran, wie noch geſtern Abend am Biertiſch die Vermuthung ausgeſprochen wurde, daß man ihr ſicher wieder begegnen würde, allerdings in etwas andern Kreiſen, wo man das, was in der erſten Geſell⸗ ſchaft ſo hart beurtheilt, jedenfalls ſehr harmlos finden würde. Er hatte geſchwiegen zu all die ſen Reden, ſein Intereſſe für Iſidore in dieſem Kreis zu verrathen war ihm nicht möglich geweſen. Als er ſie nun aber heute ſah, da ward es ihm klar und immer klarer, es war nicht allein Intereſſe was er empfand, es war jenes große übermächtige Empfinden, das keine Schranken kennt, jenes Frühlingserwachen der Seele, das ſich durch alle Stürme und Hinderniſſe des Erdendaſeins ſiegreich Bahn bricht. Und wie er ſie nun begrüßte, und in ihren Zügen ein ſo glückſeliges Aufleuchten bemerkte, und dann neben ihr ſaß, in dem ſchönen künſtleriſchen Raum, da zog ein ſolches Glücksgefühl durch ſein Inneres, wie er es noch nie glaubte empfunden zu haben. Bald waren ſie in lebhafteſter Unterhaltung begriffen, zunächſt war es ein Kunſtgeſpräch, die Wandgemälde regten ſie dazu an, dann kamen ſie auf weiter⸗ gehende Dinge, auf die großen Fragen der Zeit zu ſprechen, und Horſt wurde es bald klar, daß Iſidore zu denkenden Frauen gehörte, die da nicht nur mit ſich ſelbſt und ihren kleinen Intereſſen beſchäftigt, gedankenlos ſolche Fragen an ſich vorübergehen laſſen; das zierliche Köpfchen ſchien überall den Dingen auf den Grund zu gehen. f Als man jetzt auch die Frauenfrage berührte, meinte ſie, daß von vielen Frauen und Mädchen faſt mehr Energie und Thatkraft verlangt würde, wie von den Männern. „In wie fern?“ fragte Horſt etwas verwundert. „Nun die Männer werden dazu erzogen, ſich eine ſelbſtſtändige Exiſtenz zu gründen, die armen Mädchen aber größtentheils noch nicht. Ganz un⸗ vorbereitet trifft ſie oft das Schickſal, Eltern und Verſorger zu verlieren, dann heißt es erbarmungslos ſiehe zu, wie Du durchkommſt. es gut gehabt, nun ſorge ſelbſt für Dich. — Ein kommen, und beſonders Ihr Stand iſt vor Allem weich gebettet. Damit ſie die Noth des Lebens nicht kennen lernen, dürfen die Herren Offtziere nicht einmal eine Ehe eingehen, ohue den nothwen⸗ digen Vermögensnachweis. Wie mancher mag da bittern Kampf kämpfen, denn hin und wieder wird ja doch auch einmal ein armes Mädchen geliebt, aber den Abſchied nehmen einer ſolchen Liebe wegen, wer würde es thun, ſich lächerlich machen in den Augen ſeiner Kameraden und der Welt!“ „Wem wirklich eine ſolche Himmelsgabe zu Theil wird, eine wahre, echte Liebe, zu einem braven Mädchen, der wird ſich nicht beſinnen jedes Opfer zu bringen, auch den Abſchied zu nehmen, wenn es ſein muß!“ erwiderte Horſt und ſeine leuchtenden Blicke ruhten auf dem etwas geſenkten Kopfe des jungen Mädchens, in deſſen Antlitz jetzt langſam ein heißes Roth ſtieg. Gott im Himmel, was hatte ſie da für ein Thema angeſchlagen, und wie erregt, wie leiden⸗ ſchaftlich klang ſeine Stimme. Erwog er vielleicht ſelbſt derartige Fragen? Und war ſie es, konnte ſie es ſein, der er ein ſolches Opfer bringen könne? Nein nicht weiter, hinweg mit ſolchen bethörenden Gedanken. Er würde das Opfer nicht bringen, und ſie dürfte es ſchließlich auch nicht annehmen. Sie erhob ſich und wollte ſich von ihm ver⸗ Bis jetzt haſt Du abſchieden, Horſt jedoch gab ihr das Geleit, une, kümmert darüber, daß Bekannte ihnen begegnen könnten, ging er auch noch die Linden mit ihr herunter, wo die Menſchen hin und her wogten, Der erſte Bekannte, der ihnen begegnete, war Rahe, in namenloſer Verwirrung blickte er auf das ſchönſe Paar. War es denn möglich! Horſt promeniet hier ganz ungeniert mit dieſem von der Geſellſchaft in Acht und Bann gethanen Mädchen, und mu wollte es ihn faſt wie Neid erfaſſen, wer doch auch Mann kann in eine ſolche Lage ſelten oder nicht ſo vorurtheilsfrei wäre, und ſo ſelbſtbewußt ind unbekümmert neben dieſem ſchönen, intereſſautes Mädchen hergehen dürfte. Er wurde blaß und roth, als er jetzt grüßeud an ihnen vorüberſchritt. Hatten ſie nicht beide gelächelt, ſo recht geringſchätzig natürlich über ihn. „Er würde wohl ſeinen Abſchied nie nehme, einer Liebe wegen, trotzdem er eine ideal angelegt Natur zu ſein glaubt,“ ſagte Horſt. N iſt es ſchade um ihn, daß er ſo in den lächerlichſten Vorurtheilen befangen iſt. Nur der Menſch it wahrhaft frei, der ſich von dergleichen befreien bek⸗ mag, und ſchließlich kann man das immer in jedem Stand, auch in unſerem, der ja allerdings ſeht ſtrenge geſellſchaftliche Geſetze vorſchreibt. In der Beurtheilung meiner Mitmenſchen, da laß ich mir keine Geſetze diktiren, wo ich Menſchen finde, die ich achten und lieben kann, da frage ich nicht nach Stand, Würden und äußeren Dingen, ſchließlich giebt es in jedem Stand niedere und edele Nakuren Fortſetzung folgt. — Humor. (Vor einer Schmiere.) „Das Obſt, welches man heute zu werfen geſonnen iſt, bittet wa höflichſt an der Kaſſe abzugeben, da es gewöhulich von Leuten gegeſſen wird, für welche es gar nicht beſtimmt iſt!“ 2 3 11 „Eigentlich 1 * t uh chic, eln. ahnt, in f fl der 1 Nein. Carl Nein J. (ot face da mionme Lane rar aer Nee date duch k Ang und lan Lil; Aden Dr. welter dn mae