nge eintreten i Molitn uchdruckerg e erikaner Ladenburg. fer haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, wurget Anzeiger für Ladenbur Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 1 g und Umgegend. Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. 7 — 1 Ladenburg. 5 gen zu verkaz — — — — — — No. 18. Mittwoch, den 2. März 1898. avi Ein Attentat auf den König von erſte Schuß wurde auf eine Entfernung von] und die Großherzogin begaben ſich hente Nach“ * 8 Griechenland 20 Schritt abgegeben. Der Mönig ſelbſt hat] mittag halb 1 Uhr zum Hauptbahnhof, um m Lrnen 5 außer den beiden Perſonen, welche die Schüſſe ] daſelbſt die Ankunft des Uronprinzen von en. wurde, wie der Telegraph meldet, am Samſtag abgaben, weiter entfernt noch eine dritte in [Schweden, ihres Schwiegerſohnes zu erwarten. in der Exp abend verübt. Das iſt ein Ereignis, das man dem Augenblicke des Attentats bemerkt. Ein Derſelbe traf mit dem Schnellzug 12,35 Uhr W weit eher während des griechiſch⸗türkiſchen Zögling der Madettenſchule folgte zu Pferde hier ein und begab ſich nach herzlicher Be⸗ Krieges erwartet hätte, beweiſt aber auch und kam, durch die Schüſſe herbeigelockt, noch] grüßung mit ſeinen Schwiegereltern zum zugleich, daß in Griechenland noch immer genug Gärungsſtoff gegen das Hönigshaus vorhanden iſt. uſtend 1000 Jeg it von Nähere Nachrichten beſagen: * Athen, 26. Febr. Als Hönig Georg Tuſtcatan heute nachmittag gegen 5 Uhr in einem CTandauer NH mit der Prinzeſſin Marie von Phaleron hier⸗ ende Bonbon her zurückkehrte, feuerten zwei Individuen, irkend bei Hufn welche ſich in einem Graben neben der Straße atarrh und de verſteckt hatten, aus Gras⸗Gewehren auf den Größte Spe königlichen Wagen. Der erſte Schuß ging fehl, eeſterreichs me der zweite traf den königlichen Ceibjäger am Pak. 25 Piz Bein. Die Squipage fuhr im Galopp davon. ei C. L. Sin Es wurden hintereinnander noch 7 Schüſſe —— hinter dem Wagen her abgefeuert, die aber en Nie nien, alle nicht trafen. Die Nachricht hat unter den dass Weihe Perſonen, welche bisher Henntnis von dem Attentat haben, ungeheure Aufregung hervor⸗ ie besten 4 4 ld Der eine der Angreifer trug graue Ulerbilligsten srl gerufen. 8 Kleidung; der Hönig erklärte, er werde ihn og kratis . 95 g er 5 . aprol klndter! leicht wiedererkennen können. Die Attentäter össtes 1 e ſind entflohen. Weiter wird berichtet: Athen, 26. Febr., 11.55 abends. Als ie königliche Equipage an die Stelle kam, an elcher die Miſſethäter ſich verſteckt hatten, rhob ſich der eine und rief auf griechiſch: „Halten Sie an, Majeſtät!“ Der Hönig erhob ſich in dem offenen Landauer, um die Prinzeſſin Marie zu ſchützen, blieb aufrecht, gegen die Mörder gewendet, ſtehen und rief denſelben, ſeinen Stock ſchwingend, zu: „Fort da!“ Der r ö 2 0 eizer ntreten Ellwanger, Lin — ohuung gerade zurecht, um die Attentäter fliehen zu ſehen. Starke Patrouillen ſind abgeſandt worden, um der Mörder habhaft zu werden. Die Polizei iſt einem Klub auf der Spur, welchem einer der Attentäter angehört zu haben ſcheint und von welchem derſelbe, wie man vernimmt, durch das Cos zur That beſtimmt worden iſt. Man ſpricht von einigen Ver⸗ haftungen. Athen, 26. Febr. Der König empfing abends alle fremden Geſandten, welche ihm perſönlich ihre Glückwünſche ausſprachen. In der Schloßkapelle wurde ein Dankgottes dienſt abgehalten. Um 10 Uhr fand ein außer⸗ ordentlicher Miniſterrat ſtatt. Allgemein wird in der ſehr erregten Stadt die abſcheuliche That verurteilt. Die in Athen anweſenden Kreter beſchloſſen ſofort eine Entrüſtungsadreſſe an den Hönig. Athen, 27. Febr. Vormittags wurde in der Metropolitenkirche ein Tedeum geſungen, welchem die königliche Familie, ſowie ein über⸗ aus zahlreiche Menſchenmenge beiwohnte. Vor allen hörte man die Rufe: Es lebe Hönig Georgl Athen, 27. Febr. König Seorg erhielt Glückwunſchtelegramme von Ihren Majeſtäten Kaiſer Wilhelm, Haiſer Nikolaus u. Königin Viktoria. Von den Attentätern iſt bisher noch keine Spur gefunden worden. Poliſiſches. Harlsruhe, 26. Febr. Der Großherzog Keſidenzſchloß, wo er bis zu ſeiner Weiterreiſe nach Rom kurze Seit Aufenthalt nimmt. Berlin, 26. Febr. Infolge einer Auf⸗ forderung des Berichterſtatters Abg. Dr. Tieber gab der Staatsſecretair des Reichs marineamtes, Tirpitz, in der Budgetcommiſſion des Keichs⸗ tages heute folgende Erklärung ab: Mit Er mächtigung des Herrn Keichskanzlers gebe ich die Erklärung ab, daß nach meiner Anſicht das Flottengeſetz für die verbündeten Kegier⸗ ungen unahnnehmbar wird, wenn daſſelbe nicht die geſetzliche Sicherheit bietet, 1. daß die Flotte in dem Umfange, wie ihn der Bundes rath unterbreitet hat, als nothwendig anerkannt wird und innerhalb der von den verbündeten Regierungen für nöthig erachteten Seit fertig geſtellt wird: 2. daß die für nothwendig anerkannte Flotte auch in kriegs brauchbarer Beſchaffenheit erhalten bleibt. Ich bin dazu beſſer entſpricht. worten. Berlin, 28. Febr. ril zu vermite 28 bei Karl kl. germiete Aſchenbrödel. Pioselle von Fanny Stöckert. (Nachdruck verboten.) che, Speicher 10. Fortſetzung. b, ſowie 551 65 Mit einem ihm fremden, ſeltſamen Empfinden 7019 —.— ſchaute Horſt dem davon rollenden Wagen nach. — War es denn möglich in dieſer Welt des rück⸗ i ſichtsloſen Realiſmus ein derartiges übermächtiges ohnung Gefühl voll Poeſie, voll Romantik zu empfinden. a War das wirklich jener machtvolle unwiederſtehliche Keil, % Zug vom Herzen zum Herzen, war es das Hohe⸗ Neu l lied jener Liebe von der die Dichter aller Zeiten 8 geſungen, was da mit mächtigen Accorden an die Pforten ſeines Herzens ſchlug? Wie ſeltſam und 0 berückend das blaſſe, von einem dunkelrothen Tuch umrahmte Geſicht Iſidorens vor Horſt's Augen ſtand, als konnte es durch nichts auf der Welt ph Lay/ wieder verdrängt werden, e Gleich einem Träumenden wandte er ſich jetzt i e 9 langſam und ſchritt dem Hauſe wieder zu ohnhal Wie ſich beſinnend ſtand er nun in der Thür 1 der Nh des Speißeſaals. Ja das war die Welt wieder ler in de 6 er momentan entdrückt geweſen. In ihr war l. Dina nichts von Poeſie und Romantik zu ſpüren, ſondern 2. dampfende Schüſſeln, vom Wein erhitzte Geſichter, el. oberflächliches Schwatzen und Lachen und mit verpache giftigen Pfeilen geſpikter Klatſch, Heuchelei und aus mit Hohlheit war dieſe große vornehme Welt. Kreuz iſt Als Horſt bemerkte, wie ſich vieler Blicke auf in ſeinen Zügen, er richtete ſich ſtraff in die Höhe und ſchritt dann auf den ihm zugewieſenen Platz neben Frau von Barnewitz zu. Mit einer flüchtigen Entſchuldigung ließ er ſich neben ihr nieder. „Du hatteſt notwendige Ritterpflichten zu erfüllen, wie ich gehört habe,“ ſagte Frau von Barnewitz, indem ſie ihn ſtark fixirte, und als er nicht gleich antwortete, fuhr ſie in ſpöttiſchem Tone fort: „Das ſieht Dir übrigens wieder eimal recht ähnlich, ſolcher Perſon, die der allgemeinen Veruchtung anheimfiel, Deinen ritterlichen Schutz anheim gedeihen zu laſſen. Du wagſt wirklich viel, Udo!“ „So meinſt Du! — Ich denke, daß ich über mein Thun und Laſſen vor jedem Gerichts⸗ hof, des Geſetzes und der Moral Rechenſchaft ab⸗ legen kann, während dein heutiges Handeln vor einem gewiſſen Gerichtshof nicht beſtehen würde!“ „Nun und vor welchem nicht wenn ich fragen darf.“ „Vor dem der wahren Herzensbildung.“ „So ſprichſt Du mir dieſelbe ab?“ „Allerdings! Du kennſt die Geſellſchaft,“ begann er mit gedämpfter Stimme, „Du weißt wie ſchnell und ungerecht in derſelben gerichtet wird, wie die geringfügigſten Dinge, aus reiner Luſt am Scandal oft aufgebauſcht werden und Du dem armen Mädchen eine ſolche Niederlage bereiten! Sie förmlich hinauswerfen laſſen.“ bei dieſer Abkanzelung. das junge Mädchen aus ſo einer peinlichen Situation zu befreien. konnten. ihm freundlich zu. erklärte er dann mit wahrer Stentorſtimme. „Die die Rechte eines ſolchen beanſpruchen, ſo gut wie wir andern Alle!“ der Geſellſchaft,“ nahm jetzt einer der jüngern Offiziere das Wort. „Heute beſonders mußte ihr der Preis der Schönheit zuerkannt werden!“ Ein ſehr entrüſteter Bliſt der Frau Nachbari 2 . 5 . 7 auf ihn richteten, leuchtete es ſtolz und verächtlich kaufen. konnteſt trotzdem die Geſchichte heute preisgeben, gern bereit, meine Herren nach beſten Kräften mitzuwirken, nach einer Faſſung der fraglichen Beſtimmung zu ſuchen, die Ihren Wünſchen Ich bin auch gern bereit, eine andere Faſſung, falls ſie nur den zuerſt aufgeführten Sweck des Geſetzes nicht in Frage ſtellt, dem Bundesrathe gegenüber zu befür⸗ Der Keichstag hielt am Freitag 2 Sitzungen ab. Die erſte Sitzung war der zweiten Teſung der Vorlage über die Entſchädigung unſchuldig Verurtheilter gewidmet. In der Commiſſion iſt über die meiſten der Frau von Barnewitz war dunkelroth geworden „Freilich daß noch ſolche Ritter wie Du, für ſie aufwerfen würden, das konnte ich unmögiich vermuthen,“ erwiederte ſie gereizt, ich will nur wünſchen, daß Du dich nicht allzu comprimittiert haſt!“ „Warum comprimitirt haſt, es war eine einfache ſelbſtverſtändliche Handlung meinerſeits, Er hatte die letzten Worte etwas lauter ge⸗ ſprochen, ſo daß die Näherſitzenden ſie vernehmen Sein Gegenüber, ein älterer Herr trank „Sie haben recht und nur ritterlich gehandelt,“ junge Dame war einmal aufgenommen in die Ge⸗ ſellſchaft, folglich war man auch Geſellſchaftlich ver⸗ pflichtet gegen ſie; als geladener Gaſt konnte ſie „Und ſie war doch unbeſtritten eine Zierde ließ den Unvorſichtigen ſeine Rede plötzlich abbrechen. N