1 f Verſchiedenes. — Ladenburg, 13. Februar. Der hieſige Frauenverein hat nach ſtattgefundenem Rechnungsabſchluß ſeinen Mitgliedern Folgendes mitzutheilen. Die Einnahmen betrugen im ver⸗ gangenen Jahr 568,18 Mark wovon 291 Mark auf Mitgliederbeiträge, 134,65 Mark auf die Sammlung von der Kleinkinderſchule, 72,39 Mark auf den Saldo der Kaſſe und 70,14 M. auf Kapitalzins entfallen. Die Ausgaben waren: für Krankenunter⸗ ſtützung 199,84 Mark, für die Kinderſchule 199,3 Mark, für Unkoſten 47,30 Mark, für Wöchnerinnenunterſtützung 2,40 Mark. Zuſammen 440,57 Mark. n Für das Vermögen des Vereins ergibt ſich eine Zunahme von 55,22 Mark. Der Stand desſelben iſt um 2465,70 Mark. Ueber die Thätigkeit des Vereins berichten wir: Es wurden 50 Perſonen unterſtützt; 36 Kranke mit 118 Pfund Fleiſch, 60 Flaſchen Wein, 160 Liter Milch, 144 Eier, 5 Fläſchchen Tokayer und Champagner für Schwerkranke und 8 Portionen Eſſen. 14 Wöchnerinnen erhielten 98 Portionen Eſſen auf Privatkoſten der Vorſtands⸗ damen und 24 Stück Kindszeug. Der Verein hat wohl Urſache mit dem Reſultat ſeiner Anſtrengungen zufrieden zu ſein, aber es wäre ſehr zu wünſchen, daß demſelben, in Anbetracht ſeines ernſten Zweckes, ein größeres Interreſſe entgegengebracht würde. — Mannheim, 14. Febr. Am 12. d. Mts., Nachmittags verunglückte der verheirathete 40 Jahre alte Kohlenarbeiter Ferdinand Klehr von Oppau im Binnenhafen dadurch, das beim Bedienen eines Dampfkrahnens beim Aufziehen die Kette brach und dem im Schiffsraum ſich auf⸗ haltenden Klehr auf den Kopf fiel, ſo daß er ſofort todt war. — Karlsruhe, 12. Febr. Der Jahres⸗ bericht der Fabrikinſpektion für das Jahr 1897 iſt ſoeben erſchienen. den einer beſonderen Beaufſichtigung unterliegenden Anlagen beſchäftigten Perſonen betrug 173 794 gegen 159 780 im Vorfahre, der Auſſicht der Fabrikinſpektion unterſteden davon 165 849 Arbeiter in 6 353 Betrieben. Der Altersaufbau der Arbeiter ſtellt ſich folgendermaßen dar; 9,05 pCt. jugendliche Arbeiter, 21, 57 pCt. Arbeiter von 16 bis incluſive 20 Jahren, 62,96 pCt. Die Geſammtzahl der in a den Anlaß zu dem Doppelſelbſtmord kurſiren Arbeiter von 21 bis 50 Jahren und 6,89 pet; Arbeiter von 51 Jahren und älter. Erfreulich iſt, daß auch im Berichtsjahre Verkürzung der regelmäßigen täglichen Arbeitszeit feſtzuſtellen iſt, und zwar in einzellnen Fällen bis zur neun⸗ ſtündigen Arbeitszeit. Bei der Reviſion der. Bäckereien hinſichtlich der bundesräthlichen Be⸗ ſtimmungen vom 4. März 1896 hat ſich noch eine große Anzahl von Verfehlungen herausge⸗ ſtellt, anderſeits ſei man aber auch in den Be⸗ trieben, in denen im Vorjahre Uebertretungen der Vorſchriften über die tägliche Arbeitszeit feſtgeſtellt wurden, mit der zuläſſigen Arfeitszeit im laufenden Jahre ausgekommen. Eingehend und in durchaus objektiver Weiſe wird die „Organiſation der Arbeiter“ behandelt und dabei ausgeführt, daß als eine der größten Schwierig⸗ keiten der Organiſation die Verſchiedenheit in der Lage der Arbeiter und in der Art, wie dieſelbe empfunden werde anzuſehen ſei. Außer⸗ dem ſei das geringe Intereſſe an den Organiſa⸗ tionsbeſtrebungen auch auf den flotten Gang aller Induſtrizweige zurückzuführen. Ein intereſ⸗ ſantes Material enthält das Kapitel über den Schutz der Arbeiter vor Gefahren; wir heben darans hervor, daß die Zahl der Unfälle, die zur Kenntniß der Fabrikinſpektionen gelangten, ſich auf 3 193 belief gegenüber 2650 im Vor⸗ jahre, eine Zunahme, die auf die ungewöhnliche Vermehrung der gewerblichen Arbeiter zurück⸗ zuführen ſei. Dem intereſſanten Werke, deſſen Inhalt, wie die „Frkf. Ztg.“ vernimmt, von Neuem dar thut, daß die Fabrikinſpektion in Baden in guten Händen ruht, ſind verſchiedene Tabellen beigegeben. — Karlsruhe, 13. Febr. Am Freitag ſtürzte ſich der Trompeter Schmitt vom hieſigen Artillerieregiment mit ſeiner Geliebten, der 21 Jahre alten Kellnerin Münch aus Steinbach (Amt Buchen) in den Lauterbergſee. Beide wurden am folgenden Morgen todt aus dem Waſſer gezogen. Es ſteht feſt, daß auch das Mädchen freiwillig mit in den Tod ging. Ueber verſchiedene Gerüchte. Am glaubwürdigſten er⸗ ſcheint die Verſion, wonach der Trompeter wegen eines Inſubordinationsvergehens ſeine Stellung gefährdet ſah und aus Gram hierüber mii ſeiner Geliebten den Tod ſuchte und fand. Er wurde ſeit mehreren Tagen bei ſeinem Truppenteil vermißt. — Kaiſerslautern, 14. Febr. Seit 25 einigen Tagen iſt der 1 Hähr. Knabe Konrad Wanner von hier verſchwunden. Derſelbe iſt 1,35 Meter groß, hat blonde Haare, blaue Augen u. ein rundes Geſicht. Er iſt bekleidet mit einem braunen Noc (Cheviot), grau karrirten Hoſen u. hohen Schnür⸗ ſchuhen. Seine Eltern wohnen in der Apfelſtr. g. Sollte das Kind irgendwo betroffen werden, wird gebeten, den Eltern oder der Polizei Kenntniß davon zu geben. — Berlin, 12. Febr. Die deutſchen Frauen in Yokohama haben eine Sammlung ver⸗ anſtaltet, um für das Geld ihren waffentragenden Landsleuten allerlei Annehmlichkeiten zu ver⸗ ſchaffen und ihnen den Aufenthalt an der fernen chineſiſchen Küſte zu erleichtern. In erſter Linie! wurde an Tabak und Cigarren gedacht. Ju Yokohama erwartet man, daß die deutſchen Frauen in Shanghai dem von ihren Schweſtern in Yokohamma gegegeben Beiſpiel folgen werden, — Berlin, 13. Febr. Wie die „National zeitung“ erfährt, verſchwanden 80,000 Fs, rumäniſcher Rente aus einem eingeſchriebenen Briefe den die Breslauer Diskontobank an einem Bankier in Galaz (Rum,) abſandte. Die Diebe werden in Galaz vermuthet. — Manöver. Das „Armeeverordnungs⸗ blatt“ giebt eine allerhöchſte Kabinettsordre he kannt, wonnach die Kaiſermanöver in diesem Jahre von dem VII. und X. Armeekorps abge⸗ halten werden. — Reform des Submiſſtionsweſens, In Frankfurt am Main hatten ſich allerlei Un zuträglichkeiten bei Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten und deren Ausführung bemerkbar gemacht und man iſt ſchließlich zu folgendem Modus über, gegangen. Sämmtliche Arbeiten eines Etatsfahres werden in einem einzigen Submiſſtonstermin folgendermaßen vergeben: Alle bei der Stadt Frankfurt a. M. zu ſtädtiſchen Arbeiten zugelaſſenen Handwerker werden im erſten Vierteljahr des Jahres aufgefordert, auf die im Etatsfahre vor; kommenden Arbeiten ihre Angebote einzureichen d. h. jedes Gewerbe für fich. Sodann werden ſämmtliche Angebote des Gewerbes zuſammen; gezählt und durch die Anzahl der Angebote getheilt und der ſich dadurch ergebende Preis als Normalpreis für die im Etatsjahre auszuführenden Arbeiten feſtgeſetzt. Worauf eine Vertheilung der Arbeiten an ſämmtliche zu ſtädt. Arbeiten zu⸗ gelaſſene Unternehmer ſtattfindet. ließ dann ihre Blicke ſinnend über die bunte, vom Wein erregte fröhliche Geſellſchaft ſchweifen. War dieſes Daſein, dieſes leichte Schweben auf der Oberfläche des Lebens, ohne je der Tiefen desſelben zu gedenken, wirklich das Höchſte, und werth ſein Alles daran zu ſetzen? Gab es nichts Höheres, was hoch über alledem ſtand, was unab⸗ hängig war von Geld, von Stand, ſich allein auf⸗ baute auf wahre Menſchengröße. 2 5 „Wo aber war dieſe zu finden? In dieſer HGeſellſchaft hier wohl ſchwerlich! Da jagte alles nach Rang, Geld und Gut, nach kleinen Augen⸗ lickserfolgen, welche die gedankenloſe Menge lendete, aber an des Lebens Tiefen, da eilte an vorüber. Und trieb ſie es denn anders? atte ſie ſich nicht, ebenſo wie alle die Menſchen ier, gedankenlos dem Strudel des Geſellſchafts⸗ bens hingegeben. Woher uun einmal dieſe Er⸗ enntniß? Dieſes Eindringen in die Tiefen ? Wer und was hatte ihr denn die Augen geöffnet? Und was war es, wie nennt es ſich denn was da hoch über all dem Alltagsgetriebe ſteht! Menſchengröße! Wieder klang das Wort an ihre Ohren, fremd und abſonderlich hier in all dem ollen Lärm und Gläſerklingen, Tanzmuſik, Lachen nd Scherzen, wie würde man lachen und höhnen, käme ein Menſch daher, und legte ihnen das Wort von der wahren Menſchengröße und Menſchen⸗ Charaktern. 1 Vor Iſidorens Augen aber nahm das Wort Geſtalt an, ſie ſah den Freund Ravens, wie er ühn, muthvoll, ſein Leben für nichts achtend, ein anderes Menſchenleben vom ſichern Tode erettete wie er hoch über der Menge emporragte, die ihm zujubelte, wie das Volk immer inſtinktiv immer den Großen zujubelt, ohne ſie zu begreifen. würde ans Herz, und predigte ihnen von großen Raven ihr heute ſtrahlenden Antlitzes verkündet, nicht ahnend, daß das Bild ſeines Freundes ſchon Iſidorens ganzes Sein beſchäftigte, und er trotz aller ſeiner glänzenden Eigenſchaften, von dieſem Freund, ehe ſie ihn nur geſehen, gänzlich in den Schatten geſtellt wurde. So hing ſie eine geraume Weile, unbekümmert um das Treiben um ſie herum, ihren Gedanken nach, bis ſie dann doch wieder in die Unterhaltung hineingezogen wurde. Dieſelbe drehte ſich jetzt faſt ausſchließlich um in Eisfeſt, das einer der anweſenden Großinduſtriellen in ſeinem Park veranſtalten wollte; es ſollte ein Coſtümfeſt glänzendſter Art werden. Die meiſten der Anweſenden waren ja in der glücklichſten Lage daß ſie nicht zu rechnen brauchten bei derartigen koſtſpieligen Feſten. Hedwig, die es vielleicht gethan hätte, wurde aller ſolcher Sorgen durch ihren Verlobten enthoben, der ſich voll Eifer bereit erklärte, die Coſtüme für ſie beide in den nächſten Tagen auszuwählen. Iſidore, der die beſondere für das Eisfeſt nöthige Geldausgabe auch durchaus keine Sorge zu machen ſchien, nahm bald den lebhafteſten Antheil an der Unterhaltung. Ein Eisfeſt war für ſie, die leidenſchaftliche Schlittſchuhläuferin, allerdings auch gerade dasjenige, was ſie am erſten ihren ernſten Gedanken entreißen vermochte. In dem Hauſe des Veranſtalters des Feſtes verkehrten, wie ſie wußte, viele Offiziere, auch Raven, und jedenfalls doch auch ſein Freund Horſt würden wohl dort erſcheinen. Welch thörichte Erregung bemächtigte ſich ihrer bei dieſem Gedanken! i Nach Ravens Schilderung war Horſt jedenfalls nicht der Mann, der ſich durch Aeußerlichkeiten blenden ließ, und ſie war ſo albern, ſich ein Coſtüm auszuwählen, das origineller, blendender und be rückender ausfallen ſollte, als alle die anderen, dog denen rings umher die Rede war. Und mit der gleichen Reizen wollte ſie einen Mann wie Horſt feſſen und anziehen zu ſuchen, einen Mann, der die Höhen und Tiefen des Lebens zu ermeſſen liebte, der die Menſchen prüfte nach ihrem inneren Werthe, ies ſein Freund ihr erzählt hatte. i Würde ſie ſolche Prüfung beſtehen? Sie, die wohl noch ein gut Theil leichtſinniger war, wie die meiſten dieſer lachenden, plaudernden Durchſchniiz⸗ menſchen rings um ſie herum, deren Exiſtenz doch wenigſtens überall eine geſicherte goldene Grundlage hatte. Aber wie ſah es mit Iſidorens Erſten; mitteln aus? Da war es beſſer, man rührte nicht daran, man dachte nicht daran, und lebte den Augenblick, der ja heute noch ſchön war und morgen vielleicht auch noch! Es hatte ſicher einen ube ſchreiblichen Reiz dieſes ſorgloſe leichtſinnige Schalk keln auf den bewegten Lebenswogen für eine elaſtiſche jugendliche Natur wie dieſenige Iſidoreng, 8. Das geplante Eisfeſt nahm in den mächſtel Tagen Iſidorens ganzes Denken und Sinnen ger fangen. Hedwig ſah mit ziemlich miß billigende Blicken dieſem Gebahren Iſidorens zu. Hedwig wäre es viel lieber geweſen, Iſidore hätte auf das Vergnügen verzichtet, da ſie ſeit jenem Geſellſchafkze abend im Hauſe ihrer Schwiegereltern in fort währender Sorge war, daß jene, damals erzählte leichtſinnige Handlung Iſidorens auch auf ſie noch ihren Schatten werfen könne. b An Iſidoren aber prallten alle Reden Hedwig über die Gefahren, welche ſie ſich ausſetzten in einem Hauſe, wo die ganze vornehme Geſellſchaft der Reſidenz verkehrte, ziemlich wirkungslos ab, Fortſetzung folgt. jionsbe 11 milie 1550 h. fl 1 b. 5 rant 1nd b. 115 iet geſor Fulligten 5. 1 b Bette 0 gb 1e eng i e . buſngn und hen, die la ble Mae 1 1 10 nit ver een Spthipfr! Fein . filen; die 5 eri b 1 K , en en A ufeahn oder vert Finn Kranke mil un beine dg, f 10 52 1 A ng. Knütztt, 9 1 150 Bettwäit i Nriftung eke fer izr Tachet f Abbe Citbsllöſun ea u in Nuſer Aten n katurz tufgeſtel A di giftng tte. n des Funke ibn ta ale dra atrlkfung hanf der Kun m Nualg an kabelfhung n du n Win 1b. . 4 4 5 F — 2 . E 1