II. Infolge Erbſchaft Schenkung ete. 7 Gebäude, einſchl. Nebengebäude, Hofreiten Haus⸗ gärten etc. im Anſchlag zuſ. 24,100 „0 Ackerland einſchl. n 5 Gartenland 30 H. 50 Ar 42 fm. a im Anſchl. 4 mus. 30 f. 50 Ar 42 qm. 158,028 618 iezu Lebe 8 13 „47 „ 94 „ 239,532 1473 Gibt zuſ. 43 H. 98 Ar 86 qm. 392,560 / 62.3 — Maunheim, 9. Febr. (Gründung) Mit einem Grundkapital von 600 000 M., ein⸗ geteilt in 600 Aktien a 1000 M., wurde die Mannheimer Börſenbau⸗Aktien⸗Geſellſchaft nun⸗ mehr gegründet. Oberbürgermeiſter Beck wurde zum Ehrenvorſitzenden des Auſſichtsrates ernannt; erſter Vorſitzender wurde Emil Hirſch und Stell⸗ vertreter Bankdirektor Zeiler. — Karlruhe, 11. Febr. Die Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung der Er⸗ richtung eines Landgerichts in Heidelberg mit allen gegen 5 Stimmen zugeſtimmt. — Pfungſtadt, 8. Frbr. Der Arbeiter Chr. G. verſuchte aus Kummer über ſeinen flüchtig gegangenen mißrathenen Sohn ſeinem Leben durch erhängen ein Ende zu machen. Dabei riß der Strick und der Mann ſtürzte vom Scheuergerüſt herunter, wodurch ihm beide Beine zerſchmettert wurden. Er liegt nun ſchwer darnieder. Aus Verzweiflung ſuchte auch ſeine Frau ſich zu tödten, indem ſie ſich mit einem Meſſer in den Hals ſchnitt, und als ſie merkte, daß ſie ſo ihren Zweck nicht erreichte, ſchlug ſie ſich ſelbſt mit einem Beil auf den Kopf, bis ſie bewußtlos zuſammen⸗ brach. Die Frau liegt nun ebenfalls ſchwer darnieder. — Berlin, 10. Febr. In Kiel fand am 9. d. Mts., Nachmittags, vom Garniſonla⸗ zareth aus die feierliche Ueberführung der bei dem jüngſten Unfalle im Kieler Hafen verun⸗ glückten Matroſen nach dem Garniſonsfriedhof ſtatt. Marinenpfarrer Ronge hielt in der Leichen⸗ halle eine ergreifende Trauerrede. Als der Trauerkondukt, in dem ſich neun Leichenwagen befanden, ſich in Bewegung ſetzte, ſpielten die 8 Straßen Spalier ernſten Schauſpiele folgte eine große das nach Tauſenden in den bildente Publikum an dem Theil. Dem Leichenwagen a a 7 von Offizieren, unter denen ſich befinden: ertreter des Kaiſers Admiral Koeſter, 1 im Auftrage des Kaiſers einen Kranz an den Särgen niederleglegt hatte, als Vertreter des Prinzen Heinrich Oberhofmarſchall, Kontre⸗ admiral von Seckendorff, ferner die Kontread⸗ mirale Oldekop, Bendemann und v. Arnim. Den Zug ſchloſſen Deputationen der Matroſen⸗ Divifionen, der Kriegsſchiffe und des Seebatailons. — Berlin, 11. Febr. Dem „Berl. Tgb.“ wird aus London telegraphirt: Der mit Eiſenbahn⸗ materialien nach China beſtimmte Dampfer „Pelikan“ iſt mit 40 Mann Beſatzung unter⸗ gegangen. 5 — Die Mutter erſchoſſen. Die Be⸗ wohner des Hauſes Nr. 4. in Wien wurden letzten Samstag durch einen Schuß erſchreckt; zugleich vernahm man aus der Wohnung des Bahnkonduktenrs Mathias Markowetz dumpfes Stöhnen und das Geſchrei weheklagender Kinder. Als man hineilte, fand man neben dem Bette, mit dem Rücken auf dem Boden hingeſtreckt, Frau Markowetz; ſie regte fich nicht, das Ge⸗ ſicht war bleich, die Augen geſchloſſen, das Bruſtleibchen auf der rechten Seite blutbefleckt. Während man die Frau mit Waſſer und Eſſig wuſch und zum Bewußtſein zu bringen ſich be⸗ mühte, lief ihr zehnjähriges Söhnchen Ernſt unter Weinen und Schreien wie toll im Zimmer herum und rief dabei ein und das anderemal: „Jeſſas, Jeſſas, jetzt hab ich meine Mutter erſchoſſen. Mutterl ich bleib nicht da ich geh mit Dir.“ Frau Markowetz, die immerfort heftig eingerieben wurde, ſchlug noch einmal die Augen auf, betrachtete ihre Umgebung und be⸗ mühte ſich zu ſprechen; allein ſſe brachte nur noch einen unartikulirenden Ton über die blaſſen Lippen und ſchloß gleich darauf die Augen. Der eben eintretende Arzt erklärte uach kurzer Unter⸗ ſuchung, daß die Frau ihr Leben angehaucht habe. Die Verunglückte war 35 Jahre alt und Mutter von 5 Kindern, von welchen der Knabe Ernſt das älteſte, ein Mädchen im Alter von zwei Jahren das jüngſte iſt. Wie bereits aus dem verzweifelten Ausruf des I0jährigen 5 alterthümlichen Vorderladeſtutzen den er ungeladen wähnte, geſpielt, dabei ging die Waffe los un traf die unglückliche Frau mitten in oie Breuß Niemand in der Familie hatte eine Ahnung, daß das Gewehr eine Bleiladung in ſeinem Lauft habe. — Titterariſches. — Ein ſenſationeller Prozeß hat ſich in der Zeit vom erſten bis vierten Februar 1898 por dem Schwurgericht in Freiburg abgeſpielt. Dur Brandſtifter Albinus, durch deſſen ruchloſe That mehrere Menſchenleben zu Grunde gegangen find, hatte ſich vor den Geſchworenen zu verantworten Der Miſſethäter wurde zu lebenslänglicher Zuck hausſtrafe verurtheilt. Ein ausführliches B über die intereſſante Verhandlung giebt eine in Verlag der Firma H. M. Poppen u. Sohn i Freiburg i. B. erſchienene Brochüre, welche von derſelben gegen Einſendung von 25 Pf. in Brie marken bezogen werden kann. Tandwirtſchaftliches. Gerade zur rechten Zeit, weil noch fru genug vor dem Beginn der Pflanzzeit veröffentlicht „der praktiſche Ratgeber im Obſt⸗ und Garth, bau“ an der Spitze ſeiner neueſten Nummer eig Aufſatz „Der Obſtbau der Zukunft“, der viel Auf ſehen machen wird und auf den wir an dies Stelle die Aufmerkſamkeit von Gutsbeſitern und der Landwirthe überhaupt lenken möchten. Ju dieſem Auſſatze empfiehlt Johannes Böttner der Chefredakteur der Wochenſchrift, auf Grund ſorg⸗ fältiger, praktiſcher Verſuche, die, wie an anden Stellen, ſo beſonders auf der mit dem praktiſchen Ratgeber verbundenen 45 Morgen großen Ver⸗ ſuchsſtation der Hedwigsberg, gemacht ſind, auch in Deutſchland Obſt im Großen nicht wie bisher üblich in Baumform, ſondern in Buſchform an⸗ zupflanzen, wie dies in Amerika ſeit einigen Jahren mit großem Erfolge geſchieht. Die Vortheile ſolcher Pflanzung faßt Böktner in folgenden Punkten zuſammen: Frühe Fruchtbarkeit — Leichte Pflege, — leichte Ernte, — Gerig Schnit, — Möglichkeit des Anbaues ſchwach⸗ wüchſiger, frühtragender Sorten, — Vollkommene ausgebildetes Obſt — Regelmäßiger Ertrag. — Der Aufſatz, der ſich, wie geſagt, auf praktiſche Verſuche ſtützt, verdient die weiteſte Verbreitung. Das Geſchpftsamt des praktiſchen Ratgebers in Frankfurt a. Oder ſendet die Rummer auf Wunſch Muſikkorps der Matroſendiviſion ſowie des See⸗ bataillons Trauerlieder. Tief ergriffen nahm Knaben hervorging, war dieſer die Urſache des Todes ſeiner Mutter. Er hatte mit einem gern umſonſt und poſtfrei zu. — ihren beiden Freundinnen, die durch ſie in die Geſellſchaft hier eingeführt, einen großen Liebes⸗ dienſt erwies. „Das ſei doch in keiner Weiſe ausgemacht, daß das junge Mädchen, wie Frau Krauſe anzu⸗ deuten beliebe, nur geradewegs in ihr Verderben gelaufen,“ begann ſie ihre wohlgeſetzte Rede. „Das ganze ſei doch ein nur etwas unüber⸗ legter Einfall geweſen, denn ſie ſo furchtbar ver⸗ dammungswerth gar nicht finden könne, es paſſirten doch noch ganz andere Dinge in den erſten Ge⸗ ſellſchaftskreiſen, die man mit Stillſchweigen über⸗ ginge, aber ſo ein armes Geſellſchaftsfräulein, die brauche man natürlich nicht zu ſchonen, da würde gleich der Stab darüber gebrochen, wenn ſie ein⸗ mal verſuche ihre Ketten abzuſtreifen!“ „Es ſind doch auch junge Mädchen, und oft echt hübſche,“ fügte Hedwig hinzu, „und die ehnſucht nach etwas Lebensgenuß wohnt in jedem enſchenherzen.“ „Und wie oft ſind dieſe armen Mädchen aus einer Familie,“ nahm jetzt Iſidore, die ihre Faſſung llmählich wieder gewonnen, das Wort; „aber darauf wird keine Rückſicht genommen, ſie werden manchmal in einer Weiſe behandelt, daß man ſich ar nicht wundern kann, wenn ſie, aus reiner Ver⸗ weiflung darüber einmal eine derartige Extravaganz egehen.“ 5 „Mein Gott, meine Damen, Sie nehmen ja ehr Partei für die abenteuerliche Perſon!“ rief Frau Krauſe etwas verletzt. „Waren Sie vielleicht ſelbſt einmal Geſell⸗ chaftsfräulein 2“ Mit dieſen Worten wandte ſie ich jetzt mit einem ſpähenden Blick an Iſidore. Sie ſcheinen ja ſehr genau zu wiſſen, wie ſolche Damen behandelt werden.“ 4 „Darum braucht man doch nicht ſelbſt eine derartige Stellung einzunehmen, um ſolche Beobacht⸗ * ngen zu machen,“ erwiderte Ifidore mit ſehr vor⸗ nehmer und herablaſſender Miene, worüber Hedwig im Innern jubelte. Frau Krauſe hatte ſchon wieder eine ziemlich ſcharfe Erwiderung auf den Lippen, aber das Wort wurde ihr von Herrn Commerzienrath Dalcho ab⸗ geſchnitten, der jetzt die Verlobung ſeines Sohnes mit Fräulein Hedwig Ramdohr mittheilte. Eine dunkle Röthe ergoß ſich über ihr Antlitz, und dann ſchaute ſie von ihren mütterlichen Gefühlen geleitet, nach ihrer Tochter herüber. Fräulein Elſa Krauſe ſah aus, als hätte der Blick der Meduſa ſie geſtreift, und ſie zu Stein erſtarren laſſen. Sie hatte bis jetzt an die Lehren ihrer Mutter geglaubt wie an das Evangelium. Unzähligemal hatte ihr ihre Mutter die Vor⸗ theile einer Verbindung mit Hans Dalcho aus⸗ einandergeſetzt und ihr viele gute Rathſchläge gege⸗ ben, wie ſie ſich dieſes Glück zu eigen machen könne; Alles hatte ſie getreulich befolgt, wenn Hans Dalcho ſich ihr genähert, ſtets hatte ſie ihre ganze Unter⸗ haltungsgabe aufgeboten, ihn ſo lange wie möglich zu feſſeln, hatte ihm zarte Schmeicheleien geſagt, denn dafür ſind die Ohren der Männer ſehr em⸗ pfänglich, wie ihr von der klugen Mutter verſichert worden, all der feurigen Blicke ihrer ſchwarzen Augen nun garnicht zu gedenken, und nun doch all dieſe Liebesmüh umſonſt! O dieſe Männer! o dieſe Mütter! Sie wollte auch nun Niemand mehr trauen, als auf ſich allein, und ſich ihr Schickſal ſelbſt zu geſtalten ſuchen, ohne ihrer Mutter Rath, denn der hatte ja ſo ganz und gar nichts genutzt. „Nimm Dich heute zuſammen Elſa, mein armes betrogenes Kind,“ raunte ihr die Mutter jetzt leiſe zu. Elſa hatte auch, eine energiſche Natur wie ſie war, ſehr bald ihre Faſſung wieder gewonnen, und trat nun mit der Mutter heran zu dem Brautpaare, ihren Glückwunſch auszuſprechen. Dann wandte Elſas Mutter ſich an Frau Dalcho, und ſprach un befangen ihre Ueberraſchung über die Verlobung aus. Es ſei doch Alles ſurchtbar ſchnell gekommen, ind leicht wird es Ihnen wohl auch nicht werden, liehſt Frenndin, ſo das einzige Kind hinzugeben. „Ju, ſetzte ſie leiſer hinzu, „wenn ich denke meine Elſa ſollte mir auch ſo bald genommen werden! Jö glaube, ich ertrüge es nicht!“ 1 „O Mama, ich werde Dich nie verlaſſen, flötete da Elſa, denn die Mäuner, ſie ſind ſo falſch ſo unzuverläſſig.“ „Aber Fräulein Elſa,“ rief da Hans Dalcho lachend. . Elſa ſchlug langſam und vorwurfsvoll ite ſchwarzen Augen zu ihm auf, Hans Dalcho, dieſet Barbar, hielt aber dieſen Blick ohne Scham und Gram aus. i „Wir Männer ſind gar nicht ſo falſch, nich wahr Hedwig?“ wandte er ſich an ſeine Braut. „Aber wir Mädchen vielleicht,“ verſetzte di „Ich habe Dir vielleicht auch noch etwas zu beichel flüſterte ſie dann leiſe, mit einem lieblichen dur; ſchämten Blick, der den verliebten Jüngling gaz außer der Faſſung brachte. 3 Es war Hedwig in der letzten Viertelſtunde ſehr ernſtlich durch den Kopf gegangen, Haus eite Geſtändniſſe zu machen; denn daß Iſidorens glückliche Affaire bei nächſter Gelegenheit offenbar würde, daran war wohl nun kein Zweifel meh! ſie, Hedwig, traf ja am Ende weiter keine Schuld, als daß ſie die Sage von dem Lotteriegewinnſt kl; duldet hatte. Nun, das würde ihr Hans gewiß gern verzeihen. Sie würde es ihm ſchon klar machen, daß, wenn ſie dieſen kleinen Genet nicht begangen, er nun und nimmer ihre Bekannt ſchaft gemacht und ſie nie als Braut gewonnen hätte. Fortſetzung folgt. — 8 . ö ii r — — — N * 52 n 5 e 10 ae iin in il ir J. land 1 f Net ente 2a e bet, s dr 9ü N um Sçinnüfer E ih kein lte n 2 m Etch g kuh kind A i Nei in be kanten in