Jahren, vermuthlich einen Zuhälter, mit dem die Ermordete am Abend vorher in verſchiedenen hieſigen Wirthſchaften geſehen wurde. — Heidelberg, 7. Febr. Die Schild⸗ laus iſt über Nackt in die Reihe der Lebeweſen eingerückt, die Gegenſtand des allgemeinen Intereſſes ſind, ein Thier, mit dem auch die Politik ſich auf das Eingehenſte beſchäftigt. Die Gelehrten nehmen ſie erneut unter die Lupe und unterſuchen ſie auf ihre Gefährlichkeit, die Handelskammern, die Importfirmen, die Zollſtellen: alles iſt begierig, die Bekanntſchaft des Thieres zu machen, das mit dem amerikaniſchen Obſt eingeſchleppt worden ſein ſoll. Ueber die Naturgeſchichte des Schädlings theilt die „Voſſ. Ztg.“ mit: Die Schildlaus As- pidiotus perniciosus, ſoll ein Pflanzenſchädling nicht minder verheerenden Art wie der Colorado⸗ käfer und die Reblaus ſein. Er ſucht namentlich die Obſtbäume heim, verſchont aber auch andere Bäume und Sträucher nicht. Das Thier ver⸗ mehrt ſich in Amerika, ſo wird verſichert, mit ungeheurer Schnelligkeit und richtet die von ihm befallenen Gewächſe in kurzer Zeit zu Grund. Eine Pflanzung, worin es ſich einmal eingeniſtet hat, wieder zu ſäubern, iſt ſo gut wie unmöglich, in Amerika iſt man ziemlich allgemein zur Räucher⸗ ung der verlauſten Pflanzen mit Blauſäuregas übergegangen. Da die Räucherung ſelbſt aber wegen der furchtbaren Giftigkeit des Blauſäure⸗ gaſes für Menſchen und Thiere ſehr gefährlich iſt, ſo wird ſie dort von Leuten ausgeführt, die ſie berufsmäßig betreiben. Man ſpannt um die zu räuchernde Pflanze ein Zelt und entwickelt unter dieſem Blauſäure aus Cyankalium und Schwefelſäure. Eine ſolche zwei⸗ bis dreimal wiederholte Räucherung ſoll ſicher helfen. Die eigentliche Heimath des Schmarozers iſt nicht bekannt. Zuerſt wurde ſie nach Chile eingeſchleppt, von wo ſie ſich die Weſtküſte entlang nordwärts ausbreitete. Später kamen Nachrichten über ihr vereinzeltes Vorkommen in den Oſtſtaaten, bis ſchließlich unzweifelhaft wurde, daß auch die 14 Staaten öſtlich der Rocky Mountains völlig ver⸗ ſeucht ſind. Da bei uns ähnliche klimatiſche Verhältniſſe wie in jenen Oſtſtaaten herrſchen, ſo meint man in agrariſchen Kreiſen, es müſſe befürchtet werden, daß in dieſer Hinſicht kein Hinderniß für die Verbreitung des Schädlings auch bei uns vorliege Die hauptſächlich von wache geſchwächt. Herrn Dr. Friedrich Krüger im pflanzenphyſio⸗ N logiſchen Inſtitut der Berliner Landwirthſchaftlichen Hochſchule vorgenommenen Unterſuchungen hatten bis vor kurzem nur ein verneindes Ergebniß. Nunmehr aber hat man auf San Joſé⸗Schildläuſe gefunden, und daraufhin ſind unverzüglich alle Maßregeln getroffen worden, um uns die Einſchleppungsgefahr, wenn irgend möglich, vom Halſe zu halten. — Ludwigshafen, 5. Febr. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich im hieſigen Güterbahnhof. der ledige Rangirer Johann Baier von Freinsheim wurde beim Rangiren überfahren und derart ver⸗ letzt, daß alsbald der Tod eintrat. Mädchen.“) Heute früh wurde das ſchlafende Mädchen, in die mediziniſche Klinik verbracht, nachdem die Eltern ihren diesbezüglichen Wieder⸗ ſtand endlich aufgegeben. Die Nacht verbrachte die Kranke mit lauter Weinen. — Limburg, 7. Febr. Biſchof von Limburg, iſt in Samstag auf Sonntag, um 1 Uhr, geſtorben. — Kiel, 5. Febr. Während der Ueber ⸗ fahrt der Ablöſung der Wache aus der kaiſer⸗ lichen Werft Gaarden nach Kiel wurde am Samstag eine Dampfpinnaſſe durch Wellen⸗ ſchlag der See zum Kentern gebracht. Neun Matroſen und drei Werftarbeiter ſind ertrunken, Dr. Karl Klein, drei Matroſen ſind von dem Schulſchiff „Rhein“ gerettet worden. Der Kaiſer wurde von dem Unglücksfall ſofort benahrichtigt. Die Liegeſtelle der geſunkenen Pinaſſe, die ein Seineboot aus der Zeit des franzöſiſchen Krieges von 1870/71 war, iſt durch eine Boje mit blau und gelber Flagge markirt, die Pinaſſe hatte beim Paſſieren des Minenſchiffs „Rhein“ bereits viel Spritzwaſſer über bekommen; bei ſcharfer Wendung um den Bug des die Angelbrücke verdeckenden Aviſos „Pfeil“ ſchlug eine Achterſee das Boot vollends voll. Durch Verkettung verſchiedener ungünſtigſter Umſtände hat das Unglück den Umfang erreicht, den es angenommen. Die Leute, alles gute Schwimmer, waren theilweiſe in Seeſtiefeln mit Mänteln, Torniſtern und Gewehren und von der Nacht⸗ Alles wurde durch das Saugen des ſinkenden Boots mit in die Tiefe gezogen. Beim Hochkommen ſchon durchkältet, konnten ſie den ſtarken Wellen nicht lange Stand halten, nud die Dunkelheit und der Wellenſchlag er⸗ amerikaniſchem Obſt der Nacht von ſchwerten den Rettern das Sehen und Erfaſſen der Gefährdeten. Die Ufer waren den ganze Tag von Anverwandten der Umgekommenen und einer theilnehmenden Menſchenmenge beſetzt. — Es fehlt nur noch die Leiche eines Matrosen, Die Todten ſind nebeneinander in der Leiche halle des Garniſon⸗Lazarets gebettet, in wenige zeigen Spuren eines heftigen Todenkampfesz Die Beſtattung wird vorausfichtlich am Dienstag nachmittag erfolgen. An die Angehörigen ſämm⸗ licher Verunglückten wurde ſofort telegraphiſh Meldung erſtattet. Die kriegsgerichtliche Unter ſuchung iſt eingeleitet. Die Manöverierungs Neudin gen, 5. Febr. (Vom ſchlafenden fähigkeit der Maſchine infolge des übernomene Waſſers trug zu dem raſchen Sinken der Pinaff bei. Alle Geretteten waren bereits bis zum To erſchöpft. Der Führer und der Maſchieniſt de Pinaſſe waren zuerſt vernehmungsfähig, legztere flüſterte noch dem Führer der Pinaſſe „Rhein zu: „Ich danke Ihnen, Herr Obermaat, es wor aber auch die höchſte Zeit!“ dann wurde er bewußtlos. Ein von derſelben Pinaſſe aufgenom⸗ mener Matroſe, dem bereits der blutige Schaum vorm Munde ſtand, ſtarb im Boote, Einer der geretteteten Matroſen iſt noch beſinnungslos, und es iſt zweifelhaft, ob er mit dem Leben dayvon⸗ kommt. Die Lage des Schiffes iſt nach dem Taucherbefund die folgende: Unter fünf Faden Waſſer, auf ſteifabfallendem Grunde, vorderſchiffs hoch, Hinterteil unter Moraſt verſunken. — Die Pinaſſe „Aegir“ war als erſte ſchon eine halbe Minute nach dem Unglücke an der Unfallſtelle, die fünfzig Meter von der Tonne & gegenuber der Waſſerallee iſt, zwiſchen dem auf dem Slrome liegenden „Rhein“ und dem neben der Barbaroſſa⸗ Brücke liegenden „Aegir.“ Mehrere Boge ſind noch fortgeſetzt mit Dragen an der Unglicksſtelle beſchäftigt. g — Kiel, 4. Febr. Der bekannte Kieler Chirurg, Wirklicher Geheimer Rat Profeſſor Dr. v. Esmarch beabſichtigt, wie von verſchiedenen Seiten gemeldet wird, mit Ende dieſes Semeſterz in den Ruheſtand zu treten. Esmarch hat am 9. Januar d. J. ſein 75. Lebensjahr vollendet, Aus dem militärärztlichen Stande hervorgegangen habilitirte er ſich 1849 in Kiel, und wurde 1857 ordentlicher Profeſſor und Direktor des Ffeler Hoſpitals. Hervorragend ſind namentlich feine Verdienſte um Kriegschirurgie und das Lazgret⸗ weſen. damit doch nie. Laſſen wir das Thema lieber ruhen. Was für Toilette wirſt Du heute Abend machen? Ich rathe Dir endlich, das lachsfarbene Seidengewand hervorzuholen, und damit den Glauben an unſern großen Lotteriegewinn wieder etwas zu befeſtigen; unſere andere Gewänder ſind doch mehr oder weniger nur Blender, und bei meinen künftigen Schwiegereltern möchte ich doch, daß wir den beſten Eindruck machten.“ Bei mir käme es doch darauf nicht weiter an aber ich kann Dir ja den Gefallen thun, und das gefährliche Gewand, an welchem die Schickſals⸗ göttinnen mitgewoben haben, einmal hervorholen.“ Sie erhob ſich, um nach dem Nebenzimmer zu gehen, und Hedwig eilte nach dem Corridor, da ſoeben draußen geklingelt wurde. Etwas betreten kam ſie wieder herein, ein Päckchen in der Hand haltend. Iſidore wandte ſich auf der Thürſchwelle um. „Nun was bringſt Du da?“ „Ein Geſchenk von ihm, von Hans,“ rief Hedwig freudeſtrahlend, „o ſieh nur!“ Sie hatte die Papierumhüllungen gelöſt, und öffnete nun ein Etui, in welchem auf weißem Atlas ein Schmuck von Rubinen lag. „Sehr ſchön!“ ſagte Iſidore, ein werthvolles Handgeld, willſt Du nicht die Schmuckarie aus der Oper Margarethe anſtimmen. „„ Bin ichs denn, bin ichs den 8 Bin ein ſchönes Königskindd!!d f „O Iſidore ſpotte nicht! mir wird ja ganz ſeltſam zu Muthe. Soll ich es zurückſchicken? Wollen wir der ganzen Komödie ein Ende machen und wieder in die Verborgenheit zurückkehren?“ . „Willſt Du Deine ganze Lebensphiloſophie über den Haufen werfen, nachdem Du es damit ſchon ſo hübſch weit gebracht!“ ſpottete aber nun Iſidore. „Es iſt ein ſo wichtiger Schritt, und ich habe mich doch wohl etwas blenden laſſen von ſeinem Reichthume — aber zurück, das kann ich doch nicht mehr; — Lehrerin bleiben bis an mein ſeliges Ende, nein das kann ich nicht, das will ich nicht! Und Hans iſt ja auch ſoweit ein guter Menſch, und wie er mich liebt! Der Schmuck iſt doch wirklich entzückend! Ich werde mich heute Abend ganz weiß kleiden.“ Sie begann wirklich die Schmuckarie aus Margarethe jetzt zu trällern, und bewies ſomit zur Genüge, daß ihr leichtlebiger Sinn, die etwas ernſte Anwandlung ſiegreich überwunden hatte. Und un⸗ gemein lieblich und bräutlich ſah Hedwig aus, als ſie in dem duftig weißen Kleide am Arme Hans Dalcho's, das etwas bunte und überladene Zimmer ihrer Schwiegermutter jetzt betrat. Die alte Dame trat ihr allerdings ein wenig reſervirt entgegen. „Hans hat mir alles geſagt, und ich heiße Sie herzlich willkommen, liebes Kind als unſere Tochter,“ kam es mechaniſch und kalt wie etwas Eingelerntes von ihren Lippen. So reizend und lieblich Hedwig auch vor ihr ſtand, für ihren Sohn, dieſen Ausbund von allen möglichen herrlichen Eigenſchaften, da gab es in der ganzen Welt kein Mädchen, das in dieſer Voll⸗ kommenheit heran gereicht hätte. Nun ſie würde ihm ja wohl ſeine Liebe mit der größten Hingebung lohnen, dachte Frau Dalcho während ſie Hedwig von Kopf bis zu Fuß muſterte. Würde ſie auch eine ordentliche, tüchtige Haus⸗ frau abgeben? Die beiden Mädchen, die da ſo urplötzlich in der Geſellſchaft aufgetaucht waren, hatten eigentlich immer einiges Mißtrauen bei ihr erregt. Anfangs hatte ſie es auch auf alle Weiſe verſucht, die Neigung ihres Sohnes zu bekämpfen, aber ſie mußte die Erfahrung mit zahlloſen anderen Müttern machen, daß bei einer wirklich tiefen Neigung der Sohne es mit dem mütterlichen Einfluß in der Regel eig Ende hat. b Ihr Mann, Herr Dalcho, trat jetzt auch herzu, und begrüßte das hübſche Schwiegertöchterchen sehr herzlich. Er hatte durchaus nichts gegen die Wah einzuwenden gehabt, da er nicht ſo verblendet ſeinem Sohne gegenüber war. 5 „Es iſt ein hübſches, geſcheidtes Mädchen, und Du biſt ja in der glücklichen Lage ganz nach Neig⸗ ung wählen zu können,“ hatte er gemeint, als Hans ihm ſtürmiſch ſein Glück verkündet, und dann lächelnd hinzugeſetzt: Daß die Ausſtattung und Alles was drum und dran hängt, wohl von ihnen beſtritten werden müßte, denn mit dem großen Lotteriegewinn ſeiner Braut, von dem immer ſo viel gefabelt wäre, ſei es wohl nicht weit her. Hans hatte natürlich an derartiges noch gar nicht gedacht, aber Hedwig ſollte gewiß nicht mit derartigen Sorgen beläſtigt werden, er hielt es füt ein unbeſchreibliches Vergnügen, für ſein kleines, reizendes Frauchen einzukaufen und Alles aufs Schönſte einzurichten, und die gute Mutter würde ihm gewiß gern mit Rath und That beiſtehen, fügte er ſorglos hinzu, und war feſt überzeugt davon, daß es für dieſe kein größeres Vergnügen geben könne, als ihm und Hedwig ein trautes Heim herzurichten. Fortſetzung folgt. Humoriſtiſches. Boshaft. Bekannter: „Alſo ein Faß Wein iſt Ihnen dieſe Nacht geſtohlen worden?“ Weinhändler; „Ja ich habe ſchon ein Inſerat erlaſſen, in dem ich vor Ankanf warne!“ — Bekannter: „Iſt et denn ſo ſchlecht ?“ 7 125 130 5 del 5b 1 5 Ab ö lit un 1110 10 aſuhen! gitzuführen im 8 madters füddeu 45 11 75 Luſtſpi itoch den 25 Horſelung füt T 3 Brillant De ſchl Allr ſchl a uns den Frar 1915 7 Fllck als „ eit Schw u kein zu unſerkr em bhnmmgeſill, 1 nische Abend n lg zu beehren un u dankbar d WE z J. Hag . Naht nulenifiung 914 du ſptechen be Ain dune d aögziig ang Halentin ct N waldi, nn . 8 . Wen Vaate al N fa enter müne aer 9 N 0 mig N. — W. N Vel, mala n Ver