hohlen kohlen 5 eitkohle e Kohlſchg odor Rat 3 Johnen, n J per! ung mmer, Kare eicherplatz zu vermieter 1 Anaph — — ung Zimmer, 1 inere nungen g im Seil bei Winker. iethen e Wohmuz fang . es ner mhof II. 8 — — 5ſchüle enwiſcher ll zenden en der 50 emp 155 Pfg. bei W. Heri Nädchen nen geſuch. Vinker, 9 en Mühlaaſſl — rauchte ofl⸗ chink f Theilzabll, 9 wird el d/ Laden ſtaße. 55 8 8 1 CC ² No. 7. Politiſches. Karlsruhe, 20. Jan. Die Erzbiſchof⸗ frage in Baden dürfte in der nächſten Seit eine endgiltige Cöſung ſinden. Wie der „Str. P.“ aus ganz zuverläſſiger Quelle mitgetheilt wird, hat das erzbiſchöfliche Domkapitel in Freiburg auf ſein Wahlrecht verzichtet, und es wird in Folge deſſen der apoſtoliſche Stuhl im Einverſtändniß mit der großherzoglichen Ke⸗ gierung den Domkapitular Moſignore Dr. Kudolf Behrle zum Erzbiſchof von Freiburg ernennen. Dieſe Nachricht wird überall auch außerhalb Badens mit lebhafter Freude begrüßt werden. Behrle gehört ſchon ſeit 25 Jahren dem Domkapitel zu Freiburg an; er ſteht im 72. Cebensjahr. Der künſtige Erzbiſchof von Freiburg iſt ein edler Prieſter, ein milder und verſöhnlicher Charakter. Monſignore Dr. Behrle ſollte ſchon vor Jahren (anſtatt des Dr. Roos) zum Erzbiſchof von Freiburg gewählt werden, aber in ſeiner großen Be⸗ ſcheidenheit hat er dieſe Würde, ebenſo auch das Amt eines Erzbisthumsverweſers, das man ihm einſtimmig übertragen wollte, ent⸗ ſchieden und beharrlich abgelehnt. Fürwahr, die Wahl Roms iſt auf keinen Unwürdigen gefallen. Karlsruhe, 19. Jan. (Die Abgeord⸗ netenkammer) nahm heute ein Geſetz über die Bereinigung der Grund- und Unterpfandsbücher an. Das Geſetz iſt durch Einführung des Bürgerlichen Geſetzbuches notwendig geworden. Zu Beſtreitung der Hoſten iſt ein Staats zuſchuß von 200 000 Mk. vorgeſehen. Nach einer Er⸗ klärung des Staatsminiſters Nokk iſt der Geſetz⸗ entwurf über die Organiſation der Grundbuch⸗ ämter noch nicht beendet, das Beſtreben der Regierung geht dahin, die Grundbücher bei burger Anzeiger für Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ 5 haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitſor, et es huber de ann ten bern arrr 9 Samſtag, den 22. Jaunar adenburg und Umgegend. * 5 Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszelle oder deren 1 0 Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen Druck und Verlag von Karl Molitor, 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Ladenburg. 1898. den Gemeinden zu belaſſen. Es iſt auch Abſicht der Regierung, die Katſchreiber als Hilfsbeamte bei dieſem Geſchäft zu verwenden und es werde dafür geſorgt werden, daß die bisherigen Geſchäftsgebühren den Katſchreibern auch für die Zukunft erhalten bleibe. Karlsruhe, 20. Jan. Die Bucdget⸗ commiſion der 2. Uammer hat ſich mit großer Mehrheit für die Errichtung eines Landerichts in Heidelberg ausgeſprochen. Berlin, 20. Jan. Dem am Sonntag im Berliner Reſidenzſchloſſe ſtattgefundenen Urönungs⸗ und Ordensfeſte folgte am Dienſtag, an dem hiſtoriſch ſo bedeutſamen 18. Januar, das übliche Capitel des Ordens vom Schwarzen Adler. Daſſelbe verlief unter Leitung des erlauchten Ordensgroßmeiſters, des Haiſers, in der gewohnten feierlichen Weiſe; als neue Ritter des Schwarzen Adler⸗Ordens erhielten die Inveſtitur der Bicepräſident des preußiſchen Staats miniſteriums und Finanzminiſter Dr. v. Miquel, der Chef des kaiſerlichen Civilcabinets Dr. v. Cucanus, der kaiſerliche Oberhofmarſchall Graf zu Eulenburg, der Chef des Großen Generalſtabes Graf der Cavallerie Graf fäſeler und der General⸗ adjutant v. Wittich. Abends fand im Keſidenz⸗ ſchloſſe größere Tafel ſtatt, an welcher ſämmtliche beim Capitel zugegen geweſenen Ritter vom Schwarzen Adlerorden theilnahmen. An die Ordensfeier hatte ſich ein feſtlicher militairiſcher Act, die Nagelung und Weihe einer dem oſt⸗ preußiſchen Ulanenregiment „Graf zu Dohna“ Nr. 8 verliehenen neuen Standarte angeſchloſſen. Swiſchen den Höfen von Berlin und London ſcheinen wieder einmal etwas geſpannte Be⸗ ziehungen zu herrſchen. Hierauf deutet wenig⸗ ſtens die entſchiedene hochoffiziöſe Erklärung der „Nordd. Allg. Stg.“ hin, daß Kaiſer Schlieffen, der General Wilhelm die engliſche Hönigsfamilie im kommenden Sommer ntcht beſuchen werde, ein bemerkenswerthes Dementi der Blätterbehaupt⸗ ung von einem im Sommer erfolgenden Beſuche des deutſchen Haiſers bei der Hönigin Victoria auf der Inſel Wight. In Berliner politiſchen Kreiſen geht ſogar das Gerücht, Prinz Heinrich von Preußen ſei bei ſeiner Verabſchiedung von den engliſchen Verwandten vor der Weiterreiſe nach Oſtaſien von der Hönigin Victoria un⸗ gnädig behandelt worden, womit die Erklärung der „N. A. Z.“ zuſammenhänge. Sunächſt bleibt freilich die Beſtätigung dieſes ſenſationellen. Gerüchts abzuwarten. Hanton, 18. Jan. Bei dem Orte Langthen iſt der deutſche Miſſtionär Homepr von der Station Nanpung der Berliner Miſion beraubt und verwundet worden. Auf Inter⸗ vention des hieſigen deutſchen Honſuls hat der Generalgouverneur ſofort telegraphiſch die nöthigen Maaßregeln zur Sühne des Vorfalls getroffen. 5 755 Verſchiedenes. — Karlsruhe, 17. Jan. Nach dem Ergebnis der Steuerveranlagung für das Jahr 1898 iſt das ſteuerpflichtige Einkommen im Groß⸗ herzogtum Baden von 1897 auf 1898 im ganzen um 29 704013 Mk., die Summe der Steuer⸗ anſchläge um 17 533 125 Mk geſtiegen. Am ſtärkſten ſind an der Einkommensvermehrung diejenigen Perſonen beteiligt, deren Einkommen aus Arbeit entſpringt. — Am Ende des Jahres 1897 gehörten dem badiſchen Landesverband 80 Gewerbevevereine mit 7540 Mitgliedern an. Eine neue Aanzahl neuer Gewerbevereine iſt infolge des Handwerkergeſetzes in der Bildung. Innungen beſtanden 27. Aſchenbrödel. Novelle von Fanny Stöckert. 55 Nachdruck verboten Fortſetzung Sie hatte in den nächſten Wochen vollauf Zeit und Muſe ſolche Gedanken weiter und weiter auszuſpinnen, Die Winterſaiſon hatte begonnen, und Frau von Barnewitz ging vollſtändig auf in dem Strudel des geſellſchaftlichen Lebens, nur ſelten ging eine Aufforderung an Iſidore ſie zu begleiten; daß das jnuge Mädchen auch Rechte an den Freuden des Lebens habe, fiel der jungen zer⸗ ſtreuungsſüchtigen Witwe nicht ein. Gott im Himmel, alle Menſchen können nicht in Glanz und Reichthum leben, das ſind eben nur auserwählte, vom Schickſal und Glück Begünſtigte! ſo würde ſie geantwortet haben, wenn man ihr darüber Vor⸗ würfe gemacht hättel War Geſellſchaft im Hauſe, wurde Iſidore immer hinzugezogen, ſie hatte dann verſchiedene kleine Obliegenheiten zu erfüllen, Thee zu bereiten Erfriſchungen herum zu reichen, hin und wieder wurde dann wohl ein Wort an ſie gerichtet, in der Regel aber nahm ſie wenig theil an der Unter⸗ haltung, ſie war eben das Geſellſchaftsfräulein, auf die man keinerlei Rückſichten zu nehmen brauchte. Heute an einem trüben Novembertnachmittag war nur ein Gaſt auf der Villa erſchienen, und zwar war es der Rittmeiſter von Horſt, der plau⸗ dernt neben Frau von Barnewitz am Camin ſaß, er war ein Vetter von ihr, und hatte ihr heute zum erſtenmal in dieſer Saiſon, ſeinen pflicht⸗ ſchuldigen Beſuch gemacht. — Auf Iſidore, die den Thee bereitete, hatte er bis jetzt kaum einen flüchtigen Vlick geworfen; erſt als ſie mit dem Präſentirteller vor ihm ſtaud, ſah er ihr voll in's Geſicht und ließ vor Ueberraſchung beinahe die Taſſe aus der Hand gleiten, als er die ſchöne Unbekannte in ihr erkannte, das Aſchenbrödel nach welcher Welly von Raven die Reſidenz im halben Wahnſinn ſeit jenem Opernabend durchſuchte. So hatte er dann einmal wieder Recht gehabt mit ſeinen peſimiſtiſchen Weltanſchauungen dem Schwärmer gegenüber und konnte dieſen nun von ſeinem Wahn heilen, der natürlich hinter dem Schleier des Ge⸗ heimniſſes, in welchem ſich die juvge Dame gehüllt wunder was für eine intereſſante Perſönlichkeit vermutete. Unter ſolchen Gedanken fixirte er das junge Geſellſchaftsfräulein ſehr ſcharf, während er lang⸗ ſam mit Zucker und Sahne verſah. In Iſidores Innern ſtieg eine böſe Ahnung auf; auch ſie entſann ſich ganz genau dieſes ſcharf gezeichneten Geſichtes. Frau von Barnewitz beobachtenden Blicken war dieſe ſtumme Erkenungsſcene aber nicht ent⸗ entgangen? ſie entließ Iſidore ſehr bald. „Kennſt Du Fräulein Behrens etwa?“ fragte ſie ihren Vetter, als dieſe das Zimmer verlaſſen. „Du fixirteſt ſie mit einem ſo eigenen Blick.“ Der Rittmeiſter lachte. Du ſcheinſt deiner Geſellſchafterin einen glänzenden Gehalt zu zahlen,“ ſagte er dann; „ich habe dieſe junge Dame vor einigen Wochen in hocheleganter Toilette im Opern⸗ hauſe in einer Loge des erſten Ranges geſehen. Sie zog damals viele bewundernte Blicke auf ſich ein junger Kamerad von mir war ſo enthuſtasmirt, daß er ſogar ihre Bekanntſchaft zu machen ſuchte. Sie hat ſich ihm dann auf merkwürdige Weiſe als Prinzeſſin Aſchenbrödel empfohlen, was natürlich ſein Intereſſe nur noch ſteigerte; er ſucht ſie heute noch aller Orten.“ Frau von Barnewitz hatte ihm voll Erſtaunen zugehört. „Lohengrün wurde gegeben, nicht wahr?“ ſagte ſie jetzt kopfſchüttelnd. Und erinnerſt Du Dich vielleicht noch der eleganten Toilette?“ „O ganz genan lachsfarbene Seide und bor⸗ deauxrother Sammet war es und es ſtand ihr ausgezeichnet.“ „Lachsfarbene Seide! Bordeauxrother Sammet!“ ſtammelte Frau von Barnewitz in höchſter Erregung und ſtürzte dann zur Thür hinaus. Nach wenigen Minuten erſchien ſie wieder, das verhäugnißvolle Gewand über dem Arm tragend.