ahlng n da n. 1898. aiſenrichter — ichen gesucht — nde eugniſe ſlellen — bons) Husten, nd Ver. pezialität lange une izen⸗Aſte“ kaunhein. Hüler iſcher (d. G. ſchmußzge en Tumpen. der Schilf n den Herre pfl g. bei Heri. — ug mer, ich, te ingen n Seiten linker. — * — fen mühlgaſſe. in der Erpel, ler Speiche Siegel. . ichte l ine Theilgahlun, bib erthel. Ladenburz. Aeuchtende Blumenpracht der Beete. 8 e 8 Erſcheint jeb Ladenburg. Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitior, Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. 75 Verlag von Karl Molitor, 3 No. 5. Samstag, den 15. Januar — Politiſches. Berlin, 12. Dez. Die Ueberſiedelung des kaiſerlichen Hofhalts aus dem Neuen Palais bei Potsdam nach dem Berliner Keſidenzſchloſſe wird nunmehr beſtimmt an dieſem Sonnabend erfolgen, da das Befinden der Kaiſerin erfreulicher Weiſe kein Hinderniß mehr für dieſen Umzug bildet. In dem Programm des diesjährigen Winterfeſtlichkeiten am Berliner Hofe iſt keinerlei Veränderung eingetretten, gegentheilige Meld⸗ ungen ſind unbegründet. Bei leider ſehr ſchwach beſetztem Hauſe hat der Keichstag am Dienſtag ſeine Arbeiten nach Ablauf der parlamentariſchen Weihnachts pauſe wieder aufgenommen. Sunächſt erbat und erhielt Präſident Dr. v. Buol vom Hauſe die Erlaubniß, in deſſen Namen dem Reichs⸗ kanzler anläßlich des Hinſcheidens ſeiner Gattin condoliren zu dürfen. Dann trat der Reichs⸗ tag in die erſte Leſung der Vorlage ein, welche ſich auf die verſchiedenen infolge des Bürger⸗ 8 lichen Geſetzbuches nöthig gewordenen Abänder⸗ ungen des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes, der Civil⸗ und der Strafproceßordnung bezieht. In längerer ede legte der Staats ſekretair des Reichs juſtiz⸗ amtes Nieberding die Wichtigkeit der dreitheiligen Vorlage dar und hob derren hervorragendſten Punkte nochmals hervor, zuletzt den Reichstag bittend, ſich bei etwaigen Abänderungsvor⸗ ſchlägen möglichſte Selbſtbeſchränkung aufzu⸗ erlegen. Indeſſen bewies das Auftretten der nachfolgenden Redner der einzelnen Parteien, daß das Haus nicht geneigt iſt, ſich dieſe regierungsſeitig gewünſchte Selbſtbeſchränkung aufzuerlegen, ſondern daß es im Gegentheil die Negierungsvorlage nicht geringen Abänderungen unterzogen ſehen möchte. So ſprachen die Abgeordneten Dr. Kintelen für das Centrum, eee — — emen vera Dr. Gamp für die Reichspartei, Dr. v. Cuny für die Nationalliberalen und Dr. v. Dʒimbowski⸗ PDomiom für die Polen eine Reihe von Wünſchen wegen Abänderung der Regierungs⸗ Vorlage aus, dagegen erklärte ſich Abg. Träger (fr. Bolksp.) mit deren Beſtimmungen im Großen und Ganzen einverſtanden. Die weitere Berathung der Vorlage fand am Mittwoch ſtatt. Am Schluß der Dienſtagsſitzung genehmigte das Haus den Vorſchlag des Präſidenten, die ferneren Sitzungen einſtweilen erſt um 2 Uhr Nachmittags beginnen zu laſſen, um den Commiſſionen mehr Seit zu ihren Arbeiten zu gönnen. Berlin, 15. Jan. tage des Haiſers wird außer dem Ordensfeſte und dem apitel des hohen Ordens vom ſchwarzen Adler mit Kückſicht auf den Geſund⸗ heitszuſtand der Kaiſerin kein anderes Feſt bei dem 27. Januar abgehalten worden iſt, wurde diesmal auf einen ſpäterrn Termin verſchoben. Soweit bisher bekannt, werden zum Geburts- tage des Kaiſers der König von Sachſen, Prinz Georg von Sachſen, der König von Württemberg der Großherzog und die Großherzogin von Heſſen, der Erbgroßherzog und die Erbgroß⸗ herzogin von Baden hier eintreffen. Berlin, 12. Jan. Die Budgetcommiſſion des Reichstages genehmigte mit allen gegen 6 Stimmen die Erhöhung des Gehaltes des ichskanzlers von 54000 auf 400 000 Mark. Verſchiedenes. — Ladenburg, 14. Jan. Geſtern Abend fand im Gaſthaus „zum Löwen“ dahier eine Vor dem Geburts⸗ Hofe ſtattfinden. Die große Hur im Kitterſaale, welche in früheren Jahren faſt regelmäßig vor ſtark beſuchte Verſammlung der Landwirthe ſtatt, in der Ziele und Zwecke der Gernsheimer Zucker⸗ —ũ— fabrik beſprochen wurden. Die Vortheile die dies Unternehmen bietet kam hierbei zur Sprache und wurden allgemein anerkannt. Durch den Neckar iſt hier der beſte und billigſte Weg geſchaffen zum Abliefern der Zuckerrüben und zum Bezug der Schnitzel. Viele Landwirthe erklärten ihren Bei⸗ tritt. Indem das ganze Unternehmen ein rein landwirthſchaftliches und die Lage ſowie die Ein⸗ f richtung der Fabrik die denkbar günſtigſte iſt,, können weitere Betheiligungen empfohlen werden. — Mannheim, 12. Jan. Die beiden Einbrecher, welche ſeiner Zeit das Innere der Villa Maas demolirten, nämlich der Schuhmacher Heinr. Wilke aus Schwerin und der Maler Friedr. ö Spitze aus Bochum, wurden heute von der Stra kammer wegen 6 Einbruchsdiebſtählen und ver⸗ ſchiedenen Strafthaten erſterer zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt, Spitze zu 4 Jahren Gefängniß und 5 Jahren Ehrverluſt verurtheilt. 5 — Bau von Arbeiterwohnungen. In dieſer Angelegenheit hat unſer Stadtrat einen hoch⸗ wichtigen Beſchluß gefaßt, indem er beabſichtigt, alle Bauunternehmungen, welche ſich mit der Herſtellung und Vermietung (oder mit dem Ver⸗ kauf zum Zweck der Vermietung) von kleineren Wohnungen befaſſen, zu unterſtützen. Hierbei ſoll nach folgenden Grundſätzen verfahren werden: 1 Die Stadtgemeinde erläßt Geſellſchaften, Ge⸗ noſſenſchaften, Konſortien und Einzelperſonen auf gemeinnütziger Baſis die Straßenkoſten, während der Kaufſchilling für das der Stadt abgekaufte Gelände bezahlt wird: II. die Stadtgemeinde ecläßt die Straßenkoſten und tritt ſtädt. Gelände gegen Nachlaß des ganzen oder teilweiſen Kauf; ſchillings ab; III. Privaten Unternehmern, Kon ſortien ꝛc. mit Gewinnabſicht erläßt die Stadt⸗ gemeinde die Straßenkoſten; der Geländepreis if vom Käufer ganz zu entrichten. Oberbürgermeiſter Aſchenbrödel. Novelle von Fanny Stöckert. Nachdruck verboten. 185 Der Wind fuhr brauſend durch die Bäume und Sträucher des herbſtlichen Gartens, letzte Sonuenſtrahlen warfen glühende Lichter auf den wilden rothen Wein, auf die in allen Farben An einem Roſenſtock zitterte im letzten Sturm noch eine Roſe, fremd und blaß nahm ſte ſich aus in all den glühenden, leuchtenden Farbentönen rings um ſie herum, wie ein letzter Scheidepunkt aus ſommer⸗ lichen Tagen. Ein junges Mädchen, das am Fenſter der Villa lehnte, blickte ſinnend auf die Roſe. „Nun iſt es vorbei mit deiner Schönheit du holde Königin der Blumen,“ ſagte ſie mit müder Stimme, „aber du durfteſt doch einmal blühen, dich voll entfalten. Noch vor wenigen Tagen ſtandeſt du in ſtrahlender Blüthenpracht, unberührt von Sturm und Wetter, unſereins aber hat keine Blüthezeit. O wenn man nur ein Mal, ein einzig Mal frei leben dürfte! Frei leben gleich den andern glücklichen vom Schickſal bevorzugten Menſchen, und wäre es auch nur eine kurze Spanne Zeit. Man hätte doch wenigſtens eine freundliche Erinnerung, zu welcher man in Gedanken immer wieder zurückkehren könnte; aber dieſes Daſein, welche Erinnerung bietet es, was iſt es weiter als ein Vegetiren ohne Selbſtſtändigkeit, abhängig von den Launen anderer!“ „Fräulein, Sie müſſen ſofort nach der Stadt fahren!“ tönte da eine etwas harte Stimme in ihre Betrachtungen hinein. „Soeben erhalte ich eine Einladung zu einer Geſellſchaft zu Frau von Bühren. Meine Schneiderin hat mich wie gewöhnlich wieder im Stich gelaſſen mit dem neuen Anzug, ich muß ihn aber ganz un⸗ bedingt haben zu morgen. Bitte fahren Sie mit dem nächſten Zug hinein nach Berlin, und bringen Sie, wenn es irgend angeht, das Kleid gleich mit, denn Frau Braun's Verſicherungen kann man nie trauen. Sie können vielleicht noch die Oper beſuchen. Die Oper Lohengrin wünſchten ja Sie längſt ſchon einmal zu ſehen, es ſchadet ja nichts, wenn Sie auch erſt ſpät zurückkommen.“ In Fräulein's Iſidorens Augen leuchtete es auf, das war ja gleich ſehr eine angenehme unver⸗ hoffte Unterbrechung eines ſo ſehr geſchmähten Da⸗ ſeins. Allerdings würde Frau von Barnewitz ihr nur ein Billet dritteu Ranges in die Oper an⸗ bieten, aber wo auders gehörte ein armes Ge ſell⸗ ſchaftsfräulein wie ſie es war wohl auch nicht hin. Und die von ihr ſo ſehr geliebte Muſik umrauſchte ſie dort ebenſo wie im erſten Rang, und trug ſie wenigſtens auf kurze Zeit hinweg über das lang⸗ weilige, älltägliche Daſein einer Geſellſchafterin. Einer Geſellſchafterin! Wer Iſidoren ſo in der eleganten Haltung neben der jungen Witwe Frau Barnewitz geſehen hatte, ohne Näheres über ihre Verrältniſſe zu wiſſen, hätte wohl eher der letzteren die untergeordnete Stellung zugeſchrieben. Wohl waren ſie beide groß und ſchlank, aber Frau 5 von Barnewitz beſaß nicht jene Eleganz der Haltung und Aumuth der Bewegungen, wie ſie der Profeſ: ſorentochter Iſidore Behrens eigen waren; auch lag in der Frau von Barnewitz etwas gewöhnlichen Geſichtszügen nicht der lebendige, geiſtig rege Ausdruck, der das blaſſe, feine Geſicht Fräulein Iſido⸗ rens ſo anziehend machte. a Doch Frau von Barnewitz war die vom Schickſal bevorzugte, war reich, war unab⸗ hängig, konnte ſich ein Geſellſchaftsfräulein halten und dieſelbe mit ihren Launen quälen. Gehorſam begab ſich jetzt letztere nach ihrem Zimmer, zu der kleinen Fahrt von dem nahen Vororte nach der Reſidenz zu rüſten. Wenige Minuten darauf trug ſie das Dampfroß hinein in die Metropole. Hier war Fräulein Iſidorens Element, mit dem Gang der Haltung einer echten Großſtädterin eilte ſie hinein in das Gewoge der Straßen, um zunächſt Frau Braun, die Schneiderin, aufzuſuchen. 0 Das Coſtüm war fertig teilte ihr dieſe auf ihre Nachfrage mit, nur einige kleine Arrange⸗ ments am Rock müßten noch befeſtigt werden. Vielleicht wäre das Fräulein ſo freundlich, das Kleid einmal anzuziehen, die jungen Mädchen wären alle ſo beſchäftigt heute, und ſie hätte jc faſt dieſelbe Figur wie Frau Barnewitz. Iſidore war ſofort bereit dazu, in wenigen