amel e onbons) ei Huſtes, und Ver. Speſiclß cha und der 5 Nfz. Stig. — — lol! kohlen Kohlen ithohle Kohlech or Rat fel in ee bag ein Ba pig. il t Jutz 15 0 5 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. . i Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter⸗ haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. a Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. No. 104. Einladung. Mit dem J. Januar beginnt das l. Quartal dieſes Blattes und laden zum Abonnement freundlichſt ein. Der Abonnementspreis beträgt Mk. 1.— mit „Illuſtriertem Unterhaltungsblatt“ Mk. 1.40 und werden Beſtellungen in der Expediton ſowie von den Seitungsträger entgegen genommen. Auch nehmen alle Poſtanſtalten Beſtellungen an. 5 Gleichzeitig machen wir auf das „Illu⸗ ſtrierte Unterhaltungsblatt“ aufmerkſam „welches ſich durch einen reichen Inhalt der größten Beliebtheit erfreut. Für die ſeitherige Unterſtützung unſeres Unternehmens danken wir beſtens und bitten um geneigtes Wohlwollen. 1 Ladenburg, im Dezember 1897. Die Nedackion & Expedition. Politiſches. Berlin, 26. Dez. Die Trauerfeier für die Fürſtin Hohenlohe fand am Samſtag abend im Beichskanzlerpalais in Berlin ſtatt und überſchritt den urſprünglich vorgeſehenen Rahmen als ſtille Familienfeſtlichkeit erheblich. Die Leiche der Fürſtin war im Saale des ſüdlichen Flügels des Palais aufgebahrt. Eine reiche Fulle der koſtbarſten Blumenſpenden bedeckte den Sarkop⸗ hag. Der Haiſer hatte einen Kranz aus Marſchall Vill Roſen geſchickt, die Kaiſerin Friedrich einen Lorbeerkranz mit ſchwarzer Schleife. Auch die vier älteſten kaiſerlichen Prinzen ſpendeten Kränze. 1 Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Druck und Verlag von . Ladenbur Mittwoch, den 29. Dezember ——.... 2 eren Haiſer Franz Joſeph und der ruſſiſche Zar hatten gleichfalls Blumenſpenden am Sarge der Kürſtin niederlegen laſſen. Eine ſehr eigen⸗ artige Kranzſpende langte noch kurz vor Beginn der Feier vom Fürſten Fürſtenberg an, ein Hranz aus Waldgrün mit Hiefernzapfen und grüner Schleife. Pünktlich um ſechs Uhr fuhr der Wagen des Haiſers durch das Portal. Neben dem Monarchen ſaß der Flügeladjutant Oberſt von Coewenfeld. Auf der Treppe wurde der Haiſer von den beiden Prinzen Hohenlohe empfangen, mit denen er in längerem Geſpräche verweilte. Vor dem Eintritt in den Saal trat der Reichskanzler dem Haiſer entgegen, der ihn umarmte und überaus herzliche Worte des Beileids ausſprach. Dann legte der Monarch einen prächtigen Palmenwedel perſönlich am Sarge nieder. Hurze Seit darauf erſchien die KHaiſerin Friedrich, die gleichfalls noch einen zweiten Kranz perſönlich überbrachte. Der fürſtbiſchöfliche Delegat Geiſtlicher Rat Neuber ſegnete die Leiche ein, ihm aſſiſtierten die Hapläne Barthel und Hapitza. Nach dem Trauerakte wurde der ſchwarze Metallſarg auf den offenen vierſpännigen Leichenwagen gehoben, der ſich ſofort in Bewegung ſetzte. Dem Leichen⸗ wagen folgte ein zweiſpänniger offener Wagen mit den vielen prächtigen Kränzen, deren koſtbare Schleifen zu beiden Seiten herabhingen. Zuletzt fuhren in geſchloſſener zweiſpänniger Staats⸗ kaleſche die Söhne des Keichskanzlers, welche die ſterbliche hülle ihrer Mutter zum Anhalter Bahnhof geleiteten, von wo um halb 11 Uhr die Ueberführung nach Schillingsfürſt erfolgte. Dort fand Sonntag mittag in der Schloßkapelle des Friedhofs die feierliche Beiſetzung der Fürſtin ſtatt. Nach der Einſegnung der Leiche in der Schloßkapelle ſetzte ſich unter Vorantritt der Geiſtlichkeit und Schuljugend der Trauer⸗ — zug nach dem Kirchhof in Bewegung. De hier eingetroffene Uranzſpenden ſchmückten de Der Bahre folgten der Reichskanzler mit den Angehörigen der Familie darunter der Statthalter von Elſaß⸗Lothringen, Fürſt zu „ ferner Graf zu Caſtell⸗ aſtell, als Vertreter des Prinzregenten Luit⸗ pold, Geheimer Oberregierungsrat⸗ Freiherr v. Wilmowski, Bürgermeiſter Dr. Back⸗ Straßburg und zahlreiche andere hervorragende Perſönlich keiten. Beamte von den fürſtlichen Beſitzungen, Vertreter der Gemeindeverwaltung und die hieſigen Vereine hatten ſich dem Trauergefolge angeſchloſſen. Berlin, 27. Dez. Mit großer Be⸗ ſtimmtheit wird gemeldet, der Reichskanzler Fog Hohenlohe habe unter dem Eindruck des odes ſeiner Gattin am zweiten Feiertag den Haiſer telegraphiſch um ſeine Entlaſſung gebeten. Der Haiſer habe unter Hinweis auf die allgemeine Welt age Aufſchub gewünſcht. Heute ſindet eine Sitzung des Staats miniſteriums unter Miquels Vorſitz ſtatt. Verſchiedenes. — Ladenburg, 27. Dez. allen Städten der Umgegend ſoll auch in hieſiger Stadt zur Pflege der gewerblichen Intereſſen ein Gewerbeverein gegründet werden. Dabei iſt gerade in gegenwärtiger Zeit ein Moment von außerordentlicher Wichtigkeit. Nach dem neuen Handwerkergeſetz vom 26. Juli 1897 ſind die Gewerbevereine in Verbindung mit den Innungen und ſonſtigen gewerblichen Vereinig⸗ ungen berufen, den Unterbau der neuen Organi⸗ ſation zu bilden und als Wahlkörper für die obligatoeriſche Handwerke kammern zu dienen. Es muß dabei ausdrücklich hervorgehoben werden, Im Banne des Wahns. Novelle von H. von Limpurg. Nachdruck perboten. Fortſetzung „Was würde ich nicht alles thun, um Sie gnädiges Fräulein zu ſehen!“ „Mein beſter Sennor Sie wiſſen, daß mir derlei fade, abgeſchmackte Redereien zu wieder ſind, bitte, verſchonen Sie mich damit. Im Uebrigen möchte ich Ihnen nur mittheilen, daß es mir per⸗ ſönlich nicht angenehm ſein würde, auf Lilienort all die langweiligen Menſchen aus Wiesbaden wie⸗ der zu finden.“ Fuentos war innerlich wüthend, dennoch ſchwieg er und blieb hartnäckig an der Seite des jungen Mädchens bis man eadlich auseinander ging. „Wie raſch doch das Leben wechſelt,“ meinte Frau von Schönerbeck, als ſie beim Abendeſſen ſaßen, „ſeit Albrecht wieder da war, wachen all die alten Empfindungen in uns beiden noch ein— mal auf.“ Hertha ſtieß etwas unſanft an die ſilberne Theemaſchine, daß ein Strahl heißen Waſſers auf das Tablett floß. „Wie meinſt Du das Mama frug ſie herbe ihr junges Herz zog ſich wie im Krampfe zuſammen. Je nun Kind es iſt kein Geheimniß und auch kein Unrecht, wir liebten uns, und wir thun es noch heute!“ „Ich denke, Mama, was den Onkel betrifft, ſo irrſt Du Dich, er hat mir heute erzählt, daß mein Vater im Zweikampf fiel.“ Die ſchöne Witwe erbleichte und ſchaute be⸗ unruhigt zu der Tochter auf doch das zarte Ge⸗ ſichtchen derſelben ſchaute rahig vor ſich hin, ſo daß Frau Bertha wieder Muth ſchöpfte. „Ich weiß nichts davon mein Kind. Ich habe den Papa auch nicht mehr geſehen, als er todt war, denn ich war wie aufgelöſt vor Schmerz.“ „Wer war damals ſein Gegner!“ Hertha ſtieß die Worte ſchroff und drohend hervor, ihre Mutter jedoch faßte ſogleich wieder Muth und lächelte beruhigend. „Aber, meine Liebe wie kann man ſich über vergangene Dinge ſo erregen!“ Laß die Todten ruhen, und leben wir der Gegenwart. Wie iſt es denn, wirſt Du den armen Fuentos bald er⸗ hören?“ „Ja,“ ſtieß Hertha hervor und ſprang vom Tiſche auf, während heiße Thräuen aus ihren Augen quollen; „an dem Tage, an welchem Du Dich mit Onkel Albrecht verlobſt, werde auch ich die Braut des Grafen!“ „Bravo braviſſimo,“ kicherte Frau Bertha, „nun, davon bin ich nicht mehr allzu weit ent⸗ fernt.“ 8 Aber das junge Mädchen hörte nichts mehr, ſie floh wie ein gehetztes Wild aus dem Gemach und riegelte ſich droben in ihrem Stübchen mit zitternden Fingern ein. Eine Fluth von Jammer und Herzeleid ergoß 5 ſich über dieſe junge Menſcheuſeele, welche hin und hergeſchleudert wurde und nicht wußte, wem ſie glauben ſollte. Schluchzend lag ſie auf den „Nein, o nein, o Du allbarmherziger Gott, nur das nicht, ich kann es ja nicht ertragen — Du wirſt nicht ſo erbarmungslos ſein.“ Der Sommer ſtand im vollſten Blüthen⸗ prangen. Jasmin, Goldregen und Roſen durch⸗ zogen die ſonnige Inniluft mit berauſchendem Wohlgeruch; In den ſchattigen Laubgängen des alten Parkes flöthete Frau Nachtgill ſo ſüß ver⸗ lockend und ſchmachtend und auch das einſamſte Menſchenherz mußte ſich öffnen in warmer Daſeins⸗ freudigkeit. Das alte Lilienſchloß des Schönerbeck's hatte ein Feſtgewand angelegt, ſich mit grünen Laubge⸗ winden und bunten Wimpeln geſchmückt und hoch auf der Zinne des Thurmes flatterte die Fahne mit dem Wappen des Schloößherrn; drei weiße Lilien im blauen Felde; heute ſollten Frau von Schönerbecks und Hertha zu läugerem Beſuche ein⸗ treffen. Der Freiherr war Ihnen zur Bahn entgegen gefahren, eine eigenthümlich glückliche Unruhe hatten Knieen und rang die Hände: vom Kaiſer gemidmete Uranz und zahlreich . Wie ig faſt