Verschiedenes. Mannheim, 1. Dez. ran⸗ laſſung des Verbandes ſelbſtändiger Kaufleute und Gewerbetreibenden des Großherzogthum Badens fand heute Abend im Nebenſaal der „Stadt Lück“ eine allgemeine Verſammlung von Intereſſenten ſtatt um über die Stellungnahme des Detailhandels zu den Monopolbeſtrebungen der Mannheim⸗Bremer und Deutſch⸗Amerikaniſchen Petroleum⸗ Geſellſchaft zu berathen, wozu auch an die hieſige Handelskammer Einladung ergangen war. Nach einem Referat von Felix Wachenheim nahm die Verſammlung eine Proteſtreſolution gegen die Monopolbeſtrebungen der hieſigen Petroleumgeſellſchaften an. — Karlsruhe, 1. Dez. Wie die „Karls. Ztg.“ mittheilt, iſt in Kirchheim, wo bekanntlich der Anſtoß des Schnellzuges 4 auf einen Güterzug durch Ueberfahren des auf „Halt“ ſtehenden Einfahrtſignales erfolgte, eine beſtimmte Vorſchrift zur Signalachtung nicht befolgt worden, wonach bei Nebel die bei Dunkelheit vorgeſchrie⸗ benen Signale auch zur Tageszeit zu geben ſind, wenn das deutliche erkennen der Tagesſignale nicht mehr auf 500 Meter möglich iſt. Wäre dieſer Vorſchrift genügt worden, ſo hätte der Führer des Schnellzuges 4 das auf Halt ſtehende Einfahrtsſignal ſchon in einer Entfernung wahr⸗ nehmen müſſen, daß es ihm möglich geweſen wäre, den Zug rechtzeitig zum Halten zu bringen. — Karlsruhe, 3. Dez. [Großherzogin Luiſe von Baden! begeht heute das Feſt ihres Ge⸗ burtstages, und wie immer an dieſem Tage, ſo gedenkt auch heute wieder das treue badiſche Volk mit beſonderer Liebe und Verehrung der edlen Tochter des unvergeßlichen Heldenkaiſers Wilhelm I., die in langjähriger, muſterhafter Ehe allezeit ihrem fürſt⸗ lichen Gemahle in Freud u. Leid liebevoll zur Seite ſtand u. neben der gewiſſenhaften Erfüllung ihrer häuslichen Pflichten ihre Kraft u. Arbeit in den Dienſt uneigennütziger und opferwilliger Wohl⸗ thätigkeit geſtellt hat. — Darmſtadt, 1. Dez. Geſtern Abend hatte ein 16jähriger Gymnaſiaſt 2 Bekannte auf ſein Zimmer eingeladen. In Geſellſchaft wurden einige Flaſchen Bier getrunken. Gegen 10 Uhr ſchickte der Gaſtgeber ſeine Freunde fort, um noch Bier zu holen. Als ſie zurückkehrten, fanden ſie den Freund auf einem Seſſel liegen. Er i hatte ſich einen Revolverſchuß in's Herz beige⸗ bracht und hinterließ einen Zettel mit den Worten: „Lebt wohl, Freunde!“ Der junge Lebensmüde ſtammt aus Fürth i. O. — Kaiſerslautern, 1. Dez. Der „Pfälziſchen Preſſe“ zufolge haben auf der bei Hom⸗ burg gelegenen Kohlengrube „Frankenholz“ heute Abend ſchlagende Wetter ſtattgefunden. 10 Todte und 45 verwundete Bergleute wurden bereits zutage gefördert, mehrere werden noch vermißt. Von Zweibrücken aus iſt mittels Sonderzugs eine Sanitätskolonne zur Hilfeleiſtung abgegangen. — Kaiſerslautern, 2. Dez. Nach der „Pfälz Preſſe“ wurden durch das Schlag⸗ wetter auf der Grube Frankenholz bei Homburg i. Pfalz 30 Perſonen getödtet und 40 verwundet. — Kaiſerslautern, 2. Dez. Nach den bisherigen amtlichen Nachrichten wurden bei dem Unglück der Steinkohlengrube „Frankenholz“ 37 Bergleute getödtet und 41 verwundet. Die Bergungsarbeiten waren um 8 Uhr Abends be⸗ endet. Für ärztliche Hilfe der Verwundeten iſt geſorgt. Der Regierungspräſident der Pfalz hat ſich ſofort an Ort und Stelle begeben. Der Vorſtand des Oberbergamtes Bergrath Oſtler aus München wird am Abend dort eintreffen. — Aſchaffenburg, 30. Nov. [Ver⸗ ſchiebung eines Gebäudes.] Eine höchſt intereſ⸗ ſante Arbeit, und zwar die „Verſchiebung eines folid aus Hauſteinen erbauten 2 / ſtöckigem Bahn⸗ hofgebäudes“, findet hier ſtatt. In Deutſchland gehört dieſes Unternehmen zu den Seltenheiten, während es zum Beiſpiel in Amerika täglich be⸗ obachtet werden kann. Das Haus befindet fich in nächſter Nähe des Perſonenbahnhofes und muß wegen Vermehrung der Geleiſe daſelbſt ent⸗ fernt werden, und wird die Verſchiebung von einem Platz zum andern 150 Meter betragen. Zum Zweck der Verſchiebung wurde das Gebäude über ſeinen Fundamenten mit eiſerneu Trägern und Schienen unterfangen und mit eiſernen Bändern ringsum dreimal umfaßt. Die eiſernen Träger ruhen auf Holzbalken mit Stahlrillen, in welchen Stahlkugeln oder kleine Walzen von 5 Centimeter Durchmeſſer laufen. — Marburg, 1. Dez. Heute Nacht iſt in Wetter bei Sturmwind Feuer ausgebrochen, das, raſch um ſich greifend, das Poſtgebäude und 6 Häuſer vernichtete. — (Aus dem Reiche der Poſt.) Der Karlsruher Gewerbe⸗Verein hat nach dortigen Blättern bisher oft zu einfachen Mitthellungen die als Druckſache durch die Kaiſerl. Reichspoſt an die Vereine des Landesverbandes oder an Mitglieder befördert werden ſollten, Poſtkarten genommen und darauf das Wort Poſtkarte durch⸗ geſtrichen und dann mit 3 Pfg. frankirt. Aehnlich haben es bisher zweifellos auch viele Gewerbe⸗ treibende und Kaufleute gemacht. Das darf nicht mehr ſein, da alle mit der Bezeichnung „Poſtkarte“ verſehenen Karten als ſolche behandelt werden und 5 Pfg. Porto koſten. Nach einer vom Juni 1897 dadirten Verordnung ſind Poſt⸗ karten bei denen das Wort „Poſtkarte,“ überklebt, wegratirt ꝛc. iſt immerhin als Poſtkarten zu be⸗ handeln, alſo mit 5 Pfg. zu frankiren. Alle Intereſſenten möchten wir hiermit auf dieſe Neu erung aufmerkſam machen. — Das neue Recht der Handlungs gehül fen vom 1. Januar 1898 an. Es iſt allgemein anerkannt, daß die Rechtsverhältniſſ der Handlungsgehülfen dringend einer den moderne Anſchauungen mehr entſprechenden Aenderung bedurften. Dem Rechnung tragend, treten di das Verhältnis von Prinzipal und Handlungs gehülfen ordnenden Beſtimmungen des bürgerliche Geſetzbuchs bereits am 1. Januar 1898 in Kraft Es iſt dringend nötig, daß ſowohl Prinzipal wie Handlungsgehülfen ſich über ihr zukünftiges durchans geändertes Rechtsverhältnis unterrichte und um ihnen das zu erleichtern, gat Rechts anwalt Böhm in Ratibor im Verlage vor Trowitzſch u. Sohn in Frankfurt a. Oder ein Brochüre herausgegeben: Das neue Recht de Handlungsgehülfen vom 1. Januar 1898 a Preis 50 Pfennige, die durch jede Buchhandlun oder auch gegen Einſendung von 55 Pfennige portofrei von der Verlagsbuchhandlung zu beziehe iſt. Die Neuordnung ſchafft eine außerordentlich Beſſerung der rechtlichen Stellung des Handlungs gehülfen: die Vereinbarung von Kündigungsfriſt die Vertragsfreiheit beim Korkurrenzverbot if geſetzlich neu geregelt, die Fürſorgepflicht des Prinzipals iſt weſentlich erweitert. Völlig neu ſind die Grundſätze über das kaufmänniſche Lehr⸗ verhältnis. In knapper, von Geſetzparagraphen losgelöſter Form hat Rechsanwalt Böhm eine vollſtändige Darſtellung des zukünftigen Rechts⸗ verhältniſſes zwiſchen Prinzipal und Handlungs⸗ gehülfen gegeben, die ſich beſonders auch durch die klare, allgemein verſtändliche Sprache aus⸗ zeichnet und deshalb warm empfohlen werden kann. ſagte nichts, ſondern legte ſeiner Gattin ſtill⸗ ſchweigend den Mantel um und hob ſie in den Wagen; noch immer lag ſchwüle Gewitterluft über dieſen drei Menſchen. Die Geſellſchaft war be⸗ reits vollzählig verſammelt, als die Schönerbecks anlangten; man umringte die ſchöne, junge Frau, man ſchalt, daß ſie ſo ſpät gekommen, man drängte ſich um ſie und huldigte ihr wie einer Fürſtin. Lachend und ſcheinbar arglos wie ein Kind nahm ſie Alles hin, aber heute ſchien es dem ſchweigſamen Lieutenant, als ſuchte ihr Blick ihn ganz allein. Hatte ſie doch erſt vorhin, ehe ſie zur Toilette ging, beinah flüſternd ihm geſagt: „Wenn Sie mich leiteten, würde ich zum frommen Kinde, aber Niemand verſteht mich, und ſo werde ich trotzig und thue mit Willen das, was ich nicht ſoll.“ Da hatte ſich ein Gefühl des Mitleids in dem ernſten Manne zu regen begonnen, und das Zünglein der Waage ſenkte ſich leiſe, ganz leiſe zu Berthas Gunſten. Armer Rudolph von Schönerbeck! Er war dem furchtbaren Wahne zum Opfer gefallen, mit einer ſehr jugendlichen, ſehr ſchönen und ſehr eiteln Frau glücklich werden zu wollen. 0 Still, bleich, finſter ging er umher, ohne zu wiſſen, was und mit wem er ſprach; er ſah nur das ſtrahlend liebliche Geſchöpf dort mitten unter einer Schaar von Verehrern, und ein eiſiges Gefühl ſchüttelte ihn; ſie war ihm verloren, jenes eiſige „Nein“ klang ihm noch immer in den Ohren. a Als man zur Tafel ging, glitt Bertha an Lichtenau's Arm lachend an ihm vorüber; ſie ſah ihn nicht, ihre Schleppe ſtreifte ſeinen Fuß, doch ſie, ſein Weib, hatte nicht einmal einen kurzen warmen Blick für ihn, den Gatten. „Es iſt Zeit für mich,“ murmelte er trübe vor ſich hin, und ſein Auge umflorte ſich, „mag ſie glücklich ſein, wenn ich nicht mehr bin, aber ich kann ſie nicht aufgeben — ich liebe ſte noch immer gleich innig und treu.“ Nach Schluß des Diners ward, unter lautem Beifall der jüngeren Geſellſchaft, ein Tänzchen begonnen und Bertha ſchwebte graciös wie eine Fee als Erſte durch den Saal, natürlich am Arme Lichtenau's ihres Tiſchherrn, deſſen Antlitz in Triumph erſtrahlte. Wie viele mochten ihn be⸗ neiden um den Vorzug, die Ballkönigen zu geleiten! f In einer entfernſten Fenſterniſche ſtand mit verſchränkten Armen Lieutenant von Schönerbeck und ſchaute finſter in das buntbewegte Gewühl im Saale; ein Sturm von Gedanken brauſte durch ſein Hirn, alle düſter und unheilboll, kein einziger licht und verſöhnlich. Da plötzlich legte eine Hand ſich kalt und ſchwer auf ſeine Schulter, des Onkels gefurchtes, aſchbleiches Antlitz bog ſich nieder zu ihm, und er murmelte mit hohler Stimme: „Du ſiehſt nur ſie — Bertha, und ich weiß, daß auch Du —“ „Onkel,“ unterbrach ihn rauh abwehrend der Neffe, „kein Wort weiter! Bin ich irgend wie zu weit gegangen ?“ „Nein, wehrte der alte Mann ſchmerzlich, „das nicht, aber tief in der Seele drin empfindeſt Du das Gefühl, jenes Weib ſei die Schönſte und — Du würdeſt ſie Dein zu nennen ſtreben, wenn nicht die mir gebührende Pflicht und Ehre dazwiſchen ſtünden. Du kannſt nicht ankämpfen dagegen, trotzdem Du genau weiſt, ſie iſt Deiner nicht werth! Oder — kannſt Du zu dem Allen nein ſagen?“ Albrecht ſchaute zu dem Onkel auf und ſeufzte dumpf, aber es war ein offener Blick. „Ich erkenne die Verſuchung,“ nickte er tonlos, „und ich bin Mann genug, um ſie zu fliehen. Denke nicht geringer deshalb von mir, Onkel.“ „Nein nein, Neffe,“ und ein warmer Hände⸗ druck des Aelteren war die Antwort, „noch aber brauche ich Dich und Deine Hülfe. Sieh dort hin.“ Auf Lichtenau's Arm gelehnt ſchritt Bertha heran, Schönerbeck ballte die Hand, dann zog er mit einem raſchen Griff die Gardinen vor und das Paar machte gerade vor dem Fenſter Halt. „Still, Lichtenau, Sie dürfen ſo nicht zu mir reden — ich bin eine verheirathete Frau.“ „Ah bah, und wenn ihr Gemahl in dieſem Augenblick vor mir ſtünde, würde ich es ihm ohne Zögern bekennen.“ „Haha, und was denn mein Freund?“ „Daß ich ſie liebe, Bertha, bis zum Wahn⸗ ſinn, mehr nicht.“ Die Gardine flog zurück, todtenbleich, hoch⸗ aufgerichtet ſtand Herr von Schönerbeck vor dem Paare; eine lange dumpfe Pauſe, dann hob der alte Mann die Fauſt und ſchlug den Gegner zu Boden. Lautlos, ohne ſich rechts oder links zu wenden, ohne ſich umzuſehen nachdem was hinter ihm vorging, ſchritt er hinab. Sein Neffe folgte ihm auf dem Fuße, nachdem er bemerkt, daß Lich⸗ tenau den Kopf emporichtete, alſo nicht getödet war. Als unten die maienwarme Nachtluft den un⸗ glücklichen bemitleidenswerthen Greis umfing, da kam erſt wieder Leben und Bewegung in ihn, er tau⸗ melte und wäre gefallen, wenn nicht der Liente⸗ nant ihn geſtützt hätte. „Onkel, mein armer, theuerer Onkel, komme zu Dir, ich bin hier. Komm, wir ſetzen uns auf eine Bank und überlegen, was nun folgen kann.“ Fortſetzung folgt. 2 nichleßt, hal due und uro wulaſe bee 4 ahl ed un 1 eme J enhenme g un Stunduuht⸗ i mlonmenden eimmandaften det Uebunge alen 30 An ute dun „ Aut en Safe lift 1 zum die Mann pee geht 1 cdizurgen ki en Lanmadanten aun dur Krnnthei wann fürs? u. tall. Strafe, a Fan dtob Frey dautflaton von . Fafligen Gent Ahr fottfudet. air hat Frey b badizungen perſe in lichen Sterb mpirtigter Ouitt wut dieser Sderd dutraden abgefü nag, gelegentli in der beſtehende ker Nechte an „di in Auzſicht N ahchalten we kantden Bös ichede Dela iu scheinen. ahr, den 3. 1 feige De a m chen Nün dbu elt günsti