tag Cre dichte ſieblt e Gauer, Salz Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. N Ertoh haltungsblatt Mark 1.40, frei ins Haus. 5 ür die Redaktion verantwortlich: K Molitor Ladenburg. 0 burger Wo Anzeiger für Ladenburg und Umgegend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unter- 0 Anzeigen: Die einſpaltige Corpuszeile oder deren f 6 Pfg., Reklamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, 7 Ladenburg. er's 5 Cum Sam den 4. Dezember 17 1897. — — 4 ͤ„[!—— 8 — —— — . —— ¹ ⁰⁰—³0—⅝¹.ü S 2. —— ſigkeit, Je 2 alle Scheiben zertrümmert waren, wurden auch Ueber E f f „ 5 lle Se rzeſſe, die am Mittwoch vorkamen 1 10 i Die Prager Vorgänge 5 400 die Fenſterrahmen herausgeriſſen und ins wird 4 . 1 en at z Es li ot 8 1 nnere des Palais geſchleudert. Weiters Segen 6 Uhr abends mußte das Militär „bei Abgang ee 5 e wurden die Fenſterſcheiben zertrümmert: im einſchreiten. Verſchiedene Läden wurden ge⸗ Lada golſchen Eſchechen und Deutſchen noch lange deutſchen Mädchenlyceum, im deutſchen Hand plündert und die Fenſter eingeworfen. Aus — — icht beigelegt ſein werde. Vie Ereigniſſe der werkerverein, in der deutſchen techniſchen Hoch- einem Kaffeehaus wurde von den Exzedenten letzien Daze in Prag, der Hochburg des ſchule, in der deutſchen Bürgerſchule der Stadt das Mobilar auf die Straße geſchleppt und ler Eſchentums, haben dieſe Annahme beſtätigt Weinberge, in den Cafés Continental und angezündet. In den deutſch⸗mediziniſchen An⸗ Cacao und es iſt nach den einge geigenen Nachrichten Central, in der Filiale der Creditanſtalt ꝛc. 2c. ſtalten wurden die Apparate zertrümmert und vit zu befürchten, daß die Tumulte nicht ſo raſch Segen halb 10 Uhr erſchien ein Trupp von auf die Straße geworfen. Gegen das einſchreitende beigelegt eben. 8 mehreren hundert Perſonen vor der Redaktion Militär wurden Steine und Glas ſcherben chner der „Bohemia“, wo fünfzig Fenſter eingeworfen geſchleudert. Vormittags war die Menge in Cacat Ueber die Vorgänge am Dienſtag berichtete wurden. In die Wohnung des Portiers, wo den deutſchen Studentenverein eingedrungen und eben die Hinder zu Bette gingen, wurden Steine hatte einen Studenten derart mißhandelt, daß 50. Ne N Im Kedaktionslokal des „Prager er nach der Kettungsſtation verbracht werden gefangen bis in die ſpäte Nachtſtunde war Tagblatt“ ſchluͤgeu die Demonſtranten gleichfalls mußte. Als die Exzedenten hier noch eindringen 5 5 Um halb ! Uhr nachts ſpielten wollten wurden ſie von einem Abgeordneten ſchreitungen. Während am Nachmittag der ſich in dem Haſthauſe, in welchem ſich die beruhigt, ſo daß der Student nach dem Uranken⸗ Zug der tſchechiſchen Studenten ſich in vollſter Aneipe der deutſchen „Carolina“ befindet, ein haus gebracht werden konnte. Nachts 9 Uhr Kuhe durch die Straßen der Stadt bewegte, Akt der höchſten Brutalität ab. 40 Perſonen fand in dem Vorort Sizhow ein Zuſammen⸗ haben am Abend tauſende von Perſonen an- drangen in das Lokal und verlangten, in das ſtoß des Militärs mit der Volksmenge ſtatt, 0 „Carolina“ geführt zu welche die Patronenfabrik angreifen wollte. die an Aus ſſchreitungen ſeit jeher ſo reiche werden, wo ſich noch einige junge Ceute von Das Militär feuerte und zwei Perſonen wurden Der Wirt mußte getötet. In Smichow wurde die deutſche Volks⸗ zus mehr als 10000 Perſonen beſtehende nachgeben und die Eindringlinge ſtürzten hinein ſchule geplündert. Die Wachmannſchaft mußte Menſchenmenge durchwogte die Hauptſtraßen, und verübten nun Thaten des roheſten Van feuern und ein Individuum wurde verletzt. Die Horde riß alle Bilder von den Das deutſche Spmnaſium auf dem Altſtädter .. Akte des Vandalismus verübend. Das ehemals Wänden, zerſchlug alle Gläſer und Pokale, King wurde ebenfalls geplündert. In Wein⸗ und SGeſangsbücher und berge bei Prag wurde eine Bude mit Petroleum demoliert. Die Exzedenten ſchlugen die Fenſter zerſchnitt die Spielkarten, ſo daß das Lokal beſpritzt und angezündet. In Lieben bei Prag Schließlich drehten wurden 21 bewaffnete Exzedenten feſtgenommen. dieſelben in das erſte Stockwerk, wo ebenfalls die fanatiſierten Gefellen im Bierausſchank den Das amerikaniſche Konſulat hißte die Flagge. die meiſten Fenſter zertrümmert wurden. Ebenſo Hahn im Faſſe ab und ließen das Bier aus- Gegen J Uhr nachts wurde es ruhiger. Ein i Hierauf entfernten ſie ſich mit der großer Teil der Truppen konnte zurück- auf dem Wenzelsplatze. Hier lies einer aus Drohung, daß der Wirt des Todes ſein werde, genommen werden, doch wurde eine Nachtwache der Menge den Kuf ertönen, daß aus einem falls nach drei Tagen die deutſchen Studenten organiſtert. 5 . 5 Fenſter des Palais ein Siegelſtück geworfen [das Uneiplokal noch inne haben ſollten. Die worden ſei. Dies war das Signal zum Bom⸗ polizeiliche Unterſuchung über dieſen Akt un⸗ bardement der ganzen Fenſterfront. Nachdem erhörter Roheit wurde eingeleitet. das „N. W. T.“: r Me Prag, 50. Nov. Von halb 6 Uhr an- geſchleudert. Cacao, Prag der Schauplatz unbeſchreiblicher Aus- die Fenſter ein. Sucha) 66. 0 in d fideutſche Demonſtrationen veranſtaltet, wie ſie Uneipzimmer 1 Stadt ſeit vielen Jahren nicht geſehen. Eine der „Carolina“ befanden. ſſer Nacht 1b Sönt. ſchechiſche Cieder ſingend und an vielen Objekten dalismus. uc, gräfl. Salm'ſche Palais wurde im Parterre zerriß Schriftſtücke fall, ein, riſſen die Fenſterrahmen heraus und warfen vollſtändig verwüſtet war. ſbetrie cd. d. K. rzing es dem Baron Aehrenthal'ſchen Palais laufen. bleiben.“ Bertha an der Hand, und man ſetzte ſich zu Tiſch; meine Kaum hatte man ſich erhoben, ſo wandte ſich „Schenke mir doch fünf Minuten, liebe Bertha, ch habe etwas Wichtiges mit Dir zu beſprechen,“ Sie rümpfte ein wenig das feine Näschen, „Nun, was wünſcheſt Du von mir, lieber Rudolph. Faſſe Dich kurz, ich will mich im Park ker. n der Hängematte ausruhen.“ gipfelt in wenig Worten, ich wünſche, daß Du icht mehr mit Herrn von Lichtenau ausreiteſt, denn benn ich auch fern davon bin, eiferſüchtig zu ſein,“ ein bitteres Lächeln umſpielte dabei ſeine zuckenden Im Banne des Wahns. Welt gegenüber die äußeren Formen gewahrt] Ernſt? Haſt Du mich denn garnicht, auch nicht . „Aber was fällt Dir plötzlich ein Rudolph?“ „Nein,“ klang es ſchroff zurück und die junge 0 fuhr die ſchöne Frau auf und jetzt ſprüten ihre e Augen ganz anders als vorhin in Albrechts Nähe; Fortſetzung „wenn ich mich auch von Herrn von Lichtenau 4 a manchmal auf meinen Spazierritten begleiten laſſe, Bald darauf trat Herr von Schönerbeck ein, ſo iſt darin doch kein Unrecht, keine Verletzung i 0 1 i als Frau zu ſuchen? Und nun 8 925 ine eigenthümlich gedrückte Stimmung lag über teite ich gerade mit 15 ich late wic nicht wie ein „Es iſt gut, Du ſollſt erlöſt werden, Bertha!“ dem kleinen Kreis, und nur mühſam ward eine Kind maßregeln.“ rief 5 11 e e 5 oft durch lange Pauſen unterbrochene Unterhaltung i nd dröhnend fiel die r in's oß, ortgeſetzt. 1 „So wirſt Du die Folgen Deiner Hand⸗ während Bertha trotzig wie ein unartiges Kind lungsweiſe allein tragen,“ lautete die ſtrenge Ant⸗ j „wort, „wenn ich noch einmal ſehen muß, wie zz, f. 5 50 8 der Schloßherr an ſeine Gemahlin und ſagte ernſt: 1005 1 75 9 110 dom Pferd 5 hebt 20 10 ſie hörte, wie er den Inſpektor rief, um mit ihm fordere ich ihn vor die Mündung meiner Piſtole.“ in die Höhe. Bertha zuckte die Achſeln. dann aber ging ſie ihm voran in ſein Arbeits⸗ „Du wirſt Dich nur mir gegenüber unmöglich Morgen ſind wir zum Diener in Schwarzau, und immer und warf ſich hier gelangweiligt in einen machen durch einen ſolchen Gewaltakt; mir ist's Lichtenau wird auch dort ſein, ob er mit ihm Schaukelſtuhl. herzlich gleichgültig, ob Ihr Euch ſchießt. Iſt's einen der nicht, welcher mich begleitet, ſo iſt's ein Ande⸗⸗ Ich bin aber jung und will mich amüſiren. ſchlecht zuſammen. „Was ich Dir zu ſagen habe, mein Kind, 1 e Nea leisten ſo füßt duftig elfenbeinfarbener Dinertoilette die Treppe Der Wir paſſen a „Mann ſtarrte mit weit offenen war ihr einziger Schmuck; Albrecht athmete be⸗ dee de nung herzloſe Weib, welches ſo klommen auf, er konnte keinen Blick abwenden von grauſam die Wahrheit ſprach. Lippen, „ſo muß ich doch darauf achten, daß der „Bertha, ſagt raurig, iſt eg dein Der Schloßherr ſchaute ſinſter drein, doch er ein klein wenig mehr lieb?“ Frau kreuzte die Arme über der Bruſt. Ein dumpfes Schweigen folgte dem böſen Wort; Herr von Schönerbeck war bleich geworden, er biß die Zähne zuſammen, daß ein Blutstropfen auf die Lippen trat, dann wandte er ſich um und ſchritt zur Thür. ſttzen blieb. Draußen verhallten ſeine Schritte, auf's Feld zu gehen, und dann ſprang ſie ebenfalls „Mir ſoll's gleich ſein, was er unternimmt. Streit ſuchen wird. nächſten Tage ſchweb Wenn Du nicht Alm hinab, ein Fliederzweig im Haar und an der Bruſt dieſer verführeriſchen Geſtalt.