zum großen Theil der Dachkauf ſchuld. Es wurden in Ladenburg die Tabake von 14—16 M. verkauft, während zu 9 M. nur die ganz ordinären, beim Hausverkauf übrig gebliebenen Reſtpartien verkauft wurden. Im benachbarten Edingen iſt bis heute alles von 11—12 M. verkauft worden. Weitere Verkäufe der guten Partien in dieſem Orte ſcheiterten bis jetzt an den Produzeuten, die zu 11—12 M. nicht abgeben wollen. In Friedrichsfeld erzielten von den bis jetzt verkauften 1300 Ztr. Tabak ca. 1000 13—18 Mk. Billiger gingen die übrig gebliebenen ordinären Partien ab, die es in dieſem Jahrgang überall giebt. Es iſt in dieſem Jahrgang an allen Orten ein ſehr großer Unterſchied in den Tabaken, dementſprechend auch im Preiſe. Daſſelbe Bild im Elſaß. Auch dort zeigt ſich heute eine merk⸗ würdige Erſcheinung. Es werden nämlich für den großen Tabak höhere Preiſe angelegt, als für die Bodenblätter, während ſeit mehr als 20 Jahren das umgekehrte der Fall war. Es haben ſich eben die Bodenblätter nicht ſo gut angelaſſen, wie man es erhoffte. — Karlsruhe, 26. Nov. [Ein neues Gendamerie Gewehr.] Das ſeit dem Jahre 1871 bei der Gendarmerie in Gebrauch befind⸗ liche Zündnadelgewehr ſtellt ſich bei der raſchen Entwicklung der Waffentechnik in dem letzten Jahrzehnt und insbeſondere gegenüber dem in der Armee eingeführten kleinkalibrigen Magazin⸗ gewehr als ein durchaus veraltetes Syſtem dar. Es iſt zwar für den eigentlichen Gendameriedienſt wegen ſeiner Handlichkeit und ſeines geringen Gewichts noch durchaus brauchbar, immerhin aber würde es bei einem Verwenden im Mobil⸗ machungsfalle die Gendarmerie vor einem Feind mit moderner Waffe geradezu wehrlos machen. Ebenſo iſt die Zündnadelmunition immer ſchwie⸗ riger zu beſchaffen. Da außerdem die Vermehrung der Gendarmerie Neuanſchaffungen bedingt, ſo er⸗ ſcheint die Neubewaffnung der geſamten Gendarmerie angezeigt. Es ſollen deshalb die auch in Preußen eingeführten Kavalleriekarabiner, Modell 88, an⸗ geſchafft werden. Der Preis ſtellt ſich auf etwa 60 Mark pro Stück. Es werden hierfür ſammt der Munition 34000 Mark vom Landtag ge⸗ fordert. — Aus Karlsruhe, 29. Nov., wird uns geſchrieben: Erſt jüngſt wurde in den Tagesblättern davor gewarnt, ſich vom Gericht höhere Gebühren auszahlen zu laſſen, als man in der That anzuſprechen berechtigt iſt. Das hat ſich aber ein in der Klauprechtſtraße hierſelbſt wohnender Schloſſersgeſelle aus Knitt⸗ lingen nicht gemerkt, denn er gab anläßlich der Verhandlung einer Privatklageſache in Bretten, zu der er geladen war, durch falſche Vorſpiegelungen an, er verdiene täglich 6 M., wodurch er ſich eine höhere Gebühr erſchwindelt hat. Dies wird ſchlimme Folgen für den Schloſſer haben, denn er wurde geſtern wegen Betrug angezeigt. — Ein zugereiſter, in Zürich wohnhaft geweſener Steinbildhauer aus Altheim (Oberamt Horb) wurde hier verhaftet, da er wegen Wechſel⸗ Zürich ſteckbrieflich verfolgt wurde. — Köln, 29. Nov. In der verfloſſenen Nacht herrſchte am ganzen Mittelrhein ein heftiges Gewitter, verbunden mit ſtarkem Regen und Glatteis bedeckten Schiffsdeck in den Rhein und ertrank. — Konfisktion des „Kladder adatſch“ In der Exdedition und Redaktion des „Kladde⸗ radatſch.“ erſchienen heute vormittag Kriminal⸗ beamte unter Führung eines Wachtmeiſters und erklärten die Beſchlagnahme des Hauptblattes der ſoeben erſchienenen Nummer auf Grund telephoniſch dem Polizei⸗Präſidium übermittelten Beſchluſſes des Amtsgerichts J. Die Beamten entfernten von den vorgefundenen Exemplaren den beſchlag⸗ nahmten Bogen und nahmen ihn gegen Quittung mit ſich. Gleichzeitig wurden die in den Zeitungs⸗ kiosken u. ſ. w. vorgefundenen Fremplare des Blattes konfisziert. Anlaß zu der Beſchlagnahme hat eine Illuſtration auf der letzten Seite der Nummer gegeben. Das Bild beſchäftigt ſich mit der vielbeſprochenen Rede des Kaiſers an die Rekruten und zeigt unter dem Titel „Aus dem Lager der himmliſchen Heerſcharen“ Friedrich den Großen, Napoleon I., Alexander den Großen und Leonidas, welche aus der Zeitung von dem Inhalt der Rede Kenntnis nehmen. — Zu viel Aerzte zu wenig Kranke. Die Allg. Wiener Med. Ztg. ſchreibt: „In den Vereinigten Staaten wie bei uns in Oeſterreich und aller Orten, leiden die praktiſchen Aerzte an empfindlichem Mangel ihres Einkommens. fälſchung vom Kommando des Polizeikorps in Hagelſchlag. Bei Aberſpay iſt der F. 8. zu folge ein holländiſches Schiff geſunken. Unweit davon ſtürzte ein Matroſe von dem mit Das „Handwerk ernährt“, wie man sagt, „ mehr ſeinen Mann“. Dr. Phelps von Newyor hat ſich mit Studium der ätiologiſchen Moment dieſes in der neuen und alten Welt epidemiſche Uebels befaßt. Ohne auf die ſehr intereſſante Betrachtungen über die vielfachen Urſachen, di Phelps dabei aufzählt, nämlich: den Mißbrau der ärztlichen Barmherzigkeit, die Vermehrun der Spezialiſten und Ordinationsinſtitute, di ſtets wachſende Anzahl der Aerzte ꝛc. einzugehen müſſen wir eines als wichtig hervorheben: Da vieler akuter Infektionskrankheiten, dieſe bilden Einnahmequelle. Die epidemiſche Dyſenterie, ſagt Phelps, iſt heutzutage unbekannt. Die Blattern verſchwinden mit der Ausbreitung der obligato⸗ riſchen Impfung. Typhus iſt heute bereits an ſehr vielen Orten eine Seltenheit. Die Diphtherie, welche durch die Serumbehandlung ſo wirkſam bekämpft wird, ſchafft nicht mehr ſo viele An⸗ ſteckungsherde. Durch das Jſolieren, durch Desinfektion, durch Handhabung einer vernünftigen Schulhygiene ſind der Scharlach, die Maſern und andere Infektionskrankheiten des Kindesalters ſeltener geworden. Mit der Erkenntnis der ſchädlichen Wirkung einer unreinen Milch haben ſich auch die Kinderdiarrhöen erheblich vermindert. So ſei es begreiflich, daß die Medizin ihre Jünger nicht mehr zu ernähren im ſtande iſt; es gebe eben viel zu viel Aerzte und viel zu wenig — Kranke.“ Neueſte Nachrichten. Berlin, 30. Nov. (Reichstag.) Die Thron⸗ rede betonte zunächſt die Nothwendigkeit einer Verſtärkung der heimiſchen Schlachtflotte und einer Vermehrung der für den Auslandsdienſt im Frieden beſtimmten Schiffe. Die Stärke der Marine und der Zeitranm, in welchem dieſe Stärke erreicht werden ſoll, wird geſetzlich feſtgelegt. Angekündigt werden ferner der Militärſtrafproceß, eine Vorlage betr. die Entſchädigung unſchuldig Verurtheilter, eine Novelle zum Civilproceß, eine Poſtdampfer⸗Vorlage und ein Geſetz betr. die Verminderung der Reichsſchuld. und die Beziehungen zum Ausland werden als befriedigend und erfreulich bezeichnet. Kiel, 29. Nov. Gerüchtweiſe verlautet, daß die Mannſchaft des Kreuzers „Kaiſer“ von den Chineſen überfallen wurde. „Da bin ich, Papa, Du ſollſt mit mir ſpa⸗ zieren gehen im Garten, es dauert noch ſo lange und Fräulein muß für Mama ein Kleid plätten — da bin ich ſonſt ganz allein. Bitte bitte, komme doch mit und ſage nicht nein!“ N „Herta, mein Goldkind, mein Engel,“ mur⸗ melte der alte Mann zärtlich und küßte das roſige Geſichtchen, welches ſo flehend zu ihm auf⸗ ſchaute; „Du weißt, daß ich Dir kleinem Schelm nichts abſchlagen kann. Hol Dein Hütchen und dann komm.“ Mit einem hellen Jubelruf ergriff das kleine Mädchen ſeine Hand. „O, Du lieber, guter, einziger Papa, wie habe ich Dich lieb,“ jauchzte ſie, „und ich werde auch Dir Schönes erzählen, Dir ein Liedchen ſingen und ſchöne Steinchen ſuchen. Vater und Kind gingen nun Hand in Hand hinab in den Park, ganz froh und zufrieden, 1 0 Andere vergeſſend und glücklich in der Gegen⸗ wart. „Siehſt Du dort den gelben Schmetterling, Väterchen 2“ frug die Kleine, „er tanzt immer vor mir her und ich will ihn fangen, aber wenn ich danach greife, ſo fliegt er hoch, hoch bis in den Himmel und da kann ich nicht mit hinauf.“ „Nein, Herta, mein Liebling, jetzt noch nicht,“ meinte bewegt Schönerbeck, „Du gehörſt noch auf die Erde. Laß nur den Schmetterling fliegen, Du haſt ja Blumen genug.“ „Schmetterlinge ſind kleine Kinder, nickte Herta ernſthaft, „die geſtorben ſind und deshalb ſpielen ſie auch am liebſten mit Kindern und flattern ſo luſtig in der Luft.“ Während dem wanderte ruhelos und tieferregt droben in ſeinem Zimmer Lieutenant von Schöner⸗ beck hin und her, bleich, mit zuckendem Antlitz, und ſich ab und zu mit der Hand vor die Stirn ſchlagend. „Alſo eine Kokette iſt ſie, welche nicht allein den Gatten liebt, ſondern mit jedem anderen daſſelbe Spiel ſpielt — mit mir wie mit jenem Fant.“ Er blieb ſtehen vor einer großen Photographie, die in einem geſchnitzten Lilienramen ein ſchönes, altes Greiſenantlitz zeigte. „Großvater, lieber Großvater,“ fuhr er im Selbſtgeſpräche fort, „iſt das Deiner beiden letzten Sproſſen Schickſal, in den Feſſeln jenes Weibes unterzugehen? Wir erkennen die Gefährliche wohl und ſind dennoch unfähig, uns von ihr loszu⸗ machen.“ Auch Frau von Schönerbeck hatte inzwiſchen in ihrem Zimmer ein langes Selbſtgeſpräch gehalten, freilich weſentlich verſchieden von dem letzten. Sie ſaß vor ihrem Toilettenſpiegel und ordnete ihr vom Ritt zerzauſtes Haar, während ſie dabei ein franzöſtſches Lied trällerte. Wenn ſie ſich auch ſtets als eine Märtyrerin betrachtete, die nur mit geſenktem Haupt ihr Schickſal trug, — und wie oft hatte ſie ihrem Gatten dies Bild ausgemalt ſo befand ſie ſich doch innerlich ganz vergnügt dabei; ſie hatte ſchöne Kleider, Mäntel, Schmuckſachen, ſie ritt, fuhr nach Herzensluſt aus, ging in Geſellſchaften, Theater, welche ſie in ihren Mädchenjahren nur vom Hören⸗ ſagen gekannt hatte. Dabei ließ ſich ein Märtyrium aushalten. „Und wenn ich einmal Witwe bin,“ ſo rech⸗ nete die junge Frau weiter, während eine Menge recht wohl Concerte und machte ſchöne Reiſen, alle Genüſſe, Und der freundliche alte Mann, welcher faſt wie ein Vater mit ihr verkehrte, an ihn dachte ſie meiſt gar nicht; daß er ein erſtes Anrecht an ſte, ihre Liebe und Dankbarkeit hatte, fiel ihr nicht ein; das wäre einfach lächerlich geweſen! Endlich hatte ſie ihre Toilette beendet, es war inzwiſchen auch beinah Zeit zum Mittageſſen ge⸗ worden, nun ſo wanderte ſie denn, mit ſich und der Welt ganz zufrieden, hinab nach dem Eßzimmer. Ihr Gatte war noch nicht da, wohl aber der Neffe Albrecht, und mit vertraulichem Kopfnicken ſchritt „Ach, lieber Neffe, wie geht es? Ich hab Sie hente noch gar nicht geſehen, denn als ich frühſtückte, waren Sie mit Rudolph ſchon auf' Feld gegangen.“ „Sie waren ausgeritten. gnädige Frau 2“ fragte der Lieutenant. Er hatte ſich leicht perneigt Wie ein heißer Strom wallte ſein Blut, als er ſah Sie zurück kommen!“ „Ja, nickte Bertha, „es iſt mein größtes Vergnügen, auf ſtolzem Pferde durch Flur und Wald zu eilen.“ „Auch in Begleitung ſolch' eines Galans zu reiten?“ konnte Albrecht zu fragen nicht unter⸗ laſſen. „Wenn Sie mir Ihre Begleitung angeboten hätten,“ und abermals traf ihn ein dunkler, heißer Blick ihrer Augen, „hätte ich des Herrn von Lich nau nicht bedurft. Allein, ohne den Schutz eines Cavaliers auszureiten, ka i zumuthen“ ö buntlockender Bilder dabei vor ihren Augen auf⸗ tauchten, „ja, dann ſoll erſt das Leben angehen!“ iſt die Abnahme und das gänzliche Verſchwinden aber in der Praxis der Aerzte die bedeutendste Die Finanzlage ſie lächelnd zu ihm, ihn begrüßend: 5 den Druck ihrer kleinen, weichen Hand ſpürte, „ich 1 nder friſch eint Tailie an ſich bei mein lich. Hei d Nahe auf mei ͤſcuhe, or! 3 Arki Jüngst Mulaufe ſolar M. (au. m 2.30 Ma Da Reſt mei . eim raſch dam xx. Jahn v. 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